Re: Farben der Radwege in CycleOSM, Legende?

von: Gravelbiker_Berlin

Re: Farben der Radwege in CycleOSM, Legende? - 21.09.22 09:46

Hallo Martin, schön, dass ich Dir auch mal 'ne Kleinigkeit beibringen konnte (blaue Punkte für Hotels bei Googlemaps). Du hast mir ja schon soo viel beigebracht.
Wenn die Pension, die Du da bei hoher Auflösung in Googlemaps mit magenta-Symbol (und Bett drin) gesehen hast, nicht als blauer Punkt erscheint, dann ist es doch nicht so, wie hier in dieser Diskussion einige vermuteten, dass nur Pensionen, die sich bei Googlemaps als Gaststätte eingetragen haben (und daher mit dem Gaststättensymbol erscheinen) nicht als blaue Punkte dargestellt werden. Dann muss das noch andere Gründe haben, warum einige der Unterkünfte, die bei hoher Auflösung in Googlemaps erscheinen, bei "Hotelsuche" nicht als blauer Punkt dargestellt werden.
Meine Vermutung ist ja, dass die für den blauen Punkt bei Googlemaps bezahlen, aber ich hab ja leider keine Ahnung von diesen Dingen und wie das läuft. Man müßte sich mal mit einem Hotelbetreiber unterhalten, der weiß sowas vermutlich.

Deine allgemeinen Erfahrungen mit Hotelsuche kann ich voll bestätigen. Sich die Telefonnummern rauszuschreiben, hilft nur sehr bedingt, ganz oft geht dann keiner ans Telefon. Man muss jedenfalls ganz viele redundante Daten aufschreiben, damit man da Glück hat und einer mal ans Telefon geht, und man muss auch die Hotels 20 km abseits der Route noch berücksichtigen. Immer prekärer wird das vor allem in Ostdeutschland, ist mein Eindruck. In Mansfeld stand ich schon mal völlig verzweifelt, weil nur noch eine furchtbar laute Pension zu kriegen war, wo die LKWs die ganze Nacht fast durch s Zimmer gefahren sind. Und dafür zahlt man dann auch noch Geld! Corona scheint das Angebot in manchen Gegenden Ostdeutschlands noch mal mehr ausgedünnt zu haben. Gaststätten sind inzwischen genauso ein Problem. Hotel mit Gaststättenbetrieb, das ist heutzutage schon fast Luxus.

Ich bin auch schon oft, so wie Du, einfach einer Hotelbeschilderung gefolgt und hab am Tresen gefragt, manchmal hatte ich damit Glück, aber oft auch schon Pech und bin abgewiesen worden. Das mit dem Nicht-Nur-Für-Eine-Nacht kenne ich auch schon, auch bei meinen Paddeltouren. Die Frage ist tatsächlich auch immer, was am schnellsten geht. Handy herausholen und herumtelefonieren kostet ja auch Zeit, aber Hotel auf Gut Glück anfahren und an der Rezeption fragen, kann auch dauern, vor allem, wenn noch andere Gäste zum Einchecken anstehen. Ab 18:30 fangen dann bei mir immer die Nerven an blank zu liegen. Booking.com ist aber in Ostdeutschland auch keine Option, nur sehr wenige Hotels sind bei booking.com. Wenn man nur danach geht, dann traut man sich gar nicht erst loszufahren. Denn viele Hotels erschienen dann bei booking.com als ausgebucht. Ich wette aber, dass ich schon oft ein Zimmer bekommen habe, wo das Hotel bei booking.com ausgebucht war (hab mir aber nie die Mühe gemacht es zu checken, die Zeit ist dann ja auch meist gar nicht). Ich traue booking.com da nicht so richtig, ich glaub, die haben nur ein bestimmtes Kontingent an Zimmern und einige Zimmer vergibt das Hotel auch direkt oder anders. Oder jemand sagt kurzfristig ab, jedenfalls kriege ich viel öfter ein Zimmer als mir das wahrscheinlich schiene, wenn ich bei booking.com reinschaue. Bei booking.com sind oft die Mehrzahl der Hotels schon ausgebucht, danach müßte ich ja ständig abgewiesen werden. Werde ich aber nicht, ich krieg eigentlich in der Mehrzahl der Fälle ein Zimmer. Vor allem aber sind ja sowieso in Ostdeutschland viel zu wenige Hotels bei booking.com. Ich weiß gar nicht, ob sich das lohnt, da überhaupt reinzugucken, da findet man allenfalls im Abstand von 50km freie Hotels. In Wirklichkeit gäbe es aber auch dazwischen welche.

