Warum noch Landkarten kaufen?

von: peterxtr

Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 16:48

Das neue Dakota GPS eröffnet völlig neue Möglichkeiten zur Reisevorbereitung, weil es eine quasi unbegrenzte Speicherkapazität an Tracks hat.
Jetzt habe ich eine Möglichkeit entdeckt, aus google maps bequem Tracks ins GPS zu importieren. Das Dakota akzeptiert Tracks als .gpx Datei. Somit muß nur das Problem gelöst werden, aus google maps (maps.google.de) diese .gpx Tracks herauszuziehen. Das erscheint zunächst schwierig, weil google maps generell die Tendenz hat, Koordinatenangaben zu verbergen. Es ist aber dennoch leicht möglich.
Weiterer Vorteil: das Routing unter google maps ist genial. Wenn eine geplante Route übere eine Straße verläuft, die einem nicht gefällt, braucht man nur die Maus auf díe Route zu setzen und kann dann die blaue Linie wegziehen und prompt fügt google maps die Änderung ein. Die so gewonnenen Routen sind einwandfrei angepaßt an die Landkarte, nicht so eckiges Zeug wie das, was man erhält, wenn man in gängigen Rasterkartenprogrammen von Hand eine Route zusammenklickt.
Zunächst plant man die Route in maps.google.de
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Dann läßt man sich den Link zur google-Karte anzeigen
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Diesen Link kopiert man in die Adreßzeile des Browsers und hängt direkt ohne Interpunktion den Ausdruck &output=kml an
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Nach Drücken der Return-Taste blinkt in der Statuszeile orange die Downloadaufforderung, jetzt kann man sich dort die Route herunterladen, allerdings im .kml Format.
Dann öffnet man den RouteConverter (freeware, kostenlos) und importiert die google-Route. Dazu muß man wählen: Route importieren (nicht Wegpunktliste) und Darstellung als Track (oben rechts im Fenster sind zwei Pulldown-Felder, welche die Einstellungen gestatten)
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Nun kann man den Track als .gpx Datei abspeichern.
Diesen kann man in Mapsource oder in ein anderes GPS-Programm wie TTQV einlesen:
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Nun hat jeder Trackpunkt noch eine Beschreibung, etwa "auf B39 in 200 m links abbiegen". Das ist natürlich unnötig, wenn man ein GPS-Gerät hat. Deshalb löscht man diese Info-Felder raus, in TTQV geht das per Mausklick für den ganzen Track (ganzen Track markieren und dann das grau gewordenen Beschreibungsfeld löschen, obwohl dieses leer wird, wenn es ergraut, das irritiert etwas)
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Nun hat man den .gpx Track rein vorliegen und kann ihn aufs Dakota kopieren. Das geht übrigens mit einfachem Kopieren im Windows Explorer, Mapsource benötigt man nicht.
Man kopiert in den GPX-Ordner des Dakota hinein.
Mit dieser Methode kann man aus Google ganz schnell ganze Radreisen ziehen. Bequem, aktuell und kostenlos. Unsere Landesvermessungsämter hingegen, welche als Behörden im Dienste des Steuerbürgers stehen, kassieren pro Bundesland etwa 60 Euro und nachher darf man dann von Hand die Routen zusammenklicken. Behörden waren eben immer schon etwas umständlich und gebührenverliebt. Den Rasterkarten droht vermutlich der Exitus, ähnlich dem Brockhaus, dem die Kunden zu Wikipedia weggelaufen sind. Bezahlmodelle, bei denen der Kunde als digitale Melkkuh ausgenommen wird (Anwendungen laufen nur auf einem Gerät mit einer bestimmten Nummer, DRM etc.) , sind eben absolut out.

PS: wer die Bilder in diesem Beitrag in Groß sehen will, benutzt den Albumlink:
Album


Bilder von (kostenpflichtigen) Landkarten sind anders als "dynamisch" eingebundene Karten via <iframe> oder ähnlich bisweilen gerne "abmahnfähig", Umwandlung der direkt eingebundenen Bilder daher in links
von: Spargel

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 17:05

Warum noch Landkarten kaufen?

... weil alles was Du da super aufbereitet bravo bier aufgezeigt hast, zwar sehr schön zum Track Erstellen ist, aber mit Deiner Frage rein gar nix zu tun hat! Damit kann das Dakota in der insbesondere schnellen Übersicht immer noch nicht mal ansatzweise gegen eine schöne Papierkarte anstinken. Der Rechner auch mit Full-HD Monitor genauso wenig.
Und um zu wissen wo ich bin brauche ich in mindestens 80% aller Blicke in die Karte keine Hilfsmittel wie GPS, das seh ich sofort. listig

ciao Christian
von: StephanBehrendt

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 18:44

In Antwort auf: Spargel
Warum noch Landkarten kaufen?

... weil alles was Du da super aufbereitet bravo bier aufgezeigt hast, zwar sehr schön zum Track Erstellen ist, aber mit Deiner Frage rein gar nix zu tun hat!

Vor allem zeigt mir Google-maps einen Teil der Wege, die ich fahren kann und will, gar nicht an. Teils ist Google-maps auch schlicht fehlerhaft, besonders im Ausland. Ich brauche zusätzlich eine Topogr. Karte oder OSM oder Google Earth.
GPSies ist daher wesentlich exakter zur Routenplanung.
von: Freundlich

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 18:44

In Antwort auf: peterxtr
Das neue Dakota GPS eröffnet völlig neue Möglichkeiten zur Reisevorbereitung, weil es eine quasi unbegrenzte Speicherkapazität an Tracks hat.
Jetzt habe ich eine Möglichkeit entdeckt, aus google maps bequem Tracks ins GPS zu importieren...
Unsere Landesvermessungsämter hingegen, welche als Behörden im Dienste des Steuerbürgers stehen, kassieren pro Bundesland etwa 60 Euro und nachher darf man dann von Hand die Routen zusammenklicken. Behörden waren eben immer schon etwas umständlich und gebührenverliebt. Den Rasterkarten droht vermutlich der Exitus, ähnlich dem Brockhaus, dem die Kunden zu Wikipedia weggelaufen sind. Bezahlmodelle, bei denen der Kunde als digitale Melkkuh ausgenommen wird (Anwendungen laufen nur auf einem Gerät mit einer bestimmten Nummer, DRM etc.) , sind eben absolut out.

Schön, dass Du einmal ausführlich beschrieben hast, was anderswo längst Stand der Technik ist: unbegrenzte Speicherkapazität, beliebig lange Tracks. Routen mit Google Maps erstellen und im GPS verwenden. Das ist alles nicht neu und wurde auch im Forum schon erläutert.
Die Überschrift und Dein Fazit werden nun sicher wieder einen seitenlanges Meinungsgefecht eröffnen. Ich machs kurz: Auf Papierkarten kann man nicht immer verzichten. Als Notfallreserve zur Orientierung ist eine Papierkarte Pflicht, als "überdimensionales Display" zur Übersicht ebenfalls unverzichtbar. Die erste Aufgabe eines GPS-Gerätes ist die Anzeige des eigenen Standortes, ob mit oder ohne Karte. Ob man dazu überhaupt ein GPS-Gerät benötigt, hängt u.a. vom Reiseland und den eigenen Gewohnheiten ab. Mir ist das GPS ein Genuss, da es unterwegs mehr Ruhe, Zeit und Sicherheit gibt.
Die These, Rasterkarten würden aussterben, ist nicht neu, aber leider praxisfern.
Wie Du sicher bemerkt hast, ist die Kartenbasis von Google viel zu ungenau, um damit Radreisen in Deutschland genau zu planen. In Irland funktioniert es nur, weil man dort meist auf Autostraßen radelt. Solange keine Fuß-, Wander- und Radwege in den Vektorkarten von Google und Nokia u.a. enthalten sind, oder nur sehr lückenhaft, ist die Sache nur im Einzelfall nützlich.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 18:58

Es kommt immer drauf an, was man möchte. Plant man zuhause die Strecke und radelt sie einfach nur ab, dann magst du recht haben. Will man unterwegs in die Planung eingreifen, dann sind Papierkarten schon sinnvoller, als das kleine Display.

Ich persönlich mag GoogleMaps nicht besonders (schlechte Abdeckung Offroad, viele absichtliche Fehler), bei gpsies ist aber der Weg-folgen Modus das einfachste, um eine Route zu zeichnen, wenn man die Abdeckung und die Fehler vernachlässigt.
von: Falk

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 19:00

Zitat:
Vor allem zeigt mir Google-maps einen Teil der Wege, die ich fahren kann und will, gar nicht an

Stimmt. Man lasse einfach mal »Jajce« (das liegt in Bosnien) anzeigen. Google Maps ist dort schlicht und ergreifend unbrauchbar.
Warum ich meinen Urlaub vorher genau planen soll, das will ich nicht verstehen. Wenn ich schnell von A nach B muss, dann fahre ich mit dem Zug.

Falk, SchwLAbt
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 19:17

In Antwort auf: falk
[…]Warum ich meinen Urlaub vorher genau planen soll, das will ich nicht verstehen. Wenn ich schnell von A nach B muss, dann fahre ich mit dem Zug.[…]


Geht mir ähnlich. Mit einer Ausnahme: Meine Paris-Radtour im Mai hatte ich genau vorgeplant (die Route, nicht die Etappenlänge), da war es sehr hilfreich. Aber so reise ich selten. Nach einem guten Jahr mit GPS ziehe ich ein Zwischenfazit:
+ Es hilft, um zu sehen, wo man ist. Insbesondere in STädten ist das hilfreich und spart Zeit.
+ Die AUfzeichnung der Route ist mir wichtig
+ Eine Reiseplanung vorab auf dem GPS werde ich bis auf AUsnahmefällen auch in Zukunft nicht machen, weil ich nicht weiß, wo ich fahren werde. Ich kenne die Zielregion, kenne ggf. noch Start- und Zielort wg. gebuchter Anreise ... that's it. Dann gibt es noch ein paar Orte, die ich sehen will, aber wie und wann ich die sehe, das ist häufig lust- und launenabhängig, wetterabhängig oder Zufall.
+ Papierkarten werde ich auch in Zukunft neben dem GPS benutzen. Bei der erwähnten Paris-Fahrt hatte ich keine, und sie haben mir gefehlt. Ich schaue mir gerne abends im Hotel/Zelt an, wo ich gefahren bin, wo ich hinfahren kann etc. Und zwar auch gerne auf 1x1 Meter :), um einen Überblick und großen Maßstab gleichzeitig zu haben.

Na, das wurde jetzt ja mal wieder ein GPS-Papierkarten-Beitrag, aber a) fordert der Threadtitel ja geradezu dazu auf, und b) habe ich ja nun auch GPS-Erfahrung. Missen möchte ich das Gerät nicht mehr, aber vor die Wahl gestellt, entweder GPS oder Papier würde ich mich für das Papier entscheiden.

Gruß
Holger
von: Rad-Lexl

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 19:23

In Antwort auf: falk
[zitat]
Warum ich meinen Urlaub vorher genau planen soll, das will ich nicht verstehen.


Neulich wurde ich nach dem Sinn des untenstehenden Satzes von J. Saramago gefragt; nun hast Du einen ganz wichtigen Aspekt des 'Reisenden' wunderbar beschrieben...

Merci,
Alexander
von: BeBor

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 19:25

> Radreise & Fernradler Forum » Ausrüstung unterwegs » Warum noch Landkarten kaufen?

Die Zulässigkeit des Hinterfragens dieses Postulates wird sich vermutlich in den nächsten sechs bis acht Jahren dynamisch klären. Nicht, dass ich besonders technikgläubig bin (eher das Gegenteil ist der Fall), aber die Ära von Papyrus und Gutenberg wird in Kürze eine Zäsur erleiden.

Bernd
von: Uwe Radholz

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 19:25

In Antwort auf: falk
.......
Warum ich meinen Urlaub vorher genau planen soll, das will ich nicht verstehen. Wenn ich schnell von A nach B muss, dann fahre ich mit dem Zug.



Ja Falk, warum nur?
Ich fände es auch schon deutlich lustiger, mich treiben zu lassen. Da wo es mir gefällt, länger zu bleiben. Nur ist es so, dass ich -wie wohl die meisten von uns- einen Chef habe, der nach Ablauf einer begrenzten Zahl von Urlaubstagen meine pünktliche Rückkehr erwartet. Keine Ahnung, wie ich dies ohne eine einigermaßen präzise Planung hinkriegen könnte.


Mit Gruß aus Mannheim


Uwe
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 19:33

In Antwort auf: Freundlich
Die Überschrift und Dein Fazit werden nun sicher wieder einen seitenlanges Meinungsgefecht eröffnen.

grins Soll ich jetzt was dazu sagen, oder gibt es wieder einen Maulkorberlass für Landkartenleser? grins

Noch ein kleiner Hinweis: Wenn ich eine Etappe bei Google Maps versuche zu planen, kommt meistens die Meldung "zuviele Datenpunkte" (o.ä.). Meine Routen verlaufen halt fast nie wie am Lineal gezogen.
von: Rad-Lexl

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 19:34

Warum noch Landkarten kaufen?

Weil sie einen größeren Überblick bieten. Weil sie keinen Strom brauchen. Weil sie auch in 50 Jahren noch lesbar sind. Weil ich sie gerahmt oder blank an die Wand hängen, mich davorstellen und in Erinnerungen oder Plänen versinken kann...

schmunzel
Alexander
von: Uwe Radholz

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 19:42

In Antwort auf: Holger


.......Missen möchte ich das Gerät nicht mehr, aber vor die Wahl gestellt, entweder GPS oder Papier würde ich mich für das Papier entscheiden.


Meine Entscheidung würde da sicher genau so ausfallen. Und ich würde auch das GPS nur sehr ungern wieder abgeben.
von: Fundador

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 19:46

In Antwort auf: Uwe Radholz


Keine Ahnung, wie ich dies ohne eine einigermaßen präzise Planung hinkriegen könnte.


Mit Gruß aus Mannheim


Uwe


Eine einigermaßen genaue Planung kann man aber in aller Regel auch mit einem Schulatlas bewerkstelligen, oder. zwinker

Ich habe als Kind/Jugendlicher ziemlich gut den Umgang mit Karte, Kompass und natürlichen Orientierungshilfen gelernt, inzwischen aber dennoch (bei Autofahrten) den Komfort eines GPS-Navis in fremden Städten zu schätzen gelernt. Dennoch würde ich bei meinen Radtouren innerhalb Europas kein Navi mitnehmen, vor allem weil ich nicht noch ein Ladegerät mitschleppen will. Dass man damit zügiger vorankommen würde, was ich durchaus auch im Radurlaub zu schätzen weiß, ist mir klar. Karten sind für mich aber bisher die bessere Wahl weil stromlos, robuster, genauer, übersichtlicher, ....
In der Regel zeichne ich meine Touren im Anschluss bei Bikemap.net auf. Was ich persönlich daran besonders schätze, ist das Höhenprofil, was selbst gute Karten nur mit sehr genauem hinschauen und einer gesunden Portion Abstraktionsvermögen erkennbar machen.

Gruß, Fundador
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:03

In Antwort auf: Uwe Radholz
In Antwort auf: falk
.......
Warum ich meinen Urlaub vorher genau planen soll, das will ich nicht verstehen. Wenn ich schnell von A nach B muss, dann fahre ich mit dem Zug.



Ja Falk, warum nur?
Ich fände es auch schon deutlich lustiger, mich treiben zu lassen. Da wo es mir gefällt, länger zu bleiben. Nur ist es so, dass ich -wie wohl die meisten von uns- einen Chef habe, der nach Ablauf einer begrenzten Zahl von Urlaubstagen meine pünktliche Rückkehr erwartet. Keine Ahnung, wie ich dies ohne eine einigermaßen präzise Planung hinkriegen könnte.[...]

Es geht. Ich habe auch einen Chef, eine begrenzte Zahl von Urlaubstagen. Meine Planung besteht hin und wieder aus der Buchung einer Hin- und Rückfahrt. Dazwischen nichts geplant. Gut, manchmal ein Fußballspiel, das ich sehen will, manchmal diverse Orte, die ich sehen möchte. Aber warum sollte ich die zwei oder drei Wochen, die zwischen Hin- und Rückfahrt präzise planen müssen? Da habe ich mal keine Ahnung zwinker
von: roul1

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:06

Fahrenheit 451 ?

Nöööööööööö doch.

Gruß
Roul
von: gaudimax

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:15

Von dem Geld, dass ich für ein vernünftiges GPS-Gerät hinlegen muss kann ich mir schonmal eine Menge 1 : 300 000 er Karten kaufen, die mir auf Radtour völlig reichen.
Zur Ergänzung, Sicherheit und Übersicht möchte ich diese mit oder ohne GPS nicht missen.

Noch dazu hätte ich Angst darum, dass mir das GPS-Gerät gestohlen wird, wenn ichs am Lenker (wo sollts denn sonst sein?) hab und schnell mal einkaufen möchte etc.. Schon jetzt hab ich genug Sachen die ich auch beim nur kurzem Rad-verlassen immer mitnehme.

Hab selber noch kein GPS, ehrlich gesagt auch noch nie vermisst, möchte mir aber doch irgendwann mal eines aus Neugierde holen. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass dies jemals Karten ersetzen wird.
Trotzdem vielen Dank für deine tolle Anleitung zum Einbinden der Google Maps-Daten. Dies nutze ich zumindest schon bisher gerne auf Tour zur groben Planung, Abschätzen von Entferungen - allerdings bleibe ich doch immer viel zu spontan um mich auch nur annährend auf Internetcafes verlassen zu können.
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:17

In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: falk
.......
Warum ich meinen Urlaub vorher genau planen soll, das will ich nicht verstehen. ...

--- Aber warum sollte ich die zwei oder drei Wochen, die zwischen Hin- und Rückfahrt präzise planen müssen?


Wer hat das eigentlich von Euch beiden verlangt?

Gruß Dietmar
von: lutz_

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:21

Hallo!

In Antwort auf: Holger
Missen möchte ich das Gerät nicht mehr, aber vor die Wahl gestellt, entweder GPS oder Papier würde ich mich für das Papier entscheiden.


Was ich bei diesem Faden nicht verstehe: Niemand stellt mich vor die Wahl entweder mit Papierkarten oder mit dem GPS zu reisen.

Ich nehme einfach sowohl eine Papierkarte als auch das GPS mit. Die Papierkarte ist für die Übersicht unschlagbar, das wird ein GPS nie leisten können. Umgekehrt kann ich mit dem GPS z.B. in einer Stadt prima eine Unterkunft oder andere Punkte anfahren, während ich mit der Papierkarte öfter mal nachschauen muss wo's lang geht. Außerdem macht mir die digitale Auswertung einer Tour mit z.B. einem Höhenprofil oder kumulierten Höhenmetern großen Spaß.

Jeder nach seinen Vorlieben. Ich jedenfalls genieße es, die Vorzüge beider "Systeme" parallel zu nutzen...


Gruß LUTZ
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:25

In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: falk
.......
Warum ich meinen Urlaub vorher genau planen soll, das will ich nicht verstehen. ...

--- Aber warum sollte ich die zwei oder drei Wochen, die zwischen Hin- und Rückfahrt präzise planen müssen?


Wer hat das eigentlich von Euch beiden verlangt?

Gruß Dietmar

Niemand. Ich antworte nur jemandem, der sich nicht vorstellen kann, dass es ohne geht.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:28

In Antwort auf: Fundador
Karten sind für mich aber bisher die bessere Wahl weil stromlos, robuster, genauer, übersichtlicher, ....


Hallo,
mit stromlos hast du natürlich recht, wobei man das mit einem Dynamolader erschlagen kann (aber das ist hier nicht das Thema). Mit übersichtlicher magst du auch recht haben, wobei bei zu kleinem Maßstab auch bei Papierkarten die Übersichtlichkeit leidet.
Genauer und robuster muss ich dir leider widersprechen. Die Datenbasis ist bei beiden Kartentypen identisch, ergo kann es keinen Genauigkeitsunterschied geben. Die Robustheit ist unterschiedlich. Die Papierkarte kann man die Klippe runterschmeißen, dafür hat sie Nachteile mit der Feuchtigkeit.
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:28

In Antwort auf: lutz_
[...]
In Antwort auf: Holger
Missen möchte ich das Gerät nicht mehr, aber vor die Wahl gestellt, entweder GPS oder Papier würde ich mich für das Papier entscheiden.


Was ich bei diesem Faden nicht verstehe: Niemand stellt mich vor die Wahl entweder mit Papierkarten oder mit dem GPS zu reisen.


Das, was Du von mir zitierst, ist hypothetisch, vielleicht sprachlich nicht gut gekennzeichnet. In dem, was Du von meinem Beitrag weggelassen hast, schreibe ich ja mit anderen Worten genau das:

In Antwort auf: lutz_
[...]Ich nehme einfach sowohl eine Papierkarte als auch das GPS mit. Die Papierkarte ist für die Übersicht unschlagbar, das wird ein GPS nie leisten können. Umgekehrt kann ich mit dem GPS z.B. in einer Stadt prima eine Unterkunft oder andere Punkte anfahren, während ich mit der Papierkarte öfter mal nachschauen muss wo's lang geht. Außerdem macht mir die digitale Auswertung einer Tour mit z.B. einem Höhenprofil oder kumulierten Höhenmetern großen Spaß.[...]


zwinker
von: netbelbo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:47

In Antwort auf: lutz_

[...] Ich nehme einfach sowohl eine Papierkarte als auch das GPS mit. [...]


Mich wundert es auch immer wieder, wie derartige Diskussionen so geführt werden, als ob entweder genau die eine oder genau die andere Lösung richtig wäre. Ich handhabe es auch so, dass ich beides dabei habe.

Offensichtlich werde ich dabei weder von der einen, noch von der anderen "Fraktion" richtig ernstgenommen.

Aber egal.

Gruß netbelbo
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:48

In Antwort auf: netbelbo
[...]Offensichtlich werde ich dabei weder von der einen, noch von der anderen "Fraktion" richtig ernstgenommen.

Na und?

In Antwort auf: netbelbo
Aber egal.

Eben schmunzel
von: Stevens331

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:49

"Ist es wahr, dass vor langer Zeit die Feuerwehr Brände löschte und nicht Bücher verbrannte?"- "Dein Onkel hat recht, du bist ein klein wenig verrückt. Brände löschen?"

Wäre eine böse Vision.
von: gaudimax

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 20:52

Wird hier doch jeder ernst genommen und sogesehen nicht wirklich diskutiert wieso nur GPS oder Karte.

Aber die Frage ist "Warum noch Landkarten kaufen?", und hierfür wurden bisher viele guten Argumente dafür gebracht, aber noch keines dagegen. Dass GPS eine gute und tolle Ergänzung ist bezweifelt keiner, dass es hingegen ein alleiniger Ersatz sein kann die allermeisten.
von: BeBor

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 21:14

In Antwort auf: roul1
Fahrenheit 451 ?

Nöööööööööö doch.

Das wird aber jetzt etwas polemisch.

Es geht hier nicht um Bücherverbrennung, sondern darum, Informationen mit den technischen Möglichkeiten, die die Technik zu einem bestimmten Zeitpunkt bereitstellt, anwendungsgerecht optimal darzustellen.

Bernd

(... mehrere Doppelzentner Bücher im Hause...)
von: Uwe Radholz

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 21:19

In Antwort auf: Holger

..... Dazwischen nichts geplant. Gut, manchmal ein Fußballspiel, das ich sehen will, manchmal diverse Orte, die ich sehen möchte. Aber warum sollte ich die zwei oder drei Wochen, die zwischen Hin- und Rückfahrt präzise planen müssen? Da habe ich mal keine Ahnung


Ja warum solltest Du? Du sollst natürlich nichts. Ich hingegen muss das schon machen, weil ich das "aus dem Bauch" nicht hinkriege. Jedenfalls nicht, wenn ich irgendwo bin, irgendwo anders hin will, unterwegs vielleicht das eine oder andere anfahren will und meine Zeit dafür begrenzt ist.
Wie gesagt, ich würde es mir schon anders wünschen. Aber vielleicht hält die Gesundheit ja noch eine Weile. Am 30.11.2012 wäre dann mein letzter Arbeitstag schmunzel
von: dcjf

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 21:19

Vielleicht ist deine obige Zäsur etwas zu kräftig formuliert.
Papierene Landkarten wird es auch in 100 Jahren noch geben, GPS eher nicht.
von: Margit

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 21:20

In Antwort auf: gaudimax
Warum noch Landkarten kaufen

damit ich mir von Einheimischen zeigen lassen kann, wo ich gerade bin und mir den schönsten Weg an mein Ziel erklären lassen kann. Vor 14 Tagen ist mir in Italien ein PKW (Radler kam gerade keiner zum Fragen) ca. 10 km im Schneckentempo vorgefahren, wir haben uns bestens unterhalten obwohl keiner die Sprache des anderen sprach, mein italienisch beschränkt sich auf si,si, grazie, cappucino, manchare...
Ein GPS hätte ich schon gerne, aber keine Lust die Bedienung eines solchen Gerätes zu lernen.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 21:25

Wie bereits weiter oben geschrieben hängt es von der Art des Reisens ab. Wenn man nicht spontan entschiedet, wo man heute hinreist, sondern bspw. die Reise einer festen Route folgt, braucht man auch keine Übersichtskarte. Ob man nun einer BikeLine-Linie folgt oder dem GPS-Track ist unerheblich. Auf solchen Touren hab ich daher auch keine Karte dabei.

Vorteile wären:
* Dank Hintergrundbeleuchtung auch im Dunkeln lesbar
* Dank AutoRouting findet man wichtige Orte schneller und einfacher
* Dank des nicht vorhandenen Gewichts von digitalen Daten kann man Gewicht sparen
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 22:08

Meine Antworten findest du in Blau.
In Antwort auf: aighes
Wie bereits weiter oben geschrieben hängt es von der Art des Reisens ab. Wenn man nicht spontan entschiedet, wo man heute hinreist, sondern bspw. die Reise einer festen Route folgt, braucht man auch keine Übersichtskarte. Ob man nun einer BikeLine-Linie folgt oder dem GPS-Track ist unerheblich. Auf solchen Touren hab ich daher auch keine Karte dabei.

Vorteile wären:
* Dank Hintergrundbeleuchtung auch im Dunkeln lesbar
Um im Dunkeln Schilder lesen oder Abzweigungen einsehen zu können, brauchst du trotzdem eine separate Lampe (Stirnlampe, Taschenlampe, Akku-Fahrradleuchte). Diese kannst du nebenbei auch zum Kartenlesen verwenden.
* Dank AutoRouting findet man wichtige Orte schneller und einfacher
Da hast du wohl recht.
* Dank des nicht vorhandenen Gewichts von digitalen Daten kann man Gewicht sparen
Eine Karte wiegt weniger als ein GPS-Gerät. Wenn du wesentlich mehr als eine Karte brauchst, dürfte es kaum sinnvoll sein, ohne Karte(n) zur Übersicht zu fahren, weil du eine lange Tour machst, auf der viel passieren kann und man ggf. zwecks Pannen, Abbbruch etc. schon mal eine Karte zu Rate ziehen muss.

Was mich sonst noch wundert: Warum praktizieren soviele das Doppelsystem aus Karten und GPS? Papierkarten können sehr teuer sein und GPS ist auch nicht gerade preiswerter. Habt ihr alle die Nasen voll Gold? - Oder wird das immer am Brennnesseltee aus der Wildnis abgespart?
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 22:12

Ich hab mich auf der letzten Tour immer wieder nach dem bundesweiten Regenradar-Bild gesehnt. Ist ja nicht so dass Technik nur Spielerei ist. Ich denke irgendwann werd ich nen Touchscreen-PC, a la ipad, mitnehmen. Dann allerdings linux und mit USB-ausgang fürs Etrex.

Ansonsten hab ich vier Karten auf dem Etrex, OSM-All-in-one, auf der routet es sich ganz tauglich. OSM-Wanderkarte, wie ne topographische Karte, gut in der großen Übersicht. OSM-Radfahrkarte, betont Radrouten, die sind auch in der großen Übersicht noch farblich hervorgehoben. Und ne Topo-Deutschland Version2, die hatte manche Wege im Gebirge drin, die die OSM-Wanderkarte noch nicht hatte.

Die Trackbeschränkung beim Vista HCX hat mich noch nicht gestört. Incl. Routen hat man doch sehr viel Platz. 1850 km bin ich ohne Papierkarte ne große Schleife durch Deutschland gefahren, (fast) nie auf Bundesstrassen, aber hab immer nen optimalen Weg gefunden, und hatte ne einstellige Anzahl Tracks benutzt von den geladenen.
Auf dem Liegerad geht das natürlich komfortabel vor sich hinzurollern und mal eine Route auf den verschiedenen Karten durchrechnen zu lassen.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 07.10.10 22:22

Hallo Mathias

Wichtige Verkehrsschilder sehe ich dank Fahrradlicht, die anderen Schilder interessieren mich nicht sonderlich, da ich ja weiß, wann ich wo abbiegen muss. In dem Zusammenhang finde ich es im übrigen mist, dass die Radwegschilder so hoch angebracht sind, dass sie vom Fahrradlicht nicht erfasst werden. Wenn ich in völliger Dunkelheit radel, finde ich es sehr angenehm, den Straßenverlauf mehr als nur 50m zu kennen.

Meine Alternativ-Karten sind meist 1:~1mio. Auf meiner Tour durch Skandinavien hab ich diese von Dänemark und Norwegen kostenlos zugeschickt bekommen, die für Finnland hat ~10€ gekostet. Dank AutoRouting muss ich bei Abweichungen nicht die Strecke auf einer Karte planen, sonder ich setzte Routingpunkte auf die Stellen, die ich auf der Übersichtskarte mir ausgewählt habe. Die Übersichtskarte brauch ich im Prinzip nur um zu wissen, welche Orte in der Nähe sind.

Bei einem Abbruch kommt mir im übrigen auch das AutoRouting zu gute, suche den Nächsten Bahnhof.
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 06:05

In Antwort auf: Uwe Radholz
In Antwort auf: Holger

..... Dazwischen nichts geplant. Gut, manchmal ein Fußballspiel, das ich sehen will, manchmal diverse Orte, die ich sehen möchte. Aber warum sollte ich die zwei oder drei Wochen, die zwischen Hin- und Rückfahrt präzise planen müssen? Da habe ich mal keine Ahnung


Ja warum solltest Du? Du sollst natürlich nichts.

Schon klar zwinker War ja nur eine, vielleicht schlecht formulierte, Antwort auf:
In Antwort auf: Uwe Radholz
[...]Ich fände es auch schon deutlich lustiger, mich treiben zu lassen. Da wo es mir gefällt, länger zu bleiben. [...]


Daraus las ich, dass Du gerne mal ohne präzise Planung fahren würdest. Und da wollte ich nur sagen: Es geht.
In Antwort auf: Uwe Radholz
[...]Ich hingegen muss das schon machen, weil ich das "aus dem Bauch" nicht hinkriege. Jedenfalls nicht, wenn ich irgendwo bin, irgendwo anders hin will, unterwegs vielleicht das eine oder andere anfahren will und meine Zeit dafür begrenzt ist.
Wie gesagt, ich würde es mir schon anders wünschen. [...]

Meine Zeit ist auch begrenzt, ich bin meistens irgendwo und will woanders hin und will auch unterwegs das eine oder andere anfahren. Da nehme ich mir nur einfach nicht zu viel vor oder bin so flexibel, mal ein Ziel zu streichen. Beispiel meine Südfrankreichtour letztes Jahr. Zwei Wochen Zeit, gebucht war die Hinfahrt nach Tende und die Rückfahrt von Avignon. Den direkten Weg zwischen beiden Orten könnte ich in einer knappen Woche schaffen. Ich hatte ein paar Ziele, die ich sehen wollte. Ligurische Grenzkammstraße, romanische Klöster, Marseille, St. Tropez. Marseille habe ich dann bleiben lassen, weil mir es mir im Landesinneren so gut gefiel und ich nicht an die Küste zurückwollte. Diese Optionen waren immer offen, Fahrt durch das Hinterland oder an der Küste.
von: José María

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 06:09

Moin moin Matthias

In Antwort auf: veloträumer

Was mich sonst noch wundert: Warum praktizieren soviele das Doppelsystem aus Karten und GPS?


Mit der Landkarte habe ich eine größere Übersicht über das Land wo ich herfahre als mit dem GPS. Ich kann mit der Landkarte besser Tagesetappen vor Ort Planen oder ändern. Das GPS zeigt mir wo ich z. Zeit bin und kann mich vor Ort an Städten und abzweigungen Lotsen.

Bei meiner Radreise Überquerung der Alpen von West nach Ost hatte ich den Track über die gesamte Strecke auf dem GPS. Dazu eine Landkarte der Alpenländer 1:500 000. Die Karte fängt in Nord Italien an und hört bei Regensburg auf. Dazu kommen 2 Karten die bis Kölner Raum abdecken. Hat mir gereicht.

Saludos
von: Martina

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 06:16

In Antwort auf: lutz_
Was ich bei diesem Faden nicht verstehe: Niemand stellt mich vor die Wahl entweder mit Papierkarten oder mit dem GPS zu reisen.


Nein, das nicht, aber der Peter fragt, warum er (oder du oder wer auch immer) noch Landkarten kaufen soll....

Zitat:

Die Papierkarte ist für die Übersicht unschlagbar, das wird ein GPS nie leisten können.


Und du gibst ihm genau die Antwort, die ich auch gegeben hätte.

Martina
von: nöffö

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 06:40

So´n GPS ist sicher ´ne feine Sache. Bei einer gemeinsamen Wanderung hatte ein Freund von mir so´n Teil am Mann, und ich war sehr beeindruckt, wie gut wir uns per GPS orientieren konnten. Trotzdem: Ich selbst werde mir so ein Teil erst zulegen, wenn ich wirklich irgendwann erhebliche Probleme haben sollte, mich mit Karte und Kompass zurechtzufinden. Ich weiss, so ´ne Karte ist manchmal recht umständlich zu lesen, ab und zu muss man für ´ne Weile anhalten und in Ruhe die Karte studieren um seinen Weg zu finden (und sich dann trotzdem zu verfahren schmunzel ). Warum ich trotzdem kein GPS haben will:
- mit HighTech (vor allem Computer) habe ich genug bei der Arbeit zu tun, am Fahrrad will ich sowas nicht auch noch haben
- heute gekauft, morgen veraltet (Karte auch, aber Preis einer neuen ist relativ niedrig)
- sauteuer
- wahrscheinlich bin ich Banane bevor ich alle Möglichkeiten des GPS erlernt habe, was ich durchaus als stressig ansehe

Ja, aber ich will niemandem das GPS ausreden, ich selbst bin vielleicht übertrieben altmodisch (?).

vG
Thomas
von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 06:42

In zwei Jahren gibt es den Radnvai mit LED Minibeamer und der Akku wird über Fahrraddynamo geladen.
Damit fallen zwei große Argumente für die umweltschädlichen Papierkarten und man kann sich endlich verbieten.
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 06:57

In Antwort auf: veloträumer
[…]Was mich sonst noch wundert: Warum praktizieren soviele das Doppelsystem aus Karten und GPS? Papierkarten können sehr teuer sein und GPS ist auch nicht gerade preiswerter. Habt ihr alle die Nasen voll Gold? - Oder wird das immer am Brennnesseltee aus der Wildnis abgespart?

