Hundeabwehr nachts beim wildcampen?

von: panta-rhei

Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 14:03

Neulich, am roten Meer:
Traumhaft schöner Platz mit Palmen (i d Nähe v Wadi El Gamal), Rad annen Beach geschoben, Sonnenuntergang, Isomatte raus .... und um Mitternacht naehert sich ein Rudel Wildkläffer... da ich schon mal angegriffen wurde, bin ich dann um "zero dark 30" wieder aufgebrochen, nicht so lustig...

Hätte Feuer was gebracht? Andere Tricks, die Viecher auf Distanz zu halten? Ultraschall?!?
von: veloträumer

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 15:42

Ein Kollege hier im Forum meinte mal Trillerpfeife. Habe immer eine dabei, Einsatz gegen Hunde bisher aber noch nicht, meistens eh zu spät bis griffbereit (tagsüber). Ich wollte schon zweimal einen Fuchs damit vertreiben, hat nicht geklappt (tagsüber und nachts). Der Fuchs floh, als ich ihm die Stirnlampe ins Gesicht bannte. Stand dein Zelt schon? I.d.R. greifen die Hunde das nicht an, aber sie bellen möglicherweise die halbe Nacht vor dem Zelt.

In Dunkeln wurde ich mal in Frankreich von zwei Kläffern verfolgt, leicht bergauf, konnte sie offensichtlich abhängen, da sie reviertreu waren. Wenn die Distanz zum zu schützenden Revier zu groß wird, brechen sie die Jagd ab. Das klappt aber nicht mit ganz verwilderten Hunden. In Korsika habe ich mal durch die Tore, Mauern und Gitter eines Friedhofs geschützt. Die Hunde sind um den Friedhof gestreicht und haben 2-3 Stunden gebellt, bis sie aufgaben.
von: Keine Ahnung

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 16:24

Das mit der Trillerpfeife könnte ich gewesen sein. Ich habe immer eine griffbereit am Deckel meiner Lenkertasche befestigt. Gegen einzelne Hunde (z. B. in Rumänien oder auch Albanien) hat sie geholfen. Bei einem Rudel von Hunden bleiben die erst einmal etwas verdutzt stehen, aber es findet sich dann immer ein Mutiger, der vorprescht. In Griechenland hatte ich einmal an einem nicht mehr in Betrieb befindlichen Campingplatz als einziger "Nutzer" übernachtet, als sich in der Nacht ein Kläffer vor meinem Zelt platzierte und kräftig bellte. Ich bin liegengeblieben und nach ca. 30 Minuten hatte er keine Lust mehr und ist abgezogen. Schön ist das allerdings nicht.

Jürgen hatte ja schon einmal eine unangenehme Begegnung mit einem Fuchs, der ihm sogar sein Zelt beschädigt hat, so wie ich mich erinnere. Ich würde aber eher annehmen, dass man im Zelt sicherer ist, als wenn man auf dem Fahrrad zu entkommen versucht. Das weckt nämlich gleich den Jagdinstinkt.

Aber nochmals. Die sehr laute Pfeife, die ich hier mitführe, hat schon etliche Hunde abgehalten ...
von: Toxxi

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 16:34

In Antwort auf: panta-rhei
Andere Tricks, die Viecher auf Distanz zu halten?

Steine werfen hilft eigentlich ganz gut. Bin mir nicht sicher, ob das auch für ein Rudel gilt.

Auf der Seite der deutschen Polizei hatte ich mich wegen eigener schlechter Erfahrungen mal zur Hundeabwehr informiert. Und da stand explizit wörtlich, dass wirklich sicher nur eine Schusswaffe hilft.

Gruß
Thoralf
von: Schamel

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 16:49

Bei meinem letzten Zusammentreffen mit einem wirklich miesen Rudel Bestien Hunde half mir meine Wasserflasche mit Spühlinuckel als "Wasserwerfer". In manchen Ländern funktioniert das Aufheben von ein paar Steinen ähnlich gut.
von: panta-rhei

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 19:05

OK, also Trillerpfeife kommt auf die Packliste. Zelt hatte ich dooferweise nicht dabei (wäre auch wg. den Mücken eine gute Idee gewesen) - aber in Suedmarokko wurde ich auch schon IM Zelt angegriffen (die Viecher fingen an, draufzuspringen, sehr lustig in einem Mini 1 P Zelt nachts um 1:00 ...).

Steine habe ich natuerlich immer griffbereit. Aber ich wollte ja eigentlich da schlafen ... vielleicht habe ich einfach auch keine guten Nerven?

Und direkt am Feuer schlafen? (ich weiss, beim wildcampen nicht so eine dolle Idee, waere an der Stelle aber ev. gegangen, da direkt am Beach und keine Siedlung in Sichtweite.

Bei Tageslicht komme ich meistens gut klar, aber nachts, wenn ich pennen will, ist es bloed...
von: Uwe Radholz

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 20:11

Pfefferspray hat mich das eine Mal, da ich es angewendet habe, überzeugt. Den Hund übrigens auch.
Leide habe ich keine Ahnung, ob und wie man so was legal mit dem Flugzeug transportiert, so dass ich es in den Ländern, wo es am nutzlichsten gewesen wäre, nicht dabei hatte.
Die von Thoralf beschriebene und von der Polizei empfohlene Methode ist natürlich noch besser, aber legal wohl nicht zu realisieren.
von: huxtebude

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 20:19

Ultraschall kann funktionieren.
Habe damit in Osteuropa und der Türkei teilweise ganz gute Erfahrungen gemacht.
Es funktioniert allerdings nicht bei allen Hunden. Manche ergreifen panisch die Flucht, andere interessiert es gar nicht. Ich vermute, es liegt am Gehör.
Vielleicht hören es ältere Hunde nicht mehr, vielleicht gibt es auch Rassen, die da empfindlicher oder unempfindlicher sind.
Und einen Hund der tatsächlich im Angriffsmodus ist wirst du damit auch unwahrscheinlicher abwehren können, als einen der gerade "Spaß" am kläffen und jagen hat.
Als Zusatz also wirklich super, aber nichts worauf man sich verlassen kann.

