Der Kampf mit dem Amerikaner

von: Helios

Der Kampf mit dem Amerikaner - 16.04.15 08:36

Irgendwie schien bei diesem Rahmen alles nicht zu passen. Wenn man anfängt ein "echtes" Reiserad aus einem einfachen Mountainbike mit starrer Gabel, Rennlenker und einem dicken Gepäckträger hinten, kommt doch mehr Arbeit auf, als ich gedacht habe.
Da ich jetzt mehr als 20 Stunden in das Rad gesteckt habe, empfinde ich es als wertig genug, auch mal hier vorgestellt zu werden.

Im Dezember 2012 entdeckte ich auf einem Kleinanzeigen-Portal dieses Rad. Ein amerikanischer Rahmen, sehr dünne nervige Bremshebel, mit Lenkerendschalthebeln und Döööre/ixte-gemischten Komponenten und einem Gepäckträger von der bekannten Röhrenfirma.
(Die Schaltung war mit 22-32-44 und 11-30 schon ziemlich bergkonzipiert)
Also nackt, ohne Schutzbleche, ohne Ständer, ohne Vorderradgepäckträger.
Der werte Herr, der behauptete bei Cube zu arbeiten, hatte das Rad selbst zusammengestellt und verlangte 500€.

Sehr erfreut fuhr ich mit dem Rad nach Hause, bestellte mir einen billigen Gepäckträger für vorne, wurstete ihn irgendwie an die Gabel (ohne Ösen!!) und los ging es nach Spanien auf die erste Tour.


In Spanien frass sich die Sattelstütze fest. Zusätzlich gefiel mir Streckung nach vorne nicht so ganz. Und ich fand im Forum
Mitte der Seite, dogfish für Bochum-biker - das hier und:
Von Standschalter
Ebendies.
Mit dem vorhandenen Vorbau und einem Lenker, den ich glücklicherweise geschenkt bekommen habe, sowie Lenkergriffe von Brit nur für die Versandkosten, setzte ich mich an den Vorbau und testete die Konstruktion. ... blabla, etc. etliche Versuche und Distanzhülsensuche später, hatte ich dann leider eine Distanzhülsen, die wohl ein Milimeter breiter war, in den Vorbau gehämmert und bekam sie nicht mehr raus.
Also habe ich das mit dem Lenker aufgegeben.

Die Schellen von dem billigen Lowrider brachen mir letztes Jahr.

Und für die kommende Tour brauche ich ein Rad, das voll funktionstüchtig ist, da ich ein kleines Männchen im Anhänger transportieren werde. (Was auch deutlich erhöhtes Reisegepäck bedeutet - kleinere Gänge)
Also forstete ich hier im Forum, informierte mich, verglich Preise und bestellte folgendes:
Neue Kurbelgarnitur (22-32-44), neue Kassette (11-34), neue Kette
Einen Tara von der werten Röhrenfirma sowie das Modul für Befestigung ohne Ösen
Blümchen-Bleche
Einen Hinterbauständer
neue Lenkerbänder
die wunderbar kompatiblen Bremshebel für V-Brakes

Die meisten Teile liessen sich leicht verbauen, sogar der Wechsel des Tretlagers war relativ problemlos. Nur mit dem Tara kämpfte ich stundenlang. Ich weiß ja nicht, was sich die nette Firma dabei dachte, als sie die Befestigungs-Manschetten rausbrachte, aber das ist eine unendliche Fummelei. Und zusätzlich bringt einem ein Set dieser Manschetten gar nichts. Wenn man gar keine Ösen hat, braucht man ja wohl vier Schellen an der Gabel, was bringen dann zwei?
Und die Blümchen, ja, die Blümchen. Ist der Abstand von Hinterreifen zu Hinterbremse denn so unterschiedlich? Jedenfalls war es kaum möglich das Blech so anzubringen, dass es den Bremszug nicht nach oben drückt.

Egal, genug palavert, hier habt ihr mal Bilder: