von: Freundlich
Schadstoffe bei Zeltbeschichtungen? - 04.01.13 20:08
Da ich weder im Forum, noch im Internet Anworten gefunden habe, möchte ich hier einige Fragen zur Schadstoffbelastung bei Zelten stellen. Zunächst das Problem aus der Praxis:
Wir haben im Mai 2012 ein neues Zelt aus der Fertigung Herbst 2011 gekauft. Nach einem Probeaufbau wurde dieses Zelt drei Wochen in Skandinavien genutzt.
Dabei mussten wir erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen feststellen, die offenbar mit der Nutzung des Zeltes direkt im Zusammenhang standen:
- tränende Augen
- plötzliches und starkes Schwindelgefühl
- sofortige Besserung an der frischen Luft
- danach noch mehrere Stunden leichte Übelkeit
Beispiel nach 10 Tagen Gebrauch des Zeltes und ständiger Belüftung: An einem Nachmittag habe ich nach einer gemütlichen Radtour ungefähr eine Viertelstunde flach im Zelt auf der Isomatte gelegen. Beide Zelteingänge waren vollständig offen und nur durch Mückennetz verschlossen. Temperatur ca. 25°C, Windstille, Sonne auf dem Zelt. Nach 15 min wollte ich das Zelt verlassen und konnte mich wegen einer schweren Störung des Gleichgewichtssinnes nicht mehr auf den Beinen halten. Frische Luft verbesserte den Zustand binnen weniger Minuten. Eine leichte Übelkeit blieb für ca. 3 Stunden.
Eine Erkrankung oder Kreislaufprobleme können wir ausschließen. Die beschriebenen Effekte traten im unfreiwilligen Selbstversuch nur im Zelt auf und nur unter bestimmten Voraussetzungen:
- Temperatur über 20°C
- Atmen unterhalb der Reißverschlüsse in der Bodenwanne
Mögliche Erklärungen:
Der mehrfach beschichtete Zeltboden lässt bei höheren Temperaturen einen Schadstoff entweichen, der Übelkeit erzeugt und den Gleichgewichtssinn stört. Denkbar wäre auch ein gasförmiger Schadstoff aus dem Zeltgewebe, der schwerer als Luft ist und sich in der Bodenwanne sammelt.
Im Internet findet sich lediglich ein Test von Spielzelten für Kinder, der zu hohe Werte bei Cyclohexanonen beanstandet, die Übelkeit verursachen können.
Wir haben Hersteller und Händler im Juli 2012 ausführlich informiert und dem Hersteller exakte Fragen gestellt, u.a. nach Bestandteilen und Technologie der Beschichtung und einer Schadstoffprüfung. Antworten haben wir nicht erhalten.
Auf Nachfrage erklärte der Händler, der Hersteller hätte auf dreimalige Nachfrage nicht reagiert. Dem Händler sind diesbezügliche Reklamationen aus der Vergangenheit völlig unbekannt. Ein Umtausch wurde natürlich angeboten, wovon wir eigentlich keinen Gebrauch machen wollen:
Nachdem wir das Zelt nochmals mehrere Sommertage bei hohen Temperaturen gelüftet hatten, sind die beschriebenen Phänomene ausgeblieben. Ein neues Zelt gleicher Art würde eventuell erneut diese Probleme hervorrufen. Ein anderes Zeltmodell wollen wir aus technischen Gründen nicht. Ob dieselben Materialien von mehreren Herstellern verarbeitet werden, ist ebenfalls unbekannt. Allerdings beunruhigt uns, ob es auf Dauer nicht doch noch zu gesundheitlichen Schäden kommen könnte.
Um welches Zelt und welchen Hersteller es sich handelt, möchte ich öffentlich nicht verkünden, da ich den Nachweis nicht führen kann, niemanden unrechtmäßig verdächtigen will und keinen Kontakt mit der Rechtsabteilung des Herstellers wünsche. Nur soviel: Es handelt sich um ein hochwertiges Markenprodukt, kein Billigzelt aus dem Kaufhaus. Boden PU-beschichtet, Außenzelt silikonbeschichtet.
Im Zelt wurde nicht gekocht. Das große Zelt war mit 2 Personen unterbelegt. Mindestens 2 Lüftungsöffnungen waren stets offen. Sauerstoffmangel kann also nicht die Ursache sein.
Meine Fragen:
Wer kennt aus eigener Erfahrung Übelkeit und Gleichgewichtsstörungen, die gleichzeitig mit dem Gebrauch eines neuen Zeltes auftraten?
Welche chemischen Stoffe könnten eine so plötzliche und gravierende Gleichgewichtsstörung bei einem Erwachsenen mit 90 kg Gewicht auslösen?
Welche Normen und Vorschriften muss ein Zelthersteller einhalten?
