Der Bob-trailer hat einen großen Nachteil, man zieht nochmal 6 kg zusätzlich für den Trailer hinter sich her, dafür ist er windschlüpfriger, im Vergleich zu einem bepackten Rad.
Statt der 6kg (yak + leichten packsack z.b. Ortbrav ps17 XL short 350g, dürfte vllt. sogar knapp unter 6kg sein), sparst du dir aber 2 Gebäckträger (ca.700g) und 4 Packtaschen (ca.3300g). Macht also 2kg Mehrgewicht, dafür windschnittigkeit, tieferer Schwerpunkt. Ich glaub die bessere Aerodynamik macht, zumindest wenns keine extrem bergigen Touren sind, das Mehrgewicht mehr als wett. Wenn man vom Geschwindigkeitsaspekt ran geht.
Ich war ja auch mit Rennrad (basso coral) und yak unterwegs, mein gemischtes fazit:
Nachteile:
- Gepäck an einer Stelle/Kramintensiv
- Rangieren als Ungeübter gewöhnungsbedürftig
- Wenden wird schwerer
- umsteigen auf Bahnhöfen (in Aufzügen musste das Rad aufs HR gestellt werden, damit der yak noch reinging, an und abkuppeln beim einsteigen/austeigen aus nicht-niederflurzügen, getrennt rein und raustragen, hart bei kurzer Umsteigedauer)
-niedriger yak wird auch mal übersehen (wurde an der Ampel von hinten geschoben

, war aber ohne Fahne unterwegs)
-an/abkuppeln alleine, ohne fahrradständer bißßel kompliziert (Stirn am Sattel hält Rad, Hände kuppeln gleichzeitig links/rechts aus)
-bei verpeilung bei An/Abkuppeln kann es zum einseitigen Angekuppeltsein+umfallen des yak führen, was das eingekuppelte Ausfallende verbiegt, Zange hat aber befriedigend geregelt)
-zusätzliche Ersatzschlauchgröße notwendig
wahrscheinlich behobene Nachteile (hab ein älteres Modell mieten können, wenn da jemand für Leipzig den Laden wissen möchte?):
- bei Dreck in den Splintlöchern schoben sich diese über ihre Sicherungsbiegung, die auf der Achse klemmte. Sehr unangenehm wenn man das erst sieht mit v>30km/h. hab mir dann eigene gebogen, die mit einem Auge über die Achse gestülpt wurden
-Splinte können unangebunden leicht verloren gehen, lässt sicher aber was basteln (2er inbusschlüssel soll passen)
- es hat sich die obere Schraube des Gelenks immer wieder gelockert
Vorteile:
-flexibel (spät ankommen,anmelden aufm Zeltplatz, rucksack schnappen, yak abkoppeln, und erstmal mit nacktem Rennrad einkaufen fahrn/sprinten, ist ne angenehm kurze Sache)
- als kochecke benutzbar bei matschboden
- als abspannpunkt benutzbar
- als fahrradständer benutzbar (yak in vllt. 90°winkel zum rad stellen)
-tieferer schwerpunkt kaum möglich
-mehr Volumen als mit 4Backrollern (XL-Packsack,Zeugs draufschnallen kein Problem)
-evtl. Hinterradschonend durch bessere Verteilung des Gewichts
Ich weiß nicht ob ich mit Packtaschen mich auf schnellen Abfahrten auch so wohlgefühlt hätte (jedenfalls bis ich den Riss in einem Deichselrohr entdeckte

). Gespürt hat man ihn nur wenn man >60km/h noch mittreten wollte, das ließ man dann bleiben. In der Ebene war er nicht zu spüren.
Würde mir das Rennrad als Reiserad zusprechen, würde ich für kürzere Tourn mit Hotel nur ne große Satteltasche nehmen, für kürzere mit camping den fly und 2frontroller, für größere nur den yak+packsack. Aber da ich keine Lust hab das nächste Mal wieder mehr die Tiere die aufm Asphalt kleben, statistisch auszuwerten, als die Landschaft zu betrachten, wirds hoffentlich ne Liege. Und da schont der Yak mit seiner Torsionseinleitung die Federelemente, Schwingenlagerung sicher nicht, und verschlechtert ja auch die Federung.
my 2ct.
Gruß, Max