Re: wasserdichtes Leichtzelt

von: irg

Re: wasserdichtes Leichtzelt - 04.01.19 07:47

Hallo!

In Antwort auf: borstolone
Sehr geehrte Rad-Genossen,

ich möchte mal kontrovers einen für den einen oder anderen unflätigen Kommentar loswerden:

Ich finde, daß ein 2,5 Kg Zweimannzelt kein sehr schweres Accessoire ist, denn man möchte sich in der Zeit, in der man sich hauptsächlich zum Schlafen niederläßt auch einigermaßen sicher fühlen und entspannt am nächsten Morgen aufwachen.

Wenn ich mir diese Ultraleichtzelte ansehe, deren Innenleben nur noch aus Mesh besteht und damit in keinster Weise doppelwandig genannt werden dürften, dann ist doch klar, daß man damit bei einem ordentlichen Regentag baden geht. Ein Zelt verdient dann seinen Namen, wenn es an einem richtigen verhangenen Regentag in den Alpen einen soliden Schutz gewährt.

Ebenso darf man erwarten, daß die mitgeführten Kleider weitestgehend trocken bleiben. Ich habe mich bei manchem Zelt gefragt, ob der Besitzer nicht lieber gleich nackt auf das Rad steigt.

Gruß, Jakob


Jeder bekommt, was er kauft. Das Quickhiker Ultralight wird als Biwakzelt beworben, mehr ist es nicht.

Es sollte jedem klar sein, dass bei jedem Zelt Zielkonflikte gelöst werden müssen: Wasserdichtigkeit und Lebensraum im Inneren sowie Sturmfestigkeit kontra Gewicht und Preis, da können nur Kompromisse heraus kommen. Für Griechenland im Hochsommer kann ein sehr leichtes Zelt ausreichen, in Norwegen nur dann, wenn ich jederzeit ins Trockene flüchten kann oder ein sehr bedürfnisloser bis harter Hund bin.

Das ist schon in Ordnung so. Nur die eierlegende Wollmilchsau, die uns die Industrie vorgaukelt, kann es nicht geben. Es lohnt sich also, realistisch ab zu schätzen, was den eigenen Bedürfnissen entsprechen dürfte und nicht alles vollmundig Versprochene ("ein Zelt das vollkommen wasserdicht, orkanerprobt, innen riesig und fast kostenlos ist") gleich zu glauben.

lg!
georg