Grüße
Florian
von: iassu

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 20:41

In Antwort auf: Uwe Radholz
Die von Thoralf beschriebene und von der Polizei empfohlene Methode ist natürlich noch besser, aber legal wohl nicht zu realisieren.
Man bräuchte einfach eine Kinderfaschingspistole mit Platzpatronen drin. Also die lauten. Keine Ahnung, ob es die noch gibt. Schüsse wären das Beste, man bräuchte garniemanden zu treffen. Das Dumme wäre nur, daß das auch Ohren von Zweibeinern hören würden.... lach
von: Toxxi

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 20:48

In Antwort auf: iassu
Schüsse wären das Beste, man bräuchte garniemanden zu treffen.

Ich war selbst etwas erstaunt das auf einer Polizeiseite zu lesen. Vielleicht war das auch primär für andere Polizisten bestimmt.

Schüsse mit Platzpatronen... manche Hunde haben davor panische Angst, manche aber auch nicht. Das ist nicht vorhersagbar.

In dem Falle tät es aber auch ein Silvesterknaller. Für den Hund ist das einerlei. Das wäre durchaus eine praktikable Methode. Aber ob sie wirkt, muss man probieren.
von: iassu

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 21:02

Ich träume gelegentlich von einem Hochdruckpfefferspraysystem, fest installiert am Rad. Tank in einer 1,5 L Flasche, Austrittsdüsen re und li unterm Tretlager. Der rote Panikbedienknopf auf dem Lenkervorbau. Ausreichend schnelles Fahren bringt einen immer aus der Gefahrenzone. zwinker party
von: derSammy

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 21:12

In Antwort auf: Toxxi

In dem Falle tät es aber auch ein Silvesterknaller. Für den Hund ist das einerlei. Das wäre durchaus eine praktikable Methode. Aber ob sie wirkt, muss man probieren.

Gibts da nicht ne Äpp, die genau diese besagten Geräusche absondert? träller
von: derSammy

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 21:19

In Antwort auf: panta-rhei
OK, also Trillerpfeife kommt auf die Packliste.

Es gibt so Steckschnallen mit integrierter Pfeife, ist mir bisher hauptsächlich beim Brustgurt von (Wander-)Rucksäcken untergekommen. Aber vielleicht hast du ja auch irgendwo eine Schnalle, die du so "aufrüsten" kannst - da weißt du dann auch stets, wo du suchen musst.
von: panta-rhei

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 21:31

In Antwort auf: derSammy
In Antwort auf: panta-rhei
OK, also Trillerpfeife kommt auf die Packliste.

Es gibt so Steckschnallen mit integrierter Pfeife, ist mir bisher hauptsächlich beim Brustgurt von (Wander-)Rucksäcken untergekommen. Aber vielleicht hast du ja auch irgendwo eine Schnalle, die du so "aufrüsten" kannst - da weißt du dann auch stets, wo du suchen musst.


Dachte daran, so ein Ultraschall geraet die ganze Nacht laufen zu lassen ...
von: derSammy

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 30.04.21 21:37

Hm, du denkst an sowas wie einen Marderschreck? Wenn dich das nicht stört - gut. Ich höre diese Dinger (noch) ganz penetrant und könnte da ganz und gar nicht daneben schlafen.
von: panta-rhei

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 01.05.21 07:25

In Antwort auf: derSammy
Hm, du denkst an sowas wie einen Marderschreck? Wenn dich das nicht stört - gut. Ich höre diese Dinger (noch) ganz penetrant und könnte da ganz und gar nicht daneben schlafen.

Hilft denn ein Marderschreck gegen Hunde?
von: Toxxi

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 01.05.21 07:56

In Antwort auf: derSammy
In Antwort auf: Toxxi

In dem Falle tät es aber auch ein Silvesterknaller. Für den Hund ist das einerlei. Das wäre durchaus eine praktikable Methode. Aber ob sie wirkt, muss man probieren.

Gibts da nicht ne Äpp, die genau diese besagten Geräusche absondert? träller

Das funktioniert nicht, haben wir schon ausprobiert. Die Geräusche, die einen Hund bei einer kleiner Explosion stören (Druckwelle etc.) kommen über keinen Lautsprecher rüber.

Ein Hund, der vor dem kleinsten Böller Angst hat, zuckt nicht einmal, wenn man das auf dem Handy laufen lässt.
von: panta-rhei

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 01.05.21 09:21

In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: derSammy
Hm, du denkst an sowas wie einen Marderschreck? Wenn dich das nicht stört - gut. Ich höre diese Dinger (noch) ganz penetrant und könnte da ganz und gar nicht daneben schlafen.

Hilft denn ein Marderschreck gegen Hunde?


Oder gibts sogar einen Marderschreck als APP?!?
von: panta-rhei

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 01.05.21 09:29

Habe schon apps gesehen - aber besser vielleicht noch eine Version für den Garten (Batteriebetrieb):
https://www.hausgarten.net/pflanzenschutz/tierabwehr/hundeabwehr-im-garten.html

Kennt das jemand?
von: panta-rhei

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 01.05.21 10:07

In Antwort auf: panta-rhei
Habe schon apps gesehen - aber besser vielleicht noch eine Version für den Garten (Batteriebetrieb):
https://www.hausgarten.net/pflanzenschutz/tierabwehr/hundeabwehr-im-garten.html

Kennt das jemand?


Hat jemand schon so etwas im eigenen Garten getestet: https://www.weidezaun.info/voss-sonic-28...rderabwehr.html

Skeptisch stimmt mich, dass es anscheinend zusätzlich einen Blitz braucht ... auch frage ich mich, wie das mit dem Abstrahlwinkel beim Zelten geht...
von: huxtebude

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 01.05.21 10:55

Das mit der App funktioniert nicht. Da ist der Handylautsprecher nicht drauf ausgelegt.
Es sollte ja schon sehr laut sein im Ultraschallbereich.
Der Dazer II funktioniert ganz gut, aber ob der (mit Umbau) auch Dauerbetrieb durchhält?
Und ob ich die ganze Zeit dann daneben schlafen wollte, wüsste ich auch nicht. Selbst wenn ich es nicht bewusst bewusst höre.

Grüße
Florian
von: bezel

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 01.05.21 17:15

Richtig gut, dass du dieses Thema ansprichst! Es beschäftigt mich auch schon seit Jahren...

