Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen?

von: Streckenplanverweigerer

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 04.05.21 18:04

Die besten Erfahrungen hab ich damit gemacht, Hunde anzusprechen. Wenn sie in Hörweite kommen, fange ich an mit ihnen zu reden. Als wären es alte befreundete Bekannte. Die Sprache und welche Worte man benutzt, das ist egal. Entscheidend ist, dass man mit seiner Stimme den Eindruck vermittelt, "Ich gehöre hier hin und bin hier sicher!".
Bei scharfen Wachhunden funktioniert das allerdings nicht. Bei ganzen Rudeln verwilderter Hunde in der Türkei aber sehr gut. Ich mache das mittlerseile auch bei Hasen und Rehen, die früh morgens meinen Weg zu eng kreuzen. Und ich würde das mittlerweile auch bei Bären und Wölfen so machen.


Vor dieser Einsicht hatte ich im Balkan ne Druckluft-Hupe am Lenker. Als Druckbehälter ne gängige PET-Getränkeflasche. Wiederbefüllbar mit Fahrradpumpe. Airzound oder so änlich hieß die. Leider war nach 4 Wochen der Verbindungsschlauch poröß und undicht. Austauschen mislang.
Bis dahin hat sie bei fast allen Hunden auf kurze Distanz gewirkt und den nötigen Vorsprung mit dem Rad gebracht. Beim Wildcamping wär mir das aber zu auffällig. Ich will ja keine Menschen anlocken.


In Anatolien hat sich eines Abends beim Abbiegen von der Straße eine streunende magere Hündin zu mir gesellt. Bis ich eine geschützte Stelle zum Zelten gefunden hatte lief sie neben mir her. Als das Zelt stand, rollte sie sich daneben zusammen. Die Stücke von meinem Brot, die ich ihr gab, hat sie nicht gefressen. Und sie schlief schon, als ich noch meine Zähne putzte. Früh morgens gegen 4 Uhr fing sie an zu knurren. Ich kroch aus dem Zelt und sah ein Rudel stämmiger Hunde in 80 Meter Entfernung das sich auf uns zu bewegte. Für eine Unterhaltung war es mir zu früh. Also hab ich einige Steine in Richtung Rudel geworfen. Das half. Sie verzogen sich. Die Hündin schlief sofort wieder weiter. Ich hab ihr geglaubt und hab auch noch zwei Stunden ohne Stöhrung geschlafen.

Grüße,
Jan