Re: Umfrage Alter der Mitglieder 2019

von: Holger

Re: Umfrage Alter der Mitglieder 2019 - 12.03.19 14:27

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: Martina
Eigentlich dachte ich immer, dass es genau dem Zeitgeist entspricht, Leiden rein zum Spaß mit immer größerem Aufwand zu erzeugen, siehe Bungee Jumping und ähnliche Auswüchse. Früher *tm* haben wir wenn wir leiden wollten morgens kalt geduscht und nachts im ungeheizten Zimmer geschlafen....

Aber mal ernsthaft: das heldenhafte Antreten des Abenteuers Radreise erledigt sich *viel* einfacher, wenn man ein gewisses Alter, das hoffentlich mit einer gewissen Lebenserfahrung und meistens mit dem entsprechenden finanziellen Polster verbunden ist erreicht hat und ganz genau weiß, dass man viele der üblichen auftretenden Probleme mit Hilfe von Smartfon und Kreditkarte lösen kann.

Das ist vielleicht schon die neue Abenteuergeneration oder du gehörst bereits zu dieser Gruppe oder es gab eine solche schon immer neben anderen Gruppen. Ich kann mich nicht erinnern, irgendein Problem auf einer Radreise mit Smartphone (hatte ich bis vor kurzem gar nicht) oder mit Kreditkarte gelöst zu haben (obwohl stets genutzt zur Geldbeschaffung). Auch fehlt mir die Fantasie, mich als wohlhabend zu bezeichnen - zumindest in Relation zur hiesigen Gesellschaft, und mit den Jahren mit abnehmender Kurve. Probleme hatte ich doch einige auf Reisen, auch sehr kritische. Offenbar sind doch manche Probleme auf Radreise solcher Natur, die bei der jüngeren Abenteuergeneration nicht so ganz hoch im Kurs stehen oder abschrecken (z.B. längere schlechte Witterungsbedingungen, harte Kompromisse bei Unterkünften & Komfortverzicht, körperliche Schmerzen überwinden etc.). Das dürfte nicht alle Radreisenden so sehr betreffen, auch nicht in der Vergangenheit, aber eben doch den harten Kern, derer ich im Forum viele vermute.[…]

Zum zweiten: Wenn die Wettervorhersage dauerhaft schlechtes Wetter - präziser: Regen, Wind - vorhersagt, ändere ich meine Reiseroute oder fahre mit dem Zug in die Sonne. Schon häufiger gemacht, obwohl ich der älteren verweichlichten Generation angehöre - oder der mittelalten, wenn man die Verteilung in der Umfrage anschaut.

Mit Hilfe von Smartphone habe ich schon viele Probleme gelöst, die früher schwerer zu lösen waren - keine existenziellen Probleme, aber beispielsweise Unterkünfte suchen, Supermärkte suchen etc. Mit "Kreditkarte" auch - ich nehme es mal synonym für "Geld". Auf meiner ersten großen Alpentour habe ich in 3 Wochen 300 DM ausgegeben. Wild gezeltet, um Geld zu sparen, nur einmal essen gegangen etc. Das war ein Abenteuer, es hat riesig Spaß gemacht - und doch gebe ich heute gerne mal Geld für ein Essen in einem Restaurant aus oder übernachte im Hotel, wenn es regnet. Das ist immer noch weit entfernt vom Luxusurlaub - aber damals wäre es unerschwinglich gewesen.

Viele Grüße,
Holger