In China und Tibet konnte ich angreifende Hunde nur durch lange Stecken und Steine einigermassen in Griff bekommen, in Rumänien war es unmöglich, ohne große Umwege an den Hirtenhunden vorbeizukommen und auf den Faröer hat mir nachts ein Hund die Apside meines geliebten NF westwind Zeltes zerbissen und aufgerissen.
Eine wirklich gute Lösung kenne ich auch nicht - bleibt nur, mit der Angst zurecht zu kommen und nicht in Panik zu geraten.
von: max saikels

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 01.05.21 20:27

In Antwort auf: Keine Ahnung
Das mit der Trillerpfeife könnte ich gewesen sein. Ich habe immer eine griffbereit am Deckel meiner Lenkertasche befestigt.

Muss es eine mit Triller sein? Meine Fox 40, die ich als Handballschiedsrichter nutze ist schon richtig laut, ohne Triller.
von: veloträumer

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 01.05.21 20:40

In Antwort auf: Keine Ahnung
Das mit der Trillerpfeife könnte ich gewesen sein.

Ich meine mich zu erinnern, es war der Barfußschlumpf. Aber gut, wenn die Strategie von mehreren bereits erprobt ist. Aber wie gesagt, meistens ist es eher zu spät. Ich erinnere mich mal ein Auffahrt zu einem Bergpunkt nahe dem Col de Perthus (Pyreneäen, F/E), wo ich wieder retour fahren wollte. Bei der Auffahrt kamen zwei agressive Hofhunde raus. Für die Pfeife reichte es nicht, aber ich kam irgendwie vorbei. Als ich zurückfuhr, habe ich mir zuvor die Pfeife um den Hals gehängt. Da waren die Hunde aber dann gar nicht mehr da. So kommts ja häufig im Leben.
von: Keine Ahnung

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 01.05.21 21:14

In Antwort auf: max saikels
Fox 40, die ich als Handballschiedsrichter nutze ist schon richtig laut, ohne Triller.


Da habe ich wohl "Trillerpfeife" nicht richtig verwendet zwinker

Meine Pfeifen (ich habe zwei, eine aus Aluminium und eine, die der von Dir verlinkten sehr ähnlich ist) trillern nicht, sondern pfeifen "nur" - allerdings so laut, dass mir danach die Ohren klingeln, wenn ich voll rein blase.

P.S. Die Kunststoffpfeife ist wirklich so, dass ich als Hund hier lieber Abstand halten würde zwinker Ich habe gesucht und sie im Internet entdeckt: HIER
von: bezel

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 02.05.21 06:45

kann mir vorstellen, dass da eine Trillerpfeife noch wirkungsvoller ist.
von: Juergen

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 02.05.21 07:52

In Antwort auf: Keine Ahnung
P.S. Die Kunststoffpfeife ist wirklich so, dass ich als Hund hier lieber Abstand halten würde zwinker Ich habe gesucht und sie im Internet entdeckt: HIER
Ich hab die kleine mit schlappen 117db. ACME Tornado Slimline No. 636,
Damit hielt der Fuchs den Abstand nicht dauerhaft. grins
von: Uwe Radholz

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 02.05.21 09:13

In Antwort auf: huxtebude
Ultraschall kann funktionieren.
Habe damit in Osteuropa und der Türkei teilweise ganz gute Erfahrungen gemacht.
Es funktioniert allerdings nicht bei allen Hunden. Manche ergreifen panisch die Flucht, andere interessiert es gar nicht. Ich vermute, es liegt am Gehör.
Vielleicht hören es ältere Hunde nicht mehr, vielleicht gibt es auch Rassen, die da empfindlicher oder unempfindlicher sind.
Und einen Hund der tatsächlich im Angriffsmodus ist wirst du damit auch unwahrscheinlicher abwehren können, als einen der gerade "Spaß" am kläffen und jagen hat.
Als Zusatz also wirklich super, aber nichts worauf man sich verlassen kann.

Grüße
Florian


Was für ein Gerät verwendest du und wie ist das Verhältnis von "funktionieren" und "nicht funktionieren".

Das Thema interessiert mich schon sehr. Noch mehr, seit ich vor zwei Jahren erstmals gebissen wurde.
Ich habe die Tage noch mal im Netz nach Erfahrungen gesucht und versucht, die Suchanfragen so zu machen, dass der Vorschlag von Seiten, die so was verkaufen wollen, ausgeschlossen blieb. Da war die Zahl der Ergebnisse sehr überschaubar. Angeboten wurde unter anderem eine Diskussion hier aus dem Forum von 2005.
Mal grob zusammengefasst sind zwei Tendenzen erkennbar: Die Hundeliebhaber, die meinen, man dürfe das nicht verwenden, weil es das Tier schmerzt und sogar bleibende Schäden verursachen könne und -eigentlich im deutlichen Widerspruch dazu- dass man schrieb, dass es nicht wirkt.
Positiven Rezensionen auf Händlerseiten misstraue ich generell, so dass du einer der wenigen Menschen bist, die von teilweise positiven Ergebnissen berichten, ohne es zu verkaufen.
von: max saikels

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 02.05.21 10:52

In Antwort auf: Keine Ahnung
... allerdings so laut, dass mir danach die Ohren klingeln, wenn ich voll rein blase.
[ot] ich glaube, den Ausdruck verwendest du nicht ganz richtig schmunzel [/ot]
Wenn ich nach einem Spiel aus der Halle gehe, ist mein Tinnitus ziemlich laut, weshalb ich mir angewöhnt habe, nur kurz zu pfeifen; hören trotzdem alle.

In Antwort auf: Keine Ahnung
Ich habe gesucht und sie im Internet entdeckt: HIER
Scheint ein Nachbau / eine Verbesserung der Fox 40 zu sein. Vielleicht hätte Jürgen doch besser die Fox 40 genommen, wenn sie schon so heißt. schmunzel
von: Keine Ahnung

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 02.05.21 14:52

In Antwort auf: max saikels
Scheint ein Nachbau / eine Verbesserung der Fox 40 zu sein. Vielleicht hätte Jürgen doch besser die Fox 40 genommen, wenn sie schon so heißt. schmunzel


Sie ist zumindest höllisch laut. Tinnitus habe ich aber leider schon seit mehr als 20 Jahren, auch ohne diese Pfeife traurig
von: Juergen

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 03.05.21 05:38

Die Antwort von kangaroo und die ausufernde Diskussion ist gelöscht.
kleiner Hinweis: Wenn ihr Beiträge liest, die klar gegen die Regeln verstoßen, dann meldet den Beitrag, Wir kümmern uns dann eher drum.
Danke!
von: irg

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 03.05.21 06:26

Hallo!