Weil ich die Vorteile beider Systeme verknüpfe. Klar kostet es Geld, ich brauche auch nicht immer die aktuellsten Papierkarten. In der Regel kaufe ich da neue, wenn ich in der Gegend noch nicht war (klar) oder wenn die alten auseinanderfallen. Die Kosten sind überschaubar, auch ein neues GPS-Gerät brauche ich nicht jährlich.
An Gras knabbere ich deswegen nicht, aber ich gebe halt woanders weniger Geld aus (Auto, Restaurants, Fahrradwerkstatt)
von: mgabri

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 06:57

In Antwort auf: veloträumer

Was mich sonst noch wundert: Warum praktizieren soviele das Doppelsystem aus Karten und GPS? Papierkarten können sehr teuer sein und GPS ist auch nicht gerade preiswerter. Habt ihr alle die Nasen voll Gold? - Oder wird das immer am Brennnesseltee aus der Wildnis abgespart?

Selektives Lesen ist ja dein Ding, hauptsächlich bei Sachen die du ablehnst. Ok, geht mir auch so zwinker
Es ging hier um Übersichtskarte (also 1:500k oder gröber) mitnehmen und den Stapel 1:200k...1:100k zu Hause zu lassen. Rein vom Volumen her hat man bei einer mehrwöchigen Tour mit Navi+1:500k weniger dabei. Und ja, irgendwie geplant hab ich meine Touren bisher auch immer vorher. Bin noch nie mit einem Anhänger voller 1:200k Karten von Europa losgezogen.
von: gerold

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 06:58

Nach 1 1/2 Jahren manchmaligen GPS-Gebrauch kenne ich mich jetzt mit den grundlegenden Funktionen endlich halbwegs aus. Da ich nie auf die Idee kommen würde, meine Touren zu Hause vollständig durchzuplanen und dann nur einem Track nachzufahren hab ich das Gerät bisher (und werde das auch weiter so handhaben) nur zur Ergänzung der Landkarten verwendet.

Sinnvoller Einsatz ist zB bei den Brevets wo es viele Abzweigungen gibt oder die Kontrollstellen schwer zu finden sind (wie bei LEL), für PBP nächsten Jahr werde ich es nicht verwenden, da ist die Strecke vollständig ausgeschildert. Hilfreich war mir das Gerät auch in den USA - in den flächenmäßig riesigen Ortschaften habe ich dank GPS warmshowers-Adressen, Motels, Stadtausfahrten etc. immer leicht gefunden und mir so viel Zeit erspart. Der Gesamtüberblick auf der Karte ist aber für mich vor allem bei MTB-Touren offroad auf Wanderwegen unverzichtbar.

Und nicht zu vergessen das Akku-Problem : die Batterien halten bei mir bestenfalls 12 Stunden und erfordern die Mitnahme eines Ladegerätes. In Ländern mit niedrigerer Stromspannung wie zB USA sind die Akkus mit meinem Ladegerät über Nacht nie ganz voll geworden, sodass sich die tatsächliche Einsatzdauer auf ein paar Stunden reduziert hat. Und Gerät + Ersatzakkus + Ladegerät + Lenkerhalterung wiegt zusammen wohl auch ab die 500g, sodass auch der Gewichtsaspekt nicht zu vernachlässigen ist (macht schon den Unterschied zwischen einem schweren und einen doppelt so teuren leichten Rahmen aus).

Ich werde das GPS daher weiter nur sehr selektiv einsetzen und den Landkarten wohl auf ewig treu bleiben.

gute Fahrt wünscht Gerold
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 07:05

In Antwort auf: mgabri
[…]Es ging hier um Übersichtskarte (also 1:500k oder gröber) mitnehmen und den Stapel 1:200k...1:100k zu Hause zu lassen. […]

Ääh, also ich fahre mit GPS und 1:200k-Karten. Dagegen habe ich eine 1:500k Karte selten dabei.

(Hängt natürlich auch vom Reisegebiet ab, wenn das begrenzt ist auf Südostfrankreich, die Schweiz oder Korsika, dann geht das natürlich. Wenn ich mal so Balkantouren mache wie Ihr, könnte ich das eventuell auch noch mal überdenken zwinker )
von: gerold

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 07:20

Weil hier der finanzielle Aspekt angesprochen wurde : mein GPS (Gamin Colorado) hat 400 Euro gekostet und ich betrachte das als Anschaffung für die nächsten 10 Jahre. Für ein Set Generalkarten Deutschland im Maßstab 1 : 200 000 hab ich in Wien 10,30 Euro gezahlt (reichen für Straßentouren völlig und für die Grobplanung von MTB-Touren aus) - eine Straßen- oder Wanderkarte solo kostet je nach Land zwischen 3 (zB in CZ) oder 8 Euro (die guten Italien-Wanderkarten von Tobacco oder die Italien-Straßenkarten vom Automobilclub - für sicilianonstop Ende Sept. hab ich mir eine solche gekauft, waren alle Straßen von ganz Sizilien drauf). Die Straßenkarte von ganz Kalifornien hat 8,20 Euro gekostet, die Garmin-Karte von der ganzen USA und Kanada um die 75 Euro (also etwas mehr als eine durchschnittliche Motel-Übernachtung) - würde ich mich besser auskennen, hätte ich sie sicher auch irgendwo gratis runterladen können. Außerdem bekommt man in vielen Tourismusgebieten Wanderkarten im Fremdenverkehrsbüro kostenlos und erspart sich so den Kauf.

Also der finanzielle Aufwand für GPS und Karten ist verglichen mit den sonstigen Kosten einer Radreise vernachlässigbar. Für ein Service und eine Bremsenreperatur bei meinem alten Auto hab ich gerade 350 Euro gezahlt (und das in Ungarn, in Ö. hätte es das Doppelte gekostet) - da tut mir viel mehr ums Geld leid...

Gute Fahrt wünscht Gerold
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 07:23

In Antwort auf: gaudimax
Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass dies jemals Karten ersetzen wird.


Ach wenn es 1x1 Meter große, faltbare, leichte, hochauflösende, energiesparsame Klappdisplays gibt hat die Papierkarte ausgedient grins

Google Maps ist für Rennrad-Touren in Europa/Nordamerika/Australien und ein paar andere 1.+2. Welt Länder brauchbar.

Gruß
Thomas
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 07:32

Hi,

"Warum beides": weil die Kombination am besten ist: GPS für unklare Feldwegkreuzungen, Aufzeichnung, Routing. Karte für die Übersischtlichkeit. Pro Reise entstehen durchschnittl. 20 EUR Mehrkosten für Karten. Ist im Budget der gedruckten Reiseführer (100 EUR pro Reise mit drin)

"Gold": wer fährt denn von uns einen Traum grins oder hast Du Dir den vom Brennesseltee zusammengespart grins

Gruß
Thomas
von: BeBor

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 07:37

In Antwort auf: dcjf
Papierene Landkarten wird es auch in 100 Jahren noch geben...

Obwohl ich sie dann wohl nicht mehr benötige, will ich das doch hoffen.

In Antwort auf: dcjf
...GPS eher nicht.

Es heißt dann halt anders. Zunächst wohl Galileo, was danach kommt, werde ich auch wohl nicht mehr erleben.

Zu Galileo habe ich gestern in WDR5 ein Radio-Interview gehört. Viele Firmen weltweit, die innovative Konzepte/Produkte auf Basis eines satellitengestützen Ortungsystemes entwickeln möchten, trauen sich derzeit nicht.

Dass wir mit dem aktuellen GPS der amerikanischen Streitkräfte ein funktionierendes System haben, stützt sich lediglich auf deren Wohlwollen, nicht auf vertragliche Vereinbarungen. Die Amis können jederzeit abschalten oder auf codierte Signale umstellen, damit ist jedwede zivile GPS-Navigation auf diesem Planeten augenblicklich wertlos. Damit ist zwar im Normalfall nicht zu rechnen, aber die fehlende vertragliche Sicherheit hält die Gerätehersteller davon ab, kostenträchtige Produktentwicklungen anzustoßen. Viele dieser Hersteller warten daher händeringend auf die zivile Basis Galileo. Sobald hier ein Starttermin klar wird (man spricht aktuell von 2017) ist auch ein deutlicher Innovationsschub bei Endgeräten aller Art zu erwarten.

Bernd
von: Rad-Lexl

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 10:20

In Antwort auf: JohnyW

Ach wenn es 1x1 Meter große, faltbare, leichte, hochauflösende, energiesparsame Klappdisplays gibt hat die Papierkarte ausgedient grins


Die sind natürlich auch so dünn wie Papier, aber unzerreißbar, sowie feuer- und wasserfest. Schnittfest wäre u. U. unpraktisch. Und zur Energieversorgung laden die sich permanent von selbst auf, was sogar im verpackten Zustand geht, weil Ortlieb bis dahin ein Material entwickelt haben wird, das zwar blickdicht ist, aber das Tageslicht zum Zwecke der Energiegewinnung in die Packtaschen lässt. cool

Alexander
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 10:28

Hi,

auf der Expo in Shanghai haben die im Zukunftspavillion ein 1 mm dickes biegbares A5 Display ausgestellt... es wird kommen

Gruß
Thomas
von: georg123

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 11:03

Und sie sind in einer Richtung (Gegenwind) winddurchlässig, von der anderen Seite aber als Treibsegel nutzbar.

Gruss von der Glaskugel_2110
von: jutta

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 11:17

Die zeigen dir natürlich immer deinen aktuellen Standpunkt an, telefonieren den auch mit den Angaben auf deinem PA-Chip nach Hause. Und, auch was du vorhast dank innovativem Gedankenlesen. Du wirst dann am Ziel schön erwartet.
von: roul1

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 11:28

Mag sein das die Zäsur ein derber Hieb ist.
Aber der Zug fährt immer schneller in die Richtung.

Gruß
Roul
von: Faltradl

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 11:44

Leider wird sich in ein paar Jahren die Frage ob Papierkarte oder Navi nicht mehr stellen. Das Angebot bei Papierkarten wird immer kleiner. Bestes Beispiel sind die Michelinkarten, wo es nicht mehr das komplette Angebot gibt. Gerade die für Radtouren geeigneten gibt es m.W. nur noch als Komplettatlas, und nicht mehr als Einzelblätter.

Und ganz übel ist die parallel laufende Tendenz der Navihersteller, dass gleichzeitig dort die mitgelieferten Karten rigeros zusammengestrichen werden. Was nützt einem Deutschland-Österreich-Schweiz, wenn man nach Frankreich, Spanien oder Skandinavien will? Kriegt man dann für sein (nach kürzester Zeit veralteteten) Gerät überhaupt noch die benötigte Karte. Und wenn ja, wieviel kostet das?

Mein Eindruck ist das wir da ganz üblen Zeiten entgegensteuern.

Gruß, Bernhard
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 11:50

In Antwort auf: Faltradl
Leider wird sich in ein paar Jahren die Frage ob Papierkarte oder Navi nicht mehr stellen. Das Angebot bei Papierkarten wird immer kleiner. Bestes Beispiel sind die Michelinkarten, wo es nicht mehr das komplette Angebot gibt. Gerade die für Radtouren geeigneten gibt es m.W. nur noch als Komplettatlas, und nicht mehr als Einzelblätter.[…]

Die haben den Zuschnitt etwas geändert, aber meines WIssens ist das Angebot quantitativ noch dasselbe. Es gibt die orangen Regionalkarten mit 1:200.000 (?), die Lokal-Serie in irgendwas um 1:175.000 und die 1:1 Mio Karten.
Kann auch sein, dass die Regionalkarten und einen etwas kleineren Maßstab haben und die Departementskarten 1:200.000, aber es gibt noch beide. Zumindest vor einem Monat auf Korsika zwinker
von: roul1

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 11:51

In Antwort auf: BeBor
....
Bernd
(... mehrere Doppelzentner Bücher im Hause...)

Hallo Bernd,

dann les das Buch doch mal. Ggf. verstehst Du dann was ich meine zwinker

Gruß
Roul
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 11:56

In Antwort auf: Faltradl
Und ganz übel ist die parallel laufende Tendenz der Navihersteller, dass gleichzeitig dort die mitgelieferten Karten rigeros zusammengestrichen werden.

na ja, für die von mir seit mehr als 5 Jahren benutzten Garmin-Outdoorgeräte konnte ich das bisher noch nicht beobachten. Und so ganz nebenbei: das kostenlos verfügbare OSM-Angebot ist in vielen Regionen schon heute sehr gut und verbessert sich ständig, auch in zur Zeit noch nicht so gut abgedeckten Regionen.

mfg

- horst -
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 12:06

In Antwort auf: Faltradl
Das Angebot bei Papierkarten wird immer kleiner. Bestes Beispiel sind die Michelinkarten, wo es nicht mehr das komplette Angebot gibt.

Gerade das kann ich nicht beobachten. Karten für das Ausland waren in kleinen Buchläden schon immer schwer zu bekommen. Große Läden wie in Stuttgart haben oft das gesamte Sortiment der wesentlichen europäischen Länder. Dass Buchläden aus Kostengründen künftig weniger Karten auf Vorrat lagern, ist denkbar, d.h. aber noch nicht, dass sie nicht lieferbar sind.

Ich beobachte eine deutliche Zunahme an Karten unterhalb der üblichen Straßenkarten (1:200T). Topographische Karten zum Wandern und Radfahren haben ein deutlich höheres Gewicht als früher. Ich war erst gestern in zwei großen Stuttgarter Buchläden. Es gibt mindestens vier oder gar fünf verschiedene Typen/Serien von Radwanderkarten, die Karten in Radtourenführern noch nicht eingerechnet. Manche unterscheiden sich nicht mal im Maßstab, sondern nur in der Aufmachung, Schraffur, Routeneinträgen etc. Dazu kommen noch die expliziten Wanderkarten. Wanderführer und Wanderkarten haben sich in den letzten Jahren auch sehr stark vermehrt. Wandern ist noch mehr "in" als Radtouren fahren. (Vgl. auch Entwicklung von Outdoor-Kleidung).

Trotzdem bin ich über die Entwicklung bei den Straßenkarten nicht ganz glücklich. Viele Fehler und Unzulänglichkeiten tauchen in den neuen Ausgaben oft wieder auf. Auch das Material wird nicht besser. Ich habe jüngst eine neuen Satz Österreich-Karten (Generalkarte) gekauft, weil die alten ganz zerfleddert waren. Die Neuen sind bereits beim zweiten Anfassen eingerissen. Das passiert mit Michelinkarten nicht. Leider bietet Michelin für Länder außerhalb Frankreichs meistens nur gröbere Maßstäbe an, sodass diese Karten keine Alternative sind.
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 12:13

Hi,

oh die Papierkarten (Chile, Ekuador), die ich Anfang der 90ziger erwerben konnte, waren blaue Striche auf weißem Grund: Da beste, was man damals bestellen konnte.

Das sieht doch heute viel besser aus!

Gruß
Thomas
von: BeBor

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 12:47

In Antwort auf: roul1
dann les das Buch doch mal.

Ungern. Dann habe ich eine undekorative Lücke im Bücherschrank. zwinker

Bernd
von: StephanBehrendt

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 14:37

In Antwort auf: Faltradl
Bestes Beispiel sind die Michelinkarten, wo es nicht mehr das komplette Angebot gibt. Gerade die für Radtouren geeigneten gibt es m.W. nur noch als Komplettatlas, und nicht mehr als Einzelblätter.

Unsinn.
Die Abdeckung der Michelinkarten hat sich nicht geändert. Geändert haben sich besonders für Frankreich der Blattschnitt - er wurde unübersichtlicher mit wechselnden Maßstäben. Der Vertrieb wurde outgesourct - Travel house media heißt er seit einigen Jahren.

In Antwort auf: Faltradl
Und ganz übel ist die parallel laufende Tendenz der Navihersteller, dass gleichzeitig dort die mitgelieferten Karten rigeros zusammengestrichen werden. Was nützt einem Deutschland-Österreich-Schweiz, wenn man nach Frankreich, Spanien oder Skandinavien will?

Warum muss überhaupt eine Karte mitgeliefert werden? Die kann man auch nachträglich kaufen. das Angebot ist im Laufe der Jahre gestiegen - nicht gesunken. Was nutzt mir Spanien oder Skandinavien, wenn ich nach England will?

Viel ärgerlicher sind die fehlenden Update-Möglichkeiten. Meist muss ich eine neue digitale Karte kaufen, wenn ich die aktuelle Ausgabe möchte.
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 14:51

In Antwort auf: StephanBehrendt
Viel ärgerlicher sind die fehlenden Update-Möglichkeiten. Meist muss ich eine neue digitale Karte kaufen, wenn ich die aktuelle Ausgabe möchte.

Ist das wirklich so? Bisher habe ich immer update-Möglichkeiten gefunden. Gut, über den Preis könnte man wieder eine neue Diskussion eröffnen. schmunzel

mfg

- horst -
von: StephanBehrendt

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 15:46

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: StephanBehrendt
Viel ärgerlicher sind die fehlenden Update-Möglichkeiten. Meist muss ich eine neue digitale Karte kaufen, wenn ich die aktuelle Ausgabe möchte.

Ist das wirklich so?

Bei MagicMaps und fast allen Autorouting-Geräten (meist KFZ-Navis) kenne ich es so.
von: roul1

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 16:53

Dacht ich mirs doch lach


Gruß
Roul
von: mgabri

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 17:13

In Antwort auf: StephanBehrendt

(meist KFZ-Navis)

Da verdient der Hersteller herzlich wenig mit der Hardware. Die Kohle muß da anders rein. Das ist in etwa so wie mit Druckern oder Mobiltelefonen.
von: radler4711

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 17:49

Hallo Peter,

ich gebe Dir Recht, das Karten, wie die von Garmin sehr teuer sind
und mit Google Earth und Maps sehr gute und vor allem kostenlose Dienste vorhanden sind.

In einigen Punkten stimme ich aber nicht mit Dir überein:

Zitat:
...Wenn eine geplante Route übere eine Straße verläuft, die einem nicht gefällt, braucht man nur die Maus auf díe Route zu setzen und kann dann die blaue Linie wegziehen und prompt fügt google maps die Änderung ein....

Das macht Google Maps aber nur bei Straßen und für mich als Autofahrer ist das ganz toll.
Aber in Google maps fehlen die Radwege und ich kann nicht die Route auf sie verlaufen lassen.
Hier hat die Topo V3 einen großen Vorteil.

Zitat:
...Die so gewonnenen Routen sind einwandfrei angepaßt an die Landkarte, nicht so eckiges Zeug wie das, was man erhält, wenn man in gängigen Rasterkartenprogrammen von Hand eine Route zusammenklickt. ..

Will ich meine eigene Route erstellen, nutzt man dazu Tracks und die sind von Natur her eckig. Google maps kann sowas z.B. nicht.

Zitat:
Unsere Landesvermessungsämter hingegen, welche als Behörden im Dienste des Steuerbürgers stehen, kassieren pro Bundesland etwa 60 Euro und nachher darf man dann von Hand die Routen zusammenklicken.

Im nrw routenplaner zum Beispiel mache ich aus zwei Klicks eine vollständige Strecke.

Zitat:
Den Rasterkarten droht vermutlich der Exitus, ähnlich dem Brockhaus, dem die Kunden zu Wikipedia weggelaufen sind.
Wenn man seine Tour ändert, weil man sich nicht so in Topform fühlt oder man will etwas mehr fahren will oder ... dann benötigt man eine Übersicht. Dieses kann das kleine Display des Garmin nicht bieten.

Zitat:
Bezahlmodelle, bei denen der Kunde als digitale Melkkuh ausgenommen wird (Anwendungen laufen nur auf einem Gerät mit einer bestimmten Nummer, DRM etc.) , sind eben absolut out.
Wenn Bezahlmodelle out sind, warum verkauft dann Garmin seine Karten noch bzw. bringt neue Versionen heraus?

Gruß

Rainer
von: radler4711

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 17:52

Zitat:
...In dem Zusammenhang finde ich es im übrigen mist, dass die Radwegschilder so hoch angebracht sind, dass sie vom Fahrradlicht nicht erfasst werden. Wenn ich in völliger Dunkelheit radel, finde ich es sehr angenehm, den Straßenverlauf mehr als nur 50m zu kennen...


In der dunklen Jahreszeit fahre ich mit zwei Lampe, eine ist nach "Oben" gerichtet,
um die Schilder zu finden und lesen zu können.
Was mich ärgert, ist das viele Schilder in die falsche Richtung zeigen, weil sie verdreht sind. Hier fehlt eine bessere Befestigung.

Rainer
von: cyclist

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 19:03

Hallo Stephan!
Zitat:
Bei MagicMaps

Ist nicht ganz richtig. Auch bei MM gibt es die jeweils neue Version vergünstigt, gegenüber der Vollversion. Technisch sieht es aber so aus, das erst die alte Version runter muss, dann kann erst die neue Version installiert werden. Oder man installiert die neue Version parallel zur alten Version.
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 20:39

In Antwort auf: veloträumer
Ich habe jüngst eine neuen Satz Österreich-Karten (Generalkarte) gekauft, weil die alten ganz zerfleddert waren. Die Neuen sind bereits beim zweiten Anfassen eingerissen.
Die Generalkarten gibt es nochmal explizit als KRAD-Version, da ist das Papier wasserfest und reissfester. Wenn du etwas Geduld hast, krame ich meine mal raus, ich brauch die nicht mehr und würd sie dir für kleines Geld vermachen. Erinner mich im Zweifel nochmal Mitte nächster Woche.

EDIT: Thema Radwegschilder bei Nacht: Eine Stirnlampe braucht man doch eh, jedenfalls ist das mMn ein unverzichtbares Utensil bei jeglicher Aussentür-Aktivität. Mit ner 3W-LED focussierbar (LED Lenser H7R IIRC) funktioniert Radwegsschilder suchen auch bei Nebel und >25km/h in der Nacht. Man braucht sie ja nur kurv vor Kreuzungen mal anzumachen.
von: StephanBehrendt

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 08.10.10 21:01

In Antwort auf: cyclist
Hallo Stephan!
Zitat:
Bei MagicMaps

Ist nicht ganz richtig. Auch bei MM gibt es die jeweils neue Version vergünstigt, g

Wieso nicht?
Anders herum: Die Erstversion der Karte ist wesentlich teurer. Es gibt kein Update, es ist immer eine neue Kauf-Version der Karte als Ersatz für die Alte und kein überschreibendes Update, dass ich mir kostenlos aus dem Netz saugen kann. Dass die neue Auflage manchmal weniger teuerer ist als die Erstversion, habe ich ja nicht bestritten.
von: Hansflo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 06:15

Hallo,

ich bin seit einem halben Jahr ebenfall mit GPS-Unterstützung unterwegs - sowohl auf meinen Radtouren wie auf meinen Bergtouren. Das Garmin stellt sicher, dass ich mich nicht verfahre, die Karte im Gepäck sorgt für den erforderlichen Überblick.

Unsere erste mehrtägige Radtour zu Ostern war in Norditalien und wir haben uns nicht nur nie verfahren, sondern wir haben auch nie aus Orientierungsgründen anhalten müssen. Was für ein Unterschied zu früher, als wir gerade im Straßengewirr des dichtbesiedelten Oberitalien mehrere Male pro Stunde an irgendeiner Kreuzung Karte mit Realität abzugleichen versuchten, um ergründen zu können, wie es weiter geht. Das ist nun vorbei und das ist tatsächlich eine große Verbesserung, die wir sehr genießen.

Auf die Karte verzichten mag ich trotzdem nicht.

Übrigens: ich plane meine Touren recht genau, was mein Urlaubsfeeling keineswegs beeinträchtigt.

Hans
von: stichel

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 06:54

Hallo

Ein eLandkarte ist deswegen immer noch gut, weil ein GPS auch mal nicht funktionieren kann. Naemlich dann, wenn man in der Pampa keine Ersatzbetterien zur Hand hat oder einfach die Technik versagt.
von: Wolfgang M.

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 07:05

In Antwort auf: StephanBehrendt

...
Viel ärgerlicher sind die fehlenden Update-Möglichkeiten. Meist muss ich eine neue digitale Karte kaufen, wenn ich die aktuelle Ausgabe möchte.


Wenn du einmal eine Papierkarte gekauft hast, hast du auch kein Anrecht auf lebenslanges Update. Wo ist das Problem? Du erwirbst ein neues Produkt und entscheidest, ob die Veränderungen zum alten so groß sind, dass der Neukauf sich für dich lohnt. Wenn du das Update der elektronischen Karte zu einem geringeren Preis erwerben kannst ist das schon eine kulantere Regelung als bei Papierkarten. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass du eine Michelin-Karte günstiger bekommst, wenn du vor einigen Jahren schon mal das gleiche Blatt gekauft hast.
von: StephanBehrendt

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 08:18

In Antwort auf: Wolfgang Mohr
Wenn du einmal eine Papierkarte gekauft hast, hast du auch kein Anrecht auf lebenslanges Update. Wo ist das Problem?

Das Problem liegt beim Hersteller: eine analoge Karte bietet technisch keine Möglichkeit, sie upzudaten. Die Hersteller können also nicht.
Eine digitale Karte bietet wie alle Rechner-Programme die technische Möglichkeit, sie upzudaten. Die Hersteller wollen also nicht.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 08:44

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Wolfgang Mohr
Wenn du einmal eine Papierkarte gekauft hast, hast du auch kein Anrecht auf lebenslanges Update. Wo ist das Problem?

Das Problem liegt beim Hersteller: eine analoge Karte bietet technisch keine Möglichkeit, sie upzudaten. Die Hersteller können also nicht.
Eine digitale Karte bietet wie alle Rechner-Programme die technische Möglichkeit, sie upzudaten. Die Hersteller wollen also nicht.


Ne, auch die Papierkartenhersteller könnten dir (nach Registrierung etc.) jede neue Version kostenlos zusenden. Ein anderes Updateweise (Kompletterneuerung) kann dir der Digitalkartenhersteller auch nicht bieten.
von: HelmutHB

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 09:38

Hallo,

dies sind meine eigenen Erfahrungen der Vor- und Nachteile von Papierkarten im Vergleich mit GPS:


Papierkarte:
- Lesebrille erforderlich, aber diese konkurriert oft mit der Sonnenbrille :-(
- Karten sind unpraktisch bei Sturm und Regen (mühsames Umblättern/ Wechseln der Karte)
- Regelmäßiges Anhalten ist erforderlich, um die Karte zu drehen oder zu wechseln
- Karten bekommen Risse bei häufigem Gebrauch
- Die Karte auf dem Lenker behindert u. U. andere Funktionen (Tacho, Klingel)
- Wenn man während der Fahrt auf die Karte blickt, muss man sich da immer erst mal wieder kurz orientieren
- Wenn man den momentanen eigenen Standort nicht kennt, hat man ein Problem
- Im Dunkeln sieht man nichts mehr
- In größeren Ortschaften/ Städten sind in normalen Papierkarten nicht mehr alle Straßen und Details erkennbar. Hier kann man ohne zusätzlichen Stadtplan nach Karte kaum sicher fahren und benötigt häufige Orientierungs-Stops.
- Es gibt keine POIs wie im GPS

+ Karten sind kostengünstig, man kauft nur die für die Strecke benötigten.
+ Streckenplanung mit der Karte erfordert keinerlei Einarbeitung.
+ Mit einer Karte auf dem Lenker hat man immer einen Überblick über die weitere Umgebung
+ Man kann in der Karte leicht Anmerkungen eintragen
+ Man kommt ohne Batterien/Akkus aus


GPS:
- GPS ist für Laien ein kompliziertes Thema. Vor dem Kauf ist sehr mühsam, sich zuerst mal die Grundkenntnisse bzgl. Geräteauswahl und benötigter Software zu verschaffen.
- In die Gerätebedienung und Software muss man sich erst einarbeiten.
- Unzureichende Handbücher und mitgelieferte Software bei Garmin
- Käufliche Software erscheint mir manchmal überteuert.
- Man benötigt unterwegs Batterien bzw. muss ein Ladegerät mitnehmen
- Das Gerätedisplay ist sehr klein und spiegelt (bei meinem Garmin Legend)
- Geräte mit Kartendarstellung erfordern eine Brille während der Fahrt (dann kann ich keine Sonnenbrille tragen). Wenn ich aber nur einer Tracklinie nachfahre, geht es i. a. auch ohne Brille.
- Man hat beim Fahren mit GPS einen 'Schlüssellochblick' auf die Landschaft, sieht nur einen kleinen Ausschnitt zur Zeit. Dadurch verliert man leicht den Überblick, wo man sich gerade befindet.
- Es fehlen Informationen über das, was man um sich herum sieht (Namen von Bächen, Bergen, Schlössern ...)
- Die Karten sind in der Bedienung etwas unpraktisch. Man muss oft ein- und auszoomen. Leider wird dann nicht immer das angezeigt, was man sehen möchte, z.B. die Ortsnamen.
- Die detaillierte Planung einer längeren Tour am PC ist mühsam und zeitaufwändig.
- Fahren nach Track: Man muss die Tour vorher zuhause am PC vollständig planen, unterwegs sind Änderungen der Planung ohne PC äußerst mühsam.
- Support und Informationen bekommt man fast nur über das Internet, Fachhändler sind da wohl oft überfordert (ungenügende Kenntnisse, zu großer Zeitaufwand)

+ Mit GPS kennt man immer seinen aktuellen Standort
+ Wenn man einen Track geladen hat, ist das Nachfahren kinderleicht.
+ Bei Tracks wird man an Abbiegepunkten akustisch aufmerksam gemacht
+ Das GPS versorgt einen mit etlichen Zusatzinfos, wie Uhrzeit, Geschwindigkeit, Höhe, Reststrecke zum Ziel, ...
+ Im GPS sind die meisten Tacho-Funktionen integriert
+ Im Dunkeln kann man das Display beleuchten
+ Es gibt (je nach geladener Karte) eine umfangreiche POI-Sammlung
+ Man kann sich abends mit der Routingfunktion zum Hotel führen lassen.
+ Es gibt sehr gute, kostenlose Planungs-Software im Internet (z.B. GPSies)
+ Es gibt fertige Tracks im Internet, die man herunterladen kann
+ Man kann einen Track von der gerade gefahrenen Strecke aufzeichnen und ggf. zurück fahren oder zu Hause am PC ansehen oder im Internet veröffentlichen.
+ Im GPS kann die 'Karte' immer in Fahrtrichtung gedreht werden, was praktisch ist.


Helmut
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 10:18

In Antwort auf: helmut_g

Papierkarte:
+ Karten sind kostengünstig, man kauft nur die für die Strecke benötigten.
Abgesehen davon, dass es auch kostenloses digitales Material gibt, würde ich das anders sehen. Wenn man einem Radweg folgt, magst du recht haben. Wenn ich pro Tag ein anderes Blatt brauche, und wenn es nur der Stadtplan ist, hab ich nach 2 Wochen die Topo D heraus
+ Man kann in der Karte leicht Anmerkungen eintragen
Das mach ich am GPS über die Wegpunkte, mit Touchscreen gehts sogar im Fahren
+ Man kommt ohne Batterien/Akkus aus
aber nur im hellen

GPS:
- GPS ist für Laien ein kompliziertes Thema. Vor dem Kauf ist sehr mühsam, sich zuerst mal die Grundkenntnisse bzgl. Geräteauswahl und benötigter Software zu verschaffen.
- In die Gerätebedienung und Software muss man sich erst einarbeiten.
das hängt wohl vom generellen Technikverständnis ab
- Unzureichende Handbücher und mitgelieferte Software bei Garmin
Ich hab noch nie ein Handbuch gelesen zwinker Die Garmin-Software ist wirklich böse

- Es fehlen Informationen über das, was man um sich herum sieht (Namen von Bächen, Bergen, Schlössern ...)
Hängt wohl von der Karte ab, nicht vom Gerät

- Fahren nach Track: [...] unterwegs sind Änderungen der Planung ohne PC äußerst mühsam.
man kann jederzeit den Track verlassen, ohne große Probleme zu bekommen.Im Notfall lässt man sich wieder auf einen Ort am Track Routen.

+ Bei Tracks wird man an Abbiegepunkten akustisch aufmerksam gemacht
ist abhängig vom Gerät, die Oregons tun das nur beim Routing

(das rote sind meine Kommentare)
von: martinbp

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 10:50

Hallo, Helmut,

ich würde die Nachteile um einen ergänzen:

Das GPS verleitet zur Bedienung währen der Fahrt, damit zum mangelnden Aufmerksamkeit, vor allem wenn man auf vermeintlich unbefahrenen Radwegen fährt.
Man wird zwar beim Einschalten (zumindest bei meinem Nüvi) darauf aufmerksam gemacht, aber ich war doch mehrmals dieser Verlockung erlegen, was schon zu recht kritischen Situationen geführt hatte. Ich weiß, das war mein Fehler.
Kann antürlich auch passieren, wenn man eine Karte auf der Lenkertasche hat, aber dort halte ich die Gefahr der Unkonzentriertheit für geringer, da sich das Kartenbild nich ändert und man nichts per Hand einzustellen braucht.
Aber auch anders herum: Man sollte auf dem Radweg besonders auf solche Radler achten, die nur auf ihren Lenker starren.

VG aus Budapest
Martin
von: StephanBehrendt

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 17:31

In Antwort auf: aighes
Ne, auch die Papierkartenhersteller könnten dir (nach Registrierung etc.) jede neue Version kostenlos zusenden. Ein anderes Updateweise (Kompletterneuerung) kann dir der Digitalkartenhersteller auch nicht bieten.

Du kennst schon den Unterschied von Update zu Neukauf?
Update bei einer Papierkarte würde bedeuten, dass dir der Verlag einige Buntstifte zum Übermalen oder Aufkleber zum Überkleben schicken würde.

Updates für wissenschaftliche Lose-Blatt-Sammlungen gibt es ja. Da bist du dann ewig beschäftigt, an bestimmten Stellen Blätter auszutauschen.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 17:48

Ja, den Unterschied kenne ich. Bei so einem Kartenupdate einer digitalen (Garmin)Karte bekommt man eine neue Version, die man unter bestimmten Bedingungen nutzen kann. Ähnliches kann ein Papierkartenhersteller auch leisten, wenn er denn möchte.

Die Lose-Blattsammlungen kenne ich auch *grusel*
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 18:14

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: aighes
Ne, auch die Papierkartenhersteller könnten dir (nach Registrierung etc.) jede neue Version kostenlos zusenden. Ein anderes Updateweise (Kompletterneuerung) kann dir der Digitalkartenhersteller auch nicht bieten.

Du kennst schon den Unterschied von Update zu Neukauf?
Update bei einer Papierkarte würde bedeuten, dass dir der Verlag einige Buntstifte zum Übermalen oder Aufkleber zum Überkleben schicken würde.

na ja, dieser Beitrag scheint mir etwas in Richtung Definitionsstreit (welche Form einer Aktualisierung darf man update nennen) abzudriften. Wenn man's so streng nehmen will, könnte man eine ganze Reihe anderer Software aufzählen, zu der oftmals auch "nur" eine neue Version geliefert und lediglich der Freischaltcode (wenn die Software durch so etwas gegen lizenzwidrige Nutzung geschützt ist) aus der Vorgängerversion in die neue Version übernommen wird.
Aber für die hier angesprochene Frage der Aktualisierungsmodalitäten für digitale Karten ist das m.E. ohne praktische Relevanz. schmunzel

Für die weit verbreiteten Straßenkarten von Garmin gibt's beispielsweise die Möglichkeit, durch eine einmalige Zahlung für die gesamte Lebensdauer des eingesetzten GPS-Gerätes bis zu 4 mal jährlich ein update per download durchzuführen. Also ganz so negativ wie das in einigen der vorhergehenden Beiträge dargestellt wurde, ist die Lage nun auch wieder nicht. Ich habe mit diesen Karten in vielen Regionen selbst beim Wandérn sehr gute Erfahrungen gemacht. Zur Abrundung nehme ich mir dann noch etwas aus dem OSM-Angebot oder die eine oder andere topografische Karte und bin dann sowohl auf der PC-Seite als auch bei meinem GPS-Gerät bestens ausgerüstet.

