von: panta-rhei
Re: Kleinkinder Radtour Ideen - 20.01.22 19:19
Salut Beavis,
Hm, machbar ist vieles... würde die Grenze da auch eher in der Leidensbereitschaft der Eltern und nicht bei den Kindern sehen, zumal, wenn sie v.a. im Hänger rumturnen.
Konkret:
Monatelang mit einem Kleinkind wildcampend zB durch AR rauf aufs Altiplano zu fahren, war v.a. fuer uns anstrengend.
Kind bespassen, wickeln, trocken-warmhalten (auch bei Weltuntergangsregen oder -15° ), auch auf Pisten den Anhänger zerren, Zelt aufbauen, Kochen, auch auf 4000m ... da bleibt wenig Zeit für Romantik zu zweit unterm Sternenhimmel
... auch das (langsamere) Tempo muss man Akzeptieren können und (im Kopf) nicht dauernd seinem 100er Schnitt hinterherheulen 
...
Insgesamt fand ichs genial, einer der besten Sachen, die ich jemals gemacht habe, bin aber auch in der Wolle gefärbter Radreisefanatiker ...
Der Sohn hat anscheinend keine bleibenden Schäden davongetragen, bevorzugt heute aber feste Unterkünfte nicht unter 4Sternen
Also im Einzelnen:
WETTER:
- Regen/Schnee ist am Härtesten, danach kommt Kälte, Hitze ist vom Kind her unproblematisch, Belüftung, Schatten und Getränke im Hänger vorausgesetzt.
KLAMOTTEN:
- Je dicker desto schwärzer und synthetischer, ihr seid dauernd am Waschen und müsst den Kram trocken kriegen! Bloss keine weissen Jäckchen aus Biobaumwolle oder sowas
- unbedingt eine wasserdichte Matschlatzhose mitnehmen, falls es auch mal nass und kälter werden könnte, auch wassergeschützte Treckingstiefelchen
HÄNGER:
- bei 2 Kids unbedingt einen seperaten Platz (ausserhalb des Hängers) vorsehen, um die Zwerge trennen zu koennen!
- an EINFACH zu bedienenden Regenschutz denken! Wenn ihr völlig durchweicht, sit es beruhigend zu wissen, dass wenigstens die Kleinen trocken und WARM sind! (Ortlieb fuer Kids
) DAS kriegen die wenigsten Hersteller gut hin - mit Kids im Hänger fährt man halt nur bei Schönwetter ...
- das Zugfahrrad braucht einen Spritzschutzlappen! Ihr muesst selber waschen ...
- ein gutes Fliegennetz ist nicht ganz so wichtig beim Kauf, das kriegen die meisten Anbieter ganz gut hin und es lässt sich auch leichter Nachrüsten
- eine gute Faltbarkeit kommt sicher erst an dritter Stelle, ist nett, wenn ihr euren Kram mal in nen Bus schmeissen müsst, aber auch unfaltet kommt das Teil idR mit
FAHRTRHYTHMUS
- um überhaupt vom Fleck zu kommen, hat sich bei uns - so hart es ist - frühes Losfahren bewährt.
- Die Stimmung kippt spätestens am Nachmittag. Frühzeitig Unterkunftoptionen/Wilcampingspots checken!
- Wenn im Haenger gute Stimmung ist, wird durchgefahren! Insbesondere bloss keine Schlafphase verpassen!
Zum Schluss:
Beide sollten Fahrrad/Camping/Kindertechnisch autonom sein ... wenn nur einer weiss, wie das teure Hilleberg oder der zarte Sohnemann angefasst werden muss, wirds noch härter ...
In Antwort auf: beavis
4 bis 6 Monate oder ein halbes Jahr, meinte ich.
Es ist mir durchaus bewusst das der Oder/Neiße Radweg nicht mit Albanien vergleichbar ist. Für mich steht die Frage im Raum, was ist machbar mit Kindern?
Es ist mir durchaus bewusst das der Oder/Neiße Radweg nicht mit Albanien vergleichbar ist. Für mich steht die Frage im Raum, was ist machbar mit Kindern?
Hm, machbar ist vieles... würde die Grenze da auch eher in der Leidensbereitschaft der Eltern und nicht bei den Kindern sehen, zumal, wenn sie v.a. im Hänger rumturnen.
Konkret:
Monatelang mit einem Kleinkind wildcampend zB durch AR rauf aufs Altiplano zu fahren, war v.a. fuer uns anstrengend.
Kind bespassen, wickeln, trocken-warmhalten (auch bei Weltuntergangsregen oder -15° ), auch auf Pisten den Anhänger zerren, Zelt aufbauen, Kochen, auch auf 4000m ... da bleibt wenig Zeit für Romantik zu zweit unterm Sternenhimmel
... auch das (langsamere) Tempo muss man Akzeptieren können und (im Kopf) nicht dauernd seinem 100er Schnitt hinterherheulen ... Insgesamt fand ichs genial, einer der besten Sachen, die ich jemals gemacht habe, bin aber auch in der Wolle gefärbter Radreisefanatiker ...
Der Sohn hat anscheinend keine bleibenden Schäden davongetragen, bevorzugt heute aber feste Unterkünfte nicht unter 4Sternen
Also im Einzelnen:
WETTER:
- Regen/Schnee ist am Härtesten, danach kommt Kälte, Hitze ist vom Kind her unproblematisch, Belüftung, Schatten und Getränke im Hänger vorausgesetzt.
KLAMOTTEN:
- Je dicker desto schwärzer und synthetischer, ihr seid dauernd am Waschen und müsst den Kram trocken kriegen! Bloss keine weissen Jäckchen aus Biobaumwolle oder sowas
- unbedingt eine wasserdichte Matschlatzhose mitnehmen, falls es auch mal nass und kälter werden könnte, auch wassergeschützte Treckingstiefelchen
HÄNGER:
- bei 2 Kids unbedingt einen seperaten Platz (ausserhalb des Hängers) vorsehen, um die Zwerge trennen zu koennen!
- an EINFACH zu bedienenden Regenschutz denken! Wenn ihr völlig durchweicht, sit es beruhigend zu wissen, dass wenigstens die Kleinen trocken und WARM sind! (Ortlieb fuer Kids
) DAS kriegen die wenigsten Hersteller gut hin - mit Kids im Hänger fährt man halt nur bei Schönwetter ...- das Zugfahrrad braucht einen Spritzschutzlappen! Ihr muesst selber waschen ...
- ein gutes Fliegennetz ist nicht ganz so wichtig beim Kauf, das kriegen die meisten Anbieter ganz gut hin und es lässt sich auch leichter Nachrüsten
- eine gute Faltbarkeit kommt sicher erst an dritter Stelle, ist nett, wenn ihr euren Kram mal in nen Bus schmeissen müsst, aber auch unfaltet kommt das Teil idR mit
FAHRTRHYTHMUS
- um überhaupt vom Fleck zu kommen, hat sich bei uns - so hart es ist - frühes Losfahren bewährt.
- Die Stimmung kippt spätestens am Nachmittag. Frühzeitig Unterkunftoptionen/Wilcampingspots checken!
- Wenn im Haenger gute Stimmung ist, wird durchgefahren! Insbesondere bloss keine Schlafphase verpassen!
Zum Schluss:
Beide sollten Fahrrad/Camping/Kindertechnisch autonom sein ... wenn nur einer weiss, wie das teure Hilleberg oder der zarte Sohnemann angefasst werden muss, wirds noch härter ...