Re: Transport Flugzeug mit Fahrradtasche

von: extraherb

Re: Transport Flugzeug mit Fahrradtasche - 12.06.22 17:07

Radmitnahme im Flugzeug ist eine unendliche Geschichte, bei der wohl jeder Betroffene gute und vor allem schlechte Erfahrungen zusteuern kann.
Ich nehme mein Rad sei nunmehr 30 Jahren in alle Teile Europas bzw. von dort nach Hause mit und habe schon alles mögliche erlebt. Früher war man mit dem Rad am Counter ein Exot und der Mensch dort meist völlig überfordert. Dafür hat es gereicht freundlich aber bestimmt aufzutreten und das Rad ist meist ohne Zusatzkosten und ohne jede Verpackung mitgeflogen.
Inzwischen haben so ziemlich alle Airlines diverse Regeln erlassen und verlangen teilweise beträchtliche Gebühren. Das schließt nicht aus, dass sich der Mensch am Counter einen Dreck um die Regeln scherrt und seine eigenen macht. Dazu kommt, dass sich die Sicherheitsbestimmungen an den Flughäfen drastisch verschärft haben und es damit praktisch unmöglich wird, ein Rad am Scanner vorbei einzuchecken. Da mein Rad recht groß ist, habe ich schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht, da es nicht durch jeden Scanner passt. Deshalb zerlege ich es inzwischen teilweise, was die Sache aber nicht angenehmer macht. Auch lasse ich inzwischen meinen Forumslader zu Hause um unsinnigen Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Ich habe auch schon erlebt, dass mein Rad nicht mit meinem Flieger mitgekommen ist. Das war zum Glück auf dem Heimflug, so dass mir die Woche, die ich auf mein Rad warten musste, nichts ausgemacht hat. Schäden am Rad hatte ich bisher - toitoitoi - nur an der Beleuchtung.

Was die Verpackung angeht, so sind meine Erfahrungen auch sehr gemischt. Viele Jahre ist das Rad ohne jede Verpackung mitgeflogen. Einige Male habe ich den inzwischen an vielen Flughäfen erhältlichen Service genutzt, das Rad in Folie einwickeln zu lassen. Auch um das Rad zu schützen. Da das aber händisch gemacht werden muss, geht das nicht überall. Iberia stellt Kartons zur Verfügung, die aber so klein sind, dass das Rad nur zerlegt reinpasst.

Was lehrt uns das nun? Hat die Airline bestimmte Vorschriften bezüglich der Verpackung, ist es sicher vernünftig, diese zu befolgen. Wobei ich eine Fluggesellschaft, die Kartons vorschreibt, ohne diese bereit zu stellen, meiden würde. Auf alle Fälle ist es ratsam, das Werkzeug am Rad zu belassen, dass es einem erlaubt, das Rad auch nachträglich noch zu zerlegen, wenn man das Reisegepäck schon aufgegeben hat. Wenn möglich sollte man sich im Voraus bestätigen lassen, dass man das Rad auf dem ausgewählten Flug mitnehmen darf.

Trotz all dieser Zumutungen werden ich mein Rad auch weiterhin mit dem Flugzeug transportieren, da es oft keine Alternativen gibt, wenn man große Radtouren machen will. Wer gehofft hatte, mit der Erhebung von Gebühren würde die Radmitnahme professionalisiert und damit verschwinden auch die Probleme, sieht sich arg enttäuscht. Im Gegenteil, es bleibt ein zeitaufwendiges und nervenaufreibendes Unterfangen.

Viel Glück, Uwe