Ob man dann noch Papierkarten mitnimmt, muss jeder für sich entscheiden. Im Regelfall nehme ich bei meinen Fuß-Wanderungen und/oder Radtouren keine Papierkarten mit, obwohl ich über einen recht großen Fundus aus meiner "Papierzeit" verfüge. Aber das ist kein Dogma. Wenn's mir für eine bestimmte Tour zweckmäßig erscheint, greife ich in meinen Fundus oder kaufe aúch mal die eine oder andere neue Papierkarte, obwohl ich das Geld lieber für ein Glas Wein ausgeben würde. schmunzel

mfg

- horst -
von: JaH

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 18:14

In Antwort auf: StephanBehrendt

Update bei einer Papierkarte würde bedeuten, dass dir der Verlag einige Buntstifte zum Übermalen oder Aufkleber zum Überkleben schicken würde.

Joa. Und auch wenn Du weiter oben geschrieben hast, es würde so etwas nicht geben, muss ich sagen: Das gibt es sehr wohl.

Okay, ich weiß der Bereich wo es das gibt, ist für uns hier nicht von Bedeutung, da es keine topotgraphischen oder gar Straßenkarten betrifft, sondern Amtliche Seekarten die vom BSH herausgegeben werden. Für diese gibt es in regelmäßigen Abständen Korrektursätze, mit deren Hilfe man dann die Seekarten auf den aktuellen Stand bringen kann. Dies geschieht aber für gewöhnlich bei speziell zertifizierten Anbietern und kostet halt spürbar Kohle.
Wobei die Änderungen auch als Textveröffentlichung zu beziehen sind, so daß man die Veränderungen prinzipiell auch selber vornehmen könnte, wenn man denn den Aufwand sich passende Schablonen zu bauen, nicht scheut.

Aber wielang es sowas noch geben wird.. keine Ahnung.
von: Wolfgang M.

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 19:27

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Wolfgang Mohr
Wenn du einmal eine Papierkarte gekauft hast, hast du auch kein Anrecht auf lebenslanges Update. Wo ist das Problem?

Das Problem liegt beim Hersteller: eine analoge Karte bietet technisch keine Möglichkeit, sie upzudaten. Die Hersteller können also nicht.
Eine digitale Karte bietet wie alle Rechner-Programme die technische Möglichkeit, sie upzudaten. Die Hersteller wollen also nicht.


Ich muss dir leider widersprechen. Sie wollen. Wie du hier nachlesen kannst, gibt es für Garminkarten sehr wohl Updates. Lebenslange Updates für ein Gerät (4 Updates/Jahr) kosten 89.- €. Das entspricht ungefähr dem Betrag von 93.- €, der für eine neue Straßenkarte für Europa (City Navigator Europe NT) zu zahlen ist.
von: StephanBehrendt

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 19:51

In Antwort auf: Wolfgang Mohr
Ich muss dir leider widersprechen. Sie wollen. Wie du hier nachlesen kannst, gibt es für Garminkarten sehr wohl Updates.

Danke für den Link. Es tut sich anscheinend was auf dem digitalen Markt. Gilt das für alle Garmin-Karten oder nur für einen bestimmten Gerätetyp?
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 19:56

Das gibt es nur für den CityNavigator (ob eine Mindestversion benötigt wird weiß ich nicht). Dieses Update ist aber begrenzt auf das jeweilige Gerät. Tauscht du das Gerät, ist auch das Update hin. Topo-Karten muss man regulär erwerben. Hier gibt es immer nur zum Übergang ein kostenloses Update. Kunden die bis zum Tag X die Alte Version gekauft haben, bekommen ein kostenloses Update auf die neue Version.
von: HelmutHB

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 19:57

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: helmut_g
+ Karten sind kostengünstig, man kauft nur die für die Strecke benötigten.
Abgesehen davon, dass es auch kostenloses digitales Material gibt, würde ich das anders sehen. Wenn man einem Radweg folgt, magst du recht haben. Wenn ich pro Tag ein anderes Blatt brauche, und wenn es nur der Stadtplan ist, hab ich nach 2 Wochen die Topo D heraus

Ich hatte diesen Punkt mal notiert, als ich OSM noch nicht kannte, sondern nur CN usw. Aber meine bisherigen Touren waren auch nicht so lang. Bin meistens mit 3-4 Karten ausgekommen. Wenn man weite Reisen macht, sieht das natürlich anders aus.

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: helmut_g
+ Man kann in der Karte leicht Anmerkungen eintragen
Das mach ich am GPS über die Wegpunkte, mit Touchscreen gehts sogar im Fahren

Ich hatte jetzt gemeint, dass man unterwegs Anmerkungen in die Karte schreiben kann. Im GPS kann ich schnell den Standpunkt markieren, aber dazu einen erklärenden Text einzugeben, finde ich etwas mühsam. Dann sollte man dazu am besten noch einen Notizzettel dabei haben (das ist wohl auch bei einer Karte besser).

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: helmut_g
+ Man kommt ohne Batterien/Akkus aus
aber nur im hellen

Klar, darauf hatte ich auch hingewiesen zwinker

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: helmut_g
- GPS ist für Laien ein kompliziertes Thema. Vor dem Kauf ist sehr mühsam, sich zuerst mal die Grundkenntnisse bzgl. Geräteauswahl und benötigter Software zu verschaffen.
- In die Gerätebedienung und Software muss man sich erst einarbeiten.
das hängt wohl vom generellen Technikverständnis ab

Das ist wohl so. Mir selber fiel das anfangs nicht ganz leicht, da ich auch niemanden kannte, der mir das alles mal genau zeigen und meine Fragen beantworten konnte.

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: helmut_g
- Es fehlen Informationen über das, was man um sich herum sieht (Namen von Bächen, Bergen, Schlössern ...)
Hängt wohl von der Karte ab, nicht vom Gerät

Ich kenne nur CN und OSM. Da ist es schon ziemlich mühsam, solche Infos während der Fahrt herauszufinden. Zum Beispiel der Name einer Burg, an der ich vorbei fahre, müsste ja wohl als als touristische Info in Form eines POI in der Karte enthalten sein. Dann müsste ich aber erst mit dem Mauszeiger drauf gehen, um den Namen zu bekommen. Dagegen bietet eine Papierkarte auf einen Blick alle Informationen. Oder wenn ich wissen will, wie ein Gebirgszug heißt, wie hoch ein einzelner Berg ist, ...

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: helmut_g
- Fahren nach Track: [...] unterwegs sind Änderungen der Planung ohne PC äußerst mühsam.
man kann jederzeit den Track verlassen, ohne große Probleme zu bekommen.Im Notfall lässt man sich wieder auf einen Ort am Track Routen.

Ich bin auch schon bei notwendigen Umwegen (z.B. Straßensperrungen) ein Stück geroutet gefahren und wieder auf meinen Track zurück gekehrt. Das geht erfreulich gut. Aber eine
erhebliche Um- oder Neuplanung der Strecke unterwegs stelle ich mir zumindest mit meinen Karten (z.B. CN) nicht ganz einfach vor. Wenn ich zum Beispiel eine bestimmte gewünschte neue Route von der Papierkarte ins GPS übertragen will. Habe es aber noch nicht gemacht.

Gruß
Helmut
von: sigma7

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 19:57

Nach meinem Verständnis nur für PKW Navigation, vermutlich weil der Wettbewerb ist diesem Segment wesentlich größer als bei Outdoor-Geräten ist.


andre
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 09.10.10 20:14

In Antwort auf: helmut_g

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: helmut_g
+ Man kann in der Karte leicht Anmerkungen eintragen
Das mach ich am GPS über die Wegpunkte, mit Touchscreen gehts sogar im Fahren

Ich hatte jetzt gemeint, dass man unterwegs Anmerkungen in die Karte schreiben kann. Im GPS kann ich schnell den Standpunkt markieren, aber dazu einen erklärenden Text einzugeben, finde ich etwas mühsam. Dann sollte man dazu am besten noch einen Notizzettel dabei haben (das ist wohl auch bei einer Karte besser).

Ich nutze das, um für OSM zu mappen. Für längere Anmerkungen ist ein Notizblock besser.

In Antwort auf: helmut_g

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: helmut_g
- Fahren nach Track: [...] unterwegs sind Änderungen der Planung ohne PC äußerst mühsam.
man kann jederzeit den Track verlassen, ohne große Probleme zu bekommen.Im Notfall lässt man sich wieder auf einen Ort am Track Routen.

Ich bin auch schon bei notwendigen Umwegen (z.B. Straßensperrungen) ein Stück geroutet gefahren und wieder auf meinen Track zurück gekehrt. Das geht erfreulich gut. Aber eine
erhebliche Um- oder Neuplanung der Strecke unterwegs stelle ich mir zumindest mit meinen Karten (z.B. CN) nicht ganz einfach vor. Wenn ich zum Beispiel eine bestimmte gewünschte neue Route von der Papierkarte ins GPS übertragen will. Habe es aber noch nicht gemacht.

Ich mache das über das Erstellen von Routen zwischen Orten die ich anfahren möchte. Diese suche ich mir aus einer Übersichtskarte (1:~1mio). Finden geht über die Städtesuche auch recht einfach. Ich bin auf diese Weise schon über 200km off-Track am Stück gefahren.
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 05:36

In Antwort auf: aighes
Dieses Update ist aber begrenzt auf das jeweilige Gerät. Tauscht du das Gerät, ist auch das Update hin.

Wenn ich mir einfach ein anderes Gerät kaufe, kann ich weder die Ursprungsversion der Karte noch die updates auf dem anderen Gerätnutzen. Wenn ich das Gerät jedoch wegen eines Schadens austausche, können die Freischaltcodes durch Garmin auf das neue Gerät übertragen werden. Bei Schäden innerhalb der Gewährleistungszeit erfolgt das auf jeden Fall problemlos. Als ich vor längerer Zeit mal wegen einiger übler Kratzer auf meinem alten VISTA den Kauf eines neuen Gerätes erwogen hatte, wurde mir von Garmin angeboten, mir gegen Rückgabe des Altgerätes ein Neugerät zu einem ermäßigten Preis zu liefern und gleichzeitig die Freischaltcodes des alten Gerätes auf das neue zu übertragen.

mfg

- horst -
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 06:26

In Antwort auf: Holger
Aber warum sollte ich die zwei oder drei Wochen, die zwischen Hin- und Rückfahrt präzise planen müssen? Da habe ich mal keine Ahnung zwinker

Um die Rückfahrt rechtzeitig zu erreichen oder nicht zu früh da zu sein. Das gilt wenn die Tickets gekauft sind und auch noch teuer sind. Ohne genaue Planung habe ich immer zwei Puffer Tage eingeplant, bei genauer Planung nur noch einen.

Ohne genau Planung heißt bei mir. ((Strecke aus Autoroutenplaner x 1,5)/durchschnittliche Tagesroute)+2

Genaue Planung: Tagesetappe festlegen.

Viele Grüße
Stephan
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 06:29

In Antwort auf: Olibaer
In zwei Jahren gibt es den Radnvai mit LED Minibeamer und der Akku wird über Fahrraddynamo geladen.
Damit fallen zwei große Argumente für die umweltschädlichen Papierkarten und man kann sich endlich verbieten.

Du hast jetzt den Smiley vergessen?

Viele Grüße
Stephan
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 07:09

In Antwort auf: StephanZ
In Antwort auf: Holger
Aber warum sollte ich die zwei oder drei Wochen, die zwischen Hin- und Rückfahrt präzise planen müssen? Da habe ich mal keine Ahnung zwinker

Um die Rückfahrt rechtzeitig zu erreichen oder nicht zu früh da zu sein. Das gilt wenn die Tickets gekauft sind und auch noch teuer sind. Ohne genaue Planung habe ich immer zwei Puffer Tage eingeplant, bei genauer Planung nur noch einen.[...]


Ja, dann mache ich es auch so. Wie im Frühjahr F-Paris. Strecke genau geplant, Tagesetappen zwar nicht genau, aber ich wusste, wieviele km ich im Schnitt fahren muss (dann hing die genaue Tagesetappe davon ab, wo ich eine Übernachtungsmöglichkeit finde).

Ich will ja auch niemanden überreden, von genauer Planung Abstand zu nehmen. Ich verstand lediglich Uwes Beitrag so, dass er sich genau das wünscht, aber dass es nicht geht. Und da denke ich, dass man, wenn man so reisen möchte, dies auch tun kann.
Ich mache es meist so, dass zwischen Ankunfts- und Abfahrtsort eine Strecke liegt, die ich in deutlich kürzerer Zeit zurücklegen könnte, wenn ich die kürzeste Verbindung wählen würde.

Gruß
Holger
von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 11:58

In Antwort auf: StephanZ
In Antwort auf: Olibaer
In zwei Jahren gibt es den Radnvai mit LED Minibeamer und der Akku wird über Fahrraddynamo geladen.
Damit fallen zwei große Argumente für die umweltschädlichen Papierkarten und man kann sie endlich verbieten.

Du hast jetzt den Smiley vergessen?

Viele Grüße
Stephan

Ich bin bekenne mich zum Smiley Gegner. Irgendwann herrschen die Biester über uns böse.

Ok, die bereits gedruckten Karten darf man weiterhin verwenden.
Aber an LED Minibeamer in PDAs oder Navi glaube ich.
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 15:10

Ich hänge mich nur mal hier ran.

Warum werden solche Diskussionen tendenziell immer nach dem Ausschließlichkeitssprinzip geführt? Entweder Karte oder GPS? Diese Frage stellt doch niemand ernsthaft. Ebenso wird ein GPS-Nutzer nie ernsthaft behaupten, dass er völlig ohne Papierkarte auskommt.

Ob jemand seinen Urlaub minutiös plant, hat auch nichts damit zu tun, ob er mit Papierkarte oder GPS fährt. Ich gehöre z.B. zu den pingeligen Genauplanern. Das geht von der Strecke bis zu den Abfahrtszeiten. Bei den Übernachtungen überlasse ich aber gern dem Zufall die Regie. In prähistorischen Zeiten (also vor GPS schmunzel ) habe ich eben pingelig mit Karte geplant, möglichst genaue Kilometer ermittelt, usw. Das hat u.a. auch damit zu tun, dass wir immer zum Tag X wieder im Job sein mussten, aber auch mit dem Respekt vor manchen Strecken. Außerdem muss ich ja noch meine langjährige Mitradlerin begeistern und motivieren. schmunzel Da hat sich durch GPS-Nutzung grundsätzlich nichts geändert, nur dass manches jetzt noch genauer geht.

Ebenso kann ich mir gut vorstellen, dass Wenigplaner (wie Holger) ihre Gewohnheiten durch GPS nicht ändern, sondern nur die GPS-Vorteile nutzen. Sollte ich in ein paar Jahren gesund den Rentenstand erreichen, werde ich mein Planverhalten wahrscheinlich etwas lockern. Kann mir aber nicht vorstellen, das GPS-Gerät beiseite zu legen.

Nebenbei: Was sollen diese ellenlangen Vorteile-/Nachteilelisten und -diskussionen? Die meisten Punkte sind für mich nicht relevant. Der einzige GPS-Nachteil ist das Erfordernis einer Stromversorgung. Da gibt’s aber schon einige Lösungen oder man arrangiert sich damit. Bei mir als Hotelübernachter spielt dieses Thema überhaupt keine Geige. Die Übersichtlichkeitsfrage ist relativ, immerhin gibt’s die Möglichkeit, Maßstäbe zu verändern. Trotzdem ist bei mir eine Übersichtskarte immer im Reisegepäck.

Die Behauptung, dass Papierkarten kostengünstiger sind, da man nur die für eine Fahrt benötigten Karten einkauft, ist nicht nachvollziehbar. Den Citynavigator Europa (150 €), den ich als Grundausstattung gekauft habe, habe ich bisher für alle Reisen genutzt. Der enthält nicht nur eine Strecke, sondern fast alle Länder Europas (außer Schweiz und Russland) und auch sämtliche Stadtpläne. Damit finde ich mich in Rom genauso zurecht, wie in Berlin oder in Stettin.

Durch Planung mit digitalen Karten und Fahren nach GPS ist man auch nicht stur an eine geplante Strecke gebunden. Ich hatte zwar unseren letzten Urlaub vollständig durchgeplant (dank Oregon komplett auf einem Track), war aber trotzdem z.T. wesentlich davon abgewichen. Eine neue Tagesetappe plant man als Route in wenigen Minuten. Oft reichen ca. 10 Wegpunkte, um eine stimmige Strecke zu basteln. Also Tunnelblick fällt aus. Im Gegenteil: Dadurch, dass man nicht ständig Aufmerksamkeit für die Navigation abzweigen muss, kann man sich besser der Landschaft oder dem Stadtbild widmen.

GPS-Nutzung ist weder kompliziert noch mühsam zu erlernen. Das meiste geht intuitiv. Gebrauchsanweisungen sind nicht erforderlich. Wer unbedingt mal nachschlagen muss, kann das punktuell im Netz tun. Die einzigen Schwierigkeiten gibt es mit der Karteninstallation. Hier hat Garmin einige virtuelle Hürden aufgebaut, die sich nicht jedem Computer-Normalnutzer sofort erschließen. Ich habe mich hier etwas blöd angestellt, bin aber mit Hilfe aus dem Forum doch zum Ziel gekommen.

Das Grundwissen erlernt man in wenigen Tagen, die Feinheiten kommen später. Viele Anwendungsmöglichkeiten erschließen sich im Zuge der Nutzung. Wie bereits im Forum dokumentiert (Profil), kann man mit GPS-Unterstützung z.B. sehr gut Stadtrundfahrten machen. Die plant man in aller Ruhe an einem Abend auf einer digitalen Karte, z.B. mit Mapsource und fügt evtl. Trackteile aus gpsies.de hinzu. Die Fahrt selbst geht ganz entspannt, völlig ohne eine Karte. Wir sind ca. 40 km mit schlafwandlerischer Sicherheit durch Rom gefahren, haben uns ohne Stadtplan nie verfahren und uns vollständig auf die Stadt konzentrieren können. Durch die Nutzung fremder Tracks sind wir zu Orten geführt worden, auf die ich sonst nie gekommen wäre (in diesem Fall die MTB-Strecken durch die Ausgrabungsfelder).

Auch der Transfer vom Fährhafen zum Flughafen von Neapel gestaltete sich dank digitaler Vorausplanung zu einer stadtplanfreien Stadtrundfahrt mit wunderbaren Eindrücken und dem sicheren Gefühl, zeitgerecht das Ziel zu erreichen.

Fazit: Wer Spaß an GPS-Navigation hat, nutzt es einfach, wer nicht, lässt es bleiben. Aber lasst das gegenseitige Agitieren.

Gruß Dietmar
von: peterxtr

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 15:54

Schönen Dank für den langen Beitrag, Dietmar!
Es ging mir aber weniger um Papierkarten, sondern es gibt ja auch noch Karten-CDs. Und gerade der Kauf dieser Karten-CDs kommt durch die Onlinekarten unter enormen Druck. Lass es mich mal der Reihe nach abarbeiten: 1. Garminkarten: Die Karten dieses Herstellers sind bei diversen Datenhostern frei verfügbar. Der Konzern unternimmt keine Anstrengungen das zu unterbinden. Kein Wunder, Garmin ist mittlerweile von den OSM-Karten so unter Druck gekommen (kupfert bei der Darstellung in der neuen Topo Deutschland sogar von OSM ab), dass ein juristischer Waffengang mehr oder weniger im wirtschaftlichen Ergebnis aussichtslos erscheint. Wie Du halte ich die CNT für eine sehr gute Karte, auch ein Kauf für z. Zt. 99 Euro geht vollkommen in Ordnung. Diese Karte und dazu eine OSM-Radkarte und dann ist man schon recht gut aufgestellt. 2. Landesvermessungsämter: Diese Karten-CDs sind zum Großteil vom Steuerzahler bereits vorfinanziert und daher eine ziemliche Abzocke. Für ein weitgehend lächerliches Planungsprogramm kassiert EADS eine irre Lizenzgebühr. Der Gipfel der Perversion ist, dass bereits vektorisiertes Material wieder in Rasterkarten zurückverwandelt wird. 3. Gleiches gilt für Vermessungsamtsderivate wie Magic Maps, TTQV-Karten, usw. Die Rasterkarte wird in ein paar Jahren verschwunden sein, schön war die Zeit! Und wer immer noch darauf steht, 100 Kacheln lassen sich problemlos in einen Dakota laden. Es hat ja auch was mit einer Österreichischen Militärkarte von 1911 durch das ehemalige Reichsland Elsaß-Lothringen zu fahren.
Gruß vom Schwarzwald an die Spree
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 16:43

In Antwort auf: Dietmar
[...]Warum werden solche Diskussionen tendenziell immer nach dem Ausschließlichkeitssprinzip geführt? Entweder Karte oder GPS? Diese Frage stellt doch niemand ernsthaft. [...]

Aber in diesem Thread doch auch nicht (ich ärgere mich ja schon fast, dass ich das hypothetisch in einem Nebensatz tat zwinker )

In Antwort auf: Dietmar
[...]Nebenbei: Was sollen diese ellenlangen Vorteile-/Nachteilelisten und -diskussionen? Die meisten Punkte sind für mich nicht relevant. [...]

Für andere vielleicht aber doch. Und ein paar Vorteile zählst Du doch auch im Folgenden auf zwinker

In Antwort auf: Dietmar
[...] Aber lasst das gegenseitige Agitieren.
[...]

Na, agitieren würde ich das nicht nennen. Es werden Standpunkte ausgetauscht, die können mal unterschiedlich sein, das sollten beide Seiten aushalten. Überredungsversuche kann ich hier nicht erkennen. Da hatten wir schon ganz andere Diskussionen zu dem Thema. Im größten Teil der Beiträge hier wird sachlich argumentiert, vielleicht mit Wiederholungen, aber das ist halt so. Und ich habe den Eindruck, dass es in diesem Thread schon mehr Beiträge gibt, in denen die Verwunderung darüber ausgedrückt wird, dass entweder GPS oder Papierkarte alleinglücklichmachend ist, als Beiträge, in denen das so ausgedrückt wird. Es gibt doch ziemlich viele, die sich zu beidem bekennen.

Wenn doch nur alle GPS-Diskussionen auf dem Niveau dieses Threads geführt worden wären ...
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 17:44

Hallo Peter,

In Antwort auf: peterxtr
... Es ging mir aber weniger um Papierkarten, sondern es gibt ja auch noch Karten-CDs. ...

ich habe Deinen Beitrag auch nicht so verstanden, dass es Dir darum ging, die Papierkarten abzuschaffen und ausschließlich mit digitalen Karten und GPS zu fahren. Ich habe eher zusammenfassend auf einige Folgebeiträge geantwortet, die wieder die alten Schlachten "GPS versus Karte" schlagen wollten. Besonders lustig wäre da auch der Faden "GPS-Wahn" nachzulesen.

Also weiter mit Stahl gegen Alu oder Rohloff gegen Shimano oder Radfahren gegen Auto. schmunzel

Gruß in den schwarzen Wald von Dietmar
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 17:48

In Antwort auf: Holger
... Und ich habe den Eindruck, dass es in diesem Thread schon mehr Beiträge gibt, in denen die Verwunderung darüber ausgedrückt wird, dass entweder GPS oder Papierkarte alleinglücklichmachend ist, als Beiträge, in denen das so ausgedrückt wird. Es gibt doch ziemlich viele, die sich zu beidem bekennen. ...

Ja, das stimmt! Es werden immer mehr! Schön! schmunzel

Gruß Dietmar
von: Falk

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 18:47

Zitat:
Warum werden solche Diskussionen tendenziell immer nach dem Ausschließlichkeitssprinzip geführt?

Weil gelegentlich das wochenlange Geklickse zu Hause und dann das sklavische Folgen einer roten oder andersfarbigen Linie als das einzig Wahre (tm) dargestellt wird? Zumindest empfinde ich das so.
Ruten bringt der Weihnachtsmann, Dreck liegt auf der Straße.

Was ich mir aber gut vorstellen kann, ist ein GPS-Gerät als Hilfsmittel zum Auffinden der eigenen Position. Das kann dem Ärger über ungenaue Karten vermutlich abhelfen. Taucht unerwartet eine Weggabelung ohne Beschilderung auf, und es ist nicht ersichtlich, welcher der Weg ist, auf dem man weiterkommt, dann könnte ein GPS-Empfänger schon hilfreich sein. Letztes Jahr in Bosnien hätte uns das in Bosnien einen Busfahrtag ersparen können.
Außerdem muss selbsttätige Zielführung als Rückfallebene möglich sein. Vielleicht wird ja doch mal was draus.

Falk, SchwLAbt
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 18:51

Du beommst keinenStromschlag, wenn du nicht auf das Navi hörst. Auch selbsttändige Zielführung ist möglich. Man kann es auch einfach als Kartenanzeigegerät nuzten.
Letzteres mache ich meist auf kurzen Tagestouren.
von: HyS

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 18:59

Zitat:
Entweder Karte oder GPS? Diese Frage stellt doch niemand ernsthaft. Ebenso wird ein GPS-Nutzer nie ernsthaft behaupten, dass er völlig ohne Papierkarte auskommt.

Aber ich komme als Kartennutzer nach wie vor völlig ohne GPS aus. grins
von: radler4711

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 19:08

Zitat:

Aber ich komme als Kartennutzer nach wie vor völlig ohne GPS aus. grins

Ich würde es doch mal mit dem GPS versuchen, wenn Du erst mal Blut geleckt hast... grins

Rainer
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 19:21

In Antwort auf: falk
... Weil gelegentlich das wochenlange Geklickse zu Hause und dann das sklavische Folgen einer roten oder andersfarbigen Linie als das einzig Wahre (tm) dargestellt wird? ...

Nee Falk, ich habe genau das Gegenteil beschrieben. Niemand muss, jeder kann! Du legst doch bei anderen Fachgebieten auch Wert auf exakte Darstellung, was ich gut nachvollziehen kann. schmunzel Versuch's doch mal mit ein bisschen Toleranz.

Gruß Dietmar
von: JoMo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 19:24

Es ist bei mir der Kampf zwischen der Technikfaszination und andrerseits das Reisen mit möglichst wenig technischen Ballast (Habe auch noch ein Auto ohne ESP, ABS, Airbag, Zentralverr., Klima,Xenon usw...., und das fährt einfach).
Obwohl es natürlich immer noch recht gut ohne Navi geht, wird es irgendwann mal so ein Teil werden. Wie bei vielen solchen technischen Spielereien bin ich dann wahrscheinlich wieder einer der letzten, die so was haben.

jomo
von: netbelbo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 19:28

In Antwort auf: falk

Weil gelegentlich das wochenlange Geklickse zu Hause und dann das sklavische Folgen einer roten oder andersfarbigen Linie als das einzig Wahre (tm) dargestellt wird?

Jetzt würde mich mal wirklich interessieren, wo das geschrieben steht (mir ist keine Quelle bekannt).

In Antwort auf: falk

Zumindest empfinde ich das so.

Hast Du so ein Gerät jemals probeweise benutzt? Und wenn ja: Du bist tatsächlich stur einer Linie entlanggefahren?

Gruß netbelbo
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 19:37

In Antwort auf: HvS
... Aber ich komme als Kartennutzer nach wie vor völlig ohne GPS aus. grins

Ja, es gibt noch glückliche Menschen! schmunzel

Gruß Dietmar

P.S. Ich komme z.B. ohne Rohloff, Disk-Scheiben, Stahl, Singelschpiet, Brucks, Edelsohn, und andere kuhle Sachen aus und fahre trotzdem einige 1000 km mit dem Rad. Tschuljung! schmunzel
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 19:39

In Antwort auf: Dietmar
P.S. Ich komme z.B. ohne Rohloff, Disk-Scheiben, Stahl, Singelschpiet, Brucks, Edelsohn, und andere kuhle Sachen aus und fahre trotzdem einige 1000 km mit dem Rad. Tschuljung! schmunzel

Dat geht ja garnicht... unschuldig
von: Rad-Lexl

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 19:48

In Antwort auf: HvS

Aber ich komme als Kartennutzer nach wie vor völlig ohne GPS aus. grins


dafür
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 20:19

In Antwort auf: Dietmar
Ebenso wird ein GPS-Nutzer nie ernsthaft behaupten, dass er völlig ohne Papierkarte auskommt.
...

Die Behauptung, dass Papierkarten kostengünstiger sind, da man nur die für eine Fahrt benötigten Karten einkauft, ist nicht nachvollziehbar. Den Citynavigator Europa (150 €), den ich als Grundausstattung gekauft habe, habe ich bisher für alle Reisen genutzt.

Sorry, das ist ein Widerspruch. Da der GPS-Anwender in der Mehrheit weiterhin Karten benötigt, ist das GPS eine Zusatzinvestition. (Was übrigens nahelegt, dass Karten essentieller sind als GPS.) Mag sein, dass insgesamt etwas weniger Karten gekauft werden, vielleicht weil sie zu Hause bleiben und damit weniger verschleißen. Das Argument, dass man als Papierkarte nur eine größere Übersichtskarte braucht, überzeugt mich nicht. Ich brauche zur Planung einer Tour detaillierte Karten (bei mir i.d.R. 1:200 000), egal ob ich danach ein digitalen Track zeichnen würde oder nicht. Mit groben Maßstäben wie sie z.B. in Autoatlanten zu finden sind, kann ich keine Tour planen.

Einen Kostenvorteil kann das GPS-System - falls überhaupt - nur dann bieten, wenn man andererseits auf Papierkarten ganz verzichtet.
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 20:34

Warum konstruierst Du solche vermeintlichen Widersprüche?
In Antwort auf: veloträumer
... Sorry, das ist ein Widerspruch. ...
Einen Kostenvorteil kann das GPS-System - falls überhaupt - nur dann bieten, wenn man andererseits auf Papierkarten ganz verzichtet.

Das kommt doch auf die jeweiligen Vorlieben an. Habe versucht, darzustellen, dass vieles sehr individudel ist. Ich habe mir z.B. seit GPS keinen Stadtplan mehr gekauft. Damit ist die CNE schon bezahlt. Das ist aber bei jedem GPS-Nutzer anders. Die Kostenverhältnisse sind doch aber kein Entscheidungskriterium für oder wider GPS. Ebenso, wie ich bei Rohloff-ja-oder-nein-Dikussionen nicht mit den Kosten kommen muss.

Gruß Dietmar
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 20:34

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: Dietmar
Ebenso wird ein GPS-Nutzer nie ernsthaft behaupten, dass er völlig ohne Papierkarte auskommt.
...

Die Behauptung, dass Papierkarten kostengünstiger sind, da man nur die für eine Fahrt benötigten Karten einkauft, ist nicht nachvollziehbar. Den Citynavigator Europa (150 €), den ich als Grundausstattung gekauft habe, habe ich bisher für alle Reisen genutzt.

Sorry, das ist ein Widerspruch. [...]

Für Dich. Für mich auch, ich habe auch immer noch die Papierkarten mit größerem Maßstab. Aber für die, die nur noch 1:1Mio. Papierkarten nutzen, fallen schon einige Kosten weg.
von: Peter Lpz

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 20:48

Mir geht das auch so. Wenn man das äußert, kommt oftmals die "Du hast doch keine Ahnung" - Masche. Das stimmt leider beim GPS - Gerät. Eine Karte kann ich aber schon lesen.

Einen Plan hab ich immer dabei, wenn ich den Weg nicht auswendig weiß. Außerdem liebe ich die Herausforderung, mir meinen Weg auf der Karte selbst zu suchen und mich ggf. dabei zu verfahren. Der Ärger darüber gehört für mich zum Leben. Ich sehe sonst die Gefahr, ohne GPS - Gerät nicht mehr "zum kleinsten Raum meines Hauses" zu finden, bzw. bei Wegsperrungen stundenlang hilflose Kreisel zu drehen. Letzteres Beispiel ist mir zumindest bei Pkw - GPS Nutzern schon vorgekommen. Das wäre nun wirklich traurig. Auch sehe ich mit Grausen, wie sich die Anzahl batterie- oder akkugetriebener Gerätschaften mit zweifelhaftem Nutzen ins entsetzliche steigert.

Bei großen Urlaubsreisen zählt die Erstellung eines Routenplanes mittels Landkarte zur wesentlichen Urlaubsvorfreude. Das lass ich mir doch nicht vermasseln.

Meint der Peter
von: cyclist

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 21:07

Hallo Henning!
Zitat:
Du beommst keinenStromschlag, wenn du nicht auf das Navi hörst.

Och, für Falk kann man doch bestimmt die Firmware ändern, so das beim Abweichen leichte bis stärkere - je nachdem, wie oft er sich widersetzt - Stromimpulse über die Lenkergriffe abgegeben werden. listig Bei seinen Händen muss man da sowieso ne Nr. höher anfangen... zwinker

Mittlerweile hat aber schon Falk seine früher völlig ablehnende Meinung (s. Beiträge von ihm, von vor rund 3-4 Jahren zum Thema GPS) etwas revidiert und erkannt, das selbst er evtl. einen Nutzen davon haben könnte. schmunzel
In spätestens einem Jahr rechne ich damit, das er ein entsprechendes Gerät haben wird.

Die Wünsche die er vorgebracht hatte, können mittlerweile schon von mehreren Geräten, wie auch von diversen Herstellern, erfüllt werden.
von: cyclist

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 21:26

Hallo Dietmar!
Zitat:
Den Citynavigator Europa (150 €),

Kleine Korrektur, zu den Zeiten, zu denen wir die CN gekauft hatten (bei mir 2007), hatte die CN noch knappe 160,- gekostet. Mittlerweile gibt es die CN für 99,- (Listenpreis), + optional das Livetime Update für vierteljährliche Updates, solange das entsprechende Gerät "lebt".

Zitat:
GPS-Nutzung ist weder kompliziert noch mühsam zu erlernen.

Das ist relativ zu sehen. Für jemanden, der sich mit Computern & Internet und deren Nutzungsmöglichkeiten recht gut bereits auskennt, ist der Einstieg relativ einfach. Für so manchen "Computerlegastheniker" ist bereits die Installation des Treibers oder das Firmwareupdate zu "hoch". Ich hatte mal vor rund 2 Jahren einen Forumianer aus Berlin kennengelernt (D......), der anfangs auch recht viele Probleme hatte... zwinker
Und dann kommt es darauf an, wie tief man in die Materie einsteigen möchte. Auch ich habe mit diversen Dingen (noch) meine Probleme, auch kenne ich nicht alle verfügbare Software, geschweige denn könnte ich mit so einigen Programmen (aus dem Stegreif)umgehen, wenn ich sie hätte.

Seitdem ich jedenfalls GPS nutze, sind die Kosten für die Anschaffung von Papierkarten jedenfalls bei mir kräftig in den Keller gegangen. Von ca. 200-400€ pro Jahr, so nach und nach auf ca. 50-100 €.

Zitat:
Fazit: Wer Spaß an GPS-Navigation hat, nutzt es einfach, wer nicht, lässt es bleiben.

Volle Zustimmung! lach
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 21:31

In Antwort auf: cyclist
... Mittlerweile hat aber schon Falk seine früher völlig ablehnende Meinung ... In spätestens einem Jahr rechne ich damit, das er ein entsprechendes Gerät haben wird.

Ja, Markus, damit ist auf jeden Fall zu rechnen, wahrscheinlich aber in einem Tarngehäuse, z.B. als Doppelweichenverifizierungsgerät, Reifendruckometer oder Faltradwinkelmesser. (Sorry Falk! schmunzel ).

Die Menschheit wartet drauf!

Gruß Dietmar
von: cyclist

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 21:35

Hallo Peter!
Zitat:
1. Garminkarten: Die Karten dieses Herstellers sind bei diversen Datenhostern frei verfügbar.

