Re: Berlin - Usedom in 24 Stunden 2022

von: Stefan6666

Re: Berlin - Usedom in 24 Stunden 2022 - 20.06.22 14:47

Hallo Allerseits,

endlich bin seit 14 Uhr auch ich wieder zuhause, die Rückreise mit der Bahn habe ich gerade so noch in vollen Zügen genießen dürfen, sogar mit Sitzplatz.

Vielen Dank an alle Mitradler und Mitradlerinnen! Wieder mal eine Supertour. Wer jetzt noch meckert, dass diese Tour aufgrund wenig Windes und Sonne nicht zählt, der weiß nicht, was Hitze und teilweiser Rückenwind mit dem menschlichen Körper anstellen können, puh… Die Tour war mal wieder eine heiße Sache, wir schwitzten bei Temperaturen bis zu 35 C – oder mehr? Schon vor der ersten Rast vor der A10 Brücke an der Panke wurde es bedenklich warm. Mir hat der neue Pausenpunkt, die Radlerrast vor Biesental sehr gefallen, dort sind mehrere überdachte Sitzgarnituren vorhanden, wo noch zwei Radler aus der ersten Gruppe zu uns stießen. Super war es auch bei der nächsten Pause am Waldrand hinter Eichhorst nicht an der Straße zu warten (wie in den Jahren zuvor), sondern am kühlen Flüsschen, wir dachten lechzend an eine erste Badepause.

Kuchen mit einem Kaffee wurde in Joachimsthal genossen (nicht von uns allen). Danke Gabi für die Schenkung der aus dem EDEKA gekauften Wasserflaschen - mein erstes Drittel Wasser war nach noch nicht einmal 100 km schon verbraucht - um die Betriebstemperatur zu senken. In Wollnetz am Kaffeekonsum verließ uns ein Sonntagsarbeiter, der leider zurückkehren musste (das war so geplant). Vor Warnitz war ich als Schlussfahrer zu lange in der Hitze, nur langsam schlossen wir gemeinsam zur Gruppe auf. Am Campingplatz gibt’s immer ein alkoholfreies Grapefruitbier, dass ich zu hastig herunterstürzte, die zweite 0,5-Flasche musste darum mit. Dann lief mein Körper heiß, der Kopf platzte fast vor Hitze, rechtzeitig stürmten wir alle ins kalte Nass bei Röpersdorf, gereinigt und mit zweitem nur noch mäßig kaltem Grapefruitbier ging‘s weiter nach Bandelow. Nochmals herzlichen Dank Ihr Käsestübchenbetreiber für Stojanka und Brötchen. Der schwarze Abt (oder was war das? mit Alkohol… ups) und viel Malz im schwarzen Bier hat mir Kraft gegeben. Ich durfte meine Wundheilsalbe verschenken, die weitere Mitfahrt von zwei Teilnehmern ermöglichte, eigentlich handelt es sich um eine Wundersalbe zur Abhaltung von Schäden am Gesäß! Die beiden wollten sich mit dem Zug am Bahnhof Nechlin absetzen, aber es ging dann doch weiter bis zum Schluss. Zum Glück hatte ich sie eingepackt, weil ich derartige Schmerzen zu gut selbst kenne, aber dank guten Trainings nur noch fürchten muss.

Danach gab’s dieses Mal zum Glück kein Gewitter und keine herumliegenden Äste auf den Straßen, die Temperaturen wurden auch ohne Sturm und Regen moderater, sodass wir in Ueckermünde am Stadthafen die Jachten bewundern und Nüsschen knabbern konnten. Am Rastplatz vor Bugewitz (nur PP) war‘s dann wieder stockduster, wo immer mindestens ein Auto in der Dunkelheit und unbeleuchtet steht. Wir fanden auch wieder einmal den Radweg, der seit Jahren nur über einen versandeten Übergang erreichbar ist (vielleicht gut, weil sonst Autos auf dem Radweg fahren würden). In der Dunkelheit muss man das wissen, sonst findet man den Weg nicht und fährt auf die Wiese. Leider waren die für dort von einem Mitfahrer angekündigten sauren Heringe (eine Süßigkeit) vergessen worden. Geister haben wir um 24.00 Uhr nicht gesehen. Endlich gegen 0:30 Uhr erreichten wir als Gruppe 1 den Bahnhof Anklam mit den schnuckeligen Bodenunterkünften im grellen Neonlicht auf dem Bahnsteig. Deshalb habe ich immer eine Nachtmaske mit. Es sollen zwei Züge durchgefahren sein. Man hörte eine Nachtigall. Um 2:45 Uhr schloss Gruppe 2 auf mit nur mehr 5 Mitfahrern, die wohl auch der Hitze geopfert wurden. Die hatten zum Überdruss auch noch einen üblen Plattfuß auf dem Holperweg durch ein Schlagloch nach besagtem Parkplatz in der Dunkelheit, dort musste erst einmal eine Kopflampe gefunden werden.

Oh Du Bahnhofsbahnsteig hast uns neue Kraft gegeben. Gruppe 2 fuhr um 4 los, wir 30 Minuten später. Ein herrlicher Sonnenaufgang über dem Penestrom! Gruppe 2 war dann wirklich schon vor uns weg bei der Tankstelle, wo man immer wieder (Un-)Freundlichkeit und Öl schnuppern kann und wo viele ihren Coffeinbedarf stillten. Immerhin hat man vom kargen Industriegelände einen Ausblick auf grandiose Landschaft. Nach den Anhöhen bei Korswandt (genannt die berüchtigte Korswand) durch den Wald stand die Gruppe 2 schon wartend da. Leider hat es unsere Gruppe aufgrund eines Unfalls im Schotter auseinandergerissen, 3 kamen daher nicht aufs Gruppenfoto vor 8 Uhr. Die Bäckerei Junge war okay, aber man muss dort Schlange stehen, um dann den gewaltigen Blick auf die Ostsee mit dem Frühstück genießen zu dürfen, deshalb leider kein zweites gemeinsames Foto aller. Dafür aber viele nette Gespräche. Viele blieben noch den Montag in Swinemünde, wo wir uns gestern Abend noch trafen und lecker Fisch aßen und einiges an Bier tranken. Eis gab’s auch noch.

Ich freue mich jetzt schon auf eine heiße Tour im nächsten Jahr mit Euch ganz ohne Regen und fiesem Gegenwind, aber mit der Herausforderung der Überhitzung!

Bis nächstes Jahr,

Stefan