Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen?

von: irg

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 05.05.21 06:43

In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: Streckenplanverweigerer

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Ich kroch aus dem Zelt und sah ein Rudel stämmiger Hunde in 80 Meter Entfernung das sich auf uns zu bewegte. Für eine Unterhaltung war es mir zu früh. Also hab ich einige Steine in Richtung Rudel geworfen. Das half.


Hm. Vielleicht bin ich einfach zu ängstlich. Steine schmeissen hat gereicht, um dann weiterzuschlafen?!


Wenn du die Hunde letal triffst, sicher. grins

Dauerhafte Erfolge habe ich beim Radeln damit nie erlebt, nur etwas mehr Luft, um Abstand her zu stellen. Nächtliche Erfahrungen mit Dauerbelagerungen von Hunden habe ich glücklicher weise keine. Aber warum sollen Hunde, die sich als Meute stark fühlen, auf geben, weil das Opfer ein paar Steine wirft? Das leuchtet wohl auch dem blödesten und labbrigsten Hund nicht ein.

Das Übernachten unterscheidet sich in mehreren Punkten stark vom Durchradeln: Ich bleibe beim Übernachten lange im Revier, in dem sich die Hunde zu Hause fühlen. Die Hunde haben es in der Pfote, die Situation eskalieren zu lassen, nicht du. Die Hunde können entscheiden, wann sie das tun. Du kannst nur aufpassen, um dich zu wehren. Bis du erschöpft umkippst.

Wir hatten einmal aus Ahnungslosigkeit eine lange Nacht mit zwei Bären, die um das Zelt gestrichen sind. Die Bären waren sehr grantig über uns, aber eigentlich sehr nett, sie haben uns nicht gefressen. Die emaillierten Trinkhäferln, mit denen wir Lärm erzeugt haben, haben aber heute noch Macken davon. Ich weiß nicht, wie lange wir im Zelt wach geblieben sind, um die Bären wieder und wieder auf Distanz zu bringen. Ich weiß nur, dass wir irgend einmal in der Früh vollkommen erledigt auf gewacht sind, und die Bären fort waren. Die hätten uns gemütlich filetieren können, bevor wir richtig wach gewesen wären. (Abgesehen davon, dass sie das auch hätten machen können, während wir wach waren. So einem Bären rennst, radelst und kletterst du nur in der Theorie davon. Auch das Taschenmesser als Waffe zum Erlegen reicht nur bei Karl May.)

Mir fällt deshalb nur ein, dass in Gegenden, wo Hunderudel gefährlich sein können, es das einzig Sichere sein dürfte, die Nähe von Menschen zu suchen. Was wieder andere Risiken hervor rufen kann. Oder, du hängst eine Hängematte hoch genug zwischen Bäume. Ein mit mir befreundetes Paar hat das einmal wegen Wölfen gemacht. Als sie im Finsteren aus der Hängematte pinkeln mussten, haben sie alle ihre alpinistischen Fähigkeiten gebraucht. Sie waren not amused.

lg!
georg