Ist allgemein bekannt. Genauso wie es illegal ist. Zumindest sollte es den Nutzern bekannt sein, bzw. das die Nutzung auch entsprechende rechtliche Folgen nach sich ziehen kann.
Das G. gar nicht dagegen vorgeht, kann ich allerdings nicht glauben. Nur ist es nicht so bekannt, wie in der Musikbranche.

Zitat:
Garmin ist mittlerweile von den OSM-Karten so unter Druck gekommen (kupfert bei der Darstellung in der neuen Topo Deutschland sogar von OSM ab)

Dem ist nicht so. Die "Anpassung" der Kartendarstellung kommt dem der Karten vom Landesvermessungsamt (siehe z.B. tim-online NRW, Topo10T z.B.) näher und nicht der OSM-Karten. Diese nähern sich ebenfalls der Darstellung zu den Lverma-Katen an.

Zitat:
Es hat ja auch was mit einer Österreichischen Militärkarte von 1911 durch das ehemalige Reichsland Elsaß-Lothringen zu fahren.

Dito für die russischen Militär-Generalstabskarten, die ja fast komplett online verfügbar sind.
von: cyclist

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 21:53

Hallo Dietmar!
Noch ne kleine Anmerkung:
Zitat:
Der enthält nicht nur eine Strecke, sondern fast alle Länder Europas (außer Schweiz und Russland)

Die Schweiz war immer schon in der CN Europe enthalten, zumindest in den Versionen die ich kenne (als ab ca. Mitte 2006). Für Russland gibt es eine eigene CN Russland. Du meinst vermutlich die Freizeitkarte Europa, die in den t-Modellen der Oregons drin ist. Hier war in den 400t-Modellen die Schweiz nicht enthalten, bei den 450t-Geräten ist sie meines Wissens mittlerweile drin, genauso wie ein paar andere Ländern. Macht sich durch ca. 800-1000mb mehr im internen Speicher (gegenüber der älteren Version), bemerkbar.
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 22:06

Ja, hast recht! Habe ich verwechselt. Vermisst habe ich ohnehin nur das Kaliningrader Gebiet, dass ich im Blindflug (mit Track auf nix Karte) durchfahren habe! Ging auch, sogar im Stadtgebiet von Klopsegrad. schmunzel

Gruß Dietmar
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 22:09

In Antwort auf: Dietmar
Ebenso wird ein GPS-Nutzer nie ernsthaft behaupten, dass er völlig ohne Papierkarte auskommt.
Doch, ich behaupte das. Ich will doch durchs GPS einen Vorteil gewinnen, und das funktioniert doch nur, wenn ich keine Papierkarten mehr mit mir rumschleppe.

Ich plane grob vor, schau mir Strecken bei Google Earth an, und leg mir paar Tracks und Routen aufs GPS. Alles am PC, ohne Karte. Wozu brauch ich denn da noch ne Karte, Google-Earth vermittelt mir einen viel besseren Eindruck was mich erwartet vom Relief her z.B..

Und wenn ich unterwegs bin, dann hab ich das doch noch im Kopf, zumindest ich hab ein gutes photographisches Gedächtnis. Und die Kombination von vier verschiedenen Karten, vermittelt ebenfalls eine sehr gute Vorstellung auch auf nem kleinen Display. Ich kann mir nur die Höhenlinien der Gegen anzeigen lassen, und seh sofort, wie es sich günstig fährt.

Meine Planungszeiten haben sich dramatisch verkürzt. Ich fahre sehr spontan, das sah aber früher so aus, dass ich frühmorgens überm Kaffee mir auf ner Karte langwierig ne gute Verbindung über wenig befahrene Strassen raussuchte, also ne Abbiegekarte. Andere Variante, an jeder wichtigen Kreuzung auf die Karte schauen.

Heute setz ich mir frühmorgens einen Wegpunkt, in welche Richtung ich will, mit ner ersten Entfernung, und mach mir ein Luftlinienrouting, und such kurz auf der OSM-Radfahrkarte ob ne gute Radroute in die Richtung führt, die in der Nähe liegt, wenn das nicht geht, geh ich auf die OSM-All in One und wähle mir einfach wenig befahrene Kreisstrassen die in meine Richtung liegen. Dann schalte ich noch kurz alles aus, bis auf die Höhenlinien und schau ob ich da besser nen Umweg mache.

Das dauert keine 5min mehr am Etappenanfang! Und währenddessen kann ich auf ruhigen Strecken nochmal 1-2min mir nen ÜBerblick verschaffen. Bei der Liege schaut man eh mehr nach vorne, da seh ich auch den Gegenverkehr, wenn ich mit dem GPS hantiere.

Wenn ich dann auf nen Campingplatz will, such ich in einer POI-Datenbank nach Zeltplätzen die in meine Richtung liegen.
von: Falk

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 10.10.10 22:36

Zitat:
Nee Falk, ich habe genau das Gegenteil beschrieben. Niemand muss, jeder kann!

Du hast (sicherlich versehentlich) den folgenden Satz überlesen. Der lautete nämlich Zumindest empfinde ich das so. Und das hat sich nicht geändert.

Immerhin redet inzwischen niemand mehr von der Streckenführung nur über Fernradwege. Denn ganz ehrlich, solche Scherze sind schon vom Ansatz her daneben. Wo ich im Urlaub langfahre, gibt es keine Fahrradrouten. Es reicht, wenn ich zu Hause von der Stadtverwaltung gegängelt werde.

Falk, SchwLAbt
von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 05:47

In Antwort auf: falk
Zitat:
Warum werden solche Diskussionen tendenziell immer nach dem Ausschließlichkeitssprinzip geführt?

Weil gelegentlich das wochenlange Geklickse zu Hause und dann das sklavische Folgen einer roten oder andersfarbigen Linie als das einzig Wahre (tm) dargestellt wird? Zumindest empfinde ich das so.
Falk, SchwLAbt

Wochenlang?
Ich klicks jetzt schon für eine Tour im nächstes Frühjahr rum.
Das mache ich dann aber mit großer Vorfreude.

Wenn ich dann in der Nähe meines Sklaventracks in Google Earth viele eingestellte Userfotos sehe, dann ist da meist etwas sehenswertes und wird mit in den Plan genommen.
Das sind dann oft Orte, die auf Papierkarten nicht verzeichnet sind weil Sie keinen offziellen Charakter haben. Oft besondere Objekte, tolle Ansichten oder Aussichten.
von: mgabri

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 06:45

In Antwort auf: Olibaer

Wochenlang?

Klar. So wie eine Deutschlandquerung mit der Bahn mindestens 3 Wochen in Anspruch nimmt. Mindestens.
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 07:27

In Antwort auf: cyclist
... Für so manchen "Computerlegastheniker" ist bereits die Installation des Treibers oder das Firmwareupdate zu "hoch". Ich hatte mal vor rund 2 Jahren einen Forumianer aus Berlin kennengelernt (D......), der anfangs auch recht viele Probleme hatte... zwinker

Ja, das hatte ich ja gern und freiwillig zugegeben. schmunzel Das bezog sich aber nur auf die Karteninstallation. Mir sträuben sich heute noch die Haare, wenn ich an das registry-Gedöns denke. Solche Probleme hatte ich aber auch mit anderer Software (z.B. bei einem Videoschnitt-Programm). Ist bei mir also nix GPS-spezifisches.

Was ich eigentlich sagen wollte: Die Arbeit mit Tracks, Routen und verschiedenen Karten ist intuitiv einfach und macht Spaß. Wer mit Papierkarten umgehen kann, kann's auch mit digitalen. Auch ohne GPS habe ich "wochenlang" vorher geplant. Ob ich meine Strecke auf eine Papierkarte "einmale", einen Routenplan erstelle oder ein paar Punkte auf einer digitalen Karte anklicke, ist formal unterschiedlich aber inhaltlich das Gleiche.

Gruß Dietmar
von: StephanBehrendt

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 08:47

In Antwort auf: Dietmar
Was ich eigentlich sagen wollte: Die Arbeit mit Tracks, Routen und verschiedenen Karten ist intuitiv einfach und macht Spaß.

Nö,
Schon die Begriffe Route und Track und ihre Unterscheidungen und die verschiedenen Datenformate sind intuitiv überhaupt nicht und sonst auch nur schwer zu verstehen.
karte lesen lernt man in 5 Minuten, Outdoornavigeräte zu bedienen vielleicht in 5 Tagen.
von: Hansflo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 10:22

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Dietmar
Was ich eigentlich sagen wollte: Die Arbeit mit Tracks, Routen und verschiedenen Karten ist intuitiv einfach und macht Spaß.

Nö,
Schon die Begriffe Route und Track und ihre Unterscheidungen und die verschiedenen Datenformate sind intuitiv überhaupt nicht und sonst auch nur schwer zu verstehen.
karte lesen lernt man in 5 Minuten, Outdoornavigeräte zu bedienen vielleicht in 5 Tagen.


Ich denke, beides ist richtig: Das Erstellen von Radtouren (egal ob Tracks oder Routen und mit welcher Software) macht tatsächlich Spaß und läuft nach etwas Einarbeitungszeit intuitiv und einfach ab. Aber, und das behaupte ich jetzt nach siebenmonatiger eigener Erfahrung, man muss sich doch einige Zeit intensiv damit beschäftigen, bevor es einfach und als Spaß ablaufen kann. Die genannten 5 Tage Einarbeitungszeit dürften hinkommen.

Ich möchte jedenfalls nicht mehr darauf (auf mein Garmin und meine GPS-geführten Touren) verzichten und habe in vorfreudiger Erwartung bereits meine einwöchige Italientour für nächste Ostern ausgearbeitet. Mit Papierkarte hätte ich das noch nicht gemacht, weil das sehr viel weniger lustig ist.

Das Lesen von Papierkarten ist im übrigen soo einfach auch wieder nicht. Die normalen 200.000-er Straßenkarten (etwas besseres gibt es für viele Gegenden nicht) sind oft erschreckend ungenau und ich bin schon aberdutzende Male an Abzweigungen gestanden und habe gerätselt, wie es wohl weiter gehen müsste, weil die Karte nicht mit der Realität mithalten konnte, zumindest nicht im Bereich der wenig befahrenen Nebenstraßen, die ich als Radler gerne nehme.

Da relativiert sich das "Kartenlesenkönnen in 5 Minuten" sehr schnell.

Hans
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 11:35

Hi,

In Antwort auf: Hansflo
Ich denke, beides ist richtig: Das Erstellen von Radtouren (egal ob Tracks oder Routen und mit welcher Software) macht tatsächlich Spaß

nach 2 Jahren Erfahrung mit GPS: Spaß macht es mir noch immer nicht

In Antwort auf: Hansflo
läuft nach etwas Einarbeitungszeit intuitiv und einfach ab.

Da hast Du recht

In Antwort auf: Hansflo
Ich möchte jedenfalls nicht mehr darauf (auf mein Garmin und meine GPS-geführten Touren) verzichten

Ja unterwegs ist ein GPS Track sinnvoll

In Antwort auf: Hansflo
bereits meine einwöchige Italientour für nächste Ostern ausgearbeitet. Mit Papierkarte hätte ich das noch nicht gemacht

Ich plane immer auf Papierkarten. Das Zeichnen von Tracks passiert erst kurz vor der Reise.

Für Polen (viele Wege abseits der Straße) hatte ich komplett mit der CN Europa (ohne Papierkarte) 2009 geplant. Der totale Reinfall! Wege waren in der Realität nicht vorhanden. Hatte teileweise was von Adventure Tour durch meterhohes Gras das Rad zu schieben.

Gruß
Thomas
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 12:36

In Antwort auf: StephanBehrendt
karte lesen lernt man in 5 Minuten, ...

Gewiss, für die grobe Richtung von A nach B zu betrachten, mag das stimmen. Das begreift man sogar in weniger als 5 Minuten. Aber Karten richtig - sprich vollständig - lesen zu lernen, ist dann doch schon eine gewisse Kunst. Es gibt genügend Menschen, die ein ganzes Leben lang mit dem Karten-lesen auf Kriegsfuß stehen bzw. damit überfordert sind. Ich glaube sogar, dass ein Teil der neuen Navi-Nutzer froh darüber ist, dass ein Großteil der digitalen Karten weniger Informationen enthalten als Papierkarten. Eine geografische Orientierung wie Nord/Süd, West/Ost oder die Einordnung in umliegende Gebirsgzüge usw. ist gar nicht mehr nötig und von manchem GPS-Anwender auch gar nicht gewünscht. Die Bedeutung der Umgebung nimmt zugunsten der Bedeutung des zielführenden Weges ab. Mehr zielgericht, weniger Ablenkung. Der rote Faden weist den Weg - es sei denn, die Brücke wurde jüngst gesprengt. grins Ein Teil dieser Papierkarten-Informationen wie Wasserfälle, Schlösser, Campings etc. wird dann wieder auf andere Weise erarbeitet, z.B. über die Eingabe und Abfrage von POIs. Das ist dann für manchen GPS-Anwender weniger abstrakt, auch wenn es eigentlich schon woanders gedruckt ist.

Die Symbole und Schraffuren auf Papierkarten zu interpretieren verlangt nämlich ein gewisses Abstraktionsvermögen. Obwohl ich mich für einen guten Kartenleser halte, kommt es immer wieder vor, dass ich Dinge auf Karten neu entdecke, die ich lange Zeit übersehen habe. Auch habe ich immer wieder mal Zeichen auf Karten missverstanden bzw. die Karte nicht genau genug angeschaut, was schließlich zu unangenehmen Konsequenzen führte (z.B. bei einer Nachtfahrt Fähre als Brücke interpretiert). Je mehr digitale Karten aber klassischen Papierlandkarten gleichen (Topo-Karten z.B.), desto geringer werden allerdings der Unterschiede für den Nutzer und das intellektuelle Anforderungsprofil.
von: Thomas1976

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 13:42

Zitat:
Für Polen (viele Wege abseits der Straße) hatte ich komplett mit der CN Europa (ohne Papierkarte) 2009 geplant. Der totale Reinfall! Wege waren in der Realität nicht vorhanden. Hatte teileweise was von Adventure Tour durch meterhohes Gras das Rad zu schieben.



Dann warte mal ab, bis ich den Track der Tansania Reise auf GPS geplant habe, das hat dann was von Adventure Tour . Ich sehe uns schon im Sumpf eine Hütte bauen und Froschschenkel bzw. Schlangen grillen :Grins:

Gruss
Thomas
von: StephanBehrendt

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 13:44

In Antwort auf: veloträumer
Die Symbole und Schraffuren auf Papierkarten zu interpretieren verlangt nämlich ein gewisses Abstraktionsvermögen.

Auf diesen - berechtigten - Einwand habe ich gewartet.
Ich komme aber mit einer neuen Papierkarte nach 5 Min von A nach B.
Bei einem Outdoor-Navi benötige für diese grundlegenden Funktionen vielleicht nicht 5, so aber doch einen tag. bei einem Auto-navo geht das nach einer halben Stunde.
von: Margit

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 14:07

In Antwort auf: Peter Lpz
Einen Plan hab ich immer dabei, wenn ich den Weg nicht auswendig weiß. Außerdem liebe ich die Herausforderung, mir meinen Weg auf der Karte selbst zu suchen und mich ggf. dabei zu verfahren. Der Ärger darüber gehört für mich zum Leben.

Genauso handhabe ich es auch. Habe mich aber noch nie verfahren sondern viele neue, interessante Strecken und Menschen kennen gelernt. Aber ärgern gehört absolut nicht zum Leben, dafür ist es viel zu kurz zwinker

Viele Grüße
Margit
von: cyclist

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 14:53

Hallo Falk!
Zitat:
Wo ich im Urlaub langfahre, gibt es keine Fahrradrouten.

Naja, das glaub ich nicht. Auch in Südosteuropa hat es bereits Radrouten, so z.B. die Donauroute.
Was du sicher meinst, sind Radverkehrsanlagen, bzw. "Radwege", die zwar benutzungspflichtig sind, es aber aufgrund des Zustands oder der baulichen Ausführung, gar nicht hätten sein dürfen. Mit mir bist du jedenfalls hier im Pott einiges an Radrouten und das ohne zu mosern lach gefahren!
von: MatthiasM

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 15:08

In Antwort auf: Margit
Genauso handhabe ich es auch. Habe mich aber noch nie verfahren sondern viele neue, interessante Strecken und Menschen kennen gelernt. Aber ärgern gehört absolut nicht zum Leben, dafür ist es viel zu kurz zwinker


"Da wo ich bin, da wollt' ich hin"

Alte Franziskaner(?)weisheit
von: cyclist

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 15:09

Hallo Matthias!
Zitat:
Gewiss, für die grobe Richtung von A nach B zu betrachten, mag das stimmen. Das begreift man sogar in weniger als 5 Minuten. Aber Karten richtig - sprich vollständig - lesen zu lernen, ist dann doch schon eine gewisse Kunst.

Danke, das du mir zuvor gekommen bist. Sonst hätte ich sinngemäß das selbe geschrieben!
Ich habe das Kartenlesen mit ca. 11 Jahren angefangen und es hat sicher mehrere Jahre gedauert, bis das ich wirklich die Karte(n) wie ein Buch (= richtig gut) lesen konnte.

Genauso intensiv oder weniger intensiv man sich mit einer Papierkarte beschäftigen kann, kann man sich auch mit einer (gleichwertigen) digitalen Karte beschäftigen. Genausogut kann man auch bei einer digitalen Karte, Informationen darauf falsch interpretieren und sich dann "verfahren". Genauso, wie es auch zu früheren Zeiten der Fall war oder bei vielen auch noch der Fall ist.
Mithilfe des GPS-Empfänger kann man aber einen Fehler schneller feststellen und auch wieder einfacher "auf Kurs" kommen. Ob die jeweilige Tour geplant wurde, oder nicht, oder aber nur auf der Bio-Festplatte abgelegt wurde, ist eigentlich irrelevant.
Jeder halt ganz wie er / sie mag! Und das ist auch gut so! lach
von: Peter Lpz

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 15:40

Liebe Margit,

Dir sind offenbar die wesentlichen Vorteile des Ärgerns entgangen. Es dient der Rechtfertigung, selbigen mit einem gepflegten Humpen hinunterzuspülen. Auch dabei lernt man viele neue interessante Lokalitäten und Menschen kennen und muss sich dann auch nicht mehr ärgern.

Allerdings stand ich schon zuweilen im Wald und habe mich geärgert - es gehört für meine Begriffe zu interessanten Strecken dazu. Auf Straßen verfahre ich mich auch nicht, höchstens mit zuvielen Humpen im Nischel.

Sonnige Grüße der Peter
von: Falk

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 15:42

Zitat:
Mit mir bist du jedenfalls hier im Pott einiges an Radrouten und das ohne zu mosern lach gefahren!

Und ohne Dich auch, sogar im Berufsverkehr und das auch früh um drei. Als Schleichweg eine feine Sache. Nur wäre mir das Konzentrieren auf derartige Fahrradrouten im Urlaub einfach zu wenig.

Falk, SchwLAbt
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 15:45

In Antwort auf: cyclist
Zitat:
Wo ich im Urlaub langfahre, gibt es keine Fahrradrouten.

Naja, das glaub ich nicht. Auch in Südosteuropa hat es bereits Radrouten, so z.B. die Donauroute.
Was du sicher meinst, sind Radverkehrsanlagen, bzw. "Radwege", die zwar benutzungspflichtig sind, es aber aufgrund des Zustands oder der baulichen Ausführung, gar nicht hätten sein dürfen. Mit mir bist du jedenfalls hier im Pott einiges an Radrouten und das ohne zu mosern lach gefahren!

Ich kann jetzt nicht für Falks zugespitzte Thesen sprechen, aber mir fällt ja auch so eine doppelbödige Sicherheit des modernen Radreiseabenteurers auf: Da gibt es Flussradwege oder nummerierte Velorouten, ausgeschildert bis ins Detail, auch topografisch nicht zu verfehlen, begleitet von bester Infrastruktur und dann kommen da Radreisende, die sich dazu mehrere Reiseführer und bike guides kaufen, Karten studieren, schließlich im GPS die Route aufzeichnen und dann mit all dem papiernen und digitalen Ballast zum großen Radabenteuer in unbekannte Welten aufbrechen. Jeden Abend wird dann an die Lieben in der Heimat per Handy über das Ungemach der fernen Welten berichtet.

Bitte, da ist doch gelegentlich etwas überorganisiert. Ich freue mich doch, wenn ich eine Radtour planen kann, die gerade so noch niemand gemacht hat. Dabei muss ich keine bekannten Radwegrouten vermeiden, wenn es sich anbietet - aber ein Schaf in der Herde brauche ich deswegen noch lange nicht zu werden.
von: Martina

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 15:52

In Antwort auf: veloträumer
Ich freue mich doch, wenn ich eine Radtour planen kann, die gerade so noch niemand gemacht hat. Dabei muss ich keine bekannten Radwegrouten vermeiden, wenn es sich anbietet - aber ein Schaf in der Herde brauche ich deswegen noch lange nicht zu werden.


Das hast du schön gesagt, ich seh das ähnlich zumindest solange man sich im zivilisierten Mitteleuropa größtenteils auf öffentlichen Straßen bewegt. Will man querfeld- bzw. waldein oder z.B. in der Tundra unterwegs sein, wo es wenige optische Orientierungsmöglichkeiten gibt oder in Gegenden, in denen das Verfahren gefährlich werden könnte unterwegs sein, sieht das anders aus.

Martina
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 18:02

In Antwort auf: veloträumer
Da der GPS-Anwender in der Mehrheit weiterhin Karten benötigt, ist das GPS eine Zusatzinvestition.

Das mit dem "weiterhin Karten benötigen" ist so eine Sache, die mich stark an die Option erinnert, Gürtel und Hosenträger gleichzeitig zu benutzen. Nötig ist so etwas weder bei GPS/Papierkarten noch bei Gürtel/Hosenträger. Nur manche oder auch vielleicht viele machen es so. schmunzel

mfg

- horst -
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 18:17

In Antwort auf: Dietmar
Den Citynavigator Europa (150 €), den ich als Grundausstattung gekauft habe, habe ich bisher für alle Reisen genutzt. Der enthält nicht nur eine Strecke, sondern fast alle Länder Europas (außer Schweiz und Russland)

Bis Du da sicher, dass die Schweiz in deiner CN Europa nicht enthalten ist? Meine CN enthielt schon in der Version CN 2009 die Schweiz mit kompletter Abdeckung und die neue CN 2011, die ich statt eines updates für mein Oregon neu gekauft habe, war auch noch deutlich billiger, als der von Dir seinerzeit gezahlte Preis. Entgegen anders lautenden Behauptungen (jetzt meine ich nicht Deine Ausführungen) wird zumindest von Garmin im Regelfall bei neueren Versionen mehr Inhalt für weniger Geld geliefert.

mfg

- horst -
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 18:32

Nee, Horst, Schweiz ist drin. Weiter oben hatte mich Markus schon auf meinen Irrtum aufmerksam gemacht. Habe auch CNE 2009 und 2010 (kostenloses Update) nach Garantiefall-Gerätewechsel.

Ich halte auch die Preisfrage für mich als nicht entscheidungsrelevant, da sich für mich allein durch die Nutzungsmöglichkeiten wesentliche Vorteile ergeben. Wie bereits geschrieben, rentiert sich außerdem die CNE allein durch die Vermeidung des Kaufs von Stadtplänen, und das für ganz Europa!

(Ich bleibe aber bei Gürtel + Hosenträger schmunzel .)

Gruß Dietmar
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 18:37

In Antwort auf: veloträumer
Bitte, da ist doch gelegentlich etwas überorganisiert. Ich freue mich doch, wenn ich eine Radtour planen kann, die gerade so noch niemand gemacht hat. Dabei muss ich keine bekannten Radwegrouten vermeiden, wenn es sich anbietet - aber ein Schaf in der Herde brauche ich deswegen noch lange nicht zu werden.

da kann ich Dir nur zustimmen. Aber die von Dir beschriebenen Verhaltensmuster sind unabhängig von der Frage, ob GPS oder Papierkarten oder gar beide Navigationshilfen eingesetzt werden. schmunzel

mfg

- horst -
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 19:06

In Antwort auf: hopi
... Aber die von Dir beschriebenen Verhaltensmuster sind unabhängig von der Frage, ob GPS oder Papierkarten oder gar beide Navigationshilfen eingesetzt werden. schmunzel
...

Ich hatte versucht, diesen Zusammenhang weiter oben in einem längeren Beitrag darzustellen. So wie ich als Genauplaner meine Gewohnheiten durch GPS nicht verändert habe, hat es Holger als Grobplaner wohl auch nicht getan. Ich schätze, dass es für beide Versionen und auch für alles dazwischen genügend Vertreter gibt.

Trotz aller Planung halte ich mich nicht für überorganisiert. Außer Fotoapparat wird noch ein Händi mitgeführt, das war's. Nix Laptop, nix Blog, nix zu Hause ausheulen. Wem's aber Spaß macht, dem sei's gegönnt!

Gruß Dietmar
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 19:20

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: veloträumer
Da der GPS-Anwender in der Mehrheit weiterhin Karten benötigt, ist das GPS eine Zusatzinvestition.

Das mit dem "weiterhin Karten benötigen" ist so eine Sache, die mich stark an die Option erinnert, Gürtel und Hosenträger gleichzeitig zu benutzen. Nötig ist so etwas weder bei GPS/Papierkarten noch bei Gürtel/Hosenträger. Nur manche oder auch vielleicht viele machen es so. schmunzel[...]

Das ist dann aber wieder eine Frage der Definition von "nötig". Es lässt sich sicher auch eine Definition finden, bei der weder GPS noch Papierkarten nötig sind.:)
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 19:27

In Antwort auf: veloträumer

Ich kann jetzt nicht für Falks zugespitzte Thesen sprechen, aber mir fällt ja auch so eine doppelbödige Sicherheit des modernen Radreiseabenteurers auf: Da gibt es Flussradwege oder nummerierte Velorouten, ausgeschildert bis ins Detail


Nuja, sicher kann man sich darauf verlassen, dass es überall Schilder gibt. Es kommt aber immer mal vor, dass ein Schild fehlt oder aber, dass es eine Baustelle gibt und keine Umleitung. Oder das eine Radroute stellenweise einfach schlecht ausgeschildert ist.
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 19:43

In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: veloträumer
Bitte, da ist doch gelegentlich etwas überorganisiert. Ich freue mich doch, wenn ich eine Radtour planen kann, die gerade so noch niemand gemacht hat. Dabei muss ich keine bekannten Radwegrouten vermeiden, wenn es sich anbietet - aber ein Schaf in der Herde brauche ich deswegen noch lange nicht zu werden.

da kann ich Dir nur zustimmen. Aber die von Dir beschriebenen Verhaltensmuster sind unabhängig von der Frage, ob GPS oder Papierkarten oder gar beide Navigationshilfen eingesetzt werden. schmunzel

Grundsätzlich hast du Recht. Bei dem von mir beschriebenen Typus führt aber die Verwendung von GPS zu einer Steigerung des Organisationsgrades einer Radtour. Aber auch jenseits dieses Typus entstehen neue Typen von Radfahrern. Das Nachfahren von Tracks, die per Download oder Tausch zur Verfügung stehen, wird ja bisweilen zu einem eigenen Sport. Und die Verengung der Wahrnehmung auf eine rote Linie, der man ziemlich sklavenhaft folgt, wie es Falk anspricht, ist nun auch zu beobachten. Damit ist keineswegs jeder und alle gemeint. Es wäre allerdings auch ungewöhnlich, wenn neue Techniken nicht auch Verhaltensweisen ändern würden. Die digitalen Kommunikationsformen wie dieses Forum auch sind ja ein gutes Beispiel. Wie man das im Einzelnen bewertet, ist nun mal den verschiedenen Wertvorstellungen unterschiedlicher Wesen vorbehalten.
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 19:49

In Antwort auf: veloträumer
... Aber auch jenseits dieses Typus entstehen neue Typen von Radfahrern. Das Nachfahren von Tracks, die per Download oder Tausch zur Verfügung stehen, wird ja bisweilen zu einem eigenen Sport. Und die Verengung der Wahrnehmung auf eine rote Linie, der man ziemlich sklavenhaft folgt, wie es Falk anspricht, ist nun auch zu beobachten. ...

Aus welcher Klischee-Bastelkiste haste denn den her?

Gruß Dietmar
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 19:49

Ist nicht der Länder-Bereich hier ein gutes Beispiel dafür, dass das "Nachfahren" auch ohne GPS eine hohe Bedeutung hat. Ich würde das also nicht als neuen Trend ausmachen, der mit GPS einzzug erhalten hat. Mit GPS hat er sich nur verstärkt, da das tauschen einfacher ist. Blindes nachfahren muss auch nicht sein. Wenn es einen Track mit einer entsprechenden Einstufung gibt, sagt einem das ja auch das da ein Radler langgefahren ist und mit der Strecke zufrieden war.

Von "sklavenhaft" würde ich auch nicht sprechen, oder würdest du es auch sklavenhaft nennen, wenn du deiner auf der Karte geplanten Route folgst?
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 19:50

In Antwort auf: veloträumer
[...] Und die Verengung der Wahrnehmung auf eine rote Linie, der man ziemlich sklavenhaft folgt, wie es Falk anspricht, ist nun auch zu beobachten. [...]

Hm, beobachtet habe ich die noch nicht. Vielleicht ab und an vermutet. Manchmal fahre ich übrigens auch sklavisch einer roten Linie nach, und zwar bei Rennradausfahrten hier in der Region. Da gibt es durchaus Gegenden, die ich noch nicht so gut kenne, wo es sehr schön ist, einer im Voraus ausgearbeiteten Route über Nebenstraßen zu folgen. Insbesondere wenn man mit mehreren unterwegs ist, vereinfacht das eine solche Ausfahrt ungemeint. Und ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass es sich um das Gegenteil einer Verengung ist, denn ich habe so neue Straßen und Gegenden kennengelernt. Man schaut ja nicht nur auf's GPS, meistens doch eher in die Landschaft. Und der Landschaft ist es völlig wurscht, ob man zufällig oder geplant durch sie fährt schmunzel
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 19:51

In Antwort auf: aighes
In Antwort auf: veloträumer

Ich kann jetzt nicht für Falks zugespitzte Thesen sprechen, aber mir fällt ja auch so eine doppelbödige Sicherheit des modernen Radreiseabenteurers auf: Da gibt es Flussradwege oder nummerierte Velorouten, ausgeschildert bis ins Detail


Nuja, sicher kann man sich darauf verlassen, dass es überall Schilder gibt. Es kommt aber immer mal vor, dass ein Schild fehlt oder aber, dass es eine Baustelle gibt und keine Umleitung. Oder das eine Radroute stellenweise einfach schlecht ausgeschildert ist.

Es geht mir um das Doppelbödige. Wir hatten die Diskussion auch schon mal im Zusammenhang mit dem Hype auf hochwertige Outdoor-Ausrüstungen (es gab dazu einen etwas kritischen Journalistenartikel, der hier verlinkt wurde). Alle suchen das "große" Abenteuer, aber die Absicherung gegenüber denkbaren wird immer perfekter. Wenn jemand den Donauradweg mit Bikeline-Radführer, Straßenkarte und GPS abfährt, und behauptet, er braucht das alles zur Orientierung, weil ja mal ein Schild fehlen könnte, dann kann ich das nicht ernst nehmen. Wenn er behaupten sollte, damit schneller durchzukommen, ist er auf dem Donauradweg ohnehin falsch.
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 19:57

In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: veloträumer
... Aber auch jenseits dieses Typus entstehen neue Typen von Radfahrern. Das Nachfahren von Tracks, die per Download oder Tausch zur Verfügung stehen, wird ja bisweilen zu einem eigenen Sport. Und die Verengung der Wahrnehmung auf eine rote Linie, der man ziemlich sklavenhaft folgt, wie es Falk anspricht, ist nun auch zu beobachten. ...

Aus welcher Klischee-Bastelkiste haste denn den her?

Forumsbeobachtungen. grins
Bei Mountainbikern ist es wohl noch augeprägter.
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 20:09

In Antwort auf: veloträumer
... Wenn jemand den Donauradweg mit Bikeline-Radführer, Straßenkarte und GPS abfährt, und behauptet, er braucht das alles zur Orientierung, weil ja mal ein Schild fehlen könnte, dann kann ich das nicht ernst nehmen.

Wie gesagt: Klischee-Bastelkiste!

Wozu baust Du Dir solche Phantome auf? Überspitzungen gibt's doch in jedem Bereich. Das kannste doch nicht zum Maßstab für alle machen. Es gibt auch Leute, die niemals nie ohne Scheibenbremse zum Einkaufen aufbrechen würden (keine Namen schmunzel ).

Gruß Dietmar
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 21:26

Das tolle ist doch, dass das GPS einem alles ermöglicht.

Sklavisches Abfahren von Tracks.
Der Komfort liegt doch darin, dass man sich keine Gedanken mehr um Streckenführung machen braucht. Dieses Gefühl kennt doch jeder bei ner Tour mit vielen Menschen, wo es jemanden gibt der die Strecke kennt und der Rest fährt hinterher. Das finde ich total entspannend, weil ich mich da noch viel mehr auf die Umgebung konzentrieren kann, und nicht die ganze Zeit als Zusatzgedanken Routing betreiben muss. Ich verlege den Rechenaufwand vom Bioprozessor in meinem Kopf, in den Prozessor im Gerät.

Fährste nach Karten, musste dir doch innerlich immer vergewärtigen wo deine eigene Position ist, du musst ständig den Abbiegeplan im Hinterkopf behalten. Das fordert immer einen kleinen Teil aufmerksamkeit. Das ist der Komfort am sturen Track-Nachfahren. Und das man verschwiegene Wege findet, die man auch in der eigenen Region im Leben nicht gefunden hätte.

Selbst eine exakt vorgeplante Tour geht noch einfacher als hier dargestellt.
Einfach Wegpunkte auf die Zwischenziele setzen. Dann die Zwischenziele nicht verbinden, und keine Tracks oder Routen daraus basteln, sondern einfach die Wegpunkte als eine eigene POI-Kategorie aufs GPS bringen. Dann braucht man nur noch in dieser Unterkategorie suchen, und nimmt von den beiden am nahesten gelegenen Wegpunkten, denjenigen der in der richtigen Himmelsrichtung liegt. Den Rest erledigen die Karten. Wer lieber auf Radrouten fährt, lässt sich auf der OSM-Radfahrkarte darin routen, wer lieber zügig vorrankommt nimmt die OSM-All-in-One, und wer möglichst spontan unterwegs sein will, macht ein Luftlinienrouting.

Und für die ganz spontanen bietet das GPS auf einer winzigen Speicherkarte etliche verschiedene Karten. Wenn man drei OSM-Maps mit unterschiedlichen GEwichtungen auf dem Gerät hat, braucht man keine käufliche Karte. Die Informationen die man aus allen drei Karten gewinnt, schlägt jede Papierkarte. Man hat doch in vielen Gebieten einen Kartensatz analog 1:20 000 und noch niedriger auf dem Speicherchip. Einfach mal durchrechnen wieviel 1:20 000 für ganz Deutschland wiegen würde. Das ist doch das geniale, extrem detaillierte Karten, für riesige Gebiete, die praktisch nichts wiegen. Ich hab jetzt paar Tage frei, da werd ich wohl mal ne größere Schleife drehen. Aber ich weiß jetzt noch nicht wohin, und brauch es auch nicht wissen, ich bin für jede Region vorbereitet. Ich weiß am Morgen nicht in welchem Bundesland ich am Abend bin. Wie soll das gehen mit sehr detaillierten Papierkarten.