In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: panta-rhei
Habe schon apps gesehen - aber besser vielleicht noch eine Version für den Garten (Batteriebetrieb):
https://www.hausgarten.net/pflanzenschutz/tierabwehr/hundeabwehr-im-garten.html

Kennt das jemand?


Hat jemand schon so etwas im eigenen Garten getestet: https://www.weidezaun.info/voss-sonic-28...rderabwehr.html

Skeptisch stimmt mich, dass es anscheinend zusätzlich einen Blitz braucht ... auch frage ich mich, wie das mit dem Abstrahlwinkel beim Zelten geht...


Hundeabwehr in der Nacht hatte ich glücklicher weise noch nicht nötig. (Ich würde dafür am ehesten zur Kalashnikow raten, aber das ist aus mehreren Gründen nicht ernst gemeint.)

Hundeabwehr unterwegs war bei mir immer wieder ein Thema, auch mit wirklich kritischen Kötern. In manchen abgelegenen griechischen Gegenden nehme ich immer einen Bambusstecken mit, den kennen sie. Dazu habe ich immer ein Pfefferspray mit. Es ist in Griechenland nicht legal, aber was sind die Alternativen? Mich genüsslich anknabbern lassen? Da lasse ich es lieber auf eine Anzeige an kommen.
Den Dog Dazzer habe ich auch mit.

Zur Anwendung: Um Erfolg zu haben, muss man die Biester leider ziemlich nahe heran kommen lassen, egal ob man Pfeffer oder Hochfrequenztöne anwendet. Der Hersteller des Dog Dazzers warnt ausdrücklich davor, ihn auf größere Entfernung oder länger an zu wenden. Denn dann haben die Hunde eine gute Gelegenheit, zu entdecken, dass Ton und Pfeffer zwar unangenehm sind, aber eigentlich harmlos. Dann hast du ein richtiges Problem.

Pfefferspray in der Anwendung: Nahe ran kommen lassen (meisten leider kein Problem, weil die Biester schnell näher sind, als einem lieb sein kann), dann einen gezielten Schuss ins Gesicht abgeben. Hat bei mir funktioniert, ich möchte aber möglichst keine Gelegenheit mehr haben, es wieder zu brauchen. (Die Pfeffersprays der Exekutive oder der Park Ranger gegen Bären sind andere Kaliber, mit denen kann auch auf größere Entfernungen gesprüht werden. Die bekommen wir aber nicht, und sie sorgen sicher bei der Entdeckung für ernsthafte Schwierigkeiten.)

Dog Dazzer in der Anwendung: Das selbe wie beim Pfefferspray: Wenn das Biest nahe dran ist und hohe Töne noch gut hört, rennt es wahrscheinlich/hoffentlich. Oder, wenn es schlecht hört, eben nicht. Hat bei mir geklappt oder auch nicht.

Diverse Marder/Mäuse/Yeti-Verscheucher mit Hochfrequenz mit Dauerbeschallung: Siehe oben, Dog Dazzer, dürfte die Wirkung unwahrscheinlich sein. Ein Nachbar am Campingplatz hat damit versucht, die Mäuse zu vertreiben. Ich nehme eher an, die haben in der Nacht einen flotten Reel dazu getanzt und sich gefreut, dass die Menschen jeden Blödsinn glauben. Im Ernst: Das Ding war den Viecherln vollkommen egal.

Hunderudel sehe ich allgemein als riskant. Zusammen fühlen sie sich stark. Hunderudel in der Nacht ist noch einmal riskanter, weil die Biester viel Zeit haben, sich an den Radlfahrer heran zu wagen und ihn austesten können. Dazu kommt, dass es nicht möglich sein wird, alleine die ganze Nacht durch auf der Hut zu sein, um auf eine neue Eskalation sofort reagieren zu können. Was man dagegen tun kann, weiß ich allerdings auch nicht. In größeren Gruppen radeln wäre eine Möglichkeit, aber das mögen die meisten von uns nicht. Ich muss gestehen, dass ich ungern in Ländern/Gegenden radle, in denen ernsthafte Hundeattacken häufig vorkommen.

lg!
georg
von: kangaroo

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 03.05.21 10:37

Sorry nochmal an alle, ich hab echt Angst vor dem angeblichen Freund des Menschen. Manchmal spricht man dann Dinge aus die man sich denkt in seiner Furcht.
von: Juergen

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 03.05.21 10:54

Deine Entschuldigung ist angenommen. Danke dafür und mehr Worte, auch von anderen, sind nicht notwendig.
von: harald.m

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 03.05.21 18:45

Das Mittel der Wahl für Carnivore ist Capsaicin Spray. Muss in die Augen gesprüht werden. Ein furchtloser Wissenschaftler berichtet nach "real world" Tests mit Bären (Hunde sind referenziert) in dieser Publikation "Bears tested in this study did not make themselves available for follow-up" :-))) http://www.bearstudy.org/website/images/...y_Repellant.pdf
Wenn kommerzielles Pfeffer Spray verboten ist, dann kann das durch Extraction von Cayenne Pfeffer in Sonnenblumenöl oder Auflösen einer Tube Hansaplast Wärmesalbe in Öl während der Reise hergestellt werden. Kommerzielle Produkte verwenden laut Patentliteratur eine Ethylenglykol/Alkohol/Wasser Mischung. Ich würde das dann mit einer geleerten Sprühflasche Glasreiniger die auf Strahl gestellt ist versprühen. Das Mittel muss in die Augen, man muss also dicht ran. In der Nacht ist dabei eine LED Lampe mit fünf Zilliarden Lumen nützlich um die Angreifer zu verwirren.
von: Need5Speed

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 04.05.21 05:50

Habe neulich in Christoper Schacht´s Buch "Mit 50 € um die Welt" über eine seiner Erfahrungen mit einer Hundemeute in der Nacht gelesen. Da half ihm glücklicherweise ein Esel beim Vertreiben. Aber nicht immer hat man einen Esel zur Hand. Ich würde zu Stock, Steinen, Trillerpfeife und Pfefferspray greifen. Eben alles was greifbar ist.
von: mr.bicycle

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 04.05.21 16:38

Mei Hund der dud fei nix
...bei rodfohrer ... isser a ned immer locker ...
von: Streckenplanverweigerer

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 04.05.21 18:04

Die besten Erfahrungen hab ich damit gemacht, Hunde anzusprechen. Wenn sie in Hörweite kommen, fange ich an mit ihnen zu reden. Als wären es alte befreundete Bekannte. Die Sprache und welche Worte man benutzt, das ist egal. Entscheidend ist, dass man mit seiner Stimme den Eindruck vermittelt, "Ich gehöre hier hin und bin hier sicher!".
Bei scharfen Wachhunden funktioniert das allerdings nicht. Bei ganzen Rudeln verwilderter Hunde in der Türkei aber sehr gut. Ich mache das mittlerseile auch bei Hasen und Rehen, die früh morgens meinen Weg zu eng kreuzen. Und ich würde das mittlerweile auch bei Bären und Wölfen so machen.


Vor dieser Einsicht hatte ich im Balkan ne Druckluft-Hupe am Lenker. Als Druckbehälter ne gängige PET-Getränkeflasche. Wiederbefüllbar mit Fahrradpumpe. Airzound oder so änlich hieß die. Leider war nach 4 Wochen der Verbindungsschlauch poröß und undicht. Austauschen mislang.
Bis dahin hat sie bei fast allen Hunden auf kurze Distanz gewirkt und den nötigen Vorsprung mit dem Rad gebracht. Beim Wildcamping wär mir das aber zu auffällig. Ich will ja keine Menschen anlocken.


In Anatolien hat sich eines Abends beim Abbiegen von der Straße eine streunende magere Hündin zu mir gesellt. Bis ich eine geschützte Stelle zum Zelten gefunden hatte lief sie neben mir her. Als das Zelt stand, rollte sie sich daneben zusammen. Die Stücke von meinem Brot, die ich ihr gab, hat sie nicht gefressen. Und sie schlief schon, als ich noch meine Zähne putzte. Früh morgens gegen 4 Uhr fing sie an zu knurren. Ich kroch aus dem Zelt und sah ein Rudel stämmiger Hunde in 80 Meter Entfernung das sich auf uns zu bewegte. Für eine Unterhaltung war es mir zu früh. Also hab ich einige Steine in Richtung Rudel geworfen. Das half. Sie verzogen sich. Die Hündin schlief sofort wieder weiter. Ich hab ihr geglaubt und hab auch noch zwei Stunden ohne Stöhrung geschlafen.

Grüße,
Jan
von: panta-rhei

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 04.05.21 22:06

In Antwort auf: Streckenplanverweigerer

...
Ich kroch aus dem Zelt und sah ein Rudel stämmiger Hunde in 80 Meter Entfernung das sich auf uns zu bewegte. Für eine Unterhaltung war es mir zu früh. Also hab ich einige Steine in Richtung Rudel geworfen. Das half.


Hm. Vielleicht bin ich einfach zu ängstlich. Steine schmeissen hat gereicht, um dann weiterzuschlafen?!
von: iassu

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 04.05.21 22:10

Ich hatte nie die Erfahrung, daß Steinewerfen nachhaltigen Erfolg hat. Diese Standardlösung halte ich für ein Märchen. Egal ob man trifft oder nur simuliert: die Beeindruckung ist doch sehr überschaubar. Und selbstverständlich radelt man gefühlt den ganzen Tag durch Geröllwüsten, dann aber, wenn die Meute kommt, ist man in der Sahara und nix Werfbares bis zum Horizont ist erkennbar. Auch die eigene Trinkflasche kann man nur einmal werfen.....
von: Uwe Radholz

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 05.05.21 06:11

Ein ehemaliger Kollege konnte auch mit Hunden „kommunizieren". Er ist mit ihnen aufgewachsen, hat auch selbst immer Hunde gehalten. Ich konnte das mehrfach erleben, wenn ich mit ihm unterwegs war. Ich bin sehr davon überzeugt, dass es ein Vorteil ist, wenn man den Tieren angstfrei begegnet, ihre Signale zu deuten vermag und die passenden Reaktionen zeigen kann. Nur fürchte ich, dass sich das auf die wenigsten von uns übertragen lässt. Wir haben nicht diesen Erfahrungen und viele Hundehalter zeigen, dass sie sogar im Umgang mit dem eigenen Tier nicht souverän sind.
Mir wird es jedenfalls nur schwer gelingen, Ruhe zu bewahren. So vernünftig dies auch sein mag.
Allerdings habe ich die interessante Beobachtung gemacht, dass ich, wenn ich das Pfefferspray dabei hatte, sehr viel weniger von Hunden belästigt wurde. Das kann, dies ist vollkommen klar, erst mal reiner Zufall sein. Und ich bin auch gegen jede esoterische Deutung vollkommen imun. Aber vor Jahren hat hier im Forum bei einer ähnlichen Diskussion ein Forumistos eine bedenkenswerte These aufgestellt. Er meinte, dass mir das Spray, das ich auch kompromisslos einsetzen würde, eine Sicherheit gäbe, die die Hunde wahrnehmen könnten.
Vielleicht, aber diese Überlegung ist klar eine Spekulation, wirken so auch die geworfenen Steine. Anders als Andreas habe ich mehrfach erlebt, dass sie das nicht mögen. Nachdem ich vor zwei Jahren in Georgien angefallen wurde, hatten wir, wir sind zu zweit gefahren, stehts Steine in den Trikottaschen und diese auch mehrfach eingesetzt. Es waren übrigens die streunenden Hunde, die sich davon beeindrucken ließen. Könnte aber eben auch sein, dass es das dadurch dokumentierte entschlossene Verhalten war, dass sie bremste. Ich weiß es nicht.

