"Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ...

von: Hermann Plasa

"Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 18.10.17 11:45

Hallo,
ich fasse mich so kurz wie möglich. Bin vor kurzem vom GarminGPSmap 60CSx auf das Oregon 700 umgestiegen. Das einzige, das ich schmerzhaft vermisse, ist - ich nenne es mal so - ein Tourenkilometerzähler. HIntergrund: Ich bin pro Jahr 2 - 5 Monate auf Fernreisen unterwegs. Am Start stelle ich den "Tourenkilometerzähler" auf 0. Neben dem Tourenkilometerzähler ist der Tageskilometerzähler. Den Tageskilometerzähler resette ich jeden Abend, der Tourenkilometerzähler läuft durch bis zum Ende der Tour (nach Wochen oder MOnaten). Beim 60CSx konnte man ja den Kilometerzähler resetten (was ihn zum Tourenkilometerzähler gemacht hat), beim Oregon 700 ist das nicht möglich. Eine Zwischenvariante wie eben beschrieben finde ich nicht. Bevor ich mich nun geschlagen gebe und den Tourenkilometerzähler von Hand jeden Abend ausrechne und auf Papier führe, frage ich hier nach, ob ich a) etwas übersehen habe. Wenn nicht, ob es b) einen "work around" gibt, der als Tourenkilometerzähler fungiert. Ein letzter Hinweis: Speichern der Aktivität löst das Problem nicht (soweit ich bislang das Oregon 700 kapiert hab), da ich zum Start am Morgen das Tagesziel (als Aktivität) eingebe, aber zwischendurch immer wieder Abstecher (zu Restaurants, Sehenswürdigkeiten etc.) einlege, die das Oregon als neue Aktivität wertet. Falls ich hier was nicht begriffen hab, bin ich um Erleuchtung dankbar. Für brauchbares Coaching zahle ich gerne einen vernünftigen STundenlohn, bevor ich weiterhin stundenlang vergeblich im Web lese, gucke und höre.

Besten Dank für zieldienliche Infos oder eine E-Mail Adresse (wg. Kontaktaufnahme Telefon-Coaching für mich)

Hermann Plasa
von: Toxxi

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 18.10.17 12:14

Das ist ein bekannter Bug der Oregon-Serie (und Dakota, Montana etc.pp.), der als Feature verkauft wird...

Mein eigenes Workaround: Fahrradtacho montieren, der ist sowieso genauer. Das Modell Sigma 16.12, das ich benutze, hat in der Tat diese drei Kilometerzähler. schmunzel Das Navi nehme ich nur zum Aufzeichnen und Archivieren.

Gruß
Thoralf
von: 19matthias75

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 18.10.17 12:30

Ja, der "Gesamtkilometerzähler", wie er auch genannt wird, kann nur durch einen kompletten Reset seit des Nachfolgers 62s (vom 60csx) auf Null gesetzt werden.

Also Reset auf Werkszustand.
von: Hermann Plasa

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 18.10.17 16:07

Hallo,

beim Oregon 700 lässt sich der Kilometerzähler überhaupt nicht zurücksetzen. Beim Zurücksetzen auf "Werkszustand" wird alles außer dem Kilometerzähler zurückgesetzt. Zumindest ist das mein aktueller Informations- und Erfahrungsstand. Ich werde wohl den Tipp "analoger Tacho" befolgen müssen :-) Topmodernes Navi, das ich mit einem guten alten analogen Tacho um eine wichtige Funktion ergänzen muss. Wer hätte das gedacht.
von: Hermann Plasa

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 18.10.17 16:08

Besten Dank! Eine analoger, aber praxisnahe Lösung zum digitalen Problem :-)
von: cyclist

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 18.10.17 18:19

Hallo Hermann!
Erst mal herzlich willkommen hier bei diesem verrückten Haufen! grins

Zitat:
beim Oregon 700 lässt sich der Kilometerzähler überhaupt nicht zurücksetzen.
Das Zurücksetzen des Kilometerzählers geht nur über einen Hardreset (klick), da werden alle Einstellungen auf Werkseinstellung zurück gesetzt, sowie auch der Kilometerzähler. Dieser Zähler zählt alle irgendwie zurückgelegten Kilometer, auch solche Strecken, die man gar nicht real "gemacht" hat. Sprich Gerät ausschalten, 300km weiter wieder einschalten, manchmal werden diese 300km Luftlinie dazu gerechnet und auch als Track aufgezeichnet.
Das soll zwar nach diversen Updates nicht mehr so sein, tritt aber dennoch hin und wieder auf... - Es soll ja kein Fehler sondern ein Feature sein..., zumindest der Meinung ist Garmin. unsicher
Sprich, diesen (Gesamt)Kilometerzähler einfach vergessen...

