Radfahren bei Sturm und Unwetter?

von: SuseAnne

Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 10:21

Gestern und gestern nacht gab es ja in Köln heftigste Unwetter. Eine Radfahrerin ist dabei ums Leben gekommen, eine umherfliegende Fensterscheibe hat sie am Hals getroffen.

Wie haltet Ihr es, wenn Ihr unterwegs von solchen heftigen Unwettern eingeholt werdet? Ich habe schon oft in Sturmböen angehalten/mich untergestellt/mein Rad in die nächste Bahn geschubst. Ich sehe aber auch öfters Leute, die selbst bei wilden Stürmen noch tapfer auf dem Rad unterwegs sind.

Suse
von: Martin W.

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 10:46

Hallo,

ich bin in diesem Fall ein absolutes Weichei und hab echt Bammel davor, von einem Gewittersturm mitten in der Pampa überrascht zu werden. wirr

Wenn ich auf Reisen bin, tu ich mir immer den Wetterbericht vom nächsten Tag an und kann somit ein bisserl planen, das hat bisher immer gut funktioniert. Und wenn ich es doch nicht vermeiden kann, bei gewittrigem Wetter loszuradeln, so beobachte ich halt das Wettergeschehen und suche mir lieber zu früh als zu spät einen Unterschlupf.

Auf der diesjährigen Radreise traf es sich einmal wunderbar: der Wetterbericht hatte ein Sturmfront vorausgesagt, die tagsüber durchziehen sollte und wir haben diesen Tag von vorherein dann als Pausentag angesehen und hatten im Hallenbad mehr Spass als draussen mit den Rädern... zwinker

Gruss von
Martin schmunzel
von: Irrwisch

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 10:49

Ist ein bisschen offtopic, weil es nicht mit Radfahren zu tun hat. Aber da hat jemand von diesem Gewitter gestern bei Bonn derartig beeindruckende Bilder gemacht, dass ich Euch diesen Link nicht vorenthalten will.

Gruß
Irrwisch cool
leicht betrübt, dass ich einfach ins Bett gegangen bin, als es anfing zu krachen. Solange ich noch auf dem Rad saß, war es trocken und friedlich...
von: dogfish

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 11:04

Hallo Suse

Ist ja kein ausgesprochenes Frauen-Thema, gell? grins

Also, wenn mich starkes Unwetter überrascht, bin da nicht der "Held" und muß mit Macht und Gewalt meines Weges ziehen. Bei der nächsten Gelegenheit suche ich einen geschützten Ort auf zum Unterstellen, egal ob unter einer Brücke oder Hofeinfahrt.

Kleine Geschichte am Rande. schmunzel

Wir hatten auch hier in München in der letzten Zeit einige recht stürmische Tage, durchsetzt mit etlichen Wolkenbrüchen. Auf einer Ihrer alltäglichen Fahrten wurde meine Nachbarin zwinker von so einem Unwetter überrascht, mitten in der Stadt. Sie dachte sich auch, bin eh schon durchnäßt, fahr ich halt weiter...es stürmte ganz ordentlich...urplötzlich, keinen Meter vor ihrem Rad, krachte ein großes Stück Wellblech-Abdeckung, von einem gegenüberliegenden Gerüstaufbau (auf der anderen Straßenseite, Luftlinie über 10 Meter!), direkt auf ihren Radweg!!! schockiert

Einen Meter weiter und ich hätte keine nette Nachbarin mehr!

Deswegen auch Ihre Erfahrung, selbst im Stadtverkehr: Bei Unwetter mit Sturm, lieber kurz unterstellen!