Das wirksamste Mittel gegen einen Angriff erlebten wir auch im Kaukasus, als mich ein Herdenhund angreifen wollte, der plötzlich bemerkte, dass mein Partner auch noch hinter mir kam. Er blieb kurz stehen, vermutlich um darüber nachzudenken, um wen von uns beiden er sich kümmern müsse. Das tat er mitten auf der Straße, was klar sein Fehler war. Der letzte in seinem Leben. Aber leider hat man nicht immer ein Auto zur Hand, wenn man mal eins braucht....
von: irg

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 05.05.21 06:43

In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: Streckenplanverweigerer

...
Ich kroch aus dem Zelt und sah ein Rudel stämmiger Hunde in 80 Meter Entfernung das sich auf uns zu bewegte. Für eine Unterhaltung war es mir zu früh. Also hab ich einige Steine in Richtung Rudel geworfen. Das half.


Hm. Vielleicht bin ich einfach zu ängstlich. Steine schmeissen hat gereicht, um dann weiterzuschlafen?!


Wenn du die Hunde letal triffst, sicher. grins

Dauerhafte Erfolge habe ich beim Radeln damit nie erlebt, nur etwas mehr Luft, um Abstand her zu stellen. Nächtliche Erfahrungen mit Dauerbelagerungen von Hunden habe ich glücklicher weise keine. Aber warum sollen Hunde, die sich als Meute stark fühlen, auf geben, weil das Opfer ein paar Steine wirft? Das leuchtet wohl auch dem blödesten und labbrigsten Hund nicht ein.

Das Übernachten unterscheidet sich in mehreren Punkten stark vom Durchradeln: Ich bleibe beim Übernachten lange im Revier, in dem sich die Hunde zu Hause fühlen. Die Hunde haben es in der Pfote, die Situation eskalieren zu lassen, nicht du. Die Hunde können entscheiden, wann sie das tun. Du kannst nur aufpassen, um dich zu wehren. Bis du erschöpft umkippst.

Wir hatten einmal aus Ahnungslosigkeit eine lange Nacht mit zwei Bären, die um das Zelt gestrichen sind. Die Bären waren sehr grantig über uns, aber eigentlich sehr nett, sie haben uns nicht gefressen. Die emaillierten Trinkhäferln, mit denen wir Lärm erzeugt haben, haben aber heute noch Macken davon. Ich weiß nicht, wie lange wir im Zelt wach geblieben sind, um die Bären wieder und wieder auf Distanz zu bringen. Ich weiß nur, dass wir irgend einmal in der Früh vollkommen erledigt auf gewacht sind, und die Bären fort waren. Die hätten uns gemütlich filetieren können, bevor wir richtig wach gewesen wären. (Abgesehen davon, dass sie das auch hätten machen können, während wir wach waren. So einem Bären rennst, radelst und kletterst du nur in der Theorie davon. Auch das Taschenmesser als Waffe zum Erlegen reicht nur bei Karl May.)

Mir fällt deshalb nur ein, dass in Gegenden, wo Hunderudel gefährlich sein können, es das einzig Sichere sein dürfte, die Nähe von Menschen zu suchen. Was wieder andere Risiken hervor rufen kann. Oder, du hängst eine Hängematte hoch genug zwischen Bäume. Ein mit mir befreundetes Paar hat das einmal wegen Wölfen gemacht. Als sie im Finsteren aus der Hängematte pinkeln mussten, haben sie alle ihre alpinistischen Fähigkeiten gebraucht. Sie waren not amused.

lg!
georg
von: natash

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 05.05.21 10:33

Einzelne wilde Hunde (also die, die nicht herzerweichend um Adoption bettelten, da besteht die Gefahr ja eher ungwollt zum Hund zu kommen) konnte ich auch schon mit Steinwürfen auf Abstand halten, bei den zu einem Hof oder einer Herde gehörigen ist das schwerer. Weil ich eigentlich immer zu zweit (ich un mein Partner) reise und die zweite Person eine eher einschüchternde Statur hat, haben spätestens Steinwürfe aus zwei Richtungen zum Erfolg geführt. Alleine geht das aber nicht.
Problematisch sind auch Rudel, deren Hunde sich gegenseitig aufhetzen. Und nachts im Zelt ist das mit dem Steinewerfen auch nicht so einfach.
Vielleicht hilft Feuer (zb in Form einer Fackel), das mögen Tiere eher nicht und ist sicherlich auch nicht das richtige Mittel in einem trockenen Wald. Aber in einer Wüste vielleicht schon.
Gruß
Nat
von: Daffodils

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 05.05.21 17:34

Dieses Thema beschäftigt RadfahrerInnen seit „Urzeiten“. Als ich die Diskussion hier nachgelesen habe, fiel mir ein wunderbares Buch ein, das ich vor Jahren am Flohmarkt gefunden habe.

Im „Schiefferdecker-Schumacher“, veröffentlicht im Jahr 1900 (!), wurde zur Abwehr von Hunden auf die Entwicklung der sogenannten Revolverglocke hingewiesen. Über eine erfolgreiche Anwendung derselben ist leider nichts bekannt.

[img]https://ibb.co/0qYZXgZ[/img]

aus dem „Schiefferdecker-Schumacher“, S. 194.
Nachdruck von
„Das Radfahren und seine Hygiene“ von Dr.med. Schiefferdecker, a.o. Professor der Anatomie an der Universität Bonn,
Nebst einem Anhang: Das Recht des Radfahrers von Professor Dr. jur. Schumacher, Amtsgerichtsrat zu Köln.
Mit 328 in den Text gedruckten Abbildungen.
Bonn, 1900.

Nachdruck erschienen in: Lessing, Hans-Erhard (Hg.): Fahrradkultur 1. Der Höhepunkt um 1900. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1982.

[img]https://ibb.co/RN34P2d[/img]
von: StephanBehrendt

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 05.05.21 18:01

In Antwort auf: Daffodils
Dieses Thema beschäftigt RadfahrerInnen seit „Urzeiten“.
Richtig. Der Amazon des 19. Jahrhunderts, die Firma Stukenbrok, verkaufte Hundebomben.
von: irg

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 05.05.21 18:17

Es gab auch Radfahrerpeitschen. Nicht, um Radfahrer damit zu züchtigen, sondern um als Radfahrer Hunde ab zu halten. Das war auch so um 1900 herum. Meine Großmutter hatte in den 1920-er Jahren aber keine mehr.

Wir wissen gar nicht, wie gut es uns geht!