1:200 000 ist vllt. ausreichend für Strassenfahrer, und selbst diese Karten sind schon schwer, wenn man z.B. ganz Deutschland bräuchte, weil man spontan mal losfährt, und nicht weiß ob man 5 Tage lang nur 50km macht, oder in 20h 300km.
von: cyclist

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 11.10.10 22:20

Hallo Ingmar!
Zitat:
Das tolle ist doch, dass das GPS einem alles ermöglicht.
Und vor allem, was alles noch dazu!

Nur reden wir leider hier gegen eine Wand, die auch nur aus ein paar wenigen besteht, die sich dieser Technologie nicht mal ansatzweise öffnen wollen.
Jeder soll doch so unterwegs sein, wie er mag. Mit kompletter digitalen Karte, mit beidem, oder gar nur mit Taschenatlas für D in 1:5Mio.

Ich jedenfalls habe die Vorteile der Technologie erkannt und nutze sie je nach Bedarf und Tour verschieden und variabel. D.h. mal sind Papierkarten dabei (primär wenn ich in fremden Gegenden unterwegs bin), mal nicht (speziell hier in der Region).
Auch sind mir die Tücken bekannt, wie z.B. Routing unter den diversen Einstellungen, die manchmal keinen Sinn ergeben, bzw. ich weiß, das es da eine schönere / bessere / kürzere Strecke gibt.

Warum soll ich denn mit GPS nun plötzlich grundlegend anders planen, als wie früher auf / mit der Papierkarte?
Auch heutzutage ist es durchaus möglich - mit GPS dabei - einfach ins Blaue zu fahren und der Nase nach auch wieder zurück zu kommen. Aber auch bei Bedarf mal direkt (mit Autorouting) "mal eben" den nächsten Bahnhof, Bushaltestelle, oder Tankstelle oder sonstwas zu suchen und die Tour entsprechend abzuändern. Gerade wenn jemand dabei ist, dem / der plötzlich mal eben einfällt, doch nicht mehr genügend Kondition für die restlichen 20km mehr zu haben... (oder sonstige "Unpässlichkeiten" ungeplant in die Quere kommen...).

Früher hat man sich in Wolle gehabt, ob der "richtigen" Papierkarte, heute ob die "richtige" Tourenplanung, morgen, ja was kommt dann??? Eine eindeutige Antwort wird es, wie bei vielen anderen Diskussionen hier, nicht geben. Gewissermaßen haben alle Unrecht und doch - für sich selber gesehen - jeder Recht. Jedem halt das seine!
Und so soll es doch auch bleiben!
von: Hansflo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 05:51

In Antwort auf: veloträumer
Und die Verengung der Wahrnehmung auf eine rote Linie, der man ziemlich sklavenhaft folgt, wie es Falk anspricht, ist nun auch zu beobachten. Damit ist keineswegs jeder und alle gemeint. Es wäre allerdings auch ungewöhnlich, wenn neue Techniken nicht auch Verhaltensweisen ändern würden. Die digitalen Kommunikationsformen wie dieses Forum auch sind ja ein gutes Beispiel. Wie man das im Einzelnen bewertet, ist nun mal den verschiedenen Wertvorstellungen unterschiedlicher Wesen vorbehalten.


Hallo Veloträumer,

drängende Fragen dräuen da in unseren Sklavenherzen:

- gilt Nachfahren als sklavisch, nur wenn es das Nachfahren von GPS-Tracks ist oder für jegliches Nachfahren von festgelegten Touren?
- wie wollen wir denn dann unsere vielen Reiseradler an Donau, Elbe und Ostseeküste bezeichnen, die nicht einmal eigenen Routen, sondern gar nur, potztausend auch, fremden Schildern nachfahren also gänzlich fremdbestimmt durch die Lande tingeln?
- und wo ist die Grenze, wann erhebt man sich aus den sklavischen Niederungen des dumpen Spurenradelns ins helle Licht des echten und edlen Reiseradelns? Ab wann darf man sich fürderhin als Herren-Radler bezeichnen, wer gilt nach deiner Werteskala quasi als Herrenreiter unter den Velocipedisten?

Hans ;-)
von: Auberginer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 06:01

In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: veloträumer
... Wenn jemand den Donauradweg mit Bikeline-Radführer, Straßenkarte und GPS abfährt, und behauptet, er braucht das alles zur Orientierung, weil ja mal ein Schild fehlen könnte, dann kann ich das nicht ernst nehmen.

Wie gesagt: Klischee-Bastelkiste!

Wozu baust Du Dir solche Phantome auf?



Solche Leute gibt es.

Ich kann Persönlich von einem, mir besonders im Gedächnis gebliebenem, Radler auf dem Elberadweg berrichten.

Ich fand das schon sehr Freaky. So weit ist es nicht hergeholt.


LG Luki
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 06:16

In Antwort auf: BikeViking

Solche Leute gibt es.

Ich kann Persönlich von einem, mir besonders im Gedächnis gebliebenem, Radler auf dem Elberadweg berrichten.

Ich fand das schon sehr Freaky. ...

Dann wollen wir mal hoffen, dass der eine sich hier meldet und sich öffentlich zu seinen Schandtaten bekennt. schmunzel

Leben und leben lassen!

Gruß Dietmar
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 06:19

In Antwort auf: cyclist
[...]
Nur reden wir leider hier gegen eine Wand, die auch nur aus ein paar wenigen besteht, die sich dieser Technologie nicht mal ansatzweise öffnen wollen.[...]


Ich denke, sie sollen das gar nicht wollen:
In Antwort auf: cyclist
[...]Jeder soll doch so unterwegs sein, wie er mag. [...]

zwinker
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 07:22

In Antwort auf: aighes
, dass es eine Baustelle gibt und keine Umleitung.


Umleitungen fahre ich nie mehr. Mit dem Rad kommt man fast immer durch. In Spanien hatte 65 km mit 1500 Hm Umleitung anstatt 7 km Abfahrt. Landschaftlich schön war's trotzdem.
von: mgabri

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 07:23

Das beliebte 'Hols Stöckchen' Spiel.
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 07:29

In Antwort auf: veloträumer
[/zitat]
Bei Mountainbikern ist es wohl noch augeprägter.


Komisch nur das sehr viele mich fragen, wie es ist mit GPS zu fahren...

Beim Mountainbiken finde ich den Einsatz eines GPS sinnvoller als auf Radreise.

Gruß
Thomas
von: martinbp

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 11:36

Auch dafür kann es eine Erklärung geben, weil es mir genauso geht.
Auch ich fahre auf ausgeschilderten Fernradwegen gern mit meinem Nüvi und OSM-Radfahrerkarte, weil ich es hasse, beim Radeln eine Brille zu tragen (die brauche ich sonst nur beim Autofahren in unbekannten Gegenden oder um auf eine Konferenz am Arbeitsplatz die Excel-Tabellen erkennen zu können).
Eine Brille bräuchte ich aber, um die relativ kleine Schrft auf den Hinweisschildern lesen zu können. Wnn mir nun mein Nüvi sagt: Nach 200 m rechts abbiegen, schaue ich höchstens zur Sicherheit an der Kreuzung noch mal auf das Hinweisschild, so es sich auf meiner Straßenseite befindet. Wenn es auf der anderen Straßenseite ist, verlasse ich mich "blind" auf die Ansage. Früher habe ich oft angehalten, über die Kreuzung geschoben, nur um die Angaben auf einem Hinweisschild entziffern zu können. Bikeline-Führer habe ich allerdings keinen dabei, und die Straßenkarte ist in der Packtasche.
Es mag zwar blöd und übertrieben aussehen, wohl dem, dessen Augen 100%-ig sind.
VG aus Budapest
Martin
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 12:04

In Antwort auf: cyclist
Nur reden wir leider hier gegen eine Wand, die auch nur aus ein paar wenigen besteht, die sich dieser Technologie nicht mal ansatzweise öffnen wollen.

Tja, da macht der Peter einen Thread auf mit einer ketzerischen These im Betreff, der nicht mal enthusiastische GPS-Freunde zustimmen können oder wollen. Und doch reibt sich mancher die Augen, dass das keinen Widerspruch hervorrufen soll - oder darf? verwirrt Die Differenziertheit über die Pros und Contras werfen wir in den Müll und ersetzen "jeder wie er will" (von dir, Markus, selbst so formuliert) einfach durch den kategorischen Imperativ - "ich weiß, was für euch gut ist - so folget mir".

Wer nicht alles nutzt, was der moderne Markt der technischen Eitelkeiten hergibt, ist der Hemmschuh, das verlassene Glied der Gesellschaft, ein Verräter des Fortschritts und des Wohlstandsbauches. Oh Wunder, dass ich seit 20 Jahren der Verführung des Autofahrens widerstehe, obwohl doch die Karossen immer schicker und wohlgefälliger geworden sind. Welch krasse Technologie- und Wohlstandsverweigerung - auch noch verbunden mit pedaltreibender Schinderei - unglaublich! - Wer liest heute noch Bücher ohne eBook, wer kocht noch ohne Mikrowelle und wer zwitschert noch ohne die Kommunikationsneurose im multimedialen Biotop. Die Vielfalt des Denkens ersetzen wir durch die Vielfalt der Geräte. Der Fortschritt als Gleichschritt des Konsums. Na denn. krank

Ich glaube einige Argumente drehen sich nicht nur im Kreis, sie laufen auch aus dem Ruder.
von: Peter Lpz

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 12:22

Das hast Du wirklich schön und treffend geschrieben, finde ich. Und ich muss es wissen, bin ja auch ein Peter.

Sonnige Grüße
von: nöffö

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 13:20

Bin zwar kein Peter, aber ich fand´s auch gut! Ich selbst besitze aus Überzeugung z.B. keinen Fernseher - was soll ich auch damit? Fische drin halten geht angeblich nicht und ein anderer vernünftiger Verwendungszweck ist mir noch nicht eingefallen...

Ja, aber was das GPS angeht: Wem das Teil Nutzen bringt, soll es nutzen. Und die, die sowas noch nie ausprobiert haben, können ja dann mal alle zusammen grins ein Forumsmitglied heim... äh... be-suchen und sich das GPS mal vorführen lassen. Wenn dann jemand merkt, dass er mit dem GPS glücklich werden könnte, kann dieser dies ja dem Weihnachtsmann mitteilen.

So, dann fahr ich mal nach Hause - falls ich das finde! Habe weder GPS noch Karte am Mann...

vG
Thomas
von: Hansflo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 15:16

In Antwort auf: veloträumer
Ich glaube einige Argumente drehen sich nicht nur im Kreis, sie laufen auch aus dem Ruder.


wozu du selber mit deinen Vor-Beiträgen ein gerüttelt Maß beizutragen geruhtest - und jetzt spinnst du diesen Faden schon wieder mit der selben schwarzweißen Wolle weiter. Ansonsten habe ich die meisten Beiträge hier durchaus gut und differenziert gefunden.

Hans

von: ChrisTine

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 15:51

Zitat:
Wer nicht alles nutzt, was der moderne Markt der technischen Eitelkeiten hergibt, ist der Hemmschuh, das verlassene Glied der Gesellschaft, ein Verräter des Fortschritts und des Wohlstandsbauches.


Nun krieg dich mal wieder ein zwinker

Ich nutze auch so vieles nicht und wirke deswegen nicht als Hemmschuh.
Erfreuen kann ich mich an den glänzenden Augen jeglicher Benutzer eines GPS, wenn sie mir mal wieder zeigen, wie schnell man von A nach B kommt.
Ich müsste mir einen Spiegel mitnehmen, wollte ich meine glänzenden Augen sehen, wenn ich mal wieder per Landkarte von A nach B gekommen bin.



Einen schönen Abend noch,
Chris schmunzel
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 16:10

In Antwort auf: nöffö
... Und die, die sowas noch nie ausprobiert haben, können ja dann mal alle zusammen grins ein Forumsmitglied heim... äh... be-suchen und sich das GPS mal vorführen lassen.

Bloß nicht! Dann müsste man ja all die schönen selbstgeschnitzten Klischees verwerfen und könnte damit nicht sämtliche GPS-Fäden füllen. schmunzel

Gruß Dietmar
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 16:37

In Antwort auf: Dietmar
. . . und könnte damit nicht sämtliche GPS-Fäden füllen. schmunzel

irgendwie muss ja die hohe Zahl der Beiträge innerhalb dieses Forum zustande kommen schmunzel

Aber mal im Ernst: wenn auch hier im Forum häufiger reichlich girlandenhaft debattiert wird, ist mir so etwas immer noch lieber als manche Sarrazin-Debatte mit Menschen im realen Leben!

mfg

- horst -
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 16:44

@hansflo, aber nicht nur

Wenn du meine Beiträge vollständig lesen würdest, würdest du die Differenzierung sehr wohl erkennen. Ich weiß nicht, was daran Schwarz/Weiß-Malerei ist, wenn ich erwähne, dass sich mit der Benutzung von elektronischen Navigationsgeräten auch Verhaltensweisen ändern. Der entsprechende Hinweis auf andere Bereiche ist auch nachvollziehbar. Internetkommunikation hat die Kommunikation insgesamt verändert, mit Vor - und auch mit Nachteilen für das Sozialverhalten. Das Nachfahren von vorgegeben Routen ist ja nicht charakterlich verwerflich oder sonstwie per se negativ. Ich stelle nur fest, dass die Neigung, vorgegebene Routen zu übernehmen größer geworden ist, weil das mit GPS einfacher und vielfältiger möglich. Solche Veränderungen zu beobachten und zu analysieren sind übrigens Teil der Informationswissenschaften. Um Entwicklungen herauszustellen, muss die Wissenschaft auch immer vereinfachen und abstrahieren können. Persönlich habe ich übrigens niemanden angegriffen. Offenbar fühlen sich aber einige durch eine solche Analyse bereits persönlich angegriffen - das lässt darauf schließen, dass sie in den Spiegel schauen (müssen).

Ich habe auch nirgendwo behauptet, dass es eine Herrenliga der Radtouren gibt - wie du weiter oben mir unterstellst. Ich habe sehr wohl Respekt vor jeder Art Radtouren, auch wenn sie an flachen Flußradwegen vorbeiführen. Ich finde es sogar äußerst bemerkenswert, wenn es Radler wie du schaffen, als ganze Familie regelmäßig zu einer Radreise aufzubrechen. Das ist nicht ganz einfach, Kinder dafür dauerhaft zu motivieren.

Das war aber gar nicht mein Thema. Ich habe darauf hingewiesen, dass die Absicherung der Wegesroute auf gut ausgeschilderten und einfachen Radwegsverläufen nicht notwendig um nicht zu sagen überflüssig ist. Die Tendenz zur Überversicherung ist offenbar aber nicht auf Navigationssicherheit beschränkt, sie ist allgemein zu beobachten. Die Überbewertung von GPS ist dazu nur ein weiteres Indiz. Da du mit deiner Familie auf Radreisen häufiger durch größere Städte kommst, mag das GPS noch eine lohnende Investition für dich sein. Für die dazwischen liegenden Landwege aber wohl kaum nötig, soweit ich deine Touren in Erinnerung habe. Oder bist du in den zurückliegenden Jahren so häufig vor Orientierungslosigkeit verzweifelt?

Die GPS-Erfordernis steigt zwangsläufig mit der Zunahme von Routen durch größere Städte (werden aber von vielen Reiseradlern gemieden), Gebiete mit schlechter Wegausschilderung (insbesondere Mountainbikestrecken, erfordert aber gute digitale Karten) oder Gebiete, von denen es bessere Digitalkarten als Papierkarten gibt (liegen außerhalb meiner Reiseziele). Das ist eine analytische Aussage, die jeder unterschreiben kann, der Navigation sachlich unabhängig von Gerätschaften beurteilt. Ein Großteil der GPS-Radler gibt übrigens freimütig zu, dass die GPS-Navigation für Radreisen nicht unbedingt notwendig, aber eine angenehme und auch nicht ganz unnütze Spielerei ist. Dass die wenigsten GPS-Anwender nicht ganz auf Paierkarten verzichten können oder wollen, zeigt, dass Papierkarten immer noch essentieller sind als GPS (denn umgekehrt können Nur-Papierkartenfahrer sehr wohl auf GPS verzichten).

Was meine Radrouten angeht, spiele ich übrigens in der untersten Liga - navigationstechnisch gesehen: Die Regionen sind eher wohlstandsgesättigt und die Routenverläufe weitgehend ohne GPS genauso leicht zu finden wie mit. Im Zweifel ergänze ich mal meine Straßenkarten durch eine genauere Wanderkarte. Stadtpläne habe ich übrigens fast nie gebraucht und auch nie gekauft. (Im Zeifel gibt es sowas auch bei der Touristinfo, manchmal auch schon als Beigabe der Papierlandkarte oder des Reiseführers.) Wenn ich mich mal verfahre, ist das auch noch kein Grund, GPS für notwendig zu erklären. Das sind Einzelfälle, die auch nicht immer nachteilig enden.

Eine weitere differenzierte, leider sehr sachliche Analyse sagt auch dieses: Mit dem elektronischen Wohlstandsmüll, den wir in den wohlhabenen Ländern erzeugen, erdrücken wir immer mehr die armen Länder. (Beispiel Afrika und giftiger Elektronikschrott in den Händen von Kindern.) Auch die schleichende Zunahme des Energiebedarfs über solche Geräte sollte uns gelegentlich Einhalt gebieten, das gängige Handeln in Frage zu stellen. Ein Umdenken bei Standby-Haushaltsgeräten ist ja bereits im Gange. Es ist also mehr als legitim, darüber nachzudenken, ob wir immer und jede "erleichterne" Elektronik brauchen.

Noch eines zur Zukunft von GPS: Schon heute sind Navigationslösungen denkbar, die über das Mobiltelefon funktionieren. Die erdübergreifende Vermessung von Google dürfte künftige Navigationsmodelle möglicherweise auch unabhängig von Satelliten machen. Als ich vor 11 Jahren mit dem Radreisen anfing, wurde über GPS noch gar nicht gesprochen. Einige meiner Lankarten sind noch aus jener Zeit. Wer sagt mir, über was wir in weiteren 11 Jahren sprechen? - Sicher ist nur, das sich die Energiebilanz der "besseren" Welt nicht verbessert haben wird und wohl noch mehr Müll auf Entsorgung wartet.
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 17:06

Immer wieder die gleichen Klischees, angereichert mit wissenschaftlich klingender "Analyse" mit dem Horizont eigener Bauchnabel.

Und zum Schluss noch die Moralkeule (Kinder in Afrika.)

Mann, denk Dir mal was anderes aus!

Gruß Dietmar, der ohne GPS nicht mehr ins Bett findet
von: HyS

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 17:32

Zitat:
Ich stelle nur fest, dass die Neigung, vorgegebene Routen zu übernehmen größer geworden ist, weil das mit GPS einfacher und vielfältiger möglich.

Stimmt, es kommt immer öfter die Frage ob man einen Track hat.
Ein richtiger Wandel im Sozialverhalten wird aber erst kommen, wenn die GPS Generation, die gar nicht mehr mit Papierkarten aufgewachsen ist sich mit Radreisen beschäftigt. Alle derzeitigen Nutzer haben meist zusätzlich sehr gute, herkömmliche Kartenkenntnisse.

Zitat:
Ich habe darauf hingewiesen, dass die Absicherung der Wegesroute auf gut ausgeschilderten und einfachen Radwegsverläufen nicht notwendig um nicht zu sagen überflüssig ist. Die Tendenz zur Überversicherung ist offenbar aber nicht auf Navigationssicherheit beschränkt, sie ist allgemein zu beobachten.

Stimmt auch. Nie war es einfacher als heute. Die meisten Strecken sind sehr gut ausgebildet.

Für mich ist der Hauptgrund gegen GPS auf Radreisen schlicht der Strombedarf. (habe auch kein Handy dabei)
Zu Hause brauche ich es nicht. Hier sind alle Wege hervorragend ausgeschildert, auch durch die Wandervereine. Sich da zu verirren ist fast unmöglich.

GPS und alles damit zusammenhängende wird sich aber immer weiter entwickeln, auch mit immer mehr zusätzlichen Möglichkeiten. Wahrscheinlich wird es auch noch billiger werden und die Karten immer besser.
von: Deul

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 17:40

Geraede Zuhause nutze ich es sehr. Ich war in Ecken in die Wäre ich nur mit Karte eher nicht gefahren. Online geplant, und dann den Track als Orientierungslinie nutzen hat meinen Streckenhorizont erweitert.

Bei uns sind viele Routen des Hessischen Radwegenetzes nicht oder nur spärlich ausgeschildert.

Detlef
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:01

In Antwort auf: veloträumer
Das Nachfahren von vorgegeben Routen ist ja nicht charakterlich verwerflich oder sonstwie per se negativ.

tja, das ganze Geschäftsmodell von Verlagen wie Esterbauer mit deren Bikeline-Reihe zielt auf eine Klientel ab, die bevorzugt vorgegebenen Routen folgt. Das ist also grundsätzlich keine neue Erscheinung, auch wenn durch die Verbreitung von GPS-Geräten hier ein Zuwachs, insbesondere durch den leichten Austausch von Trackdaten beobachtet werden kann.

Und nur so am Rande: so 10 bis 15 mal im Jahre führe ich für meinen örtlichen Wanderverein Wanderungen durch. Bei solchen Wanderungen halte ich mich nicht an die von den Wandervereinen ausgezeichneten Wege, sondern kombiniere meine Wegeführungen nach eigenem Gutdünken. Dann passiert es häufiger, das voraus laufende Teilnehmer an Wegegabelungen einfach den bisher gesehenen Wegemarkierungen in der Landschaft folgen und jeweils erneut darauf hingewiesen werden müssen, dass ich nun mal eine andere Wegeführung gewählt habe. Also das Nachlaufen bzw. Nachfahren anderweitig vorgefertiger Wegeführungen ist sehr weit verbreitet, auch unter Nutzer von Papierkarten. schmunzel

mfg

- horst -
von: HyS

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:03

Zitat:
Ich war in Ecken in die Wäre ich nur mit Karte eher nicht gefahren.

Solche Ecken gibt es bei mir nicht. Ist hier aber auch nicht so dicht besiedelt.
von: Deul

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:11

Bei uns ist schon alle 5 km ein dorf im taunus und inmVogelberg etwas seltener, aber die Wege dazwischen sind oft nicht beschildert, oder nur Lückenhaft.

detlef
von: HyS

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:19

Jeder Weg ist auch nicht beschildert, aber dafür habe ich ja zur Not eine Karte.
Meine Umgebung kenne ich zunehmend besser. Ich wohne jetzt seit März hier und brauche immer weniger die Karte. In ein paar Jahren brauche ich für meine Umgebung gar keine mehr.
von: Deul

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:22

Ich wohne hier jetzt schon 50 Jahre und kenne im Umkreis von 70 km immer noch nicht jeden Feldweg.

Detlef
von: HyS

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:26

schockiert
von: roul1

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:35

Verstehe, Du wartest immer noch auf die Kollektivierung in der Landwirtschaft. lach

Gruß
Roul
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:41

In Antwort auf: BikeViking
In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: veloträumer
... Wenn jemand den Donauradweg mit Bikeline-Radführer, Straßenkarte und GPS abfährt, und behauptet, er braucht das alles zur Orientierung, weil ja mal ein Schild fehlen könnte, dann kann ich das nicht ernst nehmen.

Wie gesagt: Klischee-Bastelkiste!

Wozu baust Du Dir solche Phantome auf?


Solche Leute gibt es.
Ich kann Persönlich von einem, mir besonders im Gedächnis gebliebenem, Radler auf dem Elberadweg berrichten.
Ich fand das schon sehr Freaky. So weit ist es nicht hergeholt.
LG Luki

Das ist nicht freaky, sondern pure Unsicherheit und mangelnde Erfahrung, weil manche einfach nicht wissen, wie unproblematisch das ganze eigentlich ist.

Wobei GPS auf beschilderten Radwegen ist eine feine Sache, wenn man sich trotzdem verfährt oder die Beschilderung mal wieder im Eimer ist. Ich kann mich an manche Irrfahrt erinnern.

Viele Grüße
Stephan
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:48

In Antwort auf: Deul
Geraede Zuhause nutze ich es sehr. [...]

Ich auch. Das heißt, eigentlich nicht ich, aber ich fahre hin und wieder mit Rennradfahrern aus anderen Foren durch die Region, da hat einer eine Strecke geplant, die fahren wir dann nach. Nebenaspekt: Je größer die Gruppe, desto genauer sollte die Planung sein, um Diskussionen zu vermeiden. Man kann schöne Strecken planen, die man noch nicht kennt, z. B. durch den Spessart oder Odenwald. Dann finde ich es bequemer, das zu Hause zu planen und dann der Route zu folgen, statt unterwegs auf die Karten zu schauen.
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:49

In Antwort auf: HvS
schockiert

Das soll dein Erstaunen ausdrücken? Das ist aber kein großes Wunder. Die ganze Rhein-Main Gegend ist übersät mit sehr gut ausgebauten Forstwirtschaftswegen, die sich ziemlich alle gut fahren lassen. In der Rhein-Main Ebene ist es so, das Du teilweise im Kilometerabstand parallele Wege hast, die gut befahrbar sind. Der Taunus ist ein Naherholungsgebiet. Alte bekannte treffe ich eher im Wald als in der Innenstadt, dementsprechend gut ausgebaut ist das alles. Der Schwarzwald ist meinem Erleben nach wegdichtemäßig ein Armenhaus.

Ich habe eine ähnliche Erfahrung wie Detlef gemacht. Ich kannte das ausgeschilderte Radwegnetz ziemlich gut. Aber mit GPS gibt es hier extrem viele schöne Wege zu entdecken.

Viele Grüße
Stephan
von: roul1

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:50

In Antwort auf: StephanZ
...Das ist nicht freaky, sondern pure Unsicherheit und mangelnde Erfahrung, weil manche einfach nicht wissen, wie unproblematisch das ganze eigentlich ist.....

Der ist gut, da fallen mir noch viel mehr Blondinenwitze ein. lach lach

In Antwort auf: StephanZ
...Wobei GPS auf beschilderten Radwegen ist eine feine Sache, wenn man sich trotzdem verfährt oder die Beschilderung mal wieder im Eimer ist. Ich kann mich an manche Irrfahrt erinnern....
Und der erst, da kommen auch noch die Mantawitze hoch. lach lach

Gruß
Roul
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:57

In Antwort auf: roul1
In Antwort auf: StephanZ
[...][zitat=StephanZ]...Wobei GPS auf beschilderten Radwegen ist eine feine Sache, wenn man sich trotzdem verfährt oder die Beschilderung mal wieder im Eimer ist. Ich kann mich an manche Irrfahrt erinnern....
Und der erst, da kommen auch noch die Mantawitze hoch. lach lach [...]

Warum? Ich kann mich an genau eine solche Situation erinnern, und zwar auf der Nord-Süd-Veloroute im Veloland Schweiz, in der Regel hervorragend ausgeschildert. Nur eine Stelle bei Biasca, da fehlt ein Schild. Irgendwann dachte ich, das kann jetzt nicht stimmen, da ist es mit GPS kein Problem, zurückzufahren und die fehlende Abzweigung zu erwischen. Und das ohne anzuhalten. Hatte die Route allerdings nicht eingeplant, da war es schlicht die Orientierung, die das GPS gab. Wer in so einem Fall die Route eingespeichert hat, wäre sogar noch schneller wieder auf dem richtigen Weg gewesen.

Klar, ist auch alles ohne GPS möglich, dennoch macht ein GPS einfacher.
von: HyS

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 18:59

Zitat:
Aber mit GPS gibt es hier extrem viele schöne Wege zu entdecken.

Ich habe mir für meine Umgebung die topographischen Karten im Maßstab 1:50000 gekauft. Da sind wirklich alle Wege drauf. Warum ich die schönen Wege nur mit GPS entdecken können sollte ist mir nicht klar. Wenn mich ein Weg interessiert, dann fahre ich ihn. Manche sind gut, die fahre ich dann öfter, manche nicht, aber ich kenne immer mehr.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 19:05

In Antwort auf: Holger
da ist es mit GPS kein Problem, zurückzufahren und die fehlende Abzweigung zu erwischen. Und das ohne anzuhalten.


Davon abgesehen, dass man mit einem Track nach 10m sieht, ob man noch richtig ist, bietet das GPS nneben der Möglichkeit einfach wieder zurück zu fahren auch einfach diesem Weg weiter zu folgen und sich auf den Track zurück führen zu lassen.
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 19:05

In Antwort auf: HvS
[...]Warum ich die schönen Wege nur mit GPS entdecken können sollte ist mir nicht klar. [...]

Das nur ist jetzt Deine Interpretation schmunzel

Es vereinfacht die Sache. Und wenn man unterwegs dann einen schönen Weg findet, den man vielleicht mal ausprobieren möchte, na, dann fährt man den eben. Und verlässt die Route. Zur Not kann man wieder zurück, wenn nicht, weiß man mit dem GPS dennoch immer, wo man ist und wie man eventuell bei Bedarf auf die Route zurückkommt.
von: HyS

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 19:21

Zitat:
Und wenn man unterwegs dann einen schönen Weg findet, den man vielleicht mal ausprobieren möchte, na, dann fährt man den eben.

Exakt so mache ich es. Was soll da schon passieren, die großräumige Landschaft ist sehr einfach gegliedert und ich bin nicht darauf angewiesen, irgendeinem Weg 100km zu folgen.
Manchmal habe ich nicht mal eine genaue Route und überlege mir spontan unterwegs, wo ich weiterfahren will. Kommt sogar öfters vor. Einfach weil es gerade so schön ist z.B. wie letztes Wochenende im Südschwarzwald mit dem fließenden Hochnebel.

Fürs Pilzesammeln wäre es vielleicht gar nicht schlecht. Da laufe ich wirklich manchmal quer durch den Wald und der ist recht groß. Fundstellen könnte ich dann abspeichern und so leichter wiederfinden.
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 19:37

In Antwort auf: HvS
Zitat:
Aber mit GPS gibt es hier extrem viele schöne Wege zu entdecken.

Ich habe mir für meine Umgebung die topographischen Karten im Maßstab 1:50000 gekauft. Da sind wirklich alle Wege drauf. Warum ich die schönen Wege nur mit GPS entdecken können sollte ist mir nicht klar. Wenn mich ein Weg interessiert, dann fahre ich ihn. Manche sind gut, die fahre ich dann öfter, manche nicht, aber ich kenne immer mehr.


Ich habe ja nicht gesagt "nur", sondern das ich dadurch. Ansonsten habe ich auch so gemacht. Jetzt kommt das aber, ich war weniger mutig. Mein Aktionsradius dürfte sich um 30 Kilometer erweitert haben, weil ich jetzt besser einschätzen kann, was ich da vor mir habe. Steigungsmäßig und streckenmäßig.

Es gibt auch andere kleine Vorteile, z.B. ich kann mit GPS einen S-Bahnhof von einem normalen Bahnhof unterscheiden. Das eine bedeutet mit hoher Wahrscheinlichkeit 30-Minuten-Takt, das andere auch schon mal Zwei-Stunden-Takt.

Bzw. ich lege all meine gefahrenen Strecken in die Planungssoftware und such konkret Wege, die ich noch nicht gefahren bin.

Dazu muss gesagt werden, ich plane meist im voraus zu Hause. Mit Karte alles möglich, aber mit Elektronik bedeutend schneller und einfacher.


Viele Grüße
Stephan
von: Peter Lpz

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 20:02

Auch für mich ist der Strombedarf ein wesentliches Ausschlusskriterium. Was so ein armer Forumslader inzwischen alles laden muss, ist schon recht beachtlich. Mobiltelefon, GPS und Digitalkamera sind es zumeist schon heute. Ich habe keine Ahnung, was noch dazu kommt. Die Fantasie der Industrie ist dabei offenbar so grenzenlos, wie der (eingeredete?) Bedarf. Ich käme mir mit all dem Zeugs ziemlich verkabelt vor. Ausserdem bereitet mir es schon Schwierigkeiten, auf meinen Fahrradcomputer aufzupassen.

Das man den Veloträumer für seinen sachlichen Beitrag so rupft, finde ich schade. Denn wir reden ja übers radeln. Also über Freizeit, Spaß und gute Laune. Den "Mainstream" in Frage zu stellen, ist unter Radlern m. E. üblicher, als bei "normalen" Menschen. Ein wenig mehr Selbstreflexion würde ich mir deshalb wünschen. Man kann ja dem Mainstream trotzdem folgen.

Für mich gibt es eine Menge Dinge, deren Vorteile ich nicht schätze. Dazu gehört auch GPS. Eine GPS - geführte Strecke sehe ich als einen Verlust von Individualität. Es würde mir jede Menge Spaß verlorengehen, einem blinkenden Pfeil zu folgen. Die Zeit, mich über eigene Navigationsfehler zu ärgern und den Umweg zu fahren, habe ich bislang immer gefunden. Im schlimmsten Fall findet man auch mit Karte einen Bahnhof oder ggf. ein Quartier. Wir haben doch Zeit und die Wegsuche ist etwas schönes. Ausserdem gibt es dann ordentlich Gesprächsstoff um über den armen "Reiseleiter" herzuziehen. Das wäre mit GPS alles vorbei! Ich fänds grausam.

Der liebe Henning (Aighes) ist übrigens der erste, der eine von mir geführte Tour mit seinem GPS-Gerät aufgezeichnet hat. Ich glaube nicht, dass man so eine Strecke nur mit GPS auch findet. GPS ist vermutlich immer einfacher als selber suchen, aber nicht immer besser. Ich versuchs mal mit dem Link: http://www.aighes.de/radrouten/index.php?track=Burgfraeulein.gpx

Scheint ja geklappt zu haben. Ich gebe ja gerne zu, dass es mir gefällt, die Tour hier so schön im Netz zu finden. Aber zum Strecke suchen bleibt ein GPS - Gerät "Teufelszeuch" und Spaßbremse.

Es grüßt Euch der Peter
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 20:21

Hallo Peter
Wenn du es schon ansprichst: Für mich als Mitradler hätte es keinen Unterschied gemacht, ob du nun die Strecke aus dem Kopf, per Karte oder per GPS vorgefahren wärest. Ob man nun solch eine Route mit GPS auch gefahren wäre, hängt sicherlich von den Bedürfnissen des einzelnen ab. Das Kartenmaterial unterschiedet sich ja nicht wesentlich.
Für mich warst du im übrigen dieser "blinkende Pfeil" zwinker

Bei Routen von besser und schlechter zu sprechen finde ich im allgemeinen recht gewagt. Jeder bevorzugt andere Strecken.
von: Peter Lpz

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 20:32

Du hast nicht ganz unrecht. Als Mitfahrer ist mir das auch Wurscht, solange es gefällt. Nur gibt beim GPS halt der Pfeil die Richtung. Der kennt meine individuellen Bedürfnisse doch erst recht nicht.

Das "besser" und "schlechter" bezog sich natürlich auch auf meine bevorzugten Strecken. Da ich die Gegend nun mal wie meine Westentasche kenne, bin ich mir sicher, das Optimum (für mich) gefunden zu haben.

Jetzt aber jute Nacht
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 20:37

In Antwort auf: Peter Lpz
... Nur gibt beim GPS halt der Pfeil die Richtung. Der kennt meine individuellen Bedürfnisse doch erst recht nicht.

Dann musste ihm Deine Bedürfnisse verraten. Der lässt sich nämlich programmieren. Ob Du Deine Wochenendausflugsstrecke vorher auf eine Karte draufmalst oder auf einer digitalen Karte ist doch sinngemäß das Gleiche.

