von: panta-rhei
Re: Flucht oder Lebenserfüllung? - 01.09.12 19:18
Hallo Mini,
So ganz genau habe ich Deine Reisen ja nicht mitgekriegt... aber Deine Gedanken haben mich auch spontan angesprochen.
Ich bin 2 x "aufgebrochen", beim ersten mal habe ichs bis Mauretanien geschafft, dann aber nach 3 Mo "Heimweh" (zu meiner Partnerin) bekommen.
Beim 2. Mal bin ich mit Partnerin und meinem Kind aufgebrochen und diesmal wars für fast 1,5J.
Davon würde ich mich überhaupt nicht beeindrucken lassen. Es sei denn Du meinst es selbst, das da was ist. Längere Zeit aus dem "job-Konsum-Karriere-Haus-Auto"-Tretmühlendasein auszubrechen, ist für viele Leute einfach unverständlich.
Ich komme immer wieder gerne nach Hause, auf Zeit, aber ich muß dann bald wieder weg.
FReunde habe Häuser, tolle Autos, Kinder.....ich bin nicht mal neidisch, ich wollte das alles gar nicht, wäre mir zu viel Ballast.
Mir ist mein Freundeskreis auch wichtig, nur entfernen wir uns immer weiter und ich bin halt der Spinner mittlerweile.
Kann ich schon verstehen. Die meisten westlichen Gesellschaften sind so strukturiert, dass Deine Persönlichkeit v.a. nach materiellen Errungenschaften (Haeusschen/Yacht/Autochen), der formalen Hierarchieposition in der Erwerbsarbeit oder akademischem Titel bewertet sind. Nichtmaterielles, Erfahrunge, Erlebnisse aber auch "für andere da sein" oder politisches Engagement zählt einfach weniger.
Naja, und bei ersterem kannst Du natuerlich mit einer - aehem - lueckenhaften "Erwerbsbiographie" nicht viel bieten. Vielleicht noch mit einer fetten Erbschaft ;-) ...
Und eben diese FreundInnen leben ja weiter in diesem materialistischen, auf Konsum ausgerichteten Wertesystem. Ergo wird der Graben zwischen dem, was Dich bewegt (z.B. das wahnsinnige Gefühl, als du völlig ausgepowert zum ersten Mal per Rad die 4000er Grenze überwunden hast, die unglaubliche Ruhe in der Wüste, die Herzlichkeit der Roma-Omi in der Ost-Türkei etc.) und dem, was ihren Alltag prägt immer grösser.
Habe das selbst insbesondere auf der Arbeit erlebt (bin in einem Umfeld tätig, das traditionell stark auf Status(-symbolik), Wettbewerb, Karriere und Sicherheit orientiert ist). Da kann mit meinen Erlebnissen _niemand_ was anfangen. Mein Freundeskreis ist da toleranter, aber auch bunter (2 Teilzeitausteiger sind dabei).
[/zitat]
Ich frage mich nur immer wieder, bin ich einfach nur anders, oder renne ich wirklich davon?
Sind alle "Extrem-Typen" wie Stücke und Co denn krank?
Nein, ich denke, "krank" ist man, wenn man sich von anderen das Leben vorschreiben lässt.
Die Frage ist, und ich habe keine Existenzängste, aber was mache ich wenn ich in 20 Jahren keine Lust mehr habe unterwegs zu sein, mein Geld wirklich alle ist, ich 60 bin,
DAS finde ich eine berechtigte Frage.
der Moment wird kommen. wo Du, allein aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so kannst, und dann ist ein Umfeld mit Freunden und oder Familie wichtig. Das Umfeld muss natürlich nicht in Europa sein. Darüber sich aber Gedanken zu machen, ist sinnvoll.
igentlich doch wunderbarer Zeitpunkt um wieder abzuhauen.
Wenn ich die Weltkarte sehe und sehe die Ecken wo ich noch nicht war, will ich da hin.
Kann ich voll nachfühlen.
So ganz genau habe ich Deine Reisen ja nicht mitgekriegt... aber Deine Gedanken haben mich auch spontan angesprochen.