Ob nun ein konventioneller Radtacho genauer ist, als ein GPS-Empfänger, ist eher eine Frage, über die man genauso lange diskutieren kann, wie über das richtige Rad... grins
Fakt ist aber, die Positionsbestimmung und die Messung der Abstände, von Messung zu Messung (die ganzen einzelnen Messungen sind Trackpunkte, alle miteinander verbunden ergibt einen Track), ist definitiv genauer (guter Empfang voraus gesetzt). Allerdings werden da gerne auch bei kurzen Pausen spinnennetzartig Strecken aufgezeichnet (Auto-Pause aktivieren hilft), oder bei temporär schlechterem Empfang ein "Sägezahn" im Track eingebaut, der auch mal eben 300m Strecke dazu addiert, bei nur 50m Luftlinie.

Ein Tacho zählt immer nur die Impulse des Sensors und berechnet aus dem eingegebenen Radumfang die Distanz. Bei Geschwindigkeiten <4km/h wird nicht mehr gezählt - die Strecke fehlt also...

Was ist nun wirklich genau(er)? lach

Ich jedenfalls habe beides, Tacho und (ein!) GPS-Gerät (früher 60CSX, dann 62s, 64s, 600 und zu Testzwecken Falk Ibex 25) und manchmal auch noch den Streichelautomaten dazu... Falls sich ein "Navi" mal verfahren sollte... unschuldig omm unsicher
von: Toxxi

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 19.10.17 05:17

In Antwort auf: Hermann Plasa
Besten Dank! Eine analoger, aber praxisnahe Lösung zum digitalen Problem :-)

Jein. Die modernen Fahrradtachos sind auch alle digital... träller Kleiner Tipp meinerseits: Nimm KEINEN kabellosen Tacho.

Und wie Markus schon beschrieb: Es wird jeder Kilometer beim Navi gezählt, auch die per Flug o.ä. zurückgelegten.

Gruß
Thoralf
von: Toxxi

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 19.10.17 05:19

In Antwort auf: cyclist
Ob nun ein konventioneller Radtacho genauer ist, als ein GPS-Empfänger, ist eher eine Frage, über die man genauso lange diskutieren kann, wie über das richtige Rad... grins
Fakt ist aber, die Positionsbestimmung und die Messung der Abstände, von Messung zu Messung (die ganzen einzelnen Messungen sind Trackpunkte, alle miteinander verbunden ergibt einen Track), ist definitiv genauer (guter Empfang voraus gesetzt).

Eben. Wenn du Tunnel auf der Strecke hast, tiefe Schluchten oder nasses Laub, dann kann so ein Navi durchaus groben Unsinn anzeigen. Außerdem braucht ein Radtacho wesentlich weniger Energie.
von: Hansflo

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 19.10.17 10:00

In Antwort auf: cyclist
Ob nun ein konventioneller Radtacho genauer ist, als ein GPS-Empfänger, ist eher eine Frage, über die man genauso lange diskutieren kann, wie über das richtige Rad...


Meine Meinung dazu ist eindeutig: der Radtacho ist genauer und deswegen habe ich immer beides an Bord. Radcomputer für die Geschwindigkeit und zum genauen Kilometerzählen, Oregon für alles andere, hauptsächlich natürlich für Navigation und Trackaufzeichnung, sowie einige andere Informationen und Funktionen, für die ich meine Großmutter nicht an den Teufel verkaufen würde, die ich aber trotzdem recht brauchbar finde.

Hans
von: derSammy

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 19.10.17 10:51

In Antwort auf: cyclist

Ob nun ein konventioneller Radtacho genauer ist, als ein GPS-Empfänger, ist eher eine Frage, über die man genauso lange diskutieren kann, wie über das richtige Rad... grins
Fakt ist aber, die Positionsbestimmung und die Messung der Abstände, von Messung zu Messung (die ganzen einzelnen Messungen sind Trackpunkte, alle miteinander verbunden ergibt einen Track), ist definitiv genauer (guter Empfang voraus gesetzt). Allerdings werden da gerne auch bei kurzen Pausen spinnennetzartig Strecken aufgezeichnet (Auto-Pause aktivieren hilft), oder bei temporär schlechterem Empfang ein "Sägezahn" im Track eingebaut, der auch mal eben 300m Strecke dazu addiert, bei nur 50m Luftlinie.

