Re: Total kaputt dank schlechter Ausrüstung ???

von: veloträumer

Re: Total kaputt dank schlechter Ausrüstung ??? - 19.05.20 19:58

Ich möchte jetzt nicht auf alle Details eingehen, das ist mir zu unübersichtlich. Es gibt aber klare Indizien von rechter großer Naivität. Nachttemperaturen sind in der ersten Jahreshälfte immer auch mal niedrig bei Frostgrenze, die Teilnehmer von Forentreffs zu Christi Himmelfahrt wissen dazu einschlägig zu berichten.

Gegenmaßnahmen: Der Schlafsack sollte im Komfortbereich mindestens für 0 °C gelten, besser noch gering unter 0 °C. Ein Inlet verbessert den Wert noch etwas (2-5 °C). Auch gerne unterschätzt, die Liegematte. Dort gilt einen möglichst großen R-Wert zu beherzigen und nicht jedes Gramm zu sparen. Das gilt auch für die Form und Größe der Matte. Je größer die Randflächen, desto besser gelingt die Abschirmung vom Boden. Liegt der Arm auf dem Zeltboden, kühlt er aus. Eine Matratze, die von 3 kg durch Feuchte auf 5 kg schwerer wird, ist weder geeignet, noch möchte das glauben. Mit gefühlten Geschwätzangaben machst du keine Analyse.

Für die Morgenkälte im Frühjahr oder im Hochgebirge auch im Sommer gehören Langhandschuhe ins Gepäck, ein gute Wäremabschirmung für Hals (evtl. zusätzliches Tuch und ein winddichte Mütze, ggf. auch als Wäremebringer im Schlafsack zu gebrauchen. Kälteverlust auch an Füßen: helfen Socken im Schlafsack.

Ein weitere Sache ist mir aufgefallen: Feucht durchschwitzt und dann Abfahrt runterstürzen bei Kälte bedeutet relativ sichere Zitteraalsymptome. Es reichen ggf. schon nasse Handschuhe. Du solltest bei solchen Umständen den Oberkörper abtrocknen, ggf. Trikotwechsel bzw. Funktionsunterhemd, alles was feucht auf der Haut anliegt. Wahrscheinlich hattest du gar keine passende Wärmekleidung an Bord, nach dem Motto, ist ja quasi Sommer.

Besser oder zudem: Berg im gesunden Rhythmus hochfahren und nicht auspowern, nicht am kritischen Morgen. Da ist mal lieber weniger Tempo, stattdessen wärmere Jacke. Statt Mütze (Schweiß) kann man auch die luftigere Kapuze einer guten Regenjacke nutzen. Bei Kälte kann man damit auch Berg rauffahren. Du atmest auch ggf. zuviel kalte Luft ein, die die Lunge nicht gut resorbieren kann, daraus resultiert eine geringere Leistungsfähigkeit und ERkältungsgefahr, insbesodner bei Mundatmung ohne Schutz.

Einige Erscheinungen dürften Folgeproblem gewesen sein. Aus der Ferne würde ich die weitere Ergonomie der Teile wie Sattel oder Lenker nicht beurteilen, zumal das ein komplexes Zusammenspiel auch von Maßen des Velos ist. Pedalen sind seltener das Problem, eher die Schuhe (zu eng). Scheint mir hier aber auch schwierig zu beruteilen zu sein.