Gruß Mario
von: wal

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 11:29

Ach, manchmal packt mich dann doch die Abenteuerlust: Letzes Jahr habe ich in Dänemark während eines Orkans (ohne Gwitter) eine 30-km Rennrad-Runde gefahren. Ich atte mir diese Tour für den Tag in den Kopf gesetzt, daß es so stürmen würde wußte ich dann ja noch nicht. In diesem Sturm kamen in Dänemark sieben Leute um.
Auf meiner kleinen Runde hat's mich etwa sechsmal in den Straßengraben geweht, von den Feldern wehte Staub auf und ein paar umgestürzte Bäume sah ich auch. Gefährlich war es vor allem, wenn doch mal ein Auto vorbei kam, da ich bei Seiten- und Gegenwind Schwierigkeiten hatte, die Spur zu halten - hab dann halt immer angehalten, wenn Autos kamen. Naja, war jedenfalls ein interessantes Erlebnis, ob ich's nochmal machen würde weiß ich nicht.

Auf Tour suche ich bei Unwetter dann doch lieber eine Unterstellmöglichkeit - gibt es aber nicht immer: So bauten wir in Australien während der Monsunregenfälle einfach das Zelt neben der Straße auf, so daß wir darin Unterschlupf fanden bis die Piste wieder trocken war. Die Monsunregenfälle waren oft begleitet von heftigen Gewittern, und da wird es schon mulmig, wenn man weiß, daß das Zelt der höchste Punkt ist in einer weiten Ebene...

Grüsse
von: Crosswind

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 12:54

Hallo!

Auf dem Rad ists bei Gewitter doch sowieso sehr gefährlich, immerhin ist man ja nicht geerdet und wenn der Blitz einschlägt, ist Schluss mit Lustig.

Oder mache ich einen Denkfehler?

Phil (Trockenradler)
von: ToP

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 12:56

Bei Sturm und Regen fahre ich solange es geht, einmal brauchte ich Windschutz hinter einem stehenden LKW, weil an nicht mehr stehen konnte. Gewitter ist da schon unschöner, da versuche ich doch einen Unterstand zu finden.

Nebenbei, vor 2 Minuten hat es drausen im Innenhof einen schlag gegeben - ein gewaltiger Donner, obwohl aus dem Fenster nur Blauer Himmel und Schäfchenwolken zu sehen sind

Grüße aus DD
Torsten
von: monaco

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 12:58

Dieser Antwort würde ich mich jetzt spontan anschliessen und erstmal Zuflucht vor dem Unwetter suchen. In der Regel dauern diese Unwetter eh nicht lange und die Tour kann im "normalen" Rahmen weitergeführt werden listig

Grüße Andi
von: Peter2

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 13:08

Hi Phil

Man ist zwar geerdet, aber das ist gar nicht das Problem. Es ist meines Wissens nach so das wen der Blitz in einen Radfahrer einschlägt das genaus schlecht ist wie wenn er in einen Fußgänger trifft.
Das Problem ist das die geamte LAdung durch den Mensch hindurchfließt und somit auch die Spannung an einem selbst anliegt. (Was von beidem schlimmer ist weiss ich nicht mehr)
Bei einem Auto hingegen geht der Kontakt (und damit die LAdung und die Spannung) über die metallenen Außenhaut. somit ist man innen sicher. (Ich denke die Reifen überleben soetwas normalerweise nicht) Es wirkt als Faradyscher-Käfig. das kann ein Rad trotz aller anderen tollen Sachen nicht:-(
Wie es ist wenn der Blitz ins Rad statt in den Fahrer einschlägt weiß ich nicht genau. denke aber das aufgrund dessen das die Ladung auch auf den Mesch geht,der Mesch vom Rad geschmissen wird. Die LAdung ist vermutlich gleichen Vorzeichens und stößt sich daher ab. An der Steckdose wechselt das Vorzeichen,daher bleibt man da erst mal kleben

bezüglich meines Regenverhaltens kann ich keine generellen Aussagen machen. DAs hängt von Lust und Laune ab. Im strömenden Regen gut eingepackt auf dem Rad im trockenen zu sitzen finde ich manchmal ganz schön. Finde es nur schlimm das meine Hände dabei immer total austrockenen.

kennt vielleicht jemand da ein paar gute Regendichte HAndschuhe die man auch im Sommer (zeitweise) tragen kann?
Viele Grüße
Peter
von: malamut