Ein Tacho zählt immer nur die Impulse des Sensors und berechnet aus dem eingegebenen Radumfang die Distanz. Bei Geschwindigkeiten <4km/h wird nicht mehr gezählt - die Strecke fehlt also...

Was ist nun wirklich genau(er)?

Die Frage ist, da bin ich mit dem Vorredner einig, extrem eindeutig. Was die Wegstrecke betrifft, ist der Tacho ein reines Zählwerk, es zählt volle Radumdrehungen und multipliziert die dann mit dem Umfang, den du eingegeben hast. Verzählen tut sich der Tacho nicht, damit liegt der absolute Fehler (wenn du das Rad zwischendrin nicht irgendwie rangierst oder vor- und zurück schiebst) bei maximal einer Reifenumdrehung, zzgl. deines Fehlers beim Eingeben des Laufradumfangs. Der relative Fehler wird umso geringer, ums weiter du fährst. Bei 200km und 2m Reifenumfang reden wir von 2m/200000m=0,001%.

Etwas schlechter schneiden Funktachos ab, weil die den Fahrstart oft verschlafen oder eben bei sehr langsamer Fahrt eventuell anders reagieren. Aber das Prinzip der Zählung der Reifenumdrehungen ist extrem präzise.

Etwas anders ist es um die Geschwindigkeitsmessung bestellt. Das ist ein differenzieller Wert, die Impulsabstände liegen mit etwa 2m Fahrweg dazwischen recht weit auseinander und die Fahrradtachso sind nicht die schnellsten. Inbesondere bei starken Beschleunigungen (schneller bzw. langsamer werdend) sind die Fahrradtachos nicht optimal. Das sind die GPS-Geräte aber auch nicht. Diese unterliegen systembedingt schon ziemlich heftigen Fehlern und nur mit viel mathematischem Aufwand bekommt man das halbwegs rausgerechnet. Bei schneller geradliniger Fahrt geht das recht gut, im Stand schlägt es ziemlich daneben und bei langsamer und vor allem sehr eirig-kurviger Fahrt auch. Was meinst du, wie man eine Marathonstrecke ausmisst? Nicht mit GPS, obwohl das einfach wäre. Sondern die Strecke wird mit einem Messrad abgefahren und die Reifenumdrehungen gezählt. Prinzip Fahrradtacho.
von: LudgerP

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 23.10.17 09:01

In Antwort auf: derSammy
Was die Wegstrecke betrifft, ist der Tacho ein reines Zählwerk, es zählt volle Radumdrehungen und multipliziert die dann mit dem Umfang, den du eingegeben hast. Verzählen tut sich der Tacho nicht, damit liegt der absolute Fehler (wenn du das Rad zwischendrin nicht irgendwie rangierst oder vor- und zurück schiebst) bei maximal einer Reifenumdrehung, zzgl. deines Fehlers beim Eingeben des Laufradumfangs. Der relative Fehler wird umso geringer, ums weiter du fährst. Bei 200km und 2m Reifenumfang reden wir von 2m/200000m=0,001%.

Was natürlich voraussetzt, daß der Radumfang auf den Millimeter genau ist.
Ich vermesse den Radumfang mit dem Navi (bzw. 2 Navis parallel) über eine lange Strecke, z.B. 250 km. Ich gehe davon aus, daß sich die Positionsfehler des Navis über eine lange Strecke gegenseitig aufheben.

Grüße, Ludger
von: mbhh

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 23.10.17 11:42

In Antwort auf: Toxxi
[zitat=cyclist]Eben. Wenn du Tunnel auf der Strecke hast, tiefe Schluchten oder nasses Laub, dann kann so ein Navi durchaus groben Unsinn anzeigen.
Das verfälscht das Ergebnis möglicherweise auf Kurzstrecken spürbar, auf Touren oder bei den Gesamtkilometern wirken sich solche Sachen nur unwesentlich aus. Ich war über ca. 3000 km mit Smartphone (LocusPro), Oregon und Forumslader parallel unterwegs. Die Differenz der gemessenen Streckenlänge lag bei Tagestouren zwischen 90 und 150km höchstens bei 50-80 m. Als wesentlich größeren "Verfälscher" habe ich einen ungenügenden Luftdruck ausgemacht. Wenn der zu niedrig war, hatte der Forumslader schon mal bis zu 300m Differenz.
Voraussetzung für eine einigermassen brauchbare Streckenmessung per GPS ist allerdings, dass man eine Aufzeichnung im Stillstand unterbindet. Das gibt sonst unschöne Punktwolken, die man nachträglich per Software wieder wegputzen muss.
Ich muss sagen, seit ich die Streckenlänge per Forumslader messen kann, ist die Messung per GPS für mich auch nicht mehr so wichtig. Fahrradtacho ist eh obsolet.
von: derSammy

