Welche Reifenbreite möglich?

von: KarlPunkt

Welche Reifenbreite möglich? - 29.01.23 12:46

Hallo zusammen,

meine Freundin hat sich vor 1-Jahr ein Trekkingrad von Winora gekauft (second Hand). Gerne würde Sie ein paar Anpassungen vornehmen, damit sie damit auch Off-raod Waldwege, etc fahren kann.
1.) Da die Reifen beide gewechselt werden müssen, würde sie damit gerne anfangen und auf breitere Reifen setzten. Kann mir jemand sagen, wie Reifenbreite höchstens werden kann, damit die Felge diesen noch aufnimmt? - Mir sagen die Zahlen hier nichts. Auf der Felge steht: Etrto 622x19-DIN, auf den Reifen: 28x1.50/ 40-622/ 700x38C)

2.) Es fehlen eindeutig kleine Berggänge zum Berauffahren. Die höheren Gänge kann sie kaum ausfahren, selbst bergab bei hohen Geschwindigkeiten nicht. Könnten wir hier einfach das Ritzelpaket tauschen? Und wenn ja gegen welches? Das Ritzelpaket ist von Shimano CS-HG31-8

Über Antworten freuen wir uns sehr zwinker
von: Sickgirl

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 29.01.23 12:58

Zu 2.) Zähl mal die Zähne der Kettenblätter. Wenn es diese Trekking Rad Standard Kurbel (größtes Blatt 48) ist wäre die einfachste Möglichkeit für mehr Berggänge diese gegen eine mit 44/32/22 Zähnen zu tauschen.

Zum Beispiel gegen diese Hier
von: Tobi-SH

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 29.01.23 13:03

Zu 1): Der limitierende Faktor wird wahrscheinlich nicht die Felgenbreite sein, sondern wieviel Platz Rahmen und evtl. Schutzbleche und Bremsen hergeben. Breitere Reifen sind auch entsprechend höher. Das heißt, das Rad hat mit breiteren Reifen einen größeren Durchmesser.
von: StephanBehrendt

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 29.01.23 13:20

Die derzeitigen Reifen sind also 40 mm breit. Die nächste Größe ist 47 mm. Wir wissen aber nicht, wieviel Platz derzeit zwischen Reifen und Schutzblech ist. Auch 47 mm passt problemlos auf deine Felge.
von: panta-rhei

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 29.01.23 13:27

In Antwort auf: StephanBehrendt
Die derzeitigen Reifen sind also 40 mm breit. Die nächste Größe ist 47 mm. Wir wissen aber nicht, wieviel Platz derzeit zwischen Reifen und Schutzblech ist. Auch 47 mm passt problemlos auf deine Felge.


Sehe ich genauso.
Wobei auf Waldwegen vermutlich die Schaltung den grösseren Effekt hat. Da würde ich erstmal Sickgirls Tip umsetzen und eventuell zusätzlich hinten eine grössere Kassette. Wobei die CS-HG31-8 schon eine mit 32er Ritzel ist ... gibts aber auch mit grösserem Ritzel (bis 40 sicher). Welche Kombo mit welcher Kurbel am Besten ist, kann euch euer Radhändler sagen.

Aber erstmal neue Kurbel (s.o.)
von: Nordisch

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 29.01.23 13:28

11-40 Kassette von Suntour (die 8x haben wir über ebay aus Asien bezogen) und ein Deore 592 Schaltwerk (ca. 40 € im Netz und sehr robust/langlebig) sorgen bei uns an 8x und 9x Rädern für Geländegängigkeit.

Unsere Kurbeln waren aber gesetzt, da wir schmale Kurbeln benötigen.

Im MTB und Trekking Bereich ist die Auswahl an Kurbeln und Übersetzungen größer. Und da würde ich auch als Erstes überprüfen, was sich mit einer anderen Kurbel erreichen lässt.

https://ritzelrechner.de/

Letztlich kann es eine Kombination aus beidem werden, wenn viel Gepäck und steile Anstiege zusammen kommen.
von: cterres

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 29.01.23 15:02

Hallo Karl,
Du hast schon mehrere Antworten bekommen, ich möchte dich anleiten, Dir selbst zu helfen.
Wie schon geschrieben, muss die Reifenbreite mit drei Punkten korrelieren:

1. Felgenbreite
Es gibt eine allgemeine Empfehlung, für die Reifenbreite die doppelte Maulweite der Felge zu nehmen. Die Maulweite ist die Innenweite der Felge. Die beträgt in deinem Fall 19mm.
Diese Empfehlung zur Reifenbreite wurde aber nie ernst genommen und ist in manchen Aspekten auf überholt. Bei eher schmalen Reifen neigt man eher dazu, die Felgenaußenweite passend zur Reifenbreite zu wählen, oder knapp darunter. Insbesondere durch den Wegfall von Felgenbremsen sind schmalere Felgen fast vom Markt verschwunden.
Bezogen auf breitere Reifen gab es zeitweise den Trend, besonders breite Reifen mit 50-60mm Breite (40-622 meint 40mm breit) auf schmalen Felgen mit 17-19mm Maulweite zu verkaufen und zu fahren. Das führt allerdings zu schwammigem Fahrverhalten und wird heute nicht mehr praktiziert. Weil die Fahrradhersteller deswegen die Norm für Fahrradreifen bei der ETRTO geändert hatten, wird dort immer noch ein 60mm breiter Reifen für eine 19mm (innen-)breite Felge empfohlen. Sinnvoll ist entgegen dieser mittlerweile entwerteten Tabelle eine maximale Reifenbreite von 50mm.

2. Verfügbarer Raum im Rahmen
Die engste Stelle für den Reifen liegt meist direkt hinter dem Tretlager (wo die Kurbel befestigt ist) zwischen den beiden Kettenstreben (zwischen Kurbel und Hinterrad).
Mit dem dort nun montierten 40mm breiten Reifen misst Du einmal auf jeder Yeite den Luftspalt zwischen Reifen und Kettenstrebe. Dieser sollte mindestens 8-10mm messen. Ist der Spalt größer, gäbe das Raum für einen breiteren Reifen.
Um genug Platz für Schmutzanhaftungen und kleine Defekte durch verbogene Speichen zu haben, sollte der Reifen auf beiden Seiten zum Rahmen noch etwa 1cm Abstand haben. Ein wenige Millimeter breiterer Reifen könnte zwar noch passen, aber der Sicherheitsabstand würde sich stark verringern und ein kleiner Defekt an den Speichen oder etwas Lehm könnten die Weiterfahrt schon verhindern.

3. Der Abstand zum Schutzblech
Ein breiterer Reifen hat auch einen leicht größeren Umfang und benötigt daher etwas mehr Platz unter dem Schutzblech. Oft nur wenige Millimeter, aber vorstehende Schrauben oder darunter verlegte Kabel könnten an den Reifen stoßen und Beschädigungen erzeugen.
Also am besten schon vorher darauf achten, das zwischen Schutzblech und Reifen genug Abstand bestehen.
Aus ästhetischen Gründen wird ein Fahrradschutzblech oft nur 5mm breiter als die Reifenbreite verbaut. Das ist das absolute Minimum. Besser sind 10mm Überstand zu beiden Seiten, also sollte das Schutzblech an seinen Rändern ungefähr 10-20mm breiter als die Reifenbreite sein. Andernfalls ist die Schutzwirkung nur gering. Die Fahrt behindert das aber nicht.

Zur Umstellung der Antriebsübersetzung müsste man die aktuelle Übersetzung kennen, also die Kettenblätter vorne an der Kurbel, Größe (Beispiele wurde genannt) und Anzahl (ein, zwei oder drei Kettenblätter). Auch die Zähnezahl am größten Ritzel der Kassette hinten ist interessant (28,32,34).
Grundsätzlich lässt sich die Kassette wechseln. Wenn die Kassette aber deutlich größer werden soll, wirst Du auch ein passendes Schaltwerk und immer auch eine neue, längere Kette benötigen. Da wäre es dann zu überlegen, ob nicht gleich ein Umbau auf 9 oder 10 Gänge hinten nicht besser wäre, da die Verfügbarkeit und Versandwege der Komponenten schneller ist. Das erfordert dann meist nur den zusätzlichen Austausch des Schalthebels.
Sollte außerdem die Kurbel gewechselt werden, steht ohnehin der gesamte Antrieb zur Disposition (einmal mit Alles, ohne scharf). zwinker
von: martinbp

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 29.01.23 17:52

Bei Kurbeln mit Vierarm (48-38-28)könnte es reichen, es das 28-er Blatt gegen ein 22-er zu tauschen.
Ist zwar außerhalb der Spezifikation, wäre aber einen (kostengünstigen) Versuch wert. Bei einem Kumpel hat das unproblematisch funktioniert. Aber dazu müsste man wissen, ob die Kettenblätter verschraubt oder vernietet sind.

Wenn die ganze Kurbel getauscht wird, knn es (muss aber nicht) Probleme mit der Höheneinstellung des Umwerfers geben
von: adrenalin

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 29.01.23 17:54

Mit welchen Reifen und vor allem welchen Luftdruck wird aktuell gefahren ?

Wenn das ein steifer Trekkingreifen und dazu hart aufgepumpt, wäre hier z.B. ein hochwertiger Gravelreifen und angepasster Druck immer besser. Selbst mit Schlauch kann man 40er Reifen - solange keine 100kg bewegt werden müssen - durchaus mