Re: Komoot mit erweiterter Menue Auswahl auf Gamin

von: martinbp

Re: Komoot mit erweiterter Menue Auswahl auf Gamin - 03.10.22 17:51

Ich habe gerade mal Komoot ein bisschen ausprobiert, für Strecken in meinem Umland.
Die meisten der von anderen Nutzern gefahrenen Strecken sind mehr oder weniger immer wieder dieselben, klar das sind bekannte Ausflugsziele, zu denen es eine sinnvolle Route dorthin gibt.

An meiner Hausstrecke werden Punkte als "Highlight" angegeben, die nur eine Bank am Ufer der Donau darstellen, naja ganz nett, aber Highlight?
Die Wegbeschaffenheit stimmt auch nur teilweise, aber das ist natürlich OSM geschuldet. Allerdings hat der Benutzer, der diese Tour reingestellt hat, auch ein Foto von einem weniger schönen Streckenabschnitt reingestellt (rumpeliger Feldweg). Und die ganze Strecke wird als "traumhaft" angezeigt, eine arge Übertreibung.

Dann habe ich mal den Routenplaner ausprobiert (auch für eine Strecke, die ich sehr gut kenne)
Den neuen Radweg, den ich nehmen würde, empfielt mir Komoot nicht, stattdessen schickt es mich im Fahrrad-Modus über die Hauptstraße, ist ja auch verständlich, wenn so die Entfernung 5 km kürzer wird. Leider lässt es sich ja nicht einstellen, wieviel Umweg ich bereit bin in Kauf zu nehmen, um dem Autoverkehr zu entfliehen.

Wenn ich Mountain-Bike angebe, werde ich auf Feldwege geleitet, die nur in einem trockenen Frühjahr befahrbar sind, nach Regen schlammig sind und in der Vegetationssaison kniehoch zugewachsen. Aber das kann OSM natürlich nicht wissen.

Beim Unschalten von Fahrrad auf Gravelbike komme ich auf einem ca 2 km langen Stück auf einen tatsächlich ganzjahrig befahrbaren Feldweg, aber der lange Abschnitt auf der Hauptstrße bleibt nach wie vor, obwohl es verkehrsfreie Alternativen auf ganzjährig befahrbaren Feldwegen gibt. Diese sieht man auf der Komoot-Karte aber auch erst dann wenn man sehr weit hineinzoomt- und das das gute "Gravel-Strecken" wären, weiß OSM aben auch nicht.

Aber ich habe auch nicht die Erwartung, dass jemand vor mir eine perfekte Route gefahren ist, und die dann nach Komoot kopiert.
Bei mir ist es meist so, dass ich irgendeine Strecke zwischen A und B versuche zu fahren, zwischendurch fluche und schiebe, das nächste Mal irgendwo modifiziere, wieder fluche, eventuell auch zurückfahre bis ich nach x-mal Probieren die für mich optimale Strecke gefunden habe. Und ein halbes Jahr später stellt sich heraus, dass der bis dahin gut befahrbare Feldweg inzischen untergepflügt wurde...

Aber ich nehme an, weil Komoot ja so bequem zu synchronisieren ist, wird eben jede gefahrene Strecke reingestellt. Und wenn man sich dann die Strecke auf der Karte anschaut sieht man, dass auch dort Abstecher enthalten sind, ob nun gewollt ider ungewollt, lässt sich ja nicht feststellen.

Mag sein, dass Komoot in anderen Regionen das Mittel der Wahl ist- mich kann es nicht überzeugen.

PS: Im Wissen wie viele Wege es im Leipziger Umland gibt, die mit dem Fahrrad befahrbar sind, habe ich nicht die Befürchtung, irgendwann einmal alle abgefahren zu haben, im 15 km-Radius vielleicht schon, aber schon etwas ausßerhalb finde ich immer wieder neue Wege. Ich fahre dann immer so weiter, wie es am besten befahrbar scheint, in der Erwartung irgendwo rauszukommen, wo ich dann wieder in"zivilisierter Gegend" bin. Aber wie bei dir ist es mir auch schon nmehrmals vorgekommen, dass der am besten befahrbare Weg an einem Jagd-Hochstand endete und ich zurückfahren musste.
Das ist natürlich nichts für Fahrten mit Gepäck oder wenn man ein bestimmtes Ziel in einer bestimmten Zeit erreichen will oder muss. Insofern sind Radreisen und Tagestouren in Bezug auf Tourenplanung zwei ganz unterschiedliche Dinge.

VG aus Budapest
MArtin