Re: Unsere Räder - Teil 2

von: Ehrenfried

Re: Unsere Räder - Teil 2 - 09.01.08 15:49

Mein neues Reiserad, Intercontinental sahara von Riese-Müller

Als ich das Fahrrad im Geschäft sah, war ich sofort darin verliebt. Ich konnte gleich auf den ersten Blick sehen, daß es gegenüber meinem alten Delite Black entscheidende Vorteile hat: eine Rohloffschaltung, Scheibenbremsen, SON-Nabendynamo, entscheidend mehr Stabilität und eine insgesamt hochwertige Ausstattung. Zu den Details verweise ich auf die Homepage von Riese-Müller: http://www.r-m.de/produkte/produktfinder/reiseprofi/intercontinental/extreme/sahara/

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Das Fahrrad ist zwar sauteuer, aber dafür ist es noch nicht komplett. Zusätzlich musste noch ein Lowrider her. Ich entschied mich nach langer Recherche im Rad-Forum für den Hogar von faiv (www.faiv.de). Aber den Gepäckträger darf man nicht kaufen, man muss ihn für ca. 50 EUR weniger beim Hersteller mieten und dann ohne Aufpreis behalten. Versteht das jemand, daß der Mietkauf wesentlich preiswerter ist, als der Kauf? Es wird zwar gesagt, daß man einen gebrauchten Lowrider bekommt, aber meiner war zumindest funkelnagelneu! Dieser Lowrider plaziert das Gepäck etwas tiefer als der Tubus, was sich im Fahrverhalten deutlich bemerkbar macht. Durch die zusätzlichen Halterungen unten an der Federgabel werden Schwingungen wirksam verhindert.

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Jetzt noch einige Worte zur Stabilität. Entscheidend für schwingungsfreies Fahren ist der überaus stabile integrierte Gepäckträger, der zusätzlich noch mit einer Gelenkschwinge unten seitlich gehalten ist. Diese Konstruktion macht das Rad natürlich nicht leichter, aber selbst bei heftigen Lenkungsausschlägen verspürt man keine Fahrinstabilität. Diese Instabilitäten störten mich bei dem Delite.

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Natürlich ist die Hinterradschwinge supersteif mit Industrielagern gehalten.

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Bemerkenswert finde ich noch die externe Schaltungsansteuerung der Rohloff, wodurch der Radwechsel extrem einfach geht. Einfach an der Rändelschraube die Schaltungsansteuerung lösen, Schnellspanner auf, etwas wackeln und schon hat man das Hinterrad ausgebaut.

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Zwischendurch bin ich schon über 3000 km mit dem Fahrrad gefahren, die Stabilität auf schlechten Strassen ist einmalig. Die Vollfederung incl. gefedertem Gepäck trägt natürlich auch zum positivem Fahrverhalten bei.

Zu bemängeln ist neben dem hohen Preis das Gewicht. Ohne Zusatz wiegt es immerhin 19 kg. Dazu Lowrider und Schloss ist man bei immerhin ca. 21 kg. Das zerrt natürlich in den Bergen!
Schaltungsmäßig habe ich das Rad umgebaut. In den Bergen ist die standardmäßig kleinste Entfaltung mit 1,58 m doch etwas zu lang. Ich habe jetzt vorn eine XT-Kurbel mit 44/34 Zähnen eingebaut. Damit ergibt sich eine kleinste Entfaltung von immerhin 1,28 m. Das schafft man noch nicht einmal mit einer Kettenschaltung. Da kommt man dann mit voll Gepäck auch mal steilere Berge hoch. Das 34er Kettenblatt liegt zwar ausserhalb der Spezifikation von Rohloff, aber da ich praktisch nie im Wiegetritt fahre, sehe ich keine Probleme mit einem zu hohen Drehmoment an der Hinterradnabe.

Zur Federung: Vorn ist eine Marzocchi MX Pro Air mit Luftfeder und Öldämpfer eingebaut. Diese Federgabel läßt sich sehr schnell und einfach an veränderte Vorderradbelastungen einstellen.
Für die Hinterradfederung wird ein Manitou Radium R Air-Element eingesetzt. Dieses Element hat eine sog. Plattformfederung, d.h. lange Schwingungen z.B. durch Treten führen nicht zum Aufschaukeln, wogegen kurze Schwingungen voll abgefedert werden.

Auf Scheibenbremsen möchte ich heute nicht mehr verzichten. Schon leichtes Ziehen an den Bremsgriffen verzögert das beladene Fahrrad, dabei ist Dosierung der Bremskraft keineswegs agressiv, sondern läßt sich sehr gefühlvoll regulieren.