Ich bin 2 x "aufgebrochen", beim ersten mal habe ichs bis Mauretanien geschafft, dann aber nach 3 Mo "Heimweh" (zu meiner Partnerin) bekommen.
Beim 2. Mal bin ich mit Partnerin und meinem Kind aufgebrochen und diesmal wars für fast 1,5J.
In Antwort auf: Mini72
ich wollte Euch mal fragen wie Ihr die Welt dort draussen so seht.
Man wirft mir vor ich würde immer weglaufen....
Man wirft mir vor ich würde immer weglaufen....
Davon würde ich mich überhaupt nicht beeindrucken lassen. Es sei denn Du meinst es selbst, das da was ist. Längere Zeit aus dem "job-Konsum-Karriere-Haus-Auto"-Tretmühlendasein auszubrechen, ist für viele Leute einfach unverständlich.
In Antwort auf: Mini72
Ich komme immer wieder gerne nach Hause, auf Zeit, aber ich muß dann bald wieder weg.
FReunde habe Häuser, tolle Autos, Kinder.....ich bin nicht mal neidisch, ich wollte das alles gar nicht, wäre mir zu viel Ballast.
Mir ist mein Freundeskreis auch wichtig, nur entfernen wir uns immer weiter und ich bin halt der Spinner mittlerweile.
Kann ich schon verstehen. Die meisten westlichen Gesellschaften sind so strukturiert, dass Deine Persönlichkeit v.a. nach materiellen Errungenschaften (Haeusschen/Yacht/Autochen), der formalen Hierarchieposition in der Erwerbsarbeit oder akademischem Titel bewertet sind. Nichtmaterielles, Erfahrunge, Erlebnisse aber auch "für andere da sein" oder politisches Engagement zählt einfach weniger.
Naja, und bei ersterem kannst Du natuerlich mit einer - aehem - lueckenhaften "Erwerbsbiographie" nicht viel bieten. Vielleicht noch mit einer fetten Erbschaft ;-) ...
Und eben diese FreundInnen leben ja weiter in diesem materialistischen, auf Konsum ausgerichteten Wertesystem. Ergo wird der Graben zwischen dem, was Dich bewegt (z.B. das wahnsinnige Gefühl, als du völlig ausgepowert zum ersten Mal per Rad die 4000er Grenze überwunden hast, die unglaubliche Ruhe in der Wüste, die Herzlichkeit der Roma-Omi in der Ost-Türkei etc.) und dem, was ihren Alltag prägt immer grösser.
Habe das selbst insbesondere auf der Arbeit erlebt (bin in einem Umfeld tätig, das traditionell stark auf Status(-symbolik), Wettbewerb, Karriere und Sicherheit orientiert ist). Da kann mit meinen Erlebnissen _niemand_ was anfangen. Mein Freundeskreis ist da toleranter, aber auch bunter (2 Teilzeitausteiger sind dabei).
[/zitat]
In Antwort auf: Mini72
Ich frage mich nur immer wieder, bin ich einfach nur anders, oder renne ich wirklich davon?
Sind alle "Extrem-Typen" wie Stücke und Co denn krank?
Nein, ich denke, "krank" ist man, wenn man sich von anderen das Leben vorschreiben lässt.
In Antwort auf: Mini72
Die Frage ist, und ich habe keine Existenzängste, aber was mache ich wenn ich in 20 Jahren keine Lust mehr habe unterwegs zu sein, mein Geld wirklich alle ist, ich 60 bin,
DAS finde ich eine berechtigte Frage.
der Moment wird kommen. wo Du, allein aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so kannst, und dann ist ein Umfeld mit Freunden und oder Familie wichtig. Das Umfeld muss natürlich nicht in Europa sein. Darüber sich aber Gedanken zu machen, ist sinnvoll.
igentlich doch wunderbarer Zeitpunkt um wieder abzuhauen.
In Antwort auf: Mini72
Wenn ich die Weltkarte sehe und sehe die Ecken wo ich noch nicht war, will ich da hin.
Kann ich voll nachfühlen.