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 23.10.17 13:05

In Antwort auf: LudgerP
Was die Wegstrecke betrifft, ist der Tacho ein reines Zählwerk, es zählt volle Radumdrehungen und multipliziert die dann mit dem Umfang, den du eingegeben hast. [...] Bei 200km und 2m Reifenumfang reden wir von 2m/200000m=0,001%.

Was natürlich voraussetzt, daß der Radumfang auf den Millimeter genau ist.
Im Prinzip schon. Da der Verzählfehler vernachlässigbar ist, ist der Messfehler des Tachos gerad der Fehler, den man beim Eingeben des Umfangs macht. Ein Milimeter Abweichung ergibt auf 2000mm Umfang einen relativen Fehler von 1/2000=0,05%. Das ist extrem gut, sprich auf 100km Länge reden wir von Abweichungen +/-5m!
Selbst wenn du den Umfang nur auf 10mm genau eingibst, sind das auch nur 50m Abweichung auf 100km.

In Antwort auf: LudgerP

Ich vermesse den Radumfang mit dem Navi (bzw. 2 Navis parallel) über eine lange Strecke, z.B. 250 km. Ich gehe davon aus, daß sich die Positionsfehler des Navis über eine lange Strecke gegenseitig aufheben.

Ich halte das eine eher akademische Diskussion. Die Genauigkeit der GPS-Navis ist sicher auch ok. Allerdings würde ich deine Grundannahme in Frage stellen. Die Positionsfehler vor/zurück mitteln sich in der Tat wohl heraus. Nicht jedoch die Fehler links/rechts. Tendenziell ergibt die GPS-Messung immer eine zu lange Strecke. Der Geräteprogrammierer wird das wissen und einen entsprechenden Korrekturterm einfügen. Man müsste die gleiche Strecke am besten mehrfach abfahren, um Aussagen über die Präzission der GPS-Messung sagen zu können. Ich vermute, dass die durchaus nicht sooo gut ist.
von: Toxxi

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 23.10.17 13:52

In Antwort auf: mbhh
Fahrradtacho ist eh obsolet.

Bei mir nicht. Ich fahre nicht permanent mit dem Forumslader umher, denn ich habe nur einen für mehrere Räder und mag den nicht bei jedem spontanen Radwechsel umbauen. Und... (Jehova! teuflisch) manchmal fahre ich sogar ohne Navi und mein Smartphone ist aus! träller grins

In seiner Kombination aus Preis, Einfachheit, Zuverlässigkeit, Unterwegsreparierbarkeit und niedrigem Stromverbrauch kommt m.E. NICHTS, aber auch gar nichts, an einen kabelgebundenen Fahrradtacho heran. schmunzel
von: mbhh

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 24.10.17 11:05

Ok, ich hätte "ist bei mir eh obsolet" schreiben sollen.
von: LudgerP

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 24.10.17 15:15

In Antwort auf: derSammy
[Da der Verzählfehler vernachlässigbar ist, ist der Messfehler des Tachos gerad der Fehler, den man beim Eingeben des Umfangs macht.

Eben nicht der Fehler, den man beim Eingeben des Umfangs macht, sondern den man bei der Bestimmung des Umfangs macht!
von: derSammy

Re: "Touren-Kilometerzähler" für Oregon 700 ... - 24.10.17 15:19

Das meinte ich doch. "Tippfehler" gehören nicht zur Fehlerrechnung. lach
Gemeint ist die Differenz "wahrer Umfang"-"eingegebenener (d.h. ermittelter) Umfang", bzw. der zugehörige relative Fehler.
Hast du den Umfang direkt vermessen, auf den Milimeter genau, dann reden wir von besagtem 0,05%, ist auf 10mm genau gemessen worden, sind es immer noch nur 0,5% Fehler.
Ich wage zu bezweifeln, dass ein handelsübliches GPS-Gerät da nur ansatzweise mithalten kann.