Re: GPS Gerät für Fahrradtour?

von: Chris-Nbg

Re: GPS Gerät für Fahrradtour? - 08.12.13 12:12

Hallo Hermann,
In Antwort auf: masanella
Hat jemand so ein Gerät schon mal bei einer Fahrradtour dabei gehabt und war zufrieden [...]

Wer derart allgemeine Fragen stellt, darf sich über die Flut nutzloser Antworten nicht wundern... zwinker

Aber im Ernst: Du solltest dir zuerst klar werden, was du von einem GPS auf der Fahrradtour erwartest. Aus meiner eigenen Erfahrung sehe ich diverse unterschiedliche Anwendungsfälle:

1) Routing wie mit dem Navi im KFZ: Ziel eingeben und vorgeschlagene Route nachfahren. Das können heutzutage die meisten GPS-Geräte (außer die Route zum Ziel ist zu kompliziert und überfordert damit ältere Geräte), aber es kommen dabei selten "schöne" Routen raus. Da gibt es einfach noch zu viele Variablen zu berücksichtigen, die auch im Kartenmaterial nur unzureichend hinterlegt sind. Aber irgendwie ankommen tut man zu 99% schon.

2) Eine vorgeplante Tour nachfahren: Man plant daheim eine Tour oder lädt sich einen fertigen Track auf das Gerät und fährt den ab. Damit beschränkt sich die Funktion des Geräts auf eine "automatische Karte mit eingezeichneter Route". Manche Geräte unterstützen einen beim Abfahren der Route, manche zeigen nur an und man muss selber drauf achten, ob man noch auf dem richtigen Weg ist oder ob man schon eine Abzweigung verpasst hat. Letzteres kann aber dazu führen, dass man sich ein bisschen mehr mit der Umgebung beschäftigt und nicht wie auf Autopilot ohne rechts und links zu schauen durchzischt.

3) Planung längerer Etappen direkt auf dem Gerät: Das wird mit modernen Geräten mit hochauflösendem Display etwas weniger schlecht gehen als auf kleinen Gucklöchern, aber an den Komfort und die Übersicht einer Papierkarte kommt man lange nicht ran. Meiner Meinung nur als Notlösung nutzbar. Wenn man das regelmäßig machen möchte, dann würde ich zusätzliche zum GPS ein modernes Smartphone oder ein Tablet mit hochauflösendem Display verwenden, aber das ist wieder eine andere Geschichte mit anderen Nachteilen.

4) Interessante Punkte (POI) suchen ("Wo ist der nächste bzw. gibt es in Ort X einen Supermarkt/Campingplatz/Fahrradladen?"): Auch Openstreetmap-Karten haben ja ziemlich viele POIs drin, aber ich habe den Zugriff auf diese Informationen per GPS als sehr mühsam empfunden. Da ist eine Internet-Suche per Smartphone deutlich schneller und bequemer, das Suchergebnis überträgt man dann als Ziel ins GPS und lässt sich hinführen.

Bei mir haben sich zwei Nutzungen etabliert:
a) Vor allem innerhalb Deutschlands fahre ich gerne bewährte Routen ab, z.B. von www.radweit.de. Hier mache ich es wie unter 2) beschrieben und "navigiere" durch regelmäßigen Blick aufs GPS selber.

b) Wenn ich länger unterwegs bin (z.B. drei Wochen in Schweden), dann hat sich sich bei mir eine Mischform aus 1, 2 und ein bisschen 3 bewährt: Ich plane ein bis zweimal am Tag den weiteren Weg mit einer relativ groben Papierkarte, übertrage die wichtigsten Eckpunkte meiner Entscheidung ins GPS und fahre dann meine Planung entspannt ab - auch wenn man dafür wie schon angesprochen gerade in Schweden oder Norwegen vielleicht ein GPS nicht wirklich braucht... zwinker

Bislang bin ich mit meinem Garmin Dakota plus ggf. einer passenden Übersichtskarte aus Papier sehr zufrieden.

Christian