Re: Unsere Räder - Teil 4

von: kona

Re: Unsere Räder - Teil 4 - 06.02.13 22:33

In Antwort auf: Nordisch
Hallo Falk,

das ist ein weites Feld.

Bogenaußenspeichen sind etwas besser am Flansch abgestützt, was zur Haltbarkeit hoch beitragen dürfte.
Bogenaußenspeichen üben auch große Kräfte auf den den Flansch aus, bei der materialfordernden Radialspeichung wird daher der Bogen nach am besten nach innen gemacht.

Bei 2- oder 3fach-Kreuzung ist es aber relativ egal, ob nun Zug- oder Druckspeichen den Bogen innen oder außen haben.
(Den Begriff "Druckspeichen" verwende ich hier mal, weil er oft in der Literatur auftaucht, obwohl er ja eigentlich nicht korrekt ist.)
Durch die Kreuzung stützen sich die Speichen ja gegenseitig.
Radialspeichung ist bei Scheibenbremsen zwar machbar, aber sicher nicht wirklich sinnvoll.
Radialspeichung ist ohnehin ein ganz eigenes Thema, da die Vorteile in vielen Fällen kaum die Nachteile überwiegen. (Zumindest das Material muß dann auch dafür passen: Felgen, Naben.)

Von der Belastung her wären wohl Doppelscheiben bei Scheibenbremsen die bessere Wahl. Zumindest bei Solorädern vorn. Tandems sind da wieder etwas "gekniffen", da mit der hinteren Bremse durchaus beachtliche Verzögerungen realisierbar sind, eine Doppelscheibenbremse hinten aber wohl unwahrscheinlicher.

(Ich bin einige Zeit Motorrad mit guter Trommelbremse und mit einfacher Scheibenbremse gefahren. Die Trommelbremse gefiel mir besser. Die Krafteinleitung war gleichmäßiger. Die Motorradindustrie bekam die Nachteile der einseitigen Scheibenbremse auch mit und brachte später die Doppelscheibe. Das war dann tatsächlich eine wesentliche Verbesserung.)

Smolik hatte die Doppelscheibenbremse ja schon mal "vorgestellt". Warum sich bisher kein Hersteller da rantraut? Für XXL- und Tandemfahrer wäre das wohl die eigentlich bessere Lösung. Andererseits: Für Tandems gibt es ohnehin wenig "Spezialteile".