Wer kennt Literatur oder Internetartikel zum Thema?
Danke im Voraus für alle sachdienlichen Hinweise.
Wir haben im Mai 2012 ein neues Zelt aus der Fertigung Herbst 2011 gekauft. Nach einem Probeaufbau wurde dieses Zelt drei Wochen in Skandinavien genutzt.
Dabei mussten wir erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen feststellen, die offenbar mit der Nutzung des Zeltes direkt im Zusammenhang standen:
- tränende Augen
- plötzliches und starkes Schwindelgefühl
- sofortige Besserung an der frischen Luft
- danach noch mehrere Stunden leichte Übelkeit
Beispiel nach 10 Tagen Gebrauch des Zeltes und ständiger Belüftung: An einem Nachmittag habe ich nach einer gemütlichen Radtour ungefähr eine Viertelstunde flach im Zelt auf der Isomatte gelegen. Beide Zelteingänge waren vollständig offen und nur durch Mückennetz verschlossen. Temperatur ca. 25°C, Windstille, Sonne auf dem Zelt. Nach 15 min wollte ich das Zelt verlassen und konnte mich wegen einer schweren Störung des Gleichgewichtssinnes nicht mehr auf den Beinen halten. Frische Luft verbesserte den Zustand binnen weniger Minuten. Eine leichte Übelkeit blieb für ca. 3 Stunden.
Eine Erkrankung oder Kreislaufprobleme können wir ausschließen. Die beschriebenen Effekte traten im unfreiwilligen Selbstversuch nur im Zelt auf und nur unter bestimmten Voraussetzungen:
- Temperatur über 20°C
- Atmen unterhalb der Reißverschlüsse in der Bodenwanne
Mögliche Erklärungen:
Der mehrfach beschichtete Zeltboden lässt bei höheren Temperaturen einen Schadstoff entweichen, der Übelkeit erzeugt und den Gleichgewichtssinn stört. Denkbar wäre auch ein gasförmiger Schadstoff aus dem Zeltgewebe, der schwerer als Luft ist und sich in der Bodenwanne sammelt.
Im Internet findet sich lediglich ein Test von Spielzelten für Kinder, der zu hohe Werte bei Cyclohexanonen beanstandet, die Übelkeit verursachen können.
Wir haben Hersteller und Händler im Juli 2012 ausführlich informiert und dem Hersteller exakte Fragen gestellt, u.a. nach Bestandteilen und Technologie der Beschichtung und einer Schadstoffprüfung. Antworten haben wir nicht erhalten.
Auf Nachfrage erklärte der Händler, der Hersteller hätte auf dreimalige Nachfrage nicht reagiert. Dem Händler sind diesbezügliche Reklamationen aus der Vergangenheit völlig unbekannt. Ein Umtausch wurde natürlich angeboten, wovon wir eigentlich keinen Gebrauch machen wollen:
Nachdem wir das Zelt nochmals mehrere Sommertage bei hohen Temperaturen gelüftet hatten, sind die beschriebenen Phänomene ausgeblieben. Ein neues Zelt gleicher Art würde eventuell erneut diese Probleme hervorrufen. Ein anderes Zeltmodell wollen wir aus technischen Gründen nicht. Ob dieselben Materialien von mehreren Herstellern verarbeitet werden, ist ebenfalls unbekannt. Allerdings beunruhigt uns, ob es auf Dauer nicht doch noch zu gesundheitlichen Schäden kommen könnte.
Um welches Zelt und welchen Hersteller es sich handelt, möchte ich öffentlich nicht verkünden, da ich den Nachweis nicht führen kann, niemanden unrechtmäßig verdächtigen will und keinen Kontakt mit der Rechtsabteilung des Herstellers wünsche. Nur soviel: Es handelt sich um ein hochwertiges Markenprodukt, kein Billigzelt aus dem Kaufhaus. Boden PU-beschichtet, Außenzelt silikonbeschichtet.
Im Zelt wurde nicht gekocht. Das große Zelt war mit 2 Personen unterbelegt. Mindestens 2 Lüftungsöffnungen waren stets offen. Sauerstoffmangel kann also nicht die Ursache sein.
Meine Fragen:
Wer kennt aus eigener Erfahrung Übelkeit und Gleichgewichtsstörungen, die gleichzeitig mit dem Gebrauch eines neuen Zeltes auftraten?
Welche chemischen Stoffe könnten eine so plötzliche und gravierende Gleichgewichtsstörung bei einem Erwachsenen mit 90 kg Gewicht auslösen?
Welche Normen und Vorschriften muss ein Zelthersteller einhalten?
Wer kennt Literatur oder Internetartikel zum Thema?
Danke im Voraus für alle sachdienlichen Hinweise.