Lg!
georg
von: Netsrac

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 06.05.21 12:36

Ich bin zwar auf meinen Touren noch nie von Hunden bedroht worden (in D, NL oder DK auch eher selten..), würde aber neben evtl. Pfefferspray auf jeden Fall eine Zwille mitnehmen, wenn ich in solche Gegenden fahre. Die erhöht die Reichweite und Zielgenauigkeit enorm und passt in jede Lenkertasche.
von: iassu

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 06.05.21 13:02

Ich hatte in GR so ein Teil dabei. Es ist mir nicht gelungen, bei den um erhöhte Aufmerksamkeit buhlenden Vierbeinern irgendwelche Treffer zu landen oder gar Rückzugsabsichten entstehen zu lassen.
von: snoopy-226k

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 06.05.21 15:29

Wobei ich die Steinschleuder schon auch eine gute Idee finde. Die Geste "Stein werfen" erkennt ein Hund sofort im Vergleich zum Spannen der Steinschleuder. Wenn der aber merkt wie schlecht ich werfen kann ist die Schleuder wieder im Vorteil schmunzel schmunzel
von: irg

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 06.05.21 16:00

Grundsätzlich ja. Unterwegs auf der Straße kann eine Steinschleuder eine gute Option sein. Aber in der Nacht sehe ich kaum einen Vorteil, nicht einmal, wenn der TE auf einem Steinhaufen übernachtet. Er kann ja nicht die ganze Nacht wach bleiben und Steine schleudern.

lg!
georg
von: panta-rhei

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 06.05.21 18:33

In Antwort auf: irg
Grundsätzlich ja. Unterwegs auf der Straße kann eine Steinschleuder eine gute Option sein. Aber in der Nacht sehe ich kaum einen Vorteil, nicht einmal, wenn der TE auf einem Steinhaufen übernachtet. Er kann ja nicht die ganze Nacht wach bleiben und Steine schleudern.

lg!
georg

Das ist das Problem. Steine hatte ich natuerlich gesammelt, gabs jede Menge. Auch einen alten Palmast als Schlagwaffe. Aber eigentlich wollte ich ja schlafen. Vielleicht ist Valium die Lösung schmunzel ...
von: Thomas S

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 06.05.21 22:12

[b][/b]
In Antwort auf: panta-rhei
Vielleicht ist Valium die Lösung schmunzel ...


Das könnte die Lösung sein, wenn Du es schaffst, das Valium in die Hunde zu bekommen! grins
von: irg

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 07.05.21 05:49

Naja, die Situation in der Nacht ist ziemlich deppert: Du musst, wenn sich Köter um dich zusammen rotten und dich angehen, grundsätzlich mit allem rechnen. Dagegen spricht, dass, in Europa wenigstens, Hunde normaler weise irgendwo eine Grenze haben, bis zu der sie gehen, sprich vielleicht beißen, aber den Menschen am Leben lassen. (Ausnahme: In den Bergen Nordgriechenlands gab es einzelne schwere Attacken von Tieren. Bei einer ist eine Touristin gestorben. Laut Regierung waren es Wölfe, laut anderen Quellen entweder verwilderte Hunde oder Kreuzungen zwischen Hunden und Wölfen. Geklärt wurde das alles nicht wirklich.)

Wie sicher die Erfahrungen von Reisenden sind, ist auch nicht klar: Wer gefressen wurde, erzählt posthum allenfalls über ein Medium.

Wenn du damit zufrieden wärest, irgendwie am Leben zu bleiben (ich wäre es nicht), könntest du selbst das Valium nehmen. Mit dem Restrisiko, dass gerade du der bist, der Pech hat, den es ernsthaft erwischt.

Deshalb fallen mir nur zwei Varianten ein: Nahe bei Menschen zu übernachten, oder in einer größeren Gruppe. Mehrere Menschen sind aus Hundesicht auch ein Rudel, und dazu eines, das Respekt einflößt. Mehrere Menschen können notfalls auch abwechselnd wachen, um die anderen zu warnen. Mehrere Menschen kann man nicht von verschiedenen Seiten her gleichzeitig angreifen.

Es war übrigens interessant zu sehen, dass die alten Ausdrücke wie "Wadlbeißer" stimmen: Von vorne her nett an wedeln, um dann von schräg hinten her einen leisen Angriff aufs Wadl zu machen, das konnte ich bei eher nicht groß geratenen Hunden beobachten. Wenn aber Hunde gemeinsam von mehreren Seiten her einen Radlfahrer angreifen, sehe ich sehr wenige Chancen, ungebissen davon zu kommen.

lg!
georg
von: Streckenplanverweigerer

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 07.05.21 08:29

In Antwort auf: panta-rhei
Steine schmeissen hat gereicht, um dann weiterzuschlafen?!

Hallo panta-rhei,

in dem Fall hat es gereicht. Ja!
In anderen Fällen, auch im Zelt liegend, hab ich Hunde auch schon einfach ignoriert. Mehr als Schnuppern und weiter ziehen ist noch nicht vorgekommen.
Wenn ich mich nachts von wilden Tieren (Wildschweine, Füchse) zu sehr gestöhrt fühle, hilft in die Hände klatschen und "Hop, Hop" rufen.

Und die Sache mit der Angst oder dem Mut. Ja, ich bin weniger ängstlich als der Durchschnitt. Aber mein Vertrauen in Menschen ist geringer. Wenn sich nachts Menschen meinem Wildcamping-Schlafplatz nähern, dann mach ich mir Sorgen.

Grüße,
Jan
von: panta-rhei

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 07.05.21 13:27

In Antwort auf: irg
oder in einer größeren Gruppe. Mehrere Menschen sind aus Hundesicht auch ein Rudel, und dazu eines, das Respekt einflößt. Mehrere Menschen können notfalls auch abwechselnd wachen, um die anderen zu warnen. Mehrere Menschen kann man nicht von verschieden

Ok, vielleicht der Beste Tip, nicht alleine unterwegs sein. Ergo Leute, suche fuer 22 eineN MitradlerIn fuer 3 wo Aegypten! Oder halt kein Wildcamping... seufz ... werde aber sicher son Ultraschallteil mitnehmen.
von: huxtebude

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 08.05.21 11:34

Was passiert denn, wenn man die Tiere einfach ignoriert und im Zelt bleibt?

Grüße
Florian
von: panta-rhei

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 08.05.21 12:14

In Antwort auf: huxtebude
Was passiert denn, wenn man die Tiere einfach ignoriert und im Zelt bleibt?



