Re: VBL für Schlafsack Winter

von: irg

Re: VBL für Schlafsack Winter - 27.02.20 07:01

Du wirst beide, Daune wie Kunstfaser nehmen können.

Auf Radtouren verwende ich nur mehr Kunstfaserschlafsäcke ohne VBL Inlet. Selten, aber doch, habe ich in so einem Schlafsack bis zu -7° hinunter geschlafen, da hatte ich kein Problem mit der Feuchtigkeit. Eher war es ein Problem, den Raureif am Innenzelt hinaus zu bekommen. Ich hatte ja nie genug Zeit, das Zelt in der Früh trocknen zu lassen. Und der Schlafsack war für die Temperaturen zu dünn.

In Lappland im Schnee haben wir Daunensäcke benützt, auch ohne Inlet. Da war es weit kälter. Auch da hatten wir kein Problem. Wir mussten sogar die nassen Socken an lassen, weil der Körper die einzige Möglichkeit, sie etwas zu trocknen, geboten hat, und die Nacht die einzige Zeit, in der wir die Schuhe nicht an hatten. Nicht einmal im Fußbereich hatten wir klumpende Daunen. (Inzwischen ist auch das kein großes Thema mehr, da es gute Kunstfasersocken gibt. Die speichern nur mehr wenig Wasser.)

Schlafsäcke können offenbar recht gut Feuchtigkeit abtransportieren, abhängig von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit. Ich nehme an, dass es feuchter wird, wenn der Luftraum entweder sehr, sehr klein ist, oder in ihm mehrere Personen schlafen. Dann ist aber ohnehin etwas Lüftung notwendig, um die Sauerstoffversorgung zu gewährleisten. Wir hatten nicht einmal in einer winzigen, notdürftig reparierten Kota, in die wir uns zu viert gerade noch stapeln konnten, mit der Feuchtigkeit Probleme. Die kleinen Spalten zwischen den Schneeblöcken haben genug Luftaustausch zu gelassen.

Du kannst ja einmal versuchen, in einer Plastikfolie (nicht viel anderes ist das VBL Inlet) im Schlafsack zu nächtigen, du wirst nicht begeistert sein. Dann bleibt der Sack vom Schweiß zwar verschon, du versaftest aber. Und die eigentliche Feuchtigkeitsquelle, die Atemluft, lässt sich damit gar nicht beeinflussen. Ich habe die Mengen nicht mehr im Kopf, aber meiner Erinnerung nach atmet man im Schlaf etwa einen halben Liter Wasser in der Nacht aus, bei trockener Luft wahrscheinlich mehr. Da kommt es auf das Bisschen Schweiß, wenn ihr im Sack nur schlaft, nicht an.

Wenn man von sehr seltenen und sehr speziellen Bedingungen absieht, gehe ich davon aus, dass das ein theoretisches Thema ist, das in der Praxis zu vernachlässigen ist.

lg!
georg