Gruß Dietmar
von: Job

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 20:43

In Antwort auf: Peter Lpz
Nur gibt beim GPS halt der Pfeil die Richtung. Der kennt meine individuellen Bedürfnisse doch erst recht nicht.

ne, der pfeil gibt ja nur das vor, was DU selbst vorher geplant hast. und wer kennt deine bedürfnisse besser als du selbst.
GPS ist nichts anderes als eine linie auf einer Karte. ob man der folgt, darf man noch selbst entscheiden. Stellt sich eine Strecke als unschön heraus, darf man die tatsächlich genauso verlassen, als wäre man mit Karte unterwegs.

:job
von: sigma7

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 20:52

In Antwort auf: Peter Lpz
Auch für mich ist der Strombedarf ein wesentliches Ausschlusskriterium.


Die erforderliche Versorgung mit elektrischer Energie wird mMn überbewertet. Mein 60CSx läuft mit 8 Batterien von feinkost Albrecht mindestens 10 Tage, für unter 2 Euro. In Europa fahre ich kein Ladegerät spazieren.


andre
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 21:00

Dann mach einen großen Bogen um Norwegen. Da kosten 4 Batterien 5 Euro zwinker
von: cyclist

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 21:40

Hallo Peter!
Zitat:
Ich käme mir mit all dem Zeugs ziemlich verkabelt vor. Ausserdem bereitet mir es schon Schwierigkeiten, auf meinen Fahrradcomputer aufzupassen.

Offenbar hast du schon einen dieser neumodischen Tachos, die selber aktiv werden, wenn z.B die eingestellte Durchschnittsgeschwindigkeit nicht mehr erreicht wird und dann z.B. elektrische Impulse aussenden, das der Fahrer wieder aufwacht und Gas gibt. Oder gar, das der Tacho bei andauerndem Fehlverhalten seines Nutzers, das Weite sucht.

Zitat:
Ausserdem gibt es dann ordentlich Gesprächsstoff um über den armen "Reiseleiter" herzuziehen.

Aus der Sicht eines "Reiseleiters" sieht das aber deutlich anders aus! bäh traurig
Wer schon mal (ehrenamtlich / halb kommerziell) Touren als echter Reise- / Tourenleiter mit >3 Mitradlern geführt hat, kann dem sicher beipflichten.

Deinen Äußerungen zufolge, müsste es für dich ja auch bereits ein Verlust von Individualität bedeuten, wenn du hier schreibst, anstatt dich persönlich von Angesicht zu Angesicht und live, mit anderen Leuten auszutauschen. Denn dieses neumodische Internetkrams ist ja auch gerade mal erst (grob) ein Jahrzehnt alt.

Zitat:
Es würde mir jede Menge Spaß verlorengehen, einem blinkenden Pfeil zu folgen.

Wer sagt denn, das der Pfeil blinken muss und du dem zwangsläufig zu folgen hast? Vermutlich liegt das an dem neumodischen Tacho, dem du nicht folgen kannst, weil er schneller ist, wie du.

Ihr, die ihr da so gegen wettert, wendet auf jeden Fall mehr Energie auf, dies hier kund zu tun, als wir, die wir sagen, das wir GPS & digitale Karten (und evtl. auch noch Papierkarten) nutzen. Wir hingegen nutzen (nutzten) die Zeit dann doch lieber, um schon mal die nächste(n) Tour(en) zu planen, oder auch zu verwerfen, umzuplanen... - was ja mit Papierkarten deutlich schwieriger von statten geht, da man ja schlechter radieren kann.
von: cyclist

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 21:44

Hallo Steffen!
Zitat:
GPS ist nichts anderes als eine linie auf einer Karte.

Na. Da widerspreche ich aber ganz entschieden. GPS ist erst mal nur das System als solches. Siehe Wikipedia oder sonstwo.
von: atk

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 12.10.10 22:37

In Antwort auf: cyclist

Ihr, die ihr da so gegen wettert, wendet auf jeden Fall mehr Energie auf, dies hier kund zu tun, als wir, die wir sagen, das wir GPS & digitale Karten (und evtl. auch noch Papierkarten) nutzen. Wir hingegen nutzen (nutzten) die Zeit dann doch lieber, um schon mal die nächste(n) Tour(en) zu planen, oder auch zu verwerfen, umzuplanen... - was ja mit Papierkarten deutlich schwieriger von statten geht, da man ja schlechter radieren kann.

Ich wundere mich schon immer, warum du, Hopi und was weiß ich wer noch, so unendlich viel Energie und Zeit aufwendet, jedes Thema, das nur im entferntesten mit GPS zu tun haben könnte, vollzuschreiben.
Und jetzt sowas - von dir bravo grins
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 05:43

In Antwort auf: cyclist
[...]Ihr, die ihr da so gegen wettert, wendet auf jeden Fall mehr Energie auf, dies hier kund zu tun, als wir, die wir sagen, das wir GPS & digitale Karten (und evtl. auch noch Papierkarten) nutzen. Wir hingegen nutzen (nutzten) die Zeit dann doch lieber, um schon mal die nächste(n) Tour(en) zu planen, oder auch zu verwerfen, umzuplanen... - was ja mit Papierkarten deutlich schwieriger von statten geht, da man ja schlechter radieren kann.

Erstens, das mit dem Zeitaufwand für das Diskutieren hier möchte ich mal bezweifeln, wenn man sich die Beiträge mal so anschaut.

Zweitens, ich zitiere Dich nochmal:
In Antwort auf: cyclist
[...]Jeder soll doch so unterwegs sein, wie er mag. [...]

Und dann darf auch jeder seine Argumente hier bringen. Warum solche Fronten aufbauen "Ihr wettert" ... "wir sagen, dass es nutzt"?
von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 06:58

Hallo Andre

mein 60CSX hält mit 8 Batterien 20 Tage.
Ist zwar eine Behauptung aus dem Bauch aber 10 Tage scheint mir doch sehr sehr wenig.
Ich rede von ca. 10 Stunden fahrt am Tag mit default Einstellungen. Ich kauf allerdings auch gerne mal die teuren Varta Longlife.
von: nöffö

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 07:02

Und im Winter? Zumindest bei diversen bateriebetriebenen Funzeln musste ich leider feststellen, dass die Baterien schon bei moderaten Minusgraden rubbeldiekatz den Geist aufgaben. Beim GPS wird das wohl ähnlich sein (?).

vG
Thomas (der im Winter allerdings keine grossen Touren unternimmt)
von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 07:10

wirst wohl Recht haben dass Minusgrade die Laufzeit einschränkt.
Ich bin tatsächlich von Temperaturen über 10 Grad ausgegangen.


von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 07:25

Warum nicht ohne Navi und auch ohne Karte fahren?

Die Karte ist doch nur ein Vorgänger des Navis.
Von keiner Linie leiten lassen, an jeder Kreuzung einfach nach dem Bauchgefühl zu fahren ist für mich wirklich die Alternative.
von: nöffö

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 07:31

Tatsache ist, dass ich seinerzeit im Ruhrgebiet tatsächlich solche Touren unternommen habe, also: rauf aufs Rad, rumdüsen bis ich irgenwann nicht mehr wusste, wo ich bin und dann, kurz vor Sonnenuntergang, den Ruhrgebietsatlas aus der Radtasche gezaubert um dann irgenwie nach Hause zu finden (gleichzeitig Kompasseinsatz!). Ganz ohne Karte ging´s also dann doch nicht...

vG
Thomas
von: Martina

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 07:49

In Antwort auf: nöffö
rauf aufs Rad, rumdüsen bis ich irgenwann nicht mehr wusste, wo ich bin und dann, kurz vor Sonnenuntergang, den Ruhrgebietsatlas aus der Radtasche gezaubert um dann irgenwie nach Hause zu finden (gleichzeitig Kompasseinsatz!). Ganz ohne Karte ging´s also dann doch nicht...


Für solche Touren finde ich widerum ein GPS ideal. Das zeigt einem nicht nur zuverlässig wo man ist, sondern kann einem auch die richtige Richtung nach Hause zeigen. Dafür brauchts nichtmal eine Karte.

Martina
von: peterxtr

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 07:50

In Antwort auf: Olibaer
Warum nicht ohne Navi und auch ohne Karte fahren?

Die Karte ist doch nur ein Vorgänger des Navis.
Von keiner Linie leiten lassen, an jeder Kreuzung einfach nach dem Bauchgefühl zu fahren ist für mich wirklich die Alternative.

Wirklich?
Die Karte als ein Endprodukt der Landvermessung hat mit der Navigation zunächst nichts zu tun. Ein Blick ins Geschichtsbuch genügt: Die Kreuzfahrer hatten erbärmliche, nach Jerusalem ausgerichtete Karten, waren aber hervorragende Navigatoren. So hat es bei Sir Francis Drake für eine Weltumsegelung, bei Vasco da Gama für die Entdeckung des Seewegs nach Indien, gereicht. Brauchbare Landkarten gab es erst Jahrhunderte später, mit der Weiterentwicklung der Mathematik. Hervorzuheben ist hier der z. B. der ostpreußische Mathematiker Bessel, der die Landvermessung - ganz im Dienst des Imperialismus - enorm voran brachte. Karten sind eben nicht einfach, wie uns die Schreiber hier weismachen wollen. Wie bei einem Versicherungsvertrag hat es vor allem das Kleingedruckte (z. B. Projektion und Datum) und das teils aufgedruckte Kartengitter schwer in sich. Und Veloträumer kann uns sicher nach einigen Gläsern neuen Weins in einfachen Worten die Helmert-Transformation erklären, mindestens!
von: nöffö

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 07:55

1:0 für Dich! Du hast Recht, und der Atlas wäre heute auch weniger zerfleddert... Apropo: Wenn ich per Karte orientiere, mache ich es manchmal so, dass ich mir den interessanten Teil der Karte kopiere und nur die Kopie mitnehme - so bleibt die Originalkarte länger am Leben.

vG
Thomas
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 07:56

In Antwort auf: peterxtr
[…]Karten sind eben nicht einfach, wie uns die Schreiber hier weismachen wollen. […]

Es ging ja hier doch eher um das Lesen aktueller Karten, die für Radreisen verwendet werden. Und das ist nicht sooo schwer. Geschichte, Herstellung und die ganze WIssenschaft, die dahinter liegt, ist doch ein anderes Thema, da hat meines Wissens niemand behauptet, dass das einfach ist.
So halte ich auch die ANwendung des GPS für einfach, könnte aber nicht ansatzweise die Technik dahinter erklären. Warum auch.

Und, wie Du selbst schreibst, haben sich Karten ja seit den Kreuzfahrern weiterentwickelt. Letzlich finde ich schon, dass sie ein Vorgänger des GPS sind, was die Funktion der Orientierung betrifft. Als GPS aufkam, waren Karten ja doch etwas weiter als zu Zeiten Francis Drakes. Und, zu guter letzt, würde ich behaupten, dass sich Reiseradler vor Aufkommen des GPS hauptsächlich mithilfe der "Papierkarten" orientiert haben. Da kann man in dieser Hinsicht schon von VOrgänger schreiben.
von: Martina

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 08:13

In Antwort auf: nöffö
1:0 für Dich!


Äh, eigentlich wollte ich gar keinen Wettbewerb. zwinker Ich wollte nur rüberbringen, dass du ein sehr schönes Beispiel für eine Anwendung genannt hast, bei der *ich* ein GPS für einen echten Gewinn halte. Denn letztlich ist die zuverlässige Bestimmung des eigenen Standortes ohne dass man spezielle Kenntnisse braucht die einzige Funktion, die ein GPS besitzt eine Karte aber nicht. Überall wo diese Zusatzfunktion einen echten Zusatznutzen bringt, *ist* ein GPS der Karte überlegen, darüber braucht man glaube ich tatsächlich nicht zu diskutieren. Falls ich eine Expedition zum Südpol vorhätte oder eine Wüste durchqueren wollte, würde ich das jedenfalls ganz bestimmt nicht mehr ohne GPS machen. Wenn ich dagegen einen im Prinzip gut ausgeschilderten Weg oder das normale öffentliche Straßennetz befahren will, dürfte es nichtmal mir gelingen, mich so zu verirren, dass ich gar nicht mehr weiß, wo ich bin. Da wird die Frage nach der 'richtigen' Navigation wirklich zur Geschmacksfrage.

Martina
von: Andreas

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 08:24

Hallo,

ein Beispiel von gestern: Wir haben eine Wegbeschreibung bekommen, die aus einer Liste von Orten bestand. Den ersten Ort habe vor der Abfahrt ich als Ziel ins GPS eingetragen, welches dann den Weg dorthin berechnet hat. Als wir den Ortseingang erreicht haben, habe ich während der Fahrt den nächsten Ort eingegeben und so weiter. Das hat hervorragend funktioniert. Mit einer Papierkarte hätten wir mehrfach anhalten und uns orientieren müssen. Auf den Wegweisen am Straßenrand standen die Namen der Orte nicht.

Gruß
Andreas
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 08:27

In Antwort auf: veloträumer

Wer nicht alles nutzt, was der moderne Markt der technischen Eitelkeiten hergibt, ist der Hemmschuh, das verlassene Glied der Gesellschaft, ein Verräter des Fortschritts und des Wohlstandsbauches.
Du bist derjenige der hier mit Schwarz-Weiß um sich wirft.

Das hat niemand von Papierkartennutzern behauptet. Nur du versuchst GPS-Nutzer zu charakterisieren.

Ich würde sogar behaupten, die meisten GPS-Nutzer sind früher ausgiebig mit Papierkarten gefahren und haben den Vergleich. Du bist noch nicht ausgiebig mit GPS gefahren, hast dich noch nicht eingearbeitet und dir fehlt der Vergleich.

Eine Papierkarte kann viel, aber sie kann mir nicht innerhalb von wenigen Sekunden sagen welche Campingplätze in welcher Entfernung in meiner Richtung liegen, sie kann mir nicht so einen schnellen Überblick übers Terrain geben. Eine Karte sagt mir nicht wo der nächste Supermarkt oder Tante Emma-Laden ist (in wenig besiedelten Gebieten durchaus sehr sinnvoll).
Eine Karte kann mir nicht für meinen jeweiligen Standpunkt die Sonnenuntergangszeiten sagen, und sie sagt mir auch nicht, wo Norden ist, dafür brauch ich wieder nen Kompass.

Es ist für mich erheblich einfacher Karten auf dem GPS zu lesen durch die Zoom-Funktionen und die Detaileinschränkungen. Und bei sehr schwierigen Abzweigungen wird stark rangezoomt, die Karte nicht mehr genordet und sie dreht sich dann mit der Fahrtrichtung. Völlig unmöglich Abzweigungen so zu verwechseln.

Ich hab paar Tage Einlesen gebraucht um die Grundfunktionen wie Routing und Tracks zu verstehen. Mittlerweile ist mein Gerät hoch-personalisiert, verschiedene Kartensätze, POI-Datenbanken, die von Mc-Doof-Filialen und Fahrradwerkstätten, über Campingplätze, bis hin zu Freiübernachtungsstellen im Elbsandstein-Nationalpark.
Ich hab jetzt erst nach >1Jahr erfahren, dass mein GPS mir ja von geladenen Tracks noch aufm Gerät ein Höhenprofil erstellen kann. Das heisst, man sieht sogar vorher detailliert was einen erwartet. Und da gibts sicher noch so 1-2Funktionen deren Wert ich noch nicht zu schätzen weiß.

Beim Wandern wird der Vorteil vom GPS zur Karte extremst deutlich. Es gibts fürs Elbsandstein wunderbar detaillierte 1:10 000 Karten von Rolf Böhm. Aber selbst auf diesen Karten stehen manche Gipfel zu nah beeinander. Für normale Wanderwege kein Problem, aber wenn du anfängst alte kaum benutzte Pfade zu gehen (deren Wege schon am zuwachsen und schwer zu finden sind), biste froh wenn dir das GPS präzise sagt, wie der Felsen 5m rechts vor dir und wie der 10m hinter dir heisst. Ausserdem hab ich die Felseninfos noch in einer POI-Datenbank ergänzt, also wie hoch der Felsen ist und auf welcher Höhe sein Fuß liegt.
Ich bin schon etliche Monate zusammengerechnet durchs Elbi gelaufen, und so riesig ist das Gebiet nicht, aber der Urlaub mit dem GPS war eine Offenbarung.
von: goflo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 08:57

In Antwort auf: IngmarE


Ich würde sogar behaupten, die meisten GPS-Nutzer sind früher ausgiebig mit Papierkarten gefahren und haben den Vergleich. Du bist noch nicht ausgiebig mit GPS gefahren, hast dich noch nicht eingearbeitet und dir fehlt der Vergleich.



Ein interessanter Punkt! Wer von den GPS-Ablehnern hatte eines und hat es wieder verkauft?
Einen Verkauf habe ich bisher mitbekommen, der Grund: Der Besitzer ist mit dem Teil nicht klar gekommen.

Ich finde GPS ist ein automatischer Kartenleser - ich muss nicht anhalten und schauen, sondern bekomme das Ergebnis des Anhaltens und Schauens sofort geliefert.

Seither habe ich keine Karten mehr gekauft, ich drucke sie einfach aus, da kann ich mir gleich den richtigen Maßstab auswählen.
von: gerold

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 09:03

Auf die Idee mein GPS mit "normalen" nicht-wiederaufladbaren Batterien zu betreiben bin ich noch gar nicht gekommen - ich hab mir gedacht, dass die Wiederaufladbaren eine längere Laufzeit liefern, werde aber als nächstes mal Einwegbatterien ausprobieren. Das mit dem Wegfall des Gewichts des Ladesgerätes hat was und Batterien gibts in jedem Supermarkt oder jeder Tankstelle.

Danke für den Denkanstoss...
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 09:47

Generell finde ich den Einsatz von Batterien sehr fragwürdig, vorallem in Geräten, die deutlich mehr verbrauchen als die Selbstentladung eines Akkus verbratet.

In der "Not" sind sie sicher nützlich, aber für den ständigen Gebrauch ist es eine große Umweltverschmutzung.
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 10:31

Ich war jetzt die drei Wochen noch mit dem Dynamolader USB von Stollberg-Elektrotechnik unterwegs. Der lädt 4 Mignons-NiMh und puffert darüber einen USB-Ausgang. Auf der Fahrt wurde am USB-Ausgang das GPS betrieben. Abends wurde die Stirni angeschlossen, die ihre eigenen 3 Micro-NiMh per USB-Klinken-Adapter lädt, bzw. die ich so als Ladegerät für die Micro-Akkus des MP3-Players/Radios benutzte. Obwohl der Dynamolader von Stollberg Elektrotechnik einen sehr viel schlechteren Wirkungsgrad hat als der Forumslader waren nach 5 Tagen mit eher 18-19km/h Durchschnitt die 4 Mignons (Eneloops) kaum entladen. Als ich sie bei nem Gastgeber ins Ladegerät packte, zeigten fast alle Zellen sofort im bereich 1,4V Ladespannung.
Also wurden versorgt: GPS (da lagen normale Batterien im Fach, falls der Dynamosaft mal nicht reicht, die wurden aber vllt. mal 20min gebraucht), LED-Stirni (die ich auch immer mal auf 3W hochregelte), MP3-Player, Mini-Radio, und es ist bei nem besseren Ladegerät noch eine ganze Ecke Leistung zusätzlich übrig, wo man z.B. nen Touchpad-PC laden könnte.

Kennt ihr nicht das Regenradar? Ich liebe es, man sieht sofort ob ne Regenpause für 1h oder für 4h vorhält. Das will ich irgendwann auch auf Touren haben. Ich mag auch bei Regen fahren, find das prinzipiell auch ein wunderschönes Reisen, aber es wäre ein ziemlicher Komfortsprung zu wissen was auf einen zukommt, welche Regenstrategie man am besten fährt (immer mal 10min unterstellen bei Schauern, oder gleich komplett einpacken).
Und mit so nem Touchpad-PC hat man dann seine übersichtlichere Karte auch dabei, der Michelin-Atlas hat auch keine größeren Seiten und ist vermutlich sogar schwerer.

Solange ich die Technik noch mit der eigenen Kraft versorgen kann, ist das doch alles in Ordnung.
von: Martina

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 11:04

In Antwort auf: goflo

Ein interessanter Punkt! Wer von den GPS-Ablehnern hatte eines und hat es wieder verkauft?


Wir haben eines und benutzen es nie. Ich hab das vor > 10 Jahren mal meinem Mann geschenkt (erste etrex-Generation ohne Kartendarstellung), weil ich dachte, er hat Spaß daran. Er fand aber Karten cooler.

Martina
von: Peter Lpz

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 11:08

Hallo Markus,

mein Fahrradcomputer ist verkabelt und hat immerhin einen barometrischen Höhenmesser. Damit ist er tatsächlich sehr modern für mich. Deshalb muss ich ja auch so drauf aufpassen.

Wer hauptberuflich als "Reiseleiter" arbeitet, wird sich ja bei der ganzen GPS Flut langsam Sorgen um seinen Job machen müssen. Wozu sind die dann eigentlich noch gut?

Diejenigen, die wettern sind wie ich finde, relativ stark bei der anderen Fraktion zu finden. Ich finde, ich hab mich halbwegs zurückgehalten und niemanden schlimm geärgert. Die Zahl meiner Beiträge zum Thema ist relativ überschaubar, einen Missionierungsversuch vermag ich mir auch nicht anzulasten.

Ich bin aber mit der Art, wie ich zum Ziel komme, recht zufrieden. Was ich nicht vermisse, das kauf ich mir auch nicht. Für den Routenplan mache ich mir Kopien von Papierkarten. Hier lassen sich perfekt verschiedene Routen einzeichnen - mit verschiedenfarbigen Stiften - da geht nicht viel schief und es ist nicht viel Arbeit. Ich habe aber nichts dagegen, wenn Du es besser machst.

Gruß Peter
von: Landradler

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 11:11

Aber was willst du mit einem etrex ohne Kartendarstellung? DAS würde bei mir auch in der Ecke liegen. zwinker Sowas taugt doch höchstens zum Geocachen.
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 11:12

In Antwort auf: Holger
... Und dann darf auch jeder seine Argumente hier bringen. ...

Das ist ja wohl klar! Aber warum muss ständig in Fäden zum Thema GPS am GPS selbst rumgenörgelt werden? Die Ausgangsfrage war doch, ob man, wenn man mit GPS-Navigation umgehen kann, eigentlich noch Papierkarten benötigt. Nach vier Antworten zum Thema kommt die Frage warum man seine Reise überhaupt planen "soll" (war vorher überhaupt nicht thematisiert). Darauf entspinnt sich die Diskussion "Papierkarte oder GPS".

Das ist ungefähr so, als wenn ich als Nicht-Dosen-Fahrer in jedem Rohloff-Faden die Grundfrage stellen würde: "Warum muss man überhaupt Dose fahren?" Zur Begründung könnte man ja vergleichbare Argumente aufführen: Dosen sind doch nur etwas für Weicheier, wozu benötigt ein echter Gigant der Landstraße überhaupt 14 Gänge und werden die nicht von chinesischen Kindern recycelt, usw.

Wenn sich jemand zu Grundsatzfragen ausheulen will, kann er das ja unter D&D machen. Die sachlich orientierten Forumsbereiche sollten von solchen Anschauungsfragen frei bleiben.

Gruß Dietmar
von: Martina

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 11:19

In Antwort auf: Landradler
Aber was willst du mit einem etrex ohne Kartendarstellung?


Hast du gelesen, wie alt das Teil ist? Damals gab es noch nichts anderes...Tracks nachfahren bzw. sich nach Hause führen lassen ging damit übrigens auch schon.

Martina
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 11:22

In Antwort auf: Peter Lpz
... Wer hauptberuflich als "Reiseleiter" arbeitet, wird sich ja bei der ganzen GPS Flut langsam Sorgen um seinen Job machen müssen. Wozu sind die dann eigentlich noch gut? ...

Dampflokführer gibt's auch nicht mehr allzu viele. Zeiten ändern sich.

Aber im Ernst: Als ich mal einen GPS-Kurs absolviert habe, waren außer vielen anderen Nichtradlern 2 Reiseleiterinnen dabei. Die wollten u.a. Stadtbesichtigungen und kleine Auto- bzw. Radtouren planen, um diese ihren Kunden am Reiseziel zu offerieren. Der Pauschaltourist bekommt also in Las Strandos sein GPS-Gerät ausgehändigt und unternimmt selbständig GPS-geführte Touren. Nach Auskunft der beiden Damen gäbe es dafür eine ordentliche Nachfrage. Es gab nebenbei noch viele andere Anwendungen, die ich mir vorher nie ausgemalt hätte.

Gruß Dietmar
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 11:26

In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: Holger
... Und dann darf auch jeder seine Argumente hier bringen. ...

Das ist ja wohl klar! Aber warum muss ständig in Fäden zum Thema GPS am GPS selbst rumgenörgelt werden? Die Ausgangsfrage war doch, ob man, wenn man mit GPS-Navigation umgehen kann, eigentlich noch Papierkarten benötigt.

Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Aber in diesem Fall lud der Betreff zu einer Grundsatzdiskussion geradezu ein, die von Dir zitierte Ausgangsfrage auch. Wenn es klar um technische Fragen zum GPS, oder um Funktionalitäten eines bestimmten Geräts geht, dann finde ich auch, dass Grundsatzdiskussionen nicht nötig sind.

In Antwort auf: Dietmar
Nach vier Antworten zum Thema kommt die Frage warum man seine Reise überhaupt planen "soll" (war vorher überhaupt nicht thematisiert).

Nun, das ist halt so in Foren, dass sich auch Nebenthemen entwickeln. Und dieses ist nicht völlig unverständlich, wenn eine bessere Planbarkeit als Vorteil des GPS genannt wird.


In Antwort auf: Dietmar
[…]Darauf entspinnt sich die Diskussion "Papierkarte oder GPS".

Ich bleibe dabei: Viele, auch hier im Thread, haben gesagt, dass sie beides Nutzen. Ich sehe es eher als eine Diskussion Vorteile/Nachteile Papier/GPS an. Stimmt, gab es schon häufiger, aber auch das wird man in Foren nicht verhindern können.

In Antwort auf: Dietmar
[…]Wenn sich jemand zu Grundsatzfragen ausheulen will, kann er das ja unter D&D machen. Die sachlich orientierten Forumsbereiche sollten von solchen Anschauungsfragen frei bleiben.[…]

Hierzu jetzt ein klares Nein. Wie gesagt, es muss nicht in jedem Thread, in dem es um Detailfragen geht, eine Grundsatzdiskussion geführt werden. Das ist in letzter Zeit, insbesondere beim Thema GPS, meiner Empfindung nach auch nicht mehr so der Fall gewesen. ABer Grundsatzdiskussionen zum Thema "Ausrüstung unterwegs" gehören in den Bereich "Ausrüstung unterwegs", ebenso wie Grundsatzdiskussionen zur Radtechnik in den entsprechenden Bereich gehören, nicht in DIes und Das. Dies und das ist die Plattform für radreiseferne Themen.

Außerdem finde ich, dass dieser Thread in einem guten Diskussionsklima verläuft. Bei Grundsatzfragen ist es natürlich häufig so, dass "die anderen" missionieren und die eigenen Argumente nicht verstehen wollen (gilt für beide Seiten), da hilft es vielleicht ab und an, die eigene Position mal zu hinterfragen. Aber solange niemand persönlich angegriffen wird, ist das okay.

Gruß
Holger
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 11:42

In Antwort auf: Holger

Außerdem finde ich, dass dieser Thread in einem guten Diskussionsklima verläuft. Bei Grundsatzfragen ist es natürlich häufig so, dass "die anderen" missionieren und die eigenen Argumente nicht verstehen wollen (gilt für beide Seiten), da hilft es vielleicht ab und an, die eigene Position mal zu hinterfragen. Aber solange niemand persönlich angegriffen wird, ist das okay.
Das mit dem Ton empfinde ich hier auch so, und klar ist, eine Diskussion muss sachlich und nicht persönlich geführt werden, sonst ist es eher ein Streit.

Aber der Hang zum Konsens ist ein deutscher Hang zur Harmonie. Ich empfinde Diskurs aber als geistig belebend. Warum sollte ich meine Diskussionshaltung überdenken? Damit am Ende weniger Diskurs übrig ist. Nee, ich hab meine Diskussionsposition gewählt und muss jetzt deren Argumente vertreten. zwinker

MMn geht eine Diskussion nicht darum, dass der andere Diskussionsteilnehmer überzeugt wird, sondern darum, dass die Teilnehmer im Diskurs ihre Standpunkte möglichst präzise darstellen, damit ein Dritter, der Leser, sich eine Meinung bilden kann.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 11:43

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Landradler
Aber was willst du mit einem etrex ohne Kartendarstellung?
Hast du gelesen, wie alt das Teil ist? Damals gab es noch nichts anderes...


Aber das dein Vergleich Karte -> GPS-Gerät ohne Kartendarstellung gewaltig hinkt ist doch wohl klar. Solch ein GPS kannst mit einem Kompass und einem Schrittzähler vergleichen oder mit einem weißen Stück Papier, wo du dir deinen Weg aufgezeichnet hast. GPS-Gerät ist eben nicht GPS-Gerät.
von: Martina

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 11:55

In Antwort auf: aighes

Aber das dein Vergleich Karte -> GPS-Gerät ohne Kartendarstellung gewaltig hinkt ist doch wohl klar.


Ich hab das doch gar nicht verglichen, sondern wollte etwas zu der Frage beitragen, ob Nicht-GPS-Nutzer lediglich notorische Neue-Technik-Hasser sind oder ob es auch welche gibt, die nach Ausprobieren zu der Erkenntnis gelangt sind, dass es nichts für sie ist. Und da gehören wir m.E. zur zweiten Gruppe, denn das etrex *war* damals neueste Technik, es war sogar so neu, dass keine deutsche Gebrauchsanleitung verfügbar war. Und wie bereits gesagt: das was anscheinend nach wie vor die meisten GPS-Nutzer tun, nämlich am PC vorgeplanten Tracks nachfahren und POIs speichern geht damit genauso. Nur ist die Darstellung nicht so schön.

Martina
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 12:06

In Antwort auf: IngmarE
[…]Warum sollte ich meine Diskussionshaltung überdenken? Damit am Ende weniger Diskurs übrig ist. Nee, ich hab meine Diskussionsposition gewählt und muss jetzt deren Argumente vertreten. zwinker[…]

So meinte ich es nicht.

Eher so:
In Antwort auf: IngmarE
[…]MMn geht eine Diskussion nicht darum, dass der andere Diskussionsteilnehmer überzeugt wird, sondern darum, dass die Teilnehmer im Diskurs ihre Standpunkte möglichst präzise darstellen, damit ein Dritter, der Leser, sich eine Meinung bilden kann.

Mit überdenken meinte ich, zu überlegen, ob man nicht gerade versucht, den anderen zu überzeugen. Manchmal bekommt man den Eindruck.

Denn genau so, wie Du es im zweiten zitierten Abschnitt schreibst, sehe ich es auch. Unterschiedliche Meinungen muss es geben, und die müssen diskutiert werden können.
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 12:06

Ich werde nicht auf alles eingehen - die Zeit, die Zeit die ich zum Planen der Radtouren auf Papierkarten brauche... zwinker

In Antwort auf: IngmarE
Du bist derjenige der hier mit Schwarz-Weiß um sich wirft.

Da könnten wir gleich nochmal von vorne anfangen - soviel Popcorn können die Maisbauern aber gar nicht erzeugen, wie wir dann brauchen. grins

In Antwort auf: IngmarE
Du bist noch nicht ausgiebig mit GPS gefahren, hast dich noch nicht eingearbeitet und dir fehlt der Vergleich.

Das ist die Crux an der Sache: Erst ein GPS-Gerät kaufen, dann darfste mitreden. Habe ich auch mal von einem gehört, der Drogenentzug hinter sich hatte. "Über Drogen [in dem Fall insbesondere Hasch, Heroin] kannst du nur mitreden, wenn du das selbst mal durchgemacht hast", sagte er sinngemäß. Nachteil an derartigen Argumentationen: Ich muss die Sache vorher entscheiden, ob ich sie will oder nicht, sonst ist es zu spät. Beim GPS ist es sicherlich weniger dramatisch, da ist nicht gleich ein Leben weggeschmissen, sondern im schlechtesten Fall nur Zeit und Geld. Und was ist das schon im Vergleich zur(GPS-)Liebe? schmunzel

Fast alle, die hier mit Herzblut vom GPS erzählen, argumentieren aus der Anwendungsseite heraus - wie einfach das zu bedienen ist und welche Möglichkeiten sich dabei eröffnen. Tatsächlich habe ich auf dieser Ebene aber nie argumentiert. Ob ich das GPS für sinnvoll erachte, muss ich vor dem Kauf entscheiden. Landkarten aus Papier sind für mich völlig ausreichend, warum sollte ich dieses bewährte System aufgeben, in dem ich für mich nur Vorteile erkenne?

Eine Mikrowelle ist auch fantastisch, wenn man alle Vorteile kennt, hochauflösendes Fernsehen auch eine revolutionäre Form des Sehens, wenn man den Vermarktern glauben darf. Dennoch wage ich zu behaupten, dass ich auch ohne den Erwerb solcher Produkte relativ sachgerecht entscheiden kann, ob ich das brauche oder nicht. Ein GPS-Seminar kann mir diese Überlegung auch nicht abnehmen. Und ich lehne mich noch weiter aus dem Fenster, und behaupte eben wie o.a., dass auch einige (etliche?) GPS-Anwender unter den Radfahrern diese Technik nicht wirklich bräuchten. Auch dieses Urteil müsste man mir zugestehen können, denn erstens haben es etliche GPS-Anwender selbst so verbal tituliert (technische Spielerei) und zweitens sind solche Bewertungen in anderen Bereichen absolut üblich und akzeptiert, wenngleich ebenfalls strittig (Espressomaschine, HD-TV, Mikrowelle, Auto etc.) und mit moralischen Keulen überfrachtet. träller

In Antwort auf: IngmarE
Eine Papierkarte kann viel, aber sie kann mir nicht innerhalb von wenigen Sekunden sagen welche Campingplätze in welcher Entfernung in meiner Richtung liegen, sie kann mir nicht so einen schnellen Überblick übers Terrain geben.

Kann sie, nicht jede, aber kann sie.

In Antwort auf: IngmarE
Eine Karte sagt mir nicht wo der nächste Supermarkt oder Tante Emma-Laden ist (in wenig besiedelten Gebieten durchaus sehr sinnvoll).

Hast recht. Kann sie nicht. Was ist aber mit Öffnungszeiten - ist oft wichtiger zu wissen?

In Antwort auf: IngmarE
Eine Karte kann mir nicht für meinen jeweiligen Standpunkt die Sonnenuntergangszeiten sagen, und sie sagt mir auch nicht, wo Norden ist, dafür brauch ich wieder nen Kompass.

Doch, kann sie auch. Karte richtig rum halten! Gemeinhin habe ich auch ein Vorstellung, wo sich die Sonne befindet (auch bei Wolken), wann sie auf- und untergeht und in welche Richtung die Flusstäler verlaufen. Ist halt Erfahrungssache. - Gut das ist jetzt etwas Eigenlob und Prahlerei - aber das darf ich jetzt, wurde mir ja oben attestiert. zwinker

In Antwort auf: IngmarE
Ich hab jetzt erst nach >1Jahr erfahren, dass mein GPS mir ja von geladenen Tracks noch aufm Gerät ein Höhenprofil erstellen kann. Das heisst, man sieht sogar vorher detailliert was einen erwartet. Und da gibts sicher noch so 1-2Funktionen deren Wert ich noch nicht zu schätzen weiß.