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 13:55

Hallo Trockenradler, schmunzel

In Antwort auf: Crosswind

Auf dem Rad ists bei Gewitter doch sowieso sehr gefährlich

Nein, nicht besonders. Blitze suchen sich immer den Weg des geringsten elektischen Widerstands. Man ist also nur dann gefährdert, wenn dieser Weg man selbst ist. zwinker In diesem Sinne gefährlich ist es vor allem, wenn man sich im Verhältnis zur Umgebung groß macht. Also zum Beispiel sich auf dem ansonsten platten Land auf einen Hügel stellt und dann noch einen Schirm mit Metallstock hoch hält. Aus demselben Grund ist man auch gerade unter Bäumen nicht sehr sicher.

Wenig gefährlich ist es in Senken oder in der Stadt (dort schlägt der Blitz eher in das Haus neben einem ein als in eine kleine Person). Völlig ungefährlich ist es im berühmten faradayschen Käfig, also in Autos oder Zügen. Denn da geht der Blitz garantiert schlimmstenfalls durch das Metall um einen herum.

Den Einfluss der berühmten Erdungen halte ich übrigens stellenweise für überschätzt. Die dienen nur dazu, dass der Blitz eben durch die Erdung in den Boden geht und nicht durch irgendwas anderes. Beim Auto will man z.B. auf diesem Weg vermeiden, dass der Blitz durch Reifen und Bremssystem geht, die Sicherheit der Insassen ist aber auch ohne Erdung gewährleistet. Der Blitzableiter am Haus muss natürlich zuverlässig geerdet sein, weil er sonst den Blitz ja doch wieder durch das Haus leitet - also genau, wie's nicht sein soll.

Fazit: keine Angst vom Radfahren bei schlechtem Wetter - aber man beachte dieselben Empfehlungen, die für Fußgänger auch gelten.

Liebe Grüße,
Wolfgang
von: Anonym

- 28.07.05 14:08

von: Anonym

- 28.07.05 14:31

von: derLipper

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 14:40

Hey Phil,
gefährlich - naja ...
wenn Du fährst (!) ist die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu treffen äußerst gering - anders als sich unter Bäumen zu stellen verwirrt
Wichtiger zu wissen ist, wie weit das Gewitter von einem entfernt ist: Abstand zwischen Blitz und Donner (nicht zwischen Donner und Blitz) in Sekunden, geteilt durch 3 und Du hast die ungefähre Entfernung in Kilometern listig
Fazit: Bei 1-2 Sekunden Abstand (ca. 500 m) kann der Blitz schon mal in Deiner Nähe einschlagen schockiert
Es güßt das Tommilein aus Kölle
von: olgavonderwolga

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 14:42

Hallo
ich fahre meist nur 2-4 Stunden,ich habe bis jetzt keine grosse Tour gemacht.

Wenn ich sehe das es nach Gewitter aussieht bleibe ich daheim oder ich fahre in näherer Umgebung wo ich innerhalb 30-60 min wieder zu hause bin.

gruss
Christian
von: José María

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 14:43

Hola Suse
Wenn ich unterwegs bin mit dem Rad ob auf Reisen oder die Haus Tour versuch ich
1- nicht bei Sturm im Wald oder in der nähe von Bäumen zu kommen damit mich kein Ast vom Rad runter holt.
2- bei Gewitter die nächste Kneipe oder Lokal ist meins. Bestell mir dann eine Erfrischung und warte bis das Gewitter vorüber zieht.

Im Zelt hatte ich dies Jahr ein Gewitter mit erlebt. Es ging immer zwischen durch das Licht an aber ich fühlte mich sicher.
von: SuseAnne

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 14:54

Wie immer danke für die vielfältigen Meinungen.

@Wal - 30 km im Orkan zu fahren und sich dabei 6mal in den Strassengraben zu legen, passt zu meinem Bild von Dir (no offence, im Gegenteil). Aber so hart bin ich nicht annähernd drauf.