Naja, dass ist bei mir halt schon mal schiefgegangen:
Die Hundegruppe (Suedmarokko) hat das Zelt angegriffen und ist zT auch AUF das Zelt (Caravan Solo = kleines Eingbogenzelt) gesprungen (keine Ahnung warum). Bin dann in einem ruhigen Moment geflüchtet und musste am Nächsten morgen das Aussenzelt nähen ...

Bin seitdem nicht mehr so cool... daher halt die Idee mit dem Valium grins
von: panta-rhei

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 08.05.21 12:42

In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: huxtebude
Was passiert denn, wenn man die Tiere einfach ignoriert und im Zelt bleibt?



Naja, dass ist bei mir halt schon mal schiefgegangen:
Die Hundegruppe (Suedmarokko) hat das Zelt angegriffen und ist zT auch AUF das Zelt (Caravan Solo = kleines Eingbogenzelt) gesprungen (keine Ahnung warum). Bin dann in einem ruhigen Moment geflüchtet und musste am Nächsten morgen das Aussenzelt nähen ...

Bin seitdem nicht mehr so cool... daher halt die Idee mit dem Valium grins


Habe gerade noch eine PM bekommen, die vielleicht hilft, diese Erfahrungen ins rechte Licht zu rücken:
Der Schreiber hatte schon mehrmals in EG wild gecampt und keine Probleme. Daher denke ich, dass die Schwierigkeiten AUCH an der Platzwahl lagen: zwar keine Siedlung in der Nähe, aber der einzige Fleck mit Bäumen weit und breit.

Hätte sicher einen einsameren nehmen müssen.
von: irg

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 08.05.21 17:24

In Antwort auf: huxtebude
Was passiert denn, wenn man die Tiere einfach ignoriert und im Zelt bleibt?

Grüße
Florian


Versuchs! Je nach Hunderudel wirst du heraus finden, was geschieht! Nur wirst du immer nur im Einzelfall wissen, was dann genau passiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass nichts bis nicht viel passiert, ist wohl hoch, eine Wahrscheinlichkeit, dass anderes auch passieren kann, entsprechend klein, aber auch vorhanden.

lg!
georg
von: irg

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 08.05.21 17:37

In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: huxtebude
Was passiert denn, wenn man die Tiere einfach ignoriert und im Zelt bleibt?



Naja, dass ist bei mir halt schon mal schiefgegangen:
Die Hundegruppe (Suedmarokko) hat das Zelt angegriffen und ist zT auch AUF das Zelt (Caravan Solo = kleines Eingbogenzelt) gesprungen (keine Ahnung warum). Bin dann in einem ruhigen Moment geflüchtet und musste am Nächsten morgen das Aussenzelt nähen ...

Bin seitdem nicht mehr so cool... daher halt die Idee mit dem Valium grins



Habe gerade noch eine PM bekommen, die vielleicht hilft, diese Erfahrungen ins rechte Licht zu rücken:
Der Schreiber hatte schon mehrmals in EG wild gecampt und keine Probleme. Daher denke ich, dass die Schwierigkeiten AUCH an der Platzwahl lagen: zwar keine Siedlung in der Nähe, aber der einzige Fleck mit Bäumen weit und breit.

Hätte sicher einen einsameren nehmen müssen.


Mei, schwierig! Du hast sicher recht, dass mit geschickter Platzwahl viel zu vermeiden ist. Wenn ich daran denke, wie oft ich eben keinen geschickten Platz finden konnte, weil einfach keiner in Reichweite war, ist das manchmal nicht leicht. (Die schlechte Platzwahl, die zu meiner Diskussion mit den Bären geführt hat, wäre natürlich heute vermeidbar gewesen.)

Weiß jemand, wo sich Hunde sicher nicht herum treiben? Lässt sich das klären? In griechischen Bergen habe ich welche an ziemlich unmöglichen Orten getroffen. Aber auf der Durchreise war das kein so ein Thema, wie es in Marokko oder Ägypten sein kann.

Mit Flexibilität sollte es aber recht gut klappen: Wenn du sicher bist, dass du keinen solchen Hunderudeln über den Weg läuft (Glaskugel? Biologiestudium? schmunzel ), ist wild Zelten kein Problem, Sonst fragst du, wenn es möglich ist, irgendwo bei Leuten, ob du am Hof oder beim Hof übernachten darfst. Ich kenne mich in Afrika nicht aus, meine bisherigen Erfahrungen anderswo waren positiv.

Was hältst du davon?

lg!
georg
von: Anonym

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 08.05.21 18:16

hallo panta-rhei,

Hunde sind Hunde, vor allem wenn sie herrenlos sind. Da kann ich jetzt auch keinen durchgängigen Tip geben. Ich hatte in Marokko einen Knüppel dabei, ist aber nicht zum Einsatz gekommen zwinker Die Marokkaner waren beeindruckt.

Ich möchte gerne fragen: stimmt es, daß vor ca. 8-10 Jahren in Marokko ein Hundemassaker stattgefunden hat? Kann das jemand bestätigen? Zuletzt war ich vor 4 Jahren als normaler Traveller dort und konnte (leider) kaum bellende Vierbeiner wahrnehmen.

btw: in Moskau fahren die verwilderten Hunde dort mit der U-Bahn grins
von: huxtebude

Re: Hundeabwehr nachts beim wildcampen? - 09.05.21 19:10

Hallo Panta Rhei,
das ist schon krass. Gut dass du da noch davon gekommen bist. Hätte ich aber nicht erwartet, dass die Hunde so reagieren.
Ich habe auch schon einige Erfahrung mit Hunden gemacht, gerade in Osteuropa und der Türkei, aber beim schlafen und wild zelten haben sie mich bisher nicht gestört. Meist bin ich aber recht pingelig bei der Platz Auswahl. Obs daran liegt?
Hätte ich das hier nur mal nicht gelesen! Vielleicht mache ich mir in Zukunft auch darum Gedanken zwinker
Die meisten wilden Hunde die ich getroffen habe waren übrigens überaus friedlich und nur auf der Suche nach Futter (kein menschliches :D). Gab natürlich auch Ausnahmen.
Dagegen waren die Hunde die zu einem Grundstück gehören meist die aggressiveren.

Grüße
Florian