Tja, das hat bei mir weniger als ein Jahr gedauert, dass ich sehe, was mich bergmäßig erwartet. Alles von der Karte abgelesen! Manchmal will ich es auch gar nicht wissen, sonst würde ich gleich drei Kreuze machen. grins Manchmal werde ich auch überrascht, das ist dann Radlerpech - soll es sogar mt GPS geben? - Manchmal gucke ich auch in die Landschaft, und die sagt mir dann, was mich erwartet. Es geht hoch, es geht runter, oder es wird schlechtes Wetter. schmunzel

In Antwort auf: IngmarE
Ich bin schon etliche Monate zusammengerechnet durchs Elbi gelaufen, und so riesig ist das Gebiet nicht, aber der Urlaub mit dem GPS war eine Offenbarung.

Tja, diese Art religiöse Verklärung ist aber jetzt nicht von mir ausgesprochen worden. Aber du wirst ausreichend Jünger hier finden, die mit dir Brot und Wein teilen werden. lach
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 12:20

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: IngmarE
Eine Karte sagt mir nicht wo der nächste Supermarkt oder Tante Emma-Laden ist (in wenig besiedelten Gebieten durchaus sehr sinnvoll).

Hast recht. Kann sie nicht. Was ist aber mit Öffnungszeiten - ist oft wichtiger zu wissen?

Auch diese Info kann eine Karte enthalten. Bei digitalen Karten geht das über ein PopUp (wenn ich das mal so nennen darf) und bei Papierkarten meist über verweise auf den Rand oder die Rückseite. Der Informationsgehalt einer Karte ist unabhängig von GPS-Geräten.
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 12:23

Das ist nicht religiös, das ist Liebe. Als ächter Sachse(tm) liebe ich mein Elbsandstein. Es gibt wanderrouten, sozusagen die Bundesstrassen im Elbi, die könnte ich dir komplett durchgängig beschreiben, incl. umgestürzter Bäume und Felsen.

Das GPS hat mir aber geholfen den Abzweig zu Wegen zu finden, die ich vorher vergeblich suchte (weit abseits der Wege suchste halt ohne GPS nicht, weils überall mal schnell runter geht). Und früher war es sehr zeitaufwendig in Verbindung mit 1:10 000 Detailkarte und Kletterführer die Felsen zu identifizieren. Jetzt war das spielerisch und sehr schnell möglich.
Wenn man sein Gebirge so mag, dann ist man extrem dankbar für jedes Werkzeug was einem solche neuen Möglichkeiten eröffnet.

Ich hab jetzt Wege gefunden, wo ich vor paar Jahren noch ne halsbrecherische halb lebensmüde Kletteraktion einlegen musste, weil selbst 1:10 000 zu unpräzise war bei selten begangenen und kaum noch ausgetretenen Wegen.

EDIT: Den Laden, Campingplatz, etc.pp mit der kürzesten Entfernung zu finden, geht auf der Papierkarte doch nur mit Suchen aller Zeltplätze, marken und dann Bindfaden. Beim GPS sind es wenige Klicks und paar Sekunden Wartezeit, dann bekommste die Zeltplätze mit steigender Entfernung und genauer Kompassrichtung in einer Liste.
von: gerold

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 13:33

In Antwort auf: aighes
Generell finde ich den Einsatz von Batterien sehr fragwürdig, vorallem in Geräten, die deutlich mehr verbrauchen als die Selbstentladung eines Akkus verbratet.


Nicht bös sein aber diesen Satz verstehe ich nicht - gebe aber zu, dass Physik nicht meine Stärke ist...

Ich hab Verständnis für die GPS-Verweigerer hier im forum (war ja selber lang genug einer) - aber unterm Strich sparen die Dinger - als Ergänzung zur Landkarte - oft viel Zeit (denke da an die Hotelsuche in Kleinstädten in Thailand oder eben das Aufsuchen von warmshowers-Adressen in unbekannten Gegenden) - Zeit, die fürs Radeln bleibt...

Gruß Gerold
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 13:49

Akkus und Batterien entladen sich mit der Zeit ein wenig, auch wenn du keine Leistung entnimmst (Selbstentladung). Bei einer Wandquartzuhr ist es bspw. möglich dass dieser Effekt sich stärker auf den Ladestand auswirkt, als der Verbrauch der Uhr. Da kann es dann schon sinnvoll sein, eine Batterie zu verwenden. Bei einem Gerät, das einen Verbrauch von einer Batterie am Tag hat, kannst du die Selbstentladung in den Skat drücken.

Ob dir der Umweltschutz die ~100g Mehrgewicht für ein Ladegerät wert sind, musst du natürlich selber entscheiden.
von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 14:18

Unterwegs macht es halt Sinn
- weil die länger halten als Akkus,
- sich nicht entladen,
- ich kein Ladegerät mitschleppen brauch und
- deshalb auch nicht nach einer Steckdose dafür suchen muss.



von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 14:55

Es kommt doch auch auf die Person an.
Die Argumente von Veloträumer Matthias sind nachvollziehbar und ich würde an seiner Stelle genau so handeln. Warum sollen er oder Andere sich einen Navi kaufen wenn Sie mit der Situation zufrieden sind und mit Karten gut navigieren können.

Ich persönlich bin mit noch so detailgetreuen Karten auch auf gut ausgeschilderten Radwegen falsch gefahren, war unsicher und oft genervt. Deshalb ist ein Navi gut für mich. Ich fahre nicht mehr falsch, fühle mich sicher und bin deshalb auch nicht mehr genervt.

Jedem dem es so geht wir mir, empfehle ich einen Navi.
Jedem dem es so geht wie Matthias, soll bei den Karten bleiben.

Es gibt Menschen die kochen gerne selbst und manche gehen lieber ins Lokal.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 15:21

In Antwort auf: Olibaer

- sich nicht entladen

Die Selbstentladung merkst du in der kurzen Zeit (<1 Woche) nicht.
In Antwort auf: Olibaer

- ich kein Ladegerät mitschleppen brauch und

Dafür schleppst du dann ein paar Ersatzbatterien rum. Ob das besser ist?
In Antwort auf: Olibaer

- deshalb auch nicht nach einer Steckdose dafür suchen muss.

Da gibt es mobilere Möglichkeiten als eine Steckdose
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 16:17

In Antwort auf: Olibaer
... Die Argumente von Veloträumer Matthias ...
Warum sollen er oder Andere sich einen Navi kaufen wenn Sie mit der Situation zufrieden sind und mit Karten gut navigieren können. ...

Wer hat das denn von ihm verlangt?

Gruß Dietmar
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 16:33

In Antwort auf: Job
GPS ist nichts anderes als eine linie auf einer Karte.

so könnte man das sehen. Aber eigentlich liefert das GPS nur Informationen über die aktuelle Position. Diese wird dann auf GPS-Geräten durch ein Symbol (meistens ein Pfeil) angezeigt, nicht mehr und nicht weniger. Mit geeigneter Software und/oder persönlicher Vorbereitung kann man dann noch Routen vom GPS-Gerät berechnen oder eine vorgeplante Wegeführung (Route oder Track) als Linie anzeigen lassen.

Wie man so eine Technik einsetzt, bleibt jedem Nutzer selbst überlassen. Ich benutze mein GPS-Gerät sehr häufig nur als reines Kartenanzeigegerät. Dann gibt's keine Linien und Abbiegehinweise, sondern ich muss halt sehen, was mir die Karte bietet und wie ich meinen Weg finde. Nur über meine aktuelle Postion brauche ich mir dann im Regelfall keine Gedanken machen.

mfg

- horst -
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 16:49

In Antwort auf: atk
In Antwort auf: cyclist

Ihr, die ihr da so gegen wettert, wendet auf jeden Fall mehr Energie auf, dies hier kund zu tun, als wir, die wir sagen, das wir GPS & digitale Karten (und evtl. auch noch Papierkarten) nutzen. Wir hingegen nutzen (nutzten) die Zeit dann doch lieber, um schon mal die nächste(n) Tour(en) zu planen, oder auch zu verwerfen, umzuplanen... - was ja mit Papierkarten deutlich schwieriger von statten geht, da man ja schlechter radieren kann.

Ich wundere mich schon immer, warum du, Hopi und was weiß ich wer noch, so unendlich viel Energie und Zeit aufwendet, jedes Thema, das nur im entferntesten mit GPS zu tun haben könnte, vollzuschreiben.


Intererssante Reaktion. Da macht Cyclist irgendwelche, in diesem konkreten Fall auch für mich schwer nachvollziehbare Aussagen und Dir fällt nicht Besseres ein, als sich dann gleich auch über andere Diskussionsteilnehmer diffamierend zu äußern.

mfg

- horst -
von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 16:52

In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: Olibaer
... Die Argumente von Veloträumer Matthias ...
Warum sollen er oder Andere sich einen Navi kaufen wenn Sie mit der Situation zufrieden sind und mit Karten gut navigieren können. ...

Wer hat das denn von ihm verlangt?

Gruß Dietmar


keine Ahnung, ich nicht.
Ich hab auch nirgendwo geschrieben, dass es jemand von ihm verlangt hätte.

oder wolltest Du mir nur das Wort verdrehen?
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 16:52

In Antwort auf: hopi
[…]Wie man so eine Technik einsetzt, bleibt jedem Nutzer selbst überlassen. Ich benutze mein GPS-Gerät sehr häufig nur als reines Kartenanzeigegerät. Dann gibt's keine Linien und Abbiegehinweise, sondern ich muss halt sehen, was mir die Karte bietet und wie ich meinen Weg finde. Nur über meine aktuelle Postion brauche ich mir dann im Regelfall keine Gedanken machen.[…]

So mache ich es meistens auch. Ansonsten nutze ich noch die Trackaufzeichnung.
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 16:54

In Antwort auf: Olibaer
[…]oder wolltest Du mir nur das Wort verdrehen?

Keep cool zwinker

Nicht alles, was anders verstanden wird als es gemeint ist, ist vorsätzlich anders verstanden.
von: JaH

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 17:04

In Antwort auf: aighes
In der "Not" sind sie sicher nützlich, aber für den ständigen Gebrauch ist es eine große Umweltverschmutzung.
Das ist Strom aus tragbaren Strom"dosen" immer, egal ob der Strom "sauber" aus der festen Stromdose entnommen wird, oder vorher per Chemie in der tragbaren Dose eingelagert wird. Und die wiederbefüllbare Stromdose selber ist auch nicht ohne, aufgrund der bei der Herstellung verwendeten Techniken (Produktion in Fernost) und der Materialien.

Für Papierkarten wäre aber auch eine "Verschmutzung" anzunehmen, da das Papier ja erstmal hergestellt werden muss, dann all die Druckfarben ...

Aber nochmal wenn-leer-dann-wegwerf-Batterien, die muss man ja nicht in den normalen Müll entsorgen, sondern man ist sogar gehalten sie gefälligst getrennt in bereitstehende Sammelbehälter zu entsorgen, welche dann im Tonnen-Maßstab von Spezialunternehmen abgeholt werden, um dann in Prozessen die wieder gut verkaufbaren Stoffe durch Recycling dem Produktionskreislauf wieder zuzuführen.
von: JaH

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 17:09

In Antwort auf: Peter Lpz
Wer hauptberuflich als "Reiseleiter" arbeitet, wird sich ja bei der ganzen GPS Flut langsam Sorgen um seinen Job machen müssen. Wozu sind die dann eigentlich noch gut?

Für die Stimmung. Reiseleiter sind immer auch Entertainer. Weil auch in der freien Wildbahn kommt der moderne all-Inclusive Mensch von heute nicht mehr ohne Bespassung aus. Okay, man kann es auch normale Geselligkeit nennen, wenn man eben nicht allein reisen möchte, was ja durchaus auch zu verstehen ist und etwas normales darstellt. schmunzel
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 17:13

In Antwort auf: Olibaer
... Ich hab auch nirgendwo geschrieben, dass es jemand von ihm verlangt hätte.

oder wolltest Du mir nur das Wort verdrehen?

Ich bezog mich nur auf "sollen". Soweit ich die Beiträge in Erinnerung habe, hat niemand verlangt, dass sich irgendwer ein Navi kaufen "soll". Keinesfalls wollte ich etwas verdrehen.

Gruß Dietmar
von: netbelbo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 17:49

In Antwort auf: Holger

So mache ich es meistens auch. Ansonsten nutze ich noch die Trackaufzeichnung.

Hach, endlich ein Gleichgesinnter grins .

Übrigens: ich finde GPS in vielen Situationen eine sehr praktische Sache. Wäre ich jedoch vor die Wahl gestellt, GPS oder Papierkarten auf Radreise mitzunehmen, ich würde nicht lang überlegen und mich für die Plastiktüte voller Papierkarten entscheiden.

Gruß netbelbo
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 17:57

In Antwort auf: netbelbo
[…]Wäre ich jedoch vor die Wahl gestellt, GPS oder Papierkarten auf Radreise mitzunehmen, ich würde nicht lang überlegen und mich für die Plastiktüte voller Papierkarten entscheiden.[…]

Vorsicht! Das habe ich ganz zu Anfang des Threads auch schon mal geschrieben ... und war dann der böse, böse Auslöser einer Entweder-Oder-Debatte zwinker
von: sigma7

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 20:11

Ich schrieb 'mindestens 10 Tage'; ich plane auf dieser Grundlage. Praktisch halten die Batterien meist deutlich länger.


andre
von: edo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 13.10.10 23:05

In Antwort auf: Landradler
Aber was willst du mit einem etrex ohne Kartendarstellung? DAS würde bei mir auch in der Ecke liegen. zwinker Sowas taugt doch höchstens zum Geocachen.


Auch Geocachen macht Spaß - können sich hier viele vermutlich auch nicht vorstellen.
Auch durchs Geocachen habe ich Ecken in meiner Gegend kennen gelernt, auf die ich sonst nie gestoßen wäre.

edo
von: iassu

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 14.10.10 02:32

Ganz nebenbei: weiß nicht, ob das schonmal so kam, aber ich strippe gewöhnlich meine Landkarten so, daß weder Pappdeckel, Einlageindex o.Ä. noch unbenötigte Kartenbereiche dabei sind. Bißchen banausal, aber erleichternd. So paßt alles locker in eine A4 Klarsichthülle, deren Profil immer noch zweidimensional bleibt.
von: Landradler

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 14.10.10 05:45

Das Geocachen Spaß macht weis ich doch. Wir sind mal auf einer Weihnachtsfeier zwischen zwei Gängen mal eben mit der Stirnlampe und im Anzug im Wald verschwunden. Wie gut das uns keiner gesehen hat. lach
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 14.10.10 06:53

Hi,

irgendwas mache ich da falsch. Nach 18h schaltets sich bei mir 2 AA (2850) das Vista HCX aus, d.h. nach 1,5 Tagen. (Ich schalte das morgen, mit entsprechender Beleuchtung ein und abends aus).

Gruß
Thomas
von: mgabri

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 14.10.10 10:13

In Antwort auf: JohnyW
irgendwas mache ich da falsch. Nach 18h schaltets sich bei mir 2 AA (2850) das Vista HCX aus, d.h. nach 1,5 Tagen. (Ich schalte das morgen, mit entsprechender Beleuchtung ein und abends aus).

Du willst offenbar nicht rechnen. So wie das aussieht fährt Andre keine allzulangen Tagesetappen. Mit den gefahrenen Kilometern hat das ja erstmal nix zu tun.
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 14.10.10 11:22

Hi Micha,

als er mit mir gefahren ist, waren die schon länger als 2h. Dafür aber kilometermäßig kurz.

Gruß
Thomas
von: HyS

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 14.10.10 16:32

Unser Forstamt ist darüber auch "begeistert". Da werden irgendwelche "Schätze" in hochsensiblen Naturschutzgebieten wie dem Schwenniger Moos versteckt und die Schatzsucher graben dann alles um und trampeln überall quer durch.
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 14.10.10 16:46

18h mit Beleuchtung haut schon hin. Ich hab mit Batterien auch schon an die 25h ohne Beleuchtung geschafft. (ohne diese Zusatzsatteliten WAAS/egnos, ohne Kompass, darauf achten, wenn man verschiedene Kartensätze hat, dass wirklich nur einer geladen wird, und nicht dass die anderen mitgeladen werden und unsichtbar im Hintergrund liegen; ausserdem auf jegliches Routing-/Tracknachfahren-geschichte verzichtet, Tracks nur auf der Karte angezeigt und so nachgefahren; sowenig Licht wie möglich, sowenig Rechenleistung wie möglich).
Wenn man bei großen Pausen ausschaltet, kann man schon 5Tage mal 4-5h reine Fahrtzeit mit 2Batterien hinkommen. Das können 4-500km mit 2 Batterien sein.
von: Wendekreis

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 14.10.10 22:06

Ich nehme inzwischen keine Papierkarten mehr mit. Ich bin sehr sprunghaft bei meinen Entscheidungen. Die Karte, die ich brauchen könnte, habe ich nicht dabei, und die Karte, die ich dabei habe, brauche ich nicht. Ein gutes GPS-Gerät bietet mir alles Nötige, zeigt mir notfalls im Regen den Weg zum nächsten Bahnhof. Ich habe eine Ersatz-Speicherkarte von 3 Gramm mit ganz Europa für den Notfall im Gepäck.

In den letzten Wochen mit Rad und Bahn quer durch Deutschland an fast allen größeren Flüssen, besonders gerne in Weinbaugebieten, hatte ich ein eTrex Vista HCX am Lenker. Einige Touren zuvor war es noch vom Oregon 450 begleitet. Der Oregon war mir zu tolpatschig bei der Routenbestimmung und letztlich zu unleserlich bei Fahrt. Dass ich ohne Oregon nicht mehr sehen kann, welche Steigungen auf mich zukommen, vermisse ich nicht. Ist eben wie in alten Zeiten.

Den Oregon habe ich einer meiner vielen Töchter überlassen. Sie ist Försterin und sucht nun damit im Bayerischen Staatsforst nach Oregon-Tannen. Dass sie im Unterholz auch mit Oregon nicht mehr auf den Pfad der Tugend findet, weiß sie. In den Himmel gewachsene Baum-Riesen stellten sich als Empfangshindernisse heraus.

Weil im diesem Forum so viel die Rede ist von den Qualitäts-Merkmalen für radler-geeignete Zelte: Ich habe im Oktober keinen einzigen Radler mit Zelt auf einem Zeltplatz getroffen.

Ich schätze Deine Beiträge ebenso wie die von "cyclist".

Noch ein Nachtrag: Als ich heute in Plattling vor dem Bahnhof stand und die Isar als nächstes Ziel eintippte, hielt ein Autofahrer neben mir, fragte, welche Probleme ich hätte, und wies mir den Weg in klarer Sprache zum Isar-Radweg. Er war sich einig mit dem eTrex.
von: Barfußschlumpf

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 14.10.10 22:09

Warum?
Sie sind schön und es macht Freude darin zu lesen und sie mit der wirklichen Landschaft zu vergleichen, um zu wissen wo man ist schmunzel

Gilt natürlich nur für schöne Landkarten.

Schnauf:
3 Stunden hab ich mich jetzt durch diese Diskussion gelesen, wusste gar nicht, daß es hier so interressante Diskussionen gibt.

Habe viel gelacht - es ist lustig, wo die Stellungen verlaufen, sogar mitten durch die Deutsche Bundesbahn.

Wie ihr euch denken könnt, unterstreiche ich voll und ganz bis ins letzte argumentative Detail die technikkritischen Aspekte von Matthias, die er hier in perfekter, differenzierter Form eingebracht hat - bravo!!
Deshalb bin ich hier ja überflüssig.

Natürlicherweise fällt die technikkritische Argumentation im Techniker-Forum auf kargen Boden und provoziert heftige Gegenwehr - ihr habt dem Ärmsten ganz schön die Faust gegeben. Ich wusste gar nicht, daß Matthias so konfliktstark sein kann.
Fühle mich schuldig, nicht schon eher sekundiert zu haben.

Es ist ja nicht so, daß veloträumer das einzig technikkritische Element hier bei den Technikern wäre. Vereinzelt melden sich ja die Schöngeister zu Wort.
Aber Manche/r hat eben nicht die Traute, sich gegen die zehnfache Mehrheit auszusprechen.

Nun:

Ich bin voll und ganz davon überzeugt, daß jedem hier das ihm Genehme und Erreichbare zusteht - Ingenieure und Jugend mit Satellitenortung - Rest (Musiker/Frauen??/Sozialberufe) darf Landkarte behalten.

Man darf übrigens auch ohne eins von zweien fahren: mit Nase.
Ja darf denn das sein? Ich fuhr schon hunderte Nasen-Kilometer am Stück.
Meistens wusste ich nicht, wo ich war. Da ich aber zu essen dabei hatte, war es mir egal.
Ich sah nach Kirchtürmen oder horchte nach Mopeds, wenn eine Straße fehlte (zur Orientierung ein Segen das Geknatter).

Ja - so kann man doch nicht radreisen - was sagen denn da die Nachbarn?

Es ist so:

Die Ängstlichen, aber auch die Administratoren, die brauchen ihre Punkte, damit sie in der unkalkulierbaren Fremde pünktlich zu Tisch kommen (Essen kann kalt werden), der Szenerie mithilfe der Bundesbahn oder gar der Deutschen Lufthansa entfliehen können, wenn es zu schrecklich wird oder auch einfach nur, damit sie wissen, worauf als nächstes die neueste Digitalkamera zu richten ist. Ihr ahnt es: dies sind die typischen GPS-Abonennten, denn die Maschine liefert pünktlich Punkt für Punkt - sekundengenau - atompräzise.

Die Unkalkulierbaren, Wechselwähler und Hans-Guck-in-die-Lufts, denen ist es wurst, wenn sie sich verfahren - sie richten sich neu aus oder aber irren blind und leidend umher, bis Gott der Herr ihnen den neuen Weg weist.
Neuer Weg - neue Perspektive - ungeahnte Augenblicke bieten sich dem Handy-Auge, Nie-Erträumtes zieht an deren Route, Zufallstrack vorbei - wozu braucht es da noch ein POI ?
Auch Nahrung und ein weiches Nachtlager findet sich oft wie von Gottes Hand gegeben - es ist noch immer gut gegangen schmunzel
Landkarten-Menschen oder gar Ohne-Alles-Radler.

Ich selbst fahre einfach aus Gewohnheit und weil es gut geht nach Papier.
Landkarten fand ich auch immer sehr spannend, war an vielen Orten schon beheimatet und habe als erstes immer dicke Kartenbündel besorgt, die hier noch immer in Sammlerreihen veraktet stehen, weil es damals kein Satellitensystem gab. Das Kartenlesen, was nicht viele Leute gut können (hier im Reiseforum aber schon), hat mir als Knirps schon mein Papa beigebracht, der war bei der Wehrmacht schmunzel
Ich konnte das immer besser als Binärrechnung.
Den entscheidenden Hint fürs Handling der Papierstapel hat zum Schluß iassu beigetragen:
Man kann das Papier mit einer Schere kleinschnippeln, dann ist es bald federleicht. Den Überblick kann man trotzdem gewinnen. Sicher nichts für bildungskomplex-beladene Mittelstandsbürger (ich zerschneide auch Bücher - den Rest verbrenne ich).

Bei GPS muss man nix zerschneiden.
Ich hatte geliebäugelt vor Jahren zum Spielen. Für die teuren Dinger brauchte man noch einen Compi vom Windo. Den hatte ich nicht. Deshalb kein Etrex.
Jetzt habe ich einen (ein Reservecompi mit Reservewindo für den Notfall). Aber ich habe das alles gründlich studiert und bin zum Ergebnis gekommen, daß das außer Gespiele für mich nicht taugt zur Zeit. Ich brauch ja keine Punkte und orientierungslos bin ich sowieso - trotz Rectanorm-Kompass! Außerdem fehlen die Mittel - an der Krise beißen die Armen.
Also nix GPS für den Schlumpf, welcher veloträumers situativer Radreiseteilnehmer-Analyse darumb voll beipflichtet.

Aber etwas hat es noch, dieses GPS:
Wenn sich ältere Herren erfolgreich mit diesen zukünftigen Weltraumtechniken beschäftigen und ihnen die Funktionen zu entlocken verstehen, werden sie gleich viel genießbarer und ihrer Umgebung verträglicher, als Leute, die ihre Lebensjahrzehnte auf dem technischen Niveau ihrer 28er Jahre zubringen.
Senioren mit Technikbezug bleiben im Leben enthalten.

Deshalb, meine Damen (Ü50): schenkt eurem Liebsten ein Satelliten-Navigationssystem zum Weihnachten und einen Kurs der VHS dazu. Er wird es euch durch ein lange fröhliches Wesen danken!
'Schatz, schön, daß du endlich zurückl bist - hast du alle Punkte gefunden, die dir dein Apparat gezeigt hat?'
von: Wendekreis

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 14.10.10 22:25

Hallo!

Du kennst Dich wirklich aus! Ich würde ohne mein eTrex Vista HCX auf keine Tour mehr gehen. Ich bin ihm dankbar für die tagtäglichen Hilfen, die ich noch von keiner Papierkarte bekam, die ich kiloweise im Schrank habe, zum Vielfachen von den derzeitigen Kosten für einen Vista.

Ich gebe den eTrex nicht mehr aus der Hand, solange es nichts Besseres gibt. Ich habe sogar Pattex Repair im Gepäck, um bei Bedarf den Gummimantel anzukleben.
von: nöffö

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 05:29

In Antwort auf: Barfußschlumpf

Die Ängstlichen, aber auch die Administratoren, die brauchen ihre Punkte, damit sie in der unkalkulierbaren Fremde pünktlich zu Tisch kommen (Essen kann kalt werden), der Szenerie mithilfe der Bundesbahn oder gar der Deutschen Lufthansa entfliehen können, wenn es zu schrecklich wird oder auch einfach nur, damit sie wissen, worauf als nächstes die neueste Digitalkamera zu richten ist. Ihr ahnt es: dies sind die typischen GPS-Abonennten, denn die Maschine liefert pünktlich Punkt für Punkt - sekundengenau - atompräzise.

Die Unkalkulierbaren, Wechselwähler und Hans-Guck-in-die-Lufts, denen ist es wurst, wenn sie sich verfahren - sie richten sich neu aus oder aber irren blind und leidend umher, bis Gott der Herr ihnen den neuen Weg weist.


Herrlicher Beitrag!! Genau so ein Hans-Guck-in-die-Luft bin wohl auch schmunzel Mit anderen Worten: Ich bin überzeugt, dass ich mich mittels GPS häufig besser orientieren könnte als mit Karte - und will trotzdem kein GPS. Ich weiss, dass ein Tacho mir mm-genau sagen könnte, wieviel ich am Tag gefahren bin und was meine Durchschnittsgeschwindigkeit war (auf 0.01 km/h genau) - und will trotzdem kein Tacho. Die Digikamera (Erbe von meinem Vater) ist bestimmt 100-mal besser als meine alte manuelle Kamera - und hat mir den Spass am Fotografieren fast völlig verdorben. Grund? Ich hasse es, mich selbst in meiner Freizeit mit all dem technischen Zeug zu umgeben, selbst dann, wenn dieses Zeug den einen oder anderen Vorteil bringen würde. Irgendwie bekloppt, ich weiss...aber so denkt ein Hans-Guck-in-die-Luft

vG
Thomas

PS: In irgeneinem Thread hatte mal jemand geschrieben, dass er am liebsten sein Rohloff-Rad stehen lassen würde und zur Abwechslung mal mit irgend ´nem gammlingen 3-Gang-Rad auf Tour gehen würde. Kann ich sehr gut verstehen!
von: roul1

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 05:45

Schlumpf, das war gelungen. bravo bravo bravo

Gruß
Roul
von: HyS

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 05:49

Zitat:
PS: In irgeneinem Thread hatte mal jemand geschrieben, dass er am liebsten sein Rohloff-Rad stehen lassen würde und zur Abwechslung mal mit irgend ´nem gammlingen 3-Gang-Rad auf Tour gehen würde. Kann ich sehr gut verstehen!

Dieser Traum läßt sich einfach und kostengünstig umsetzen. Erfülle ihn dir. grins
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 07:24

In Antwort auf: Barfußschlumpf

Bei GPS muss man nix zerschneiden.
Ich hatte geliebäugelt vor Jahren zum Spielen. Für die teuren Dinger brauchte man noch einen Compi vom Windo. Den hatte ich nicht. Deshalb kein Etrex.
Jetzt habe ich einen (ein Reservecompi mit Reservewindo für den Notfall).
Nein, brauchste nicht. Mapsource läuft z.B. wunderbar mit Wine. Hier ein Artikel aus dem Ubuntu-Users-Wiki wie man dem Linux beibringt das GPS anzusprechen. Dauert nur paar Minuten. Das sollte so für jedes debian-linux gelten.
http://wiki.ubuntuusers.de/Garmin_eTrex_Serie

EDIT:Teuer? 150EUR für ein Legend HCX. 180EUR für mein Vista HCX Käufliche Karten brauchte ich erstmal nicht, weil OSM schon reicht, und die TOPO Version 2 hab ich mal extrem preiswert bekommen als viele auf Version 3 umstiegen, und jetzt gibts schon Version 4.

Da hab ich in manchen Jahren schon mehr für Karten ausgegeben. Ich dürfte jetzt schon fast im Plus sein, ab jetzt beginnt die Gewinnzone zwinker.

Wenn man sich noch die teuren Karten aufschwatzen lässt, dann hat man natürlich erstmal ne sehr große Investition.
von: goflo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 07:26

In Antwort auf: nöffö

PS: In irgeneinem Thread hatte mal jemand geschrieben, dass er am liebsten sein Rohloff-Rad stehen lassen würde und zur Abwechslung mal mit irgend ´nem gammlingen 3-Gang-Rad auf Tour gehen würde. Kann ich sehr gut verstehen!


Na diese Bescheidenheit würde ich mir wünschen.

Ich kenne jemanden, der immer wieder von der schönen Zeit spricht, in der er ohne Strom gelebt hat. Gerade hat er sich eine neue Wohnung gesucht und er musste eine mit Stromanschluss nehmen. Kein Problem, sage ich, "ich drehe dir einfach die Hauptsicherung heraus und es wird alles so schön wie damals, als du ohne Strom leben durftest". Wollte er aber nicht. Warum, weiß ich nicht, so wie ich auch nicht weiß, warum du dir kein altes 3 Gang Rad besorgst und damit auf Reisen gehst.
von: nöffö

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 07:48

Hallo,
das Beispiel mit dem 3-Gang-Rad habe ich nur gebracht, weil es in dieselbe Richtung geht wie meine Abneigung gegen GPS, Tacho etc. Nee, ohne Rohloff würde ich mich inzwischen nur noch ungern bewegen, macht einfach zuviel Spass...

Schönes Wochenende aus dem verschneiten Joensuu,
Thomas
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 07:57

In Antwort auf: nöffö
das Beispiel mit dem 3-Gang-Rad habe ich nur gebracht, weil es in dieselbe Richtung geht wie meine Abneigung gegen GPS, Tacho etc. Nee, ohne Rohloff würde ich mich inzwischen nur noch ungern bewegen, macht einfach zuviel Spass...

tja, wie sagt man in Köln: Jeder Jeck ist anders! schmunzel

mfg

- horst -
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 07:58

Hi,

In Antwort auf: nöffö
ohne Rohloff würde ich mich inzwischen nur noch ungern bewegen


bist wahrscheinlich leises Radeln nicht mehr gewöhnt grins

Duck und weg

Thomas
von: nöffö

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 08:14

Meinst Du das Geräusch, das entsteht, wenn ich diverse Frösche überrolle? teuflisch

Schönes Wochenende auch an die Anhänger der Kettenschaltung!
Thomas
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 08:26

Cool, nach einer GPS-Schlacht nun noch der Rohloff-Kampf grins
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 08:33

In Antwort auf: Holger
Cool, nach einer GPS-Schlacht nun noch der Rohloff-Kampf grins
Ich bin gar nicht in der Lage so schnell umzuschalten.

Ich würde ja gerne mal nur ein paar dutzend Rohloff-Gehäuse kaufen und die für Edel-Radfahrer als stilechte Handkaffeemühle anbieten. Natürlich mit Übersetzung, Kurbel und kleinem Kettenstrang.
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 08:33

Hi Thomas,

das kannst Du doch gar nicht hören! grins Wenn Du einen XR fährst spürst Du das nur am fehlenden Grip schmunzel

Gruß
Thomas
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 08:35

nur damit es Euch nicht langweilig wird grins
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 08:54

In Antwort auf: nöffö
... In irgeneinem Thread hatte mal jemand geschrieben, dass er am liebsten sein Rohloff-Rad stehen lassen würde und zur Abwechslung mal mit irgend ´nem gammlingen 3-Gang-Rad auf Tour gehen würde. Kann ich sehr gut verstehen!

Weichei! Meine Oma ist ihr Leben lang mit Singelschpiet gefahren, auch noch mit über 80. schmunzel

Gruß Dietmar
von: jutta

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 09:03

un mit ohne Licht! lach zwinker
oder Karbid grins
von: Wendekreis

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 09:55

Solch eine "blendende Konstellation" ist Dir schon lange nicht mehr gelungen.
von: Hansflo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 10:12

In Antwort auf: Barfußschlumpf

Die Ängstlichen, aber auch die Administratoren, die brauchen ihre Punkte, damit sie in der unkalkulierbaren Fremde pünktlich zu Tisch kommen (Essen kann kalt werden), der Szenerie mithilfe der Bundesbahn oder gar der Deutschen Lufthansa entfliehen können, wenn es zu schrecklich wird oder auch einfach nur, damit sie wissen, worauf als nächstes die neueste Digitalkamera zu richten ist. Ihr ahnt es: dies sind die typischen GPS-Abonennten, denn die Maschine liefert pünktlich Punkt für Punkt - sekundengenau - atompräzise.


Halleluja und Hosianna, gelobt seien sie alle, die reinen Herzens und nach der alten Lehre auf Wanderschaft gehen und auch fürderhin dem Leibhaftigen widersagen.

Der Unaussprechliche hat uns die Versuchungen der satellitenunterstützten Navigation geschickt, um den Untergang des Abendlandes einzuläuten.

Hoch leben alle lauteren Schlümpfe, die sich in den Sattel schwingen und wacker ohne Garmin durch die Lande und Paradies entgegenradeln.
Gelobt seien die Furchtlosen, die den Mut zu einer Verirrung auf sich nehmen und stets auf dem rechten Weg zu bleiben wissen.
Gesegnet seien alle Unverzagten, die am Risiko, gar zu spät zum Essen zu kommen, nicht verzweifeln.

Es ist zum Schieflachen, Hans

PS: Amen! ;-)
von: Uli

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 10:25

Für mich der "Beitrag des Monats" in der Kategorie "Humor".
Chapeau
Uli
von: ChrisTine

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 10:38

Das Schöne an diesem Thread ist doch der Gedanke, dass sich viele hier von Treffen kennen und sich wohl auch wieder treffen werden.

.....und so werden sie sitzen am Tische, am Lagerfeuer, vor den Zelten... lecker Bierchen, lecker Wein, die Steaks auf'm Grill und genießen gemeinsam, trotz zeitweiser Zweigeteiltheit in den Gedanken, das Dasein des Radlers, der Radlerin....
Egal, ob mit GPS oder Karte angereist.

Das Leben ist schön zwinker

Ein schönes Wochenende allen,
Chris schmunzel
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 10:47

In Antwort auf: Hansflo
... Es ist zum Schieflachen, Hans

PS: Amen! ;-)

Hallo Hans,

den barfüßigen Satiriker lese ich ja auch sehr gerne, aber Dein Beitrag ... alle Achtung!