@Irrwisch - tolle Bilder

@Mario, das Beispiel von Deiner Nachbarin beschreibt genau das, worauf ich raus wollte. Ausgangspunkt meiner Anfrage war ja der gestrige Unfall, bei dem eine Radfahrerin von einer im Sturm rumfliegenden Fensterscheibe getötet wurde. Und das scheint mir gerade in der Stadt bei Orkanböen eine reale Gefahr zu sein: irgendwelche losen Teile von Baustellen, Dachpfannen, Verkehrsschilder, Wahlaufsteller und ähnliches ist dann plötzlich in der Luft unterwegs.

Suse
von: Menla

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 15:01

In Antwort auf: Schwarzradlerin

Die uebliche Empfehlung fuer Radfahrer, die auf freiem Feld vom Gewitter ueberrascht werden, lautet, sich flach auf den Boden zulegen, am besten in einen Strassengraben.

Was sicherlich nicht verkehrt ist. doch noch besser ist es sich in besagtem Graben hin zu hocken, dabei die Füße geschlossen halten (wenn man denn so das Gleichgewicht halten kann).
Grund ist folgender: Strom sucht sich den leichtesten Weg, sprich den kleinsten Wiederstand. Schlägt ein Blitz in der Umgebung ein, so kann er einen (durch den nassen Boden) doch noch erreichen. Liegt man nun flach auf dem Boden, jagt der Blitz irgendwo rein, und anderswo wieder raus. Mit etwas Pech ist das Herz zwischen Ein- und Austrittstelle. Was den Tod zur Folge hätte. Hat man aber nun nur die geschlossenen Füße auf der Erde, ist man zum einen etwas durch die Sohlen geschützt und zum anderen jagd der Strom dann wieder aus dem anderen Bein raus, ohne das Herz erreicht zu haben.

Ihr fragt, ob ein Blitz einen öfters indirekt trifft? Leider ja, sogar öfters als direkt, wenn auch selten mit so gravierender Wirkung.

Also, wenn ihr keine Einkehrmöglichkeit findet:
-Rad hinlegen
-etwas vom Rad entfernen (Es besteht aus Metall und zieht Strom nun mal leichter an, als ein Mensch ohne Metall)
-in einen Graben/senke gehn
-sich hinhocken, dabei Füße eng zusammen.

mfg,
Menla

P.S.: Ja, ich fahre auch bei Gewitter. Da ich kein Auto hab, hab ich gar keine andere Möglichkeit, will ich zur Arbeit kommen. Bin Aber dann meißt in der Stadt und fürchte dort den Blitz (wegen den höheren Häusern) kaum.. bzw ignoriere sie mit etwas lauem Gefühl in der Magengegend
von: Anonym

- 28.07.05 15:08

von: Falk

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 16:14

Ganz so wild ist das auch nicht. Der Erdboden ist sehr niederohmig. Um einen wesentlichen Spannungsabfall zu überbrücken muss der Einschlag schon in unmittelbarer Nähe sein. Wer es nicht glauben will, möge runter vor die Hütte gehen und mit dem Ohmmeter den Widerstand von einem halben Meter Blumenerde messen. Wenn es nicht gerade feiner Wüstensand ist, wird der Widerstand höchstens im einstelligen Ohmbereich liegen.

Falk, SchwLAbt
von: fabchief

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 16:21

Ich habe mir das Fahrradfahren bei annahendem Gewitter gründlich abgewöhnt. Über mir hat es bereits geregnet und das Gewitter war noch gar nicht sooo nah. Ich bin mit recht grosser Geschwindigkeit gefahren um noch einen Unterstand zu finden.
Nicht weit neben mir ist dann (ich kann mir nicht sicher sein, da ich es nicht gesehen habe) ein Blitz eingeschlagen. Die Folge war, daß mich der Donner schlichtweg vom Rad gefegt hat. Ich habe noch nie so etwas lautes gehört. Tat ordentlich weh.

