Re: Wie komme ich auf die Idee einer Radreise

von: irg

Re: Wie komme ich auf die Idee einer Radreise - 25.04.18 07:11

Hallo Quast!

Vielleicht noch ein paar Gedanken von mir:

Zu den von euch angedachten Routen kann nicht viel sagen, ich bin lieber in weniger touristisch aufbereiteten Gegenden unterwegs. Da wissen andere mehr. Einen großen Vorteil haben sie auf jeden Fall: Ihr seid in Regionen unterwegs, wo ihr im Fall des Falles immer an Ausrüstung zum Ergänzen (eher die seltene Variante), Postämter zum Heimschicken von Unnötigem (eher die häufige Variante), so wie an Werkstätten zum Adaptieren der einen oder anderen Kleinigkeit am Rad kommt.

Allgemein gibt es Leute, die planen alles bis ins letzte Detail, um die Tour dann möglichst genau so durch zu ziehen, andere planen eher überschlägig und lassen auf sich zu kommen, wie sich der Tag entwickelt. Das ist eine Frage eures persönlichen Stiles. Eines lässt sich sicher sagen: Eine gute Planung vermindert Überraschungen und Schwierigkeiten. Auf Tour kommt es dennoch immer wieder anders, egal wie penibel geplant wurde. Das ist ja auch ein schöner Aspekt des Radreisens.

Ein Punkt ist dabei nicht uninteressant: Wollt ihr zelten oder in festen Unterkünften übernachten? Mit dem Zelt ist eine lockere Planung leichter zu machen, schlimmstenfalls könnt ihr auch ohne Weiteres hinter einem Bauernhof auf der Streuobstwiese übernachten, wenn euch ein Gewitter einen Strich durch die Rechnung macht, oder die Badebucht in der Flussschleife zu schön war. Als Pensionisten könnt ihr euch ja so viel Zeit nehmen, wie ihr wollt.
Ein Freund von mir zeltet nicht und reserviert immer am Morgen die Unterkunft für die nächste Nacht. Auch das funktioniert also. Ob das aber überall gut geht, weiß ich nicht.

Zu den Rädern mehr:
Ihr könnt leicht auch mit Rädern um ein wenige hundert Euro weite Strecken radeln, v.a., wenn ihr etwas handwerkliches Geschick aufbringt. Das wäre das eine Extrem. Das andere, zu dem gar nicht wenige im Forum neigen, ist das Beste vom Besten. Aber auch bei High-Tech-Rädern gibt es das eine oder andere Gegenargument, das bedacht werden kann. Dazu gibt es viele, viele Diskussionen im Forum, mit einer unbegrenzten Anzahl von Meinungen.

Ich würde auf keinen Fall ein Aldi-Rad oder Vergleichbares für eine Tour kaufen. Wenn ihr Geld sparen müsst, sucht lieber gebrauchte Räder und überholt sie. Billigstdorfer sind für eine Tour zwar nicht unmöglich (man kann mit allem radeln), aber ziemlich regelmäßig eine Quelle für programmierten und unnötigen Ärger. (Am neuen 270 Euro-Rad eines Freundes konnte z.B. nicht einmal einen vernünftigen Service zusammen bringen, mein seit 28 Jahren im Dauereinsatz stehendes Alltagsrad mit vielen Teilen aus dem Altmetall dagegen ist jetzt noch für eine Radtour gut genug.)
Im mittleren Preissegment gibt es viele stabile Räder, mit denen ihr keinen Ärger erwarten müsst, die nach meistens geringen Umbauen gut zum Reisen geeignet sind.

Vielleicht hilft es euch, wenn ihr euch erst einmal fragt, was eurem persönlichen Stil und euren finanziellen Möglichkeiten am besten entspricht. Maßrahmen, Rohloff & Scheibenbremsen sind tolle technische Teile, gegen die ich nichts habe, nötig für eine Tour sind sie bei Weitem nicht. Wenn sie aber euren Bedürfnissen entsprechen, dann baut solche Räder auf, und ihr werdet Freude daran haben!

Bei euch in Hamburg werden tolle Räder sofort gestohlen, meinst du. Könnt ihr eure Tourenräder sicher und trocken abstellen? Die meisten hier im Forum verwenden die Tourenräder auf Tour und auf Tagesausflügen, im Alltag radeln sie mit anderen Rädern.

Vielleicht schreibst du mehr über eure Vorstellungen und Bedürfnisse, damit du gezielte Antworten bekommen kannst.

lg!
georg