Grinsend Dietmar
von: RudiS

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 10:49

Hallo,

ich würde den Prototypen testen, Gehäuse kann man aktuell (200529803642) in der Bucht angeln. grins

MfG
Rudolf
von: Anonym

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 10:52

Die GPS-Nutzer sind aber nur zufällig auf dem Treffen, weil die rote Linie sie gerade dahin führte. Wenn sich der Sohnemann nen Spass erlaubt und die rote Linie zuhause nochmal verlegt, kommen sie nie an. (noch fieser ist den Track immer im Kreis rumzuführen).

Die Kartennutzer hingegen sind selbstbestimmt da und im Zweifel lassen sie sich von der Karte auch nicht vorschreiben wo das Treffen nun genau liegt. So ein Forumstreffen zu zweit (incl. einem Nicht-Forumsmitglied) kann ja auch ne Bereicherung sein. Man muss es dann auch zu schätzen wissen, wenn man sich verfährt.

Im übrigen, beim Wandern, als noch kaum jemand GPS mit sich rumtrug, hatte ich schon die Situation erlebt dass es nur ganz knapp gut ausgegangen ist. Nachttemperaturen <-8°C, und eine Gruppe findet in der Nacht die Boofe (freiübernachtungsstelle unter Felsvorhang) nicht. Trotz Karte. War halt sehr dunkel, extrem verschneit, und Wegmarken sahen völlig anders aus, als tagsüber ohne Schnee.

Einer lässt den Rucksack bei der Gruppe und geht die Wegabzweigung suchen. Kommt nicht wieder. Wird nicht gefunden. Die Gruppe findet den Weg ohne ihn, und kommt mit seinem Rucksack am Feuer an. Suchgruppen gehen los, keiner findet ihn. Die ganze Nacht nicht, hatte also nur seine Jacke an, restliche Utensilien im Rucksack. Der hat die Nacht sich in eine Felsspalte gequetscht und da drin ein Feuer gemacht. Mit GPS wäre die Situation anders abgelaufen.
von: jutta

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 10:53

Zitat:
Es ist zum Schieflachen

Kann man das denn ohne GPS überhaupt feststellen?
von: ChrisTine

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 11:05

Wie hat er Feuer gemacht, wenn alle Utensilien im Rucksack waren und er nur ne Jacke an hatte?
Nicht schlecht.

Aber das sprengt jetzt sicher den Faden....

(Habe übrigens mit Interesse deinen Reisebricht gelesen. Die Truppe in Münster kenne ich teilweise auch. Kann nachvollziehen, dass es schön war!)

Grüß'le, Chris schmunzel
von: goflo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 11:06

In Antwort auf: Hansflo


Hoch leben alle lauteren Schlümpfe, die sich in den Sattel schwingen und wacker ohne Garmin durch die Lande und Paradies entgegenradeln.



Nein, der wahre, wirkliche und echte Schlumpf wird sich niemals auf ein Fahrrad setzen - dieses erst gut 100 Jahre alte Teufelszeug. Hätte der Herrgott gewollt, dass wir fahren, hätte er uns keine Füße, sondern Räder ans Becken getackert.

Ich habe mich beim Lesen dieses Fadens schon mehrere Male gefragt, was die Hardcore Ablehner des GPS wohl zum Teufelsrad gesagt hätten, wenn sie damals gelebt hätten. Ich jedenfalls finde, dass man auch gut zu Fuß gehen kann, dass man dabei viel mehr sieht und ich glaube auch, dass Geschwindigkeiten über 12 km/h dem Menschen schaden.
von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 11:25

In Antwort auf: ChrisTine
Das Schöne an diesem Thread ist doch der Gedanke, dass sich viele hier von Treffen kennen und sich wohl auch wieder treffen werden.

.....und so werden sie sitzen am Tische, am Lagerfeuer, vor den Zelten... lecker Bierchen, lecker Wein, die Steaks auf'm Grill und genießen gemeinsam, ...

.. wie die letzten Landkarten verbrennen

Das Leben ist schön träller
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 11:43

Hi Chris,

Du weißt doch, dass sich beide Gruppen auf den Treffen mit und ohne GPS verfahren - teilweise sogar gemeinsam grins

Gruß
Thomas
von: atk

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 12:35

In Antwort auf: goflo
die Hardcore Ablehner des GPS

Du Armer, es will dir doch niemand von den Ablehnern dein Spielzeug wegnehmen. Sie sagen ja nur, dass sie ohne dieses glücklich sind. Müssten sie natürlich nicht tun, aber man kann es akzeptieren, ohne seine Ehre gekränkt zu sehen.
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 12:49

In Antwort auf: Holger
Cool, nach einer GPS-Schlacht nun noch der Rohloff-Kampf grins

Ich plädiere dafür, diesen Thread mit Peterle's Thread "Rohloff nicht radreisetauglich" zusammenzulegen! lach
Wie immer sich Peterle nennen mag, er hat ein Talent, die entscheidenden Themen der Zeit hier in den allseits beliebten Mega-Threads zu starten. Er hat es wohl bisher einmalig geschafft, dass ein renommierter Hersteller aus dem Bike-Bereich hier Stellung genommen hat. Peterle hat es auch geschafft, hier regelmäßig Mitglieder zu geradezu literarischen Höhenflügen anzuregen. Auch ich habe schon hochinspirierte Beiträge dadurch entwickeln dürfen, die ich sonst nie hätte erdenken können. (Gewiss unter der Mithilfe eines gewissen Trasgu... grins )

Was haben wir - wohl doch die meisten? - nicht alle schon Tränen gelacht in diesen Themenblöcken. Und wer hätte gedacht, dass die Wahl des Fahrradantriebs oder der Orientierungsform auf Straßen und Wegen eines einzelnen Mitgliedes geradezu historische Marksteine in der Forumsgeschichte schreiben würde. Wortzitate wie "demokratische Physik" sind nicht mehr aus meinem Alltag wegzudenken. lach

Das ist die Stelle, einmal Dank zu sagen: Peter, du bist ein super Forumskerl! bravo

Natürlich gilt der Dank allen Beitragsschreibern, die es verstehen die Themen mit dem nötigen Pfeffer zu würzen. Auch ein guter Hase wird erst zum Geschmackserlebnis, wenn er in würzigen Kräutern geschmort und gewendet wird. Trotzdem:

Peterle, du darfst uns wirklich nie verloren gehen!!! lach
bier wein bier wein

veloträumer,
der die immer noch Humorlosen im Forum vor den schädlichen Langzeitwirkungen beim Lesen des Textes warnt. Im Zweifel fragt euren Hamster oder Ziegenbock.
von: roul1

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 13:02

Mann oh Mann und ich glaubte schon das Abendland mit seiner reichen Papiervielfalt verloren. lach

Und jetzt ein Happy End ???

Kann nicht sein, haut euch bitte elekteronisch weiter die Schädel ein, wo jetzt solche literarischen Ergüsse hervorquellen. zwinker

Lachende Grüße
Roul
von: veloträumer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 13:19

In Antwort auf: goflo
die Hardcore Ablehner des GPS

Scheint so, als wolltest du die Schießgräben neu ausheben. lach Bevor das Kriegsgericht ein Urteil fällen kann, beantworte folgende Fragen:
Wer oder was ist ein Hardcore-Ablehner des GPS?
Wieviele und wen glaubst du erkannt zu haben?
Wie sieht es als Bits-&-Bytes-Klerikaler mit deiner sprachlichen Begabung aus, den sprachlichen Wirrungen dieses Fadens zu folgen, in dem ich deine Erkenntnis nicht wiederzufinden vermag? verwirrt (Evtl. wirkt sich diesbezügliches Unvermögen strafmildernd aus. lach )

(@roul1: Fortsetzung in Gang gesetzt. grins )
von: netbelbo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 13:25

In Antwort auf: veloträumer
[...] Fortsetzung in Gang gesetzt. grins [...]


Das freut mich zu lesen. Ich bin mal gespannt...

Gruß netbelbo
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 13:27

In Antwort auf: veloträumer
... Wer oder was ist ein Hardcore-Ablehner des GPS? ...

Das fragst Du? schmunzel

Zitat:
... Wieviele und wen glaubst du erkannt zu haben? ...

Wenn ich mal antworten darf: Ich glaube: keine, denn ...

... ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
ich kenn' auch die Herren Verfasser.
Heimlich tranken sie den Wein
und öffentlich predigten sie Wasser.

(aus dem Gedächtnis zitiert)

Mit anderen Worten: Die größten Gegner der Elche ...

Gruß Dietmar
von: rayno

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 13:31

In Antwort auf: JohnyW

...
Du weißt doch, dass sich beide Gruppen auf den Treffen mit und ohne GPS verfahren - teilweise sogar gemeinsam grins
...
Thomas


..aber doch nur, weil die Kartenfahrer sich auf die GPS-Leute verlassen haben.
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 13:59

Hi,

ja das zählt zu den vertauensbildenden Maßnahmen (1) (2) der GPS-Leute. Jetzt gehöre ich auch dazu, schließlich will ich ja solche "Wege" auch finden grins

Gruß
Thomas
von: Job

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 14:10

nunja, so aktuell, das die aktuelle witterung auf die wegebedingungen umgerechnet wird, gibs auch nur bei Landkarten. Ich erinnere mich an einen Stadtplan von DD in dem bei einem Weg stand: "bei Regen nicht befahrbar"

:job
von: Landradler

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 16:47

In Antwort auf: veloträumer
Fortsetzung in Gang gesetzt. grins


Klasse, das Wochenende ist gerettet. lach Mist, ich hab kein Popcorn mehr... grins da muss ich schnell noch mal los... party
von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 18:22

In Antwort auf: netbelbo
In Antwort auf: veloträumer
[...] Fortsetzung in Gang gesetzt. grins [...]


Das freut mich zu lesen. Ich bin mal gespannt...

Gruß netbelbo

Wer will, der kann für die Fortsetzung auch wieder beim ersten Beitrag dieses Threads weiterlesen.
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 19:07

In Antwort auf: Olibaer
Wer will, der kann für die Fortsetzung auch wieder beim ersten Beitrag dieses Threads weiterlesen.

oder auch hier, ist zwar schon etwas älter, aber möglicherweise ebenso unterhaltsam. schmunzel

mfg

. horst -
von: netbelbo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 15.10.10 20:38

Warum? Gehen etwa beiden Fraktionen schon die Argumente aus?

Gruß netbelbo
von: Hansflo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 16.10.10 06:08

In Antwort auf: goflo

Nein, der wahre, wirkliche und echte Schlumpf wird sich niemals auf ein Fahrrad setzen - dieses erst gut 100 Jahre alte Teufelszeug. Hätte der Herrgott gewollt, dass wir fahren, hätte er uns keine Füße, sondern Räder ans Becken getackert.


*lach*

Wissen wirs wirklich mit Sicherheit, wie der Herrgott unseren barfüßigen Erzengel erschaffen hat? Bei manchen seiner Postings könnte schon der Eindruck entstehen, dass er (der Herrgott) an diesem Tag etwas außergewöhnliches leisten wollte.

Hans ;-)
von: peterxtr

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 16.10.10 10:08

In Antwort auf: JohnyW
Hi Chris,

Du weißt doch, dass sich beide Gruppen auf den Treffen mit und ohne GPS verfahren - teilweise sogar gemeinsam grins

Gruß
Thomas


Gefeixt haben wir aber damals schon - auf der Windstein. Als ein Teilnehmer kleinlaut bei Jim Knopf anrief und mitteilte, den Weg nicht gefunden zu haben. Jener weit gereiste Mann, der jede Kreuzung in der ägyptischen Sahara und geheime Pfade in Haiti kennt, ging 1 km nach dem Start vom Campingplatz in Dahn flöten, viele Abbiegepunkte gab es da meines Wissens nicht. Und zu Polen: Natürlich ist die Planung eines Tracks nur so gut wie die Karte ist. Falsche Karte, nicht fahrbarer Track. Und der Empfänger am Lenker zeigt dir gnadenlos die falschen Abbiegepunkte mit sehr akzeptabler Genauigkeit richtig an. Ich schrieb es bereits: die Navigation hat mit der Karte nix zu tun. Wie sonst könnte ein Ägypter mit seinem Kamel den Weg von Wahat Salima nach Abu Simbel finden?
von: LahmeGazelle

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 16.10.10 20:07

Mir ist das mit GPS alles zu aufwändig. Kartenpflege, Datenpflege, Akkus.
Da ich mich in weitgehend zivilisierten Gegenden bewege, habe ich da auch nicht den Bedarf.
Gruß Gerhard
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 18.10.10 07:02

Hi,

In Antwort auf: peterxtr
Als ein Teilnehmer kleinlaut bei Jim Knopf anrief


kann ich ja nicht gewesen sein. Ich nutzte kein Mobiltelefon grins Das ist Teufelszeug teuflisch

Gruß
Thomas

PS: Dank Karte konnte ich spontan andere Dinge ansehen. Z.B. den Baumwipfelpfad.
von: loomoco

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 18.10.10 11:43

Um den Thread nochmal etwas zu beleben habe ich noch ein Argument gefunden: Man kann für "GPS-Geräte" (wenn man wie bei der Open Street Map möglich zugriff auf die Quelldaten hat) eine individualisierte Karte erstellen, die auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 18.10.10 12:53

Hallo,
nuja...nab kann aus OSM-Daten aber auch eine Papierkarte erstellen zwinker
von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 05:55

Ich spiele mal den Verräter und nenne als GPS Nutzer ein nachteiliges Argument welches hier glaub noch nicht erwähnt wurde.

Bei Navi Navigation kann ich mir den Weg schlechter merken.
Mit Karte achte ich genauer auf jede Kreuzung und lerne dadurch das Wegenetz besser kennen.
von: nöffö

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 06:14

Hallo,
ein Verräter bist Du dadurch nicht, ganz im Gegenteil: Ich finde es super, wenn man bei den Dingen, die man nutzt (sei es Scheibenbremse, Rohloff oder eben GPS), auch Schattenseiten nennt. Schliesslich geht´s hier im Forum nicht darum, andere zu irgendwas zu überzeugen (wir sind hier ja nicht als Verkäufer tätig!) sondern darum, möglichst viele Infos zu den Sachen zu bringen. Dazu gehören Vor- UND Nachteile. Was das jetzige Thread angeht, bin ich zwar weiterhin auf "der Seite" der Landkarte aber ich lese mit Interesse, was so zum GPS geschrieben wird und erkenne durchaus die Vorteile des GPS für viele Anwendungen an. Auch weiss ich andererseits, dass ´ne Landkarte einen auch ab und zu bekloppt machen kannn - schon mal bei starkem Wind im Gelände ´ne Radkarte geöffnet und dann wieder zusammengefaltet....? grins

vG
Thomas
von: zulu

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 06:50

Hallo!
In Antwort auf: Olibaer
Mit Karte achte ich genauer auf jede Kreuzung und lerne dadurch das Wegenetz besser kennen.

Wenn Dir die Kreuzungen und das Wegenetz so wichtig sind, ist das doch okay.
Für mich ist es wichtig die Natur und die Landschaft genießen zu können - deshalb fahr ich nur noch mit Navi!


Gruß,
Bodo
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 06:51

In Antwort auf: zulu
[…]
In Antwort auf: Olibaer
Mit Karte achte ich genauer auf jede Kreuzung und lerne dadurch das Wegenetz besser kennen.

Wenn Dir die Kreuzungen und das Wegenetz so wichtig sind, ist das doch okay.[…]

Offensichtlich nicht, denn er fährt ja auch mit GPS zwinker
von: Hansflo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 07:27

In Antwort auf: Olibaer
Ich spiele mal den Verräter und nenne als GPS Nutzer ein nachteiliges Argument welches hier glaub noch nicht erwähnt wurde.

Bei Navi Navigation kann ich mir den Weg schlechter merken.
Mit Karte achte ich genauer auf jede Kreuzung und lerne dadurch das Wegenetz besser kennen.


Noch ein Nachteil von GPS: man kommt weniger mit anderen Menschen in Kontakt, weil man nie nach dem Weg fragen muss.

Hans
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 07:28

Meine Erfahrungen sind da anders.

Ich hab sowohl Reisen ohne GPS als auch mit GPS gemacht. Aber immer erfolgte die Planung am PC (GoogleEarth bei ohne GPS und später dann MapSource mit GPS). Grund für die Planung der Reise ohen GPS am PC war einfach das knappe Budget eines Studenten, der sich nicht zig Papierkarten kaufen konnte und der Mangel an wissen, ob Radreisen überhaupt Spaß macht (War meine erste Reise).

Aus dem Track haben wir damals dann Routenanweisungen gemacht, die ein anderer am Lenker führte. Dennoch wusst ich die Strecke fast aus dem Kopf. Zum nachfahren aus dem Kopf hätte es zwar nicht gereicht, aber ich war erstaunt, wieviel von dem Weg-nach-Klicken im Hirn hängen geblieben ist. Mit GPS wird es nicht viel anders sein, aber man bekommt normalerweise kein AHA-Erlebnis, weil man das GPS ja "ständig" vor sich hat und lunzen kann.

In der Tat gebe ich dir aber tendentiell Recht, dass man mit GPS nicht mehr auf die Kreuzungen achten muss (und auch wohl aus Faulheit nicht tut), aber wie so oft ist das radfahrerabhängig.
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 07:34

In Antwort auf: aighes
[…]Grund für die Planung der Reise ohen GPS am PC war einfach das knappe Budget eines Studenten, der sich nicht zig Papierkarten kaufen konnte […]

Da gibt es dann in der Tat einen Generationenunterschied. Mit meinem knappen Budget als Student musste ich Papierkarten kaufen, da es GPS noch gar nicht gab.
Nun, als das Budget etwas größer wurde, habe ich gedacht, na, dann leiste ich mir doch mal ein GPS zwinker

In Antwort auf: aighes
[…]In der Tat gebe ich dir aber tendentiell Recht, dass man mit GPS nicht mehr auf die Kreuzungen achten muss (und auch wohl aus Faulheit nicht tut), aber wie so oft ist das radfahrerabhängig. […]

Wobei ich das nicht mal unbedingt negativ finde. Bei Strecken, die man ohnehin nur einmal fährt, ist es ja auch recht wurscht, ob man das Wegenetz kennt oder nicht. Bei Strecken in der Umgebung kommt es mit der Übung vielleicht ein bisschen später.

Früher habe ich mir auch mal Telefonnummern gemerkt.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 07:40

Nur um evtl. Missverständnissen vorzubeugen:

Die Reise mit kleinem Budget war ohne GPS, sondern nur mit Routinganweisungen ala 5km hinter A-Dorf rechts abbiegen Richtung B-Stadt. Das GPS kam dann erst eine Reise später, als ich mir sicher war, dass ich noch viele Reisen machen werde...
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 07:44

Ja, ich meinte eher die generelle Herangehensweise. Sagen wir mal digitale versus analoge Planung zwinker

Bei mir gab es keine Alternative zur Papierkarte, vielleicht dauerte es deshalb etwas länger, bis ich zum GPS kam.
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 07:46

In Antwort auf: Hansflo
... Noch ein Nachteil von GPS: man kommt weniger mit anderen Menschen in Kontakt, weil man nie nach dem Weg fragen muss.

... was meist ohnehin nix bringt. Die meisten Leute kennen nur die autorelevanten Wege. Mit dem Rad möchte ich aber eher landschaftlich attraktive Wege fahren und nicht den schnellsten Weg auf der Bundesstraße.

Also besser selber planen und die unterwegs gewonnene Zeit für freundlich Gespräche an der Bar, im Supermercato, usw. nutzen. schmunzel

Gruß Dietmar
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 07:53

In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: Hansflo
... Noch ein Nachteil von GPS: man kommt weniger mit anderen Menschen in Kontakt, weil man nie nach dem Weg fragen muss.

... was meist ohnehin nix bringt. Die meisten Leute kennen nur die autorelevanten Wege. Mit dem Rad möchte ich aber eher landschaftlich attraktive Wege fahren und nicht den schnellsten Weg auf der Bundesstraße. […]

da habe ich (gps-unabhängig) ganz andere Erfahrungen gemacht, wenn ich genau gesagt habe, was ich suche (eben schöne Wege), habe ich oft gute Empfehlungen erhalten. Das habe ich schon in Mallorca, in Frankreich, in der Schweiz und auch hier zu Hause erlebt. Gibt natürlich auch Fehlgriffe, aber das war nicht die Mehrzahl.
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 07:58

Hi Dietmar,

welche digitale Karte weist denn schöne Wege aus? Ich kenne die Klassifizierung nur von touristischen Papierkarten bzw. von Beschreibungen (Text) in Reiseführern.

Gruß
Thomas
von: Martina

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 07:59

In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Dietmar
In Antwort auf: Hansflo
... Noch ein Nachteil von GPS: man kommt weniger mit anderen Menschen in Kontakt, weil man nie nach dem Weg fragen muss.

... was meist ohnehin nix bringt. Die meisten Leute kennen nur die autorelevanten Wege. Mit dem Rad möchte ich aber eher landschaftlich attraktive Wege fahren und nicht den schnellsten Weg auf der Bundesstraße. […]

da habe ich (gps-unabhängig) ganz andere Erfahrungen gemacht, wenn ich genau gesagt habe, was ich suche (eben schöne Wege), habe ich oft gute Empfehlungen erhalten. Das habe ich schon in Mallorca, in Frankreich, in der Schweiz und auch hier zu Hause erlebt. Gibt natürlich auch Fehlgriffe, aber das war nicht die Mehrzahl.


Ganz abgesehen davon, dass man auch bei eigener Planung (egal ob mit Karte oder GPS oder sonstwie) Fehlgriffe erleiden kann. Es ist einem Weg nicht unbedingt im Voraus anzusehen, ob er attraktiv ist.

Martina
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 08:01

In Antwort auf: Martina
[…]Ganz abgesehen davon, dass man auch bei eigener Planung (egal ob mit Karte oder GPS oder sonstwie) Fehlgriffe erleiden kann. Es ist einem Weg nicht unbedingt im Voraus anzusehen, ob er attraktiv ist.

Stimmt, das ist einer der häufigeren Gründe, warum ich unterwegs nachfrage.
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 08:06

Wenn das DAtenmaterial zur Verfügung steht, kann man aus den Daten eine "analoge" oder eine "digitale" Karte erstellen. Das ist kein großer Unterschied.

Wenn ein wenig "Werbung" erlaubt ist: Die Reiseradkarte stellt diese Touristenstraßen (oder wie sie in Deutsch heißen, in Norwegen nennt man sie Turistveg) dar.
von: zulu

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 08:07

In Antwort auf: Martina
Es ist einem Weg nicht unbedingt im Voraus anzusehen, ob er attraktiv ist.

Vielleicht nicht unbedingt, aber Google Earth bietet da teilweise schon recht gute Eindrücke.

Gruß,
Bodo
von: Olibaer

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 08:11

In Antwort auf: Martina

Ganz abgesehen davon, dass man auch bei eigener Planung (egal ob mit Karte oder GPS oder sonstwie) Fehlgriffe erleiden kann. Es ist einem Weg nicht unbedingt im Voraus anzusehen, ob er attraktiv ist.
Martina

Hallo Martina,
gerade bei eigener Vorausplanung kann ich doch auf die Attraktivität der Radwege schauen indem ich mir von Reiseführern oder Reiseberichte empfohlene Streckenbeschreibung durchlese und die dann nach fahre.

von: BeBor

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 08:11

In Antwort auf: Dietmar
... was meist ohnehin nix bringt. Die meisten Leute kennen nur die autorelevanten Wege.

Auch wenn damit nicht das Gegenteil bewiesen wird: Bei meiner Hollandtour im Juni hat mir eine ältere Dame einen Umweg von mindestens 5 Kilometern (nicht über-/unterquerbare Autobahn) erspart, weil sie mir einen Geheimweg über das Gelände eines Krankenhauses mit "eigener" Autobahnbrücke beschrieben hat.

Allerdings hat das nette Gespäch (woher.., wohin.., warum..) wesentlich länger gedauert, als der 5-Kilometer-Umweg gebraucht hätte schmunzel.

Bernd
von: JohnyW

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 08:11

Hi Henning,

welche Radreisekarte?

das Datenmeterial steht doch zur Verfügung (war schon in den 80ziger eingezeichnet). Aber gibt es so eine digitale Karte (kann ja auch kostenpflichtig sein)?

Gruß
Thomas
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 08:15

Meine, aus OSM-Daten, erstellte Karte, siehe meiner Homepage. Da sind die Touristenstraßen ala Weinstraße etc. hervorgehoben, so sie in OSM enthalten sind. Norwegen ist bspw. recht vollständig.
von: Barfußschlumpf

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 08:15

Genau an dieser Stelle sehe ich einen der größten Vorzüge der Satellitennavigation für mich:

Wenn ich, was in der Fremde oft vorkommt, die allfälligen Landkarten studiere, muß ich mir oft erst einen abgelegenen Platz suchen, da sonst Menschen auf mich zustürmen, wohin ich denn wolle, was man um mein glückliches Fortkommen tun könne. Oft mit mehrgleisigen Intentionen.

Ich glaube, das Studium des elektrischen Richtungsweisers ist unterwegs viel diskreter und ich müsste nicht darum fürchten, ungewollt aufgehalten zu werden.
Eine Frage des Geselligkeitsbedürfnisses sicherlich.

Menschen sagen einem ohnehin meistens die falsche Richtung, nämlich diejeneige, die ihrem jeweiligen Weltbild entspricht.
Die Menschennavigation halte ich aus langer Erfahrung nämlich für die schlechteste aller Navigationen
(darum Zuversicht in die Wegweisung Gottes).
von: Holger

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 08:18

In Antwort auf: Olibaer
In Antwort auf: Martina

Ganz abgesehen davon, dass man auch bei eigener Planung (egal ob mit Karte oder GPS oder sonstwie) Fehlgriffe erleiden kann. Es ist einem Weg nicht unbedingt im Voraus anzusehen, ob er attraktiv ist.
Martina

Hallo Martina,
gerade bei eigener Vorausplanung kann ich doch auf die Attraktivität der Radwege schauen indem ich mir von Reiseführern oder Reiseberichte empfohlene Streckenbeschreibung durchlese und die dann nach fahre.


Dann können immer noch spontane Ereignisse wie Baustellen etc. dazukommen, oder der eigene Geschmack deckt sich nicht mit dem der Reiseführer/-berichte.

Aber prinzipiell hast Du natürlich recht. Für mich ist das jedoch kein Grund, alles vor der Reise detailliert zu planen, da ist mir die Spontaneität wichtiger. Meine Feinplanung mache ich jeweils morgens, oder auch mehrmals am Tag. Und da hat sich bei Fehlgriffen das Nachfragen meistens bewährt.
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 08:24

In Antwort auf: Holger
... wenn ich genau gesagt habe, was ich suche (eben schöne Wege), habe ich oft gute Empfehlungen erhalten. ...

Klar, das habe ich auch erlebt. Meine Erfahrungen beziehen sich vor allem auf Italien. Da ist oft nur die Bundesstraße (SS) ausgeschildert. Mit TCI-Karten findet man natürlich auch die weniger befahrenen Provinzstraßen, die aber oft nicht ausgeschildert sind. Wenn ich die vorher als Track geplant habe, gibt's unterwegs nicht die Sucherei an jeder Kreuzung.

In meinem Reisebericht hatte ich so eine Situation geschildert, dass uns Leute bei einem Gespräch in der Bar zum Mittagessen dringend den Weg über die Superstrada (mit autobahnähnlichen Auffahrten, Lkw-Verkehr und Fahrradverbot) empfohlen hatten, obwohl ich eine wunderbare parallelführende SP geplant hatte. Da verlasse ich mich dann doch lieber auf Erfahrungen mit der TCI-Karte und etwas Intuition. Um's nochmal klar zu machen: Bei mir gibt's kein Entweder Karte oder GPS. Ich nutze die Vorteile aus beiden Navigationsmitteln.

Gruß Dietmar
von: BeBor

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 08:29

In Antwort auf: Barfußschlumpf
... darum Zuversicht in die Wegweisung Gottes

Siehe auch hier.

Bernd
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 11:15

In Antwort auf: aighes
Meine, aus OSM-Daten, erstellte Karte, siehe meiner Homepage. Da sind die Touristenstraßen ala Weinstraße etc. hervorgehoben, so sie in OSM enthalten sind. Norwegen ist bspw. recht vollständig.

Hallo Henning,
ich habe mir soeben mal eine deiner Karten heruntergeladen. Leider verweigert sowohl IMG2MS als auch MapsetToolKit eine Einbindung der vorher mit GMapTool zerlegten Karte. Leider hat auch die nach dem Zerlegen verfügbare Installations-Batchdatei bei mir keine Einbindung zustande gebracht. Hast Du eine Idee, woran das liegen könnte?

Auf meinem Oregon hinterlässt die Karte (gmapsupp) einen recht ordentlichen Eindruck. Ich will dann mal in den nächsten Tagen testen, wie mir das Routing gefällt.

Anerkennung und Dank für Deine tolle Arbeit.

mfg

- horst -
von: Dietmar

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 11:31

Hallo Tom,
In Antwort auf: JohnyW
welche digitale Karte weist denn schöne Wege aus? Ich kenne die Klassifizierung nur von touristischen Papierkarten bzw. von Beschreibungen (Text) in Reiseführern.

mal abgesehen, davon, dass "schön" für jeden etwas anderes bedeutet, hatte ich ja schon geschrieben, dass ich nicht ausschließlich digital plane. Beispiel Italien: Da habe ich digital außer der CNE noch eine Topo. Beide haben Vor- und Nachteile. Die nehme ich aber in erster Linie, um mir eine Strecke "aufzumalen".

Daneben habe ich noch die vielzitierte TCI, die für meine Ansprüche alle die Informationen liefert, die ich für eine Planung benötige. Dazu kommen die Tipps aus dem Reiseführer und natürlich aus dem Forum. Es gibt also viele Quellen, die man abhängig vom persönlichen Planungsbedürfnis nutzen kann (nicht muss!).

Die digitalen Karten dienen somit mehr zum "Materialisieren" der Ideen und zum späteren Orientieren. Ebenso, wie man sich auf einer Papierkarte Varianten zurechtlegen kann (mit Filzstift oder im Kopf), bastele ich mir digitalisierte Varianten. Wenn sich all die Planungen in der Praxis als Mist erweisen, bin ich auch in der Lage, umzuplanen oder auch mal nach "Papier" zu fahren.

Ich habe auch keine Hemmungen, mit Leuten zu reden. Ob ich mit ihnen über die Wegführung oder den vino della casa Rede, ist doch Wurst. schmunzel

Gruß Dietmar
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 11:43

In Antwort auf: hopi
ich habe mir soeben mal eine deiner Karten heruntergeladen. Leider verweigert sowohl IMG2MS als auch MapsetToolKit eine Einbindung der vorher mit GMapTool zerlegten Karte. Leider hat auch die nach dem Zerlegen verfügbare Installations-Batchdatei bei mir keine Einbindung zustande gebracht. Hast Du eine Idee, woran das liegen könnte?

Hallo Henning,
das Problem hat sich gelöst. Ich musste halt nur meine cgpsmapper-Daten in den Ordner mit den Einzelkacheln legen. Dann ging's. Hätte ich ja auch früher drauf kommen können. schmunzel

mfg

- horst -
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 12:09

Freut mich zu hören, auf dem Gebiet des Kartenzerschneidens hab ich nämlich keinerlei Erfahrung. Die Einzelkacheln fallen bei der Erstellung immer mit ab.
von: martinbp

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 16:32

[/zitat]
... was meist ohnehin nix bringt. Die meisten Leute kennen nur die autorelevanten Wege. [/zitat]

Außerdem, wenn man sich mal so richtig verfährt, mitten in der Pampa, trifft man meist gerade keinen, der einem Auskunft geben könnte.

Und selbst wenn man einen trifft, der noch dazu einen guten Weg kennt, ist es nicht sicher, dass derjenige den Weg so beschreiben kann, dass ein Ortsfremder das nachvollziehen kann. Hab da schon so manche schlechte Erfahrung gemacht.
Und das ist schon in der Muttersprache schwer, aber wenn das Ganze in einer Fremdsprache abläuft, die man nicht oder nur unzureichend beherrscht, ist es schon gut, wenn man sich auf irgendeine Weise selbst orientieren kann.

VG Martin
von: Hansflo

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 19:20

In Antwort auf: Dietmar
Die meisten Leute kennen nur die autorelevanten Wege. ...
... Also besser selber planen und die unterwegs gewonnene Zeit für freundlich Gespräche an der Bar, im Supermercato, usw. nutzen. schmunzel
Gruß Dietmar


Hallo Dietmar,

du triffst den Nagel auf den Kopf. In punkto Navigation sind die meisten Auskünfte, die man unterwegs erhält, entweder sehr mühsam gewonnen oder nur sehr bedingt tauglich. Oder beides.

Immerhin sind die meisten Begegnungen an der Straße ausgesprochen freundliche Erlebnisse, vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist. In besonders schöner Erinnerung ist mir das "buona pasqua", das uns auf unseren Frühjahrstouren in Italien nach der kurzen Plauscherei so oft noch auf den Weg mitgegeben wurde.

Aber deswegen würde ich nicht mehr freiwillig auf mein Garmin verzichten. Wenn ich unbedingt Kontakt suchen wollte, könnte ich mich ja nach wie vor mit dumm-ahnungslosem Gesicht an eine Kreuzung stellen.
Da stelle ich mich wirklich lieber an eine Bar. Natürlich OHNE dumm-ahnungslosem Gesichtsausdruck, da bin ich zum Glück recht vielseitig. ;-)

Hans
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 20:45

In Antwort auf: Hansflo
Aber deswegen würde ich nicht mehr freiwillig auf mein Garmin verzichten. Wenn ich unbedingt Kontakt suchen wollte, könnte ich mich ja nach wie vor mit dumm-ahnungslosem Gesicht an eine Kreuzung stellen.
Da stelle ich mich wirklich lieber an eine Bar. Natürlich OHNE dumm-ahnungslosem Gesichtsausdruck, da bin ich zum Glück recht vielseitig.

Mit der Bar, das ist sicherlich eine gute Empfehlung, aber bei mir kann das durchaus auch völlig anders aussehen. Meine vorgeplanten Tracks gelten in der Regel eh nur als sehr grobe Richtschnur für eine Tour. Wo ich dann tatsächlich herfahre entscheide ich meist spontan vor Ort, vielleicht auch an jeder Kreuzung neu. Dann kann es durchaus passieren, dass die Einheimischen glauben, ich benötige irgendeine Hilfe zur Orientierung oder zumindest einen guten Rat für die Weiterfahrt. Die Mitführung eines GPS-Gerätes muss daher nicht zwangsläufig die Kontakte zur einheimischen Bevölkerung vermindern. schmunzel

mfg

- horst -
von: aighes

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 20:56

In Antwort auf: hopi
Anerkennung und Dank für Deine tolle Arbeit.


...und du bist Schuld... OSM-Karten selbst gemacht (Treffpunkt) zwinker
von: hopi

Re: Warum noch Landkarten kaufen? - 19.10.10 21:19

In Antwort auf: aighes
...und du bist Schuld... OSM-Karten selbst gemacht (Treffpunkt) zwinker

tja, das liegt ja mehr als ein Jahr zurück. Zwischenzeitlich bin ich etwas bequemer geworden. Wenn ich auf noch nicht erfasste Wege stoße, gebe ich diese in die OSM-Datenbank ein aber die Erstellung eigener und dann auch noch routingfähiger Karten habe ich nicht mehr weiter verfolgt. Es werden ja mittlerweile von mehreren OSM-Mitwirkenden sehr schöne und sehr gute Karten zur Verfügung gestellt. Für meine Zwecke habe ich bisher immer etwas passenden gefunden.

Darum nochmals vielen Dank für die von dir zur Verfügung gestellten Karten.

mfg

- horst -