Schon klar, daß es nicht der Schall war, der mich vom Rad gefegt hat, wahrscheinlich habe ich den Lenker verrissen
von: Radl-Manni

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 17:27

In Antwort auf: falk

..... Um einen wesentlichen Spannungsabfall zu überbrücken muss der Einschlag schon in unmittelbarer Nähe sein.....
Falk, SchwLAbt


so ein Blitz hat 100000 Volt und mehr und breitet sich wie eine Welle aus. Und dabei nimmt die Spannung ab. Sagen wir mal in Zentrumnähe so ca 5000 V pro Meter. Wenn ich da mit breit gespreizten Beinen stehe bekomm ich also 5000 V ab. Das ist tödlich. Der elektriker spricht hier von der sogenannten Schrittspannung.
Auch in 100m Entfernung kann ich durch einen großen Schritt noch mehr als 50V überbrücken. Und ab 50 V aufwärts wirds gefährlich. Deswegen immer Füsse zusammen oder nur im Gänseschritt laufen.
von: Rennrädle

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 18:39

Wirklich schoen finde ich das Radeln bei Schneefall. Macht einfach Spass wenn die Schneeflocken auf der Nase kitzeln. Gilt aber sicher nicht zu der Kategorie "Unwetter".

Letztes Jahr hätte ich mich einmal echt am liebsten vergraben wollen. Abends 17 Uhr ruft mich mein Mann auf der Arbeit an, ob er mich abholen soll, denn ein Gewitter zieht auf. Ich schau aus dem Fenster - es ist hell genug - neh, ich radel heim.

Aus der Firma raus - hmm in meine Fahrtrichtung siehts schon dunkler aus. Ich los - 5 km über die "Bauernautobahn" eine schnurgerade Radstrecke ueber das Feld. Da war's verdammt ungemütlich mit den Blitzen, die im Anmarsch waren. Würde ich nicht nochmal machen. Der Regen Hagel gegen Ende war nicht so schlimm, weil ich dann schon in Ortsnähe war.

Klasse ist radeln mit Sturm im Rücken. grins grins grins
Übel und für mich am schwierigsten zu Bestehen ist starker Gegenwind. Da macht meine Psyche schlapp traurig traurig

Gruß Rennrädle
von: Baghira

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 18:48

wenns sein muß fahr ich auch bei Orkan.Bei Eis und Schnee lass ichs,weil ich mal mich mächtig auf die Nase gelgt habe,weil ein Auto ausparken wollte und mein Handschuh,der noch an meiner Hand war,überfahren hat.
Bin halt Sturm eher gewöhnt,als Schnee.
Im März diesen Jahres bin ich 3 Wochen nicht aufs Rad gekommen,weil so lang Schnee lag.
von: FraGe

Radfahren bei Sturm und Unwetter in und um Köln - 28.07.05 18:51

Hallo SuseAnne,
hier in und um Köln gibt es ja doch recht verschiedenartige Landschaften zum Radfahren bei Unwetter.
Über die Felder (ohne Bäume) zu fahren, finde ich bei Gewitter angsteinflößend bis gefährlich, bei Sturm hingegen eher eine sportliche Herausforderung. Genau umgekehrt am Rhein...da machen mir bei Sturm die freistehenden Bäume und ihre Äste Sorge. Im Wald hingegen finde ich Sturm weniger bedrohlich, weil sich die Masse von Bäumen gegenseitig schützt. Auch Gewitter find ich da nich so schlimm.
Bei Gewitterstürmen nehme ich aber lieber Auszeit vom Radeln und stell mich für 20min irgendwo unter, egal wo ich bin. Denn erfahrungsgemäß sieht es zwar wie Weltuntergang aus, aber nach einer halben Stunde scheint meist wieder die Sonne. Warum also unnötiges Risiko?
FraGe
von: Falk

