Re: Wasserfilter für Tropen

von: Trampeltier

Re: Wasserfilter für Tropen - 05.03.23 13:10

ich hatte mir 1992 den Catadyn-Pocket-Keramikfilter für fast genau die gleichen Länder gekauft (Senegal, Gambia, Guinea). Ich habe damit mein komplettes Trinkwasser gefiltert. Auch auf späteren mehrmonatigen Reisen (Indonesien, Eritrea, Äthiopien, Sudan) habe ich ihn auch noch benutzt. In den letzten Jahren bin ich aber auf Romin (Chlor + Silberionen, gibt es leider nicht mehr), bzw. auf ähnliche Produkte anderer Hersteller umgestiegen. Gegen den Chlorgeschmack, den ich gar nicht so schlimm finde, gibt es Antichlor von Miropur. Teilweise nehme ich auch den USB-Steripen mit.

Meine Erfahrungen:
Ich hatte mir einen zusätzlichen Auslassschlauch an den Filter drangebastelt. Unterwegs habe ich ungefiltertes Wasser in einem 4L Ortliebwassersack mitgenommen. In der Pause oder abends hab ich dann diesen Sack mit dem Einlassschlauch verbunden und an den Auslassschlauch einen weiteren Wassersack angeschlossen, den ich nur für sauberes Wasser nutzte. Und dann eben gepumpt. Das ist schon etwas arbeits- und zeitaufwendig. Insbesondere wenn das Wasser trübe ist, setzt sich die Oberfläche des Filters schnell zu, und man braucht immer mehr Kraft zum Pumpen. Letztendlich muss man dann den Filter auseinander bauen und reinigen. Das heist mit einer Art Zahnbürste abbürsten oder die Oberfläche mit Schmirgel abschleifen. Für beide Prozeduren braucht man wieder Wasser zum reinigen. Bei deutlich trüben Wasser kann das dann schon 2x pro 4L Wasser notwendig werden. Das ist dann schon lästig, insbesondere da man in den heißen Ländern deutlich mehr als 4L Trinkwasser pro Person am Tag braucht.
Der Filter hat ca. 10-11 Monate auf Reisen problemlos mitgemacht. Die Filterkerze, die durch das Reinigen ja verschleißt, ist noch nicht am Ende. Wenn man den Filter nur gelegentlich benutzt, sollte man ihn trocknen, damit er nicht innen anfängt zu gammeln. Das kann unterwegs schon mal schwierig sein.

Meine Schwester hatte mal einen MSR-Kohlefilter (Stand 1992). Da war recht schnell ein Plastikteil abgebrochen. Zudem weiß man bei den Kohlefiltern nie, wann die Absorbtionskapazität ausgeschöpft ist.

Den Vorteil von Chlor-/Silberionen-Tropfen sehe ich vor allem darin:
- weniger Arbeit
- leichter
- preiswerter
- scheint recht zuverlässig auch bei trüben Wasser zu funktionieren. Auch Nilwasser habe ich damit gut vertragen.
- durch das Chlor, kann man das Wasser schon nach einer halben Stunde trinken.

Wenn man klares Wasser hat, macht der Steripen auch gute Arbeit.
Wasser zum Kochen habe ich nie behandelt.

Also, ich benutze den Filter nicht mehr, weil es mir zuviel Arbeit war.

Ich hoffe, ich konnte Dir bei deiner Entscheidung helfen.

Gruß
Dirk