Re: "Luxusartikel" auf Radreise

von: Toxxi

Re: "Luxusartikel" auf Radreise - 26.08.20 19:26

In Antwort auf: panta-rhei
Tacho und Papierkarten reichen auch.

Vor meiner Radreise nach Italien im Jahre 2011 dachte ich das auch (und hielt ein GPS-Gerät für puren Luxus). Danach hatte sich meine Meinung komplett geändert.

Nicht weil ich keine Landkarten lesen kann, oder mich sonst komplett verfahre. Ich bin in den 1990er Jahren auch ohne GPS angekommen. Das Problem liegt heute woanders.

Wenn du nicht nur auf (größeren) Straßen unterwegs sein willst, brauchst du eine Papierkarte mit einem kleinen Maßstab. Diese wiederum deckt nur ein kleines Gebiet ab. Im Endeffekt schleppt man einen riesigen Haufen Papier mit.

Als ich von München nach Rom radelte hatte ich 5 Michelin-Karten im Maßstab 1:200.000 dabei. Gefühlt ein knappes Kilo Papier. Kleinere Straßen und Wege habe ich damit einfach nicht gefunden. Rein- und vor allem rausfahren aus Städten war ein Graus, bin endlose Schleifen gefahren und teilweise auf großen Straßen, die ich eigentlich meiden wollte. Ich war damit ziemlich unzufrieden.

Wegweisung ist oft schlecht und auf Autos ausgerichtet. Die führt dich auf Umgehungsstraßen, oder wie in Frankreich mit einem Schild "Toutes directiones" zur Autobahn. Das ist einfach unbrauchbar als Radfahrer.

Der eigentliche Vorteil eines elektronischen GPS-Gerätes ist für mich, eine zoombare Landkarte zu haben. Damit finde ich den Einstieg in kleinere (Wald-)Wege, finde Alternativen zu großen Straßen, und vor allem finde ich mich in fremden Städten zurecht. Dass ich mich damit navigieren lassen kann oder auch eine geplante Strecke draufladen kann, ist ein angenehmer Nebeneffekt. Strecke aufzeichnen auch, dann weiß ich später, wo ich schon mal war.

In Antwort auf: panta-rhei
Biowaschmittel finde ich gut.

Das wiederum halte ich für verzichtbar. Ich habe zum Waschen der Klamotten bisher immer einen Ausguss gefunden. Und beim Wildzelten springe ich entweder in einen See oder Fluss (ohne Seife), und wenn sowas nicht vorhanden ist, kann ich mich eben nicht waschen (auch mangels Wassers).

Gut, wenn ich jetzt wochenlang durch die kasachische oder mongolische Steppe fahre, dann würde ich das vielleicht noch mal überdenken. Aber in Europa eher nicht.

In Antwort auf: panta-rhei
Noe, wenn Du sonst keine Brille brauchst, ist das verzichtbar.

Das sehe ich auch anders. Ich fahre grundsätzlich immer mit Brille. Auch im Winter und nachts, dann mit weißem Glas.

Insekten oder Staub im Auge mag ich gar nicht. Auf Radwegen wachsen auch gern mal Zweige in den Weg, die im Dunkeln nicht zu sehen sind, weil der Scheinwerfer nicht nach oben strahlt. Auf dem Oder-Neiße-Radweg habe ich im Dunkeln (nicht nachts, sondern Silvester um 16:30 Uhr, es war schon stockfinster) wirklich mal einen heftigen Schlag eines übergewachsenen Dornenbusches ins Gesicht bekommen. Ich weiß nicht, wie das ohne Brille ausgegangen wäre.

Gruß
Thoralf