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 28.07.05 19:05

Zitat:
Und ab 50 V aufwärts wirds gefährlich

Verflixt, ich muss tot sein. Schreibst Du mir aufs Grab "es war kein schlechter Kerl"?
Kann aber auch sein, Deine Blitze haben doch keine Wechselspannung und 50V sind zu überleben. Bei Gleichspannung sind doch 120V zulässig... (und für die besonders robusten Signalwerker bis vor ein paar Jahren sogar 136).
Wenn Du kauerst, bist Du ein erhöhter Punkt. Wenn Du Dich hinlegst und der Blitz schlägt in der Nähe in Körperlängsachse ein, bist Du eineKurzschlußbrücke. Wie man es macht, ist sowieso verkehrt. Blitzeinschläge in der Nähe werden häufig überlebt, weil zwar eine hohe Spannung ansteht, aber nur eine sehr kurze Zeit. Bei untenliegenden Fahr- oder Freileitungen sieht das trotz geringerer Spannung etwas anders aus, da der Kurzschlußstrom eine gewisse Zeit fließen kann, bis ein Schalter auslöst.
Bei Gewitter ohne Not draußen rumfahren muss aber wirklich nicht sein.

Falk, SchwLAbt
von: Thun73

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 29.07.05 06:09

In Antwort auf: Schwarzradlerin

Das ist der Grund, weshalb auch (einzelne) Baeume aller Art kein sicherer Unterstand sind, denn wenn da der Blitz reinzimmert, bekommt die Person, die unter diesem Baum Schutz gesucht hat, i.d.R. auch ihre Ladung ab.


...es geht sogar so weit, dass der Blitz wieder vom Baum wegspringen kann und dann in die Person unter dem Baum direkt einschlägt!

Und dieses Sprichwort: "Bei Gewitter - Eichen sollst Du weichen und Buchen sollst Du suchen.." Ist Quatsch. Es kommt daher, das früher die Leute glaubten, in Eichen würde nie der Blitz einschlagen, weil Eichen nach Gewitter kaum Schäden aufweisen im Gegensatz zu Buchen. Der Grund: Eichen haben eine glatte Baumrinde, an der der Blitz entlanggleiten kann. Buchen dagegen haben eine raue Rinde. In den Spalten der Rinde verdampft das Regenwasser explosionsartig und reißt Stücke mit sich oder spalten ganze Bäume. Die Schäden an Eichen sind viel größer. Was nicht heißt, das sie auch öffters getroffen werden...


ACHTUNG: BÄUME vertauscht!!! Richtige Erklärung hier
von: Spessarträuber

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 29.07.05 06:19

Buchen haben eine glatte Rinde, Eichen haben eine stark stukturierte Rinde mit vielen Furchen.
von: Thun73

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 29.07.05 06:28

In Antwort auf: Spessarträuber

Buchen haben eine glatte Rinde, Eichen haben eine stark stukturierte Rinde mit vielen Furchen.


Ups: Bäume vertauscht peinlich Dann paßt es auch mit dem Sprichwort...

Also nochmal:

Und dieses Sprichwort: "Bei Gewitter - Eichen sollst Du weichen und Buchen sollst Du suchen.." Ist Quatsch. Es kommt daher, das früher die Leute glaubten, in Buchen würde nie der Blitz einschlagen, weil Buchen nach Gewitter kaum Schäden aufweisen im Gegensatz zu Eichen. Der Grund: Buchen haben eine glatte Baumrinde, an der der Blitz entlanggleiten kann. Eichen dagegen haben eine raue Rinde. In den Spalten der Rinde verdampft das Regenwasser explosionsartig und reißt Stücke mit sich oder spalten ganze Bäume. Die Schäden an Eichen sind viel größer. Was nicht heißt, das sie auch öffters getroffen werden...
von: Radlfreak

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 29.07.05 08:18

Hallo Rennrädle,

Habe letztes Jahr im April ähnliches erlebt: Plötzliches Gewitter mit Sturm und starkem Graupelschauer, noch dazu stockfinstere Nacht. Ich war auf freiem Feld auf einem Radweg unterwegs und höchster Punkt in der Ebene. Ich hab alles gegeben, um schnellstens in die nächstgelegene Ortschaft zu kommen. Es war mir echt nicht egal.
Windstärke 9 im Rücken hatte ich auch mal - man braucht gar nicht mehr zu treten grins

