Re: Jahreskilometer 2017

von: veloträumer

Re: Jahreskilometer 2017 - 02.01.18 21:08

In Antwort auf: HanjoS

Ich finde es bedauerlich, dass in veloträumers Jahresstatistik 2016 die Grafiken nicht mehr sichtbar sind. Seine akribische Aufbereitung der Zahlen hat mir immer viel Freude bereitet.

Gemach, gemach - nichts hat so stinkende Füße wie eine veraltete Statistik. Man kann es hier verschmerzen, wenn was Neues kommt. schmunzel (Mehr Sorge mache ich mir um meine Bilderrätsel, die am gleichem Problem hadern und die eigentlich oft sinnvolle Ergänzungen meiner Reiseberichte darstellen, also eher bleibende Werte beinhalten.)

Das alte Jahr war möglicherweise komplett pannenfrei - ich kann mich zumindest an nichts erinnern. Das steht schon mal im positiven Gegensatz zum Vorjahr, wo sich besonders im Frühjahr und Sommer eine ganze Pannenserie zutrug - sogar im Dezember noch eine. Erfreulich dabei auch, dass es keine Stürze gab. Auch das war etwas anders im Vorjahr. Schäden gab es trotzdem auf Radreise - nicht aber am Rad (Kameras). Auch körperliche Zipperlein meldeten sich und hatten Einfluss auf die Touren - eine vermutlich rheumatische Erkrankung an einem Zehknochen und ein eingeklemmter Nerv. Beides sorgte für Einschränkungen auf der Sommerreise und bewirkte vor allem mal wieder den Ausfall von Wanderungen zu Fuß. Wohl aber suche ich immer nach neuen Ausreden für das nicht so ganz geliebte Laufen über Stock und Stein. unsicher

Bei den Vorrednern sehe ich einen gewissen Trend zu abschmelzenden Jahreskilometern. Da möchte ich mich als Best Ager unsicher nicht ausklammern. schmunzel Minus-Rekord party mit geschätzen 8800-8900 km insgesamt, hier nur zu diskutieren meine verbrieften Tourenkilometern von 8025 km. (Einkaufs-/Arbeitskilometer werden nicht erfasst und sind Erfahrungswert.) Das ist sogar unter den vorsichtig kalkulierten Plankilometern von ca. 8400 km (KM-Soll in meiner Excel-Liste seit Jahren). Die instabilen Wetterlagen haben ebenso dazu beigetragen wie vor allem in der zweiten Jahreshälfte auch andere Prioritäten und Faulheit gegen Jahresende. Die Streckenstatistik, gestrichelt die Durchschnitte im Mittel der letzten 16 Jahre:



Auch die Reisekilometer waren unterdurchschnittlich, was auch auf nicht nur auf die schon üblichen kürzeren Etappendistanzen zurückzuführen ist, sondern auch auf eine eher kleinere Zahl der Reisetage - immer aber noch im oberen Mittelfeld. Abstriche insbesondere bei Spätsommerkurzreisen wegen des instabilen Wetters, einmal auch Ausfall durch ungünstige Sperrung von Bahnstrecken. Frühjahrsreisen machte ich trotz widriger Umstände (Ostern, Pfingsten, 1. Mai). Es kam durch beide Effekte zudem zu sehr kurzfristigen Änderungen der Kurzreiseziele. Die große Sommereise hielt sich im maximalen Tagebereich, obwohl für die Rückreise ein Tag mehr nötig war als früher - wegen schlechter Zugverbindungen mit Radmitnahme. Sind die Kilometer weniger, sind auch logischerweise die Gesamttourentage geringer (orange).



Dass der Kilometerschnitt pro Tag gestiegen ist, korrespondiert weniger mit langen Etappen als damit, dass die Anzahl kurzer Trainingstouren eher gering war. Für Kurztouren unter 50 Kilometer ist die Motivation eher gesunken. Die maximale Etapenlänge ist nicht wirklich signifikant höher - im Rahmen der letzten Jahre. Das gilt letztlich auch für die Geschwindigkeiten, die im Mittel wie auch in der Spitze leicht angestiegen sind, aber eben auch nicht wirklich signifikant.



Dabei ist auch mehrere eher atypische Etappen für meine gewohnten Höhenprofile. Weniger Kilometer bedeuten i.d.R. aber auch weniger Höhenmeter (120000 Hm), ebenso die Reisehöhenmeter unterdurchschnittlich.



Dennoch bleibt die topografische Schwierigkeit meiner Touren auf einem sehr hohen Niveau (1496 Hm/100 km). Das Topniveau der beiden Vorjahre wurde wohl vor allem deswegen nicht erreicht, weil die Sommerradreise ein wenig leichter war als in den beiden Vorjahren (die waren maximal im Statistikverlauf). Große Höhensprünge an einem Tag kann ich auch nicht mehr machen, der Wert scheint die 2500 Hm pro Tag nicht mehr zu überschreiten. Insgesamt auch selten Tageswerte über 2000 Hm (alles natürlich barometrisch gemessen).



Alles in allem ist der Abwärtstrend der Leistung aus den letzten Jahren auf einem Statusquo eingefroren. Die Analyse meiner "Leistunsgwerte", die auf der Basis einer Gleichung gemacht sind, die Strecke, Höhenmeter, Geschwindigkeit und Gepäckgewicht miteinander in Beziehung setzt, möchte euch ersparen. Es würde summarisch nur das wiederholen, was schon geschrieben steht, nur umfangreicher zu interpretieren. Als Ausgleich aber eine neue Statstik, die ich erstmals hier einführe. lach Es handelt sich allerdings um keine Jahresstatistik, sondern gibt einen aktuellen Stand wieder. Es geht dabei auch mehr um die Dichte, mit der ich Regionen befahren haben, gemessen in der Anzahl der Pässe und Bergstraßen pro Gebirge:



Es sind nur Gebirge berücksichtigt, für die eine relevante Anzahl befahrener Bergstraßen erfasst wurden (mindestens zweistellig). Während die Kategorie "Pass" eine formal definierte ist (kann ich nicht sicher sein, ob alle Pässe korrekt sind bzw. ob ich alle erfasst habe, Leitlinie sind die Kriterien des Club des Cent Cols), fallen unter Tops Hochpunkte mit besonders anspruchsvollen Kriterien, sprich mindestens ein Straßenpunkt über 1000 m oder mit mindestens 500 Hm Höhenunterschied oder in wenigen Ausnahmen auch ein sonstig besonderer Hochpunkt außerhalb dieser Kriterien. Viele Mittelgebirgsanstiege, die keine Pässe sind, sind daher von mir nie erfast worden (typischerweise z.B. die meisten Albanstiege, die selten echte Pässe darstellen). Die Statistik ist allerdings weniger als Leistungs- als vielmehr als "Kompetenz"statistik im Sinne Radreisewissen zu verstehen.

Was gabs sonst noch Bermerkenswertes: Wie immer zuviele Reisebilder auf den Speicherkarten, einige Radreiseberichte im Forum (längst nicht alles aufgearbeitet), neuer PC, neuer Bildschirm (sehe jetzt meine Reisen noch schöner im Rückblick) und ein als sehr angenehm empfundenes Forumstreffen in Erfurt (sorry, auch dort schmort das Berichtswesen in weit entfernten Ecken). Natürlich gibt es auch Dinge im Forum, die ich nicht oder immer noch nicht verstehe - aber das sei hier mal geschenkt.

Mach ich dann auch hier:
Ich wünsche allen ein gesundes, unfallfreies und erfülltes Radljahr 2018!