Re: campingähnliche Unterkünfte

von: irg

Re: campingähnliche Unterkünfte - 22.09.21 05:56

Hallo!

[zitat=veloträumer
Die Alternative "Bauer fragen" ist mir immer etwas rätselhaft ob der eingeschränkten Möglichkeiten. Diese Gelegenheit hat man doch seltener als manchmal in Portalen zu lesen ist. Deutschland ist kein Agrarland und viele ländliche Siedlungen sind heute mehr Pendlerdörfer als Bauerndörfer. Bauern sind zudem keine expliziten Zeltplatzvermieter - das kann also auch nach hinten losgehen. Man könntre genauso jeden Gartenbesitzer fragen. Andere Bauern sind zur fraglichen Zeit ggf. mit Traktor auf dem Feld oder abends spät ist es dann wieder nicht vertretbar, zu klingeln und nachzufragen. Viele Landwiesen sind zudem nicht zuortbar - die Häuser fern davon. Dieses Beim-Bauer-auf-der-Wiese-Übernachten ist also eher ein Zufallsgelegenheit, aber sicherlich kein Regelfall und auch je nach Region gar nicht verfügbar.

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Ich habe mich nicht auf Deutschland bezogen. Wo ich kann, zelte ich auf einem Campingplatz. (Diesen Sommer war ich sogar mit Auto und kleinem Wohnwagen auf einem an sich vollen Platz in Bayern. Unsere behinderte Tochter brauchte einen Platz, um aus zu ruhen und bald schlafen zu können, und die lieben Mitcamper, die reservieren und dann weder kommen noch absagen, haben es unmöglich gemacht, für die einzelnen Zwischenübernachtungen zu reservieren. Eine äußerst nette Campingchefin hat uns einen Platz dafür zur Verfügung gestellt. Bei Radfahrern wäre das noch viel leichter.)

V.a. am Balkan, in der Mitte von Nirgendwo, sind der Campingbedarf und die fehlende Alternative jedem einleuchtend, da bestehen andere Voraussetzungen wie in Deutschland. Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch, wie viele Leute um ein Platzerl auf der Wiese hinterm Hof fragen: Ist es einer pro Jahr oder weniger, ist es meistens kein Problem, am Donauradweg würde ich als Bauer streiken. Das spricht sich dazu über die neuen Medien herum, und der Bauer wird überrannt. Es ist auch inakzeptabel, wenn der Bauer neben dem Campingplatz alle anfallenden Probleme auffangen soll. Denn irgendein kleines Fleckerl Wiese für eine Notübernachtung am Campingplatz findet sich eigentlich immer.

Das eigentliche Problem, das eine Bauernwiese aufweist, ist fast immer die fehlende Toilette. Wo gehen die zeltenden Radfahrer dann hin? Das erfreut den Bauern nicht.

lg!
georg