Gruss Alex

Kilometerstand 49.281 km
von: ulla.flink

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 01.08.05 00:52

Hi, da ich kein Auto mehr habe, muß ich immer mit dem Rad los. Da bleibt mir dann auch keine Wahl, wenns gewittert und ich zur Arbeit oder nach Hause muß. Vor 2 Jahren ist mir so etwas Ähnliches, wie Dogfishs Nachbarin passiert. Ich mußte nach einem Spätdienst nach Hause und draußen war Sturm.. Eine Plakatwand ( ich glaub es war Sperrholz) krachte hinter mir runter... Oi! schockiert Bei Schietwetter versuch ich nicht dran zu denken, was passieren kann. Meistens klappts.
von: joeyyy

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 18.10.13 07:23

...ich hole mal diesen Faden wieder hoch.

Ich wäre - glaube ich - handlungsunfähig, wenn ich diese Unwetter (Artikel in der ZEIT) auf mich zukommen sähe. Fasziniert von der Schönheit und purem Schreck mit der Kamera in der Hand sowie voller Ehrfurcht und Fluch-Impulsen.
von: veloträumer

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 18.10.13 11:10

Es gibt sowohl Amateure als auch Profis, die sich auf solche Bilder von gefährlichen Naturphänomenen spezialisiert haben. Du darfst z.B. auch Blitze oder Vulkaneruptionen noch hinzufügen. Man muss aber nicht alles nachmachen, schon gar nicht Spiele zwischen Leben und Tod. zwinker Sensationelle Fotos kann man auch von einer Weinbergschnecke bei Windstille machen.
von: iassu

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 18.10.13 14:13

Beeindruckende Bilder!

[wobei der Bezug zum Radfahren etwas - sagen wir - beliebig erscheint grins ]
von: joeyyy

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 18.10.13 15:35

In Antwort auf: iassu
Beeindruckende Bilder!

[wobei der Bezug zum Radfahren etwas - sagen wir - beliebig erscheint grins ]


...naja, ich hatte schon ganz konkret die Vorstellung, mitten in den amerikanischen Great Plains genau solche Wolkenformationen über mir zu haben. In Marokko hatte ich mal einen Sandsturm, da bin ich in den Graben geflüchtet. Aber wenn es Nix zum flüchten gibt, dann möchte ich eben nicht in einem solchen Unwetter stehen.

Ist schon mal jemand von einem Tornado oder einer Windhose oder ähnlichem erwischt worden? Was macht der gemeine, unerfahrene Radler dann, vor allem, wenn es keinen Schutz gibt?
von: iassu

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 18.10.13 15:45

Tornado oder Windhose nicht. Aber Windstärke 9-10 schon.

Das bedeutet: auch bergab schieben zu müssen (Rad und Besitzer stehen im 90° Winkel zueinander). Ein highlight war, 20 m eine 7%ige Steigung hochgeblasen zu werden, ganz ohne zu treten zwinker .
von: veloträumer

Re: Radfahren bei Sturm und Unwetter? - 20.10.13 19:15

Unwetter und Winde - da gab es schon einiges. Manche Beschreibung habe ich auch schon im Forum hinterlassen. Es gab auch schon gesundheitliche Folgen. Wegen Gegenwind habe ich im letzten Jahr in Korsika eine Schluchtfahrt abgebrochen (Kanalwirkung) und in diesem Jahr ein Passfahrt (Fallwind Bora). Vor 10 Jahren bin ich mal gegen den Bora den Berg hochgefahren - weiß nicht, ob ich das heute nochmal machen würde. Windhosen habe ich häufiger bei Strandaufenthalten beobachtet (meist Binnenseen), aber auch auf freiem Feld. Es hat einigen Leuten schon mal eine Zeitungslektüre gekostet. In diesem Jahr kam eine recht starke Windhose vom Meer über den Strand - lagen nur ein paar Meter zu mir dazwischen - sie wirbelte auch schwere Gegenstände auf (Stuhl). War aber zu schnell vorbei um ein Bild zu machen.