Ich denke aber ständig drüber nach, ob es nicht doch zu riskant ist, auf Gut Glück loszufahren, und um ehrlich zu sein, verliere ich auch immer mehr die Nerven, es noch zu tun. Ich werd' ja auch nicht jünger. Oft ertappe ich mich auch schon bei dem Gedanken, vielleicht doch sicherheitshalber ein kleines leichtes Zelt und einen ultraleichten Sommerschlafsack mitzunehmen. Aber es ist mir dann doch immer zuviel Gepäck, ich komm dann nicht mehr über die Berge, und nur Flachland- und FLußradweg-Radeln ist mir zu öde, das hab ich ja schon jedes Wochenende hier rund um Berlin. Vielleicht reicht ja auch ein Biwaksack, um durch die Nacht zu kommen, aber auch der wiegt 500g. Ist mir auch schon zu viel, nur für den seltenen Fall, dass man mal kein Hotel findet, 500g extra mitzunehmen.

Daher riskiere ich es dann doch immer wieder, aber es wird irgendwann mal schief gehen, da bin ich mir fast sicher. In England war es schon mal eng, da hat mich nur noch der letzte Zug nach Cambridge und ein teures Bahnhofshotel gerettet.
Was ich dann tun werde, wenn ich mal kein Hotel finde und es wird dunkel, weiss ich wirklich nicht. Durch die Nacht radeln, damit man nicht erfriert, ist auch keine Option, weil ich kein Licht mitnehme. Im Dunkeln radeln ist vermutlich selbst auf Asphalt zu gefährlich, es sei denn, es ist Vollmond. Und Scheunen, wo man sich ins Stroh packen kann, gibt es ja heutzutage auch eher nicht mehr. Keine Ahnung, was ich tun werde, noch ist es nicht passiert, aber es war vermutlich schon mehrfach ziemlich eng. Ich hoffe immer, dass ich dann einen Taxifahrer finden werde, der bereit ist, mich und mein Rad zum nächsten Hotel mit Nachtrezeption zu chauffieren. Bin zwar relativ groß, habe also keinen ganz kleinen Rahmen, aber wenn ich das Vorderrad rausnehme und vielleicht noch die Sattelstütze, dann ist mein Rad schon einigermaßen kompakt, und manche Taxis sind ja auch Kombis. Ob der Taxifahrer aber dazu bereit sein wird, das Rad mitzunehmen, ist ne andere Frage, aber das wäre dann wohl meine letzte Hoffnung.
Und erfriert man mitten im Sommer tatsächlich, selbst wenn die Nacht kühl ist?? Ich glaub ja eher nicht. Also werde ich es vermutlich weiter riskieren, aber mindestens eine Liste mit Telefonnummern und einen Papierausdruck der Route mit den Punkten für die Hotels mitzunehmen, das scheint mir schon immer mehr nötig. Früher hab ich ja nicht mal das gemacht, sondern bin völlig auf Gut Glück losgefahren.
Und dann überlege ich, ob ich meine Touren nur noch im Juni oder Anfang Juli mache, wo die Tage so lang sind, dass man zur Not noch bis 22 Uhr Zeit hat, in die nächste große Stadt zu radeln, wo dann immer ein Hotel frei ist.. Das Gute ist ja, abends werden die Straßen dann leerer (zumindest wochentags), zur Not knall ich dann auch mal 30km eine Bundesstraße lang.

Na, mal sehen, wie ich das weiter machen werde. Es spricht doch auch einiges dafür, sich irgendwo 'ne Ferienwohnung zu nehmen und von dort sternförmig Runden in alle Richtungen zu machen. Jedenfalls ist das weniger nervenzehrend, man weiss immer, dass man ein Bett für die Nacht hat. Und nach 'ner Ferienwohnung kann man vorher preisorientiert suchen, und der Fahrradurlaub wird billiger, denn oft wird es am Ende bei mir ein ziemlich teures Hotel, weil ja genau die meist noch ein Zimmer frei haben und auch oft am sichtbarsten sind.

Grüße
Christoph