Re: Erfahrungen Regenjacken

von: martin boehm

Re: Erfahrungen Regenjacken - 06.03.07 15:44

In Antwort auf: Ingmar E.


Bemerkung: Bei de Temperaturen wo die meisten Leute mit dem Rad fahren, kann Gore-Tex und ähnliche Sachen gar nicht funktionieren, weil Außentemperatur >15°C und Regen dafür sorgt dass die Luftfeuchtigkeit an die 100% geht, spätestens in der Nähe der äußerlich nassen Membran, und für einen Dampftransport braucht es ein Konzentrationsgefälle.
Nicht umsonst kommt das Material aus kälteren Regionen, bei kalter Aussenluft ist die Luftfeuchtigkeit außen niedrig genug um einen hohen Dampfdruck zu erzeugen.
Solange man erst ab milden Temperaturen im Regen fährt, kann man sich Membran völlig sparen,(und damit mehrere hundert Euro...), bzw. braucht sich nicht zu wundern, wenn sie nicht wirkt. Bei 20°C Außentemperatur geht spätestens gar nichts mehr. Schreiben die das eigentlich wenigstens ehrlicherweise in ihre Produktbeschreibungen?



Hallo zusammen,

der Beitrag von Ingmar ist meiner Ansicht nach sehr wichtig, bzw. hilft eine menge Geld zu sparen. Die so genannten "atmungsaktiven Jacken" (na ja, von alleine atmen sie sicherlich nicht :-) ) funktionieren nur bei tieferen Temperaturen. Für Einsätze in kalten Regionen und hoher mechanischer Belastung (Rucksack) rentiert sich demnach auch die Mehrausgabe für 2- oder 3Lagen laminate. Die auf dem Markt befindlichen Membrane unterscheiden sich teilweise auch erheblich in ihrer Machart, Bsp. Schweißbeständigkeit, Strechfähigkeit, Dampfdurchsatz usw. Dies genau zu erklären, benötigt den Umfang einer Diplomarbeit...
GANZ WICHTIG ist aber bei allen Membranen: Regelmäßiges waschen mit nicht zu viel FLÜSSIGEM- (keine Pulver- Putzkörper!) Waschmittel um den Schweiß rauszuwaschen. Der zerstört sonst die Membran und Laminierungen. Regelmäßiges Imprägnieren der Jacke, da ein voll gesogener Außenstoff, einen Dampfdurchsatz völlig verhindert und die Jacke auch noch schwer und eklig wird.
Ich denke: Wenn es richtig schüttet, kann man auf dem Rad ruhig eine günstige "Plastiktüte" anziehen. Sobald man schwitzt ist man halt patschnass. Ist man in Gore o.Ä. aber auch...
Kalte Regionen, extremere Touren: Eine hochwertige Membranjacke rentiert sich auf jeden Fall, da sie mechanisch stabiler ist und die Membran ihren Zweck mehr oder weniger gut erfüllt...

Ich nutze:

zu Hause (in D): für kurze Strecken, als Regenjacke im Gepäck und wenn ich "nur" Rad fahre, d.h. keinen Rucksack benutze:

- Marmot Precip-Jacke (ist eine Beschichtung), billig und dicht.
- Bei Touren mit schwerem Tagesrucksack: z.B. Transalp oder so: 3-lagen XCR. Ich habe eine seit 4 Jahren und nutze sie viel, pflege regelmäßig. Fazit: Ist noch in super Zustand und dicht...
Hersteller: Haglöfs, Modell gibtsnichtmehr (aber ähnliche) Kosten: ab 400 Euro :-(
-Momentan: (bin in Patagonien, Mischung aus Bergsteigen, Radfahren und Trekking): Testjacke eines "großen Membranherstellers", kommt 2008 auf den Markt. Etwas besseres Tragegefühl, da sie strechiger ist. Nachteil Angepeilter Ladenpreis: ab 700 Euro.... verwirrt FAZIT: würde ich mir nie vom eigenen Geld kaufen...

Mein Gesamtfazit (wenn ich keine Jacke hätte): Ich würde mir eine möglichst leicht, 3-lagig verarbeitet Membranjacke mit Unterarm-RV´s suchen, die gut passt und nicht über 400 Euro ausgeben. Somit braucht Man/Frau nur eine Jacke für alles. (Stadt, Fahrrad, Wandern, Ski usw...)

Martin lach

Hier noch ein Link zur Pflege (gilt so eigentlich für alle Membranjacken -trotzdem auf´s Etikett kucken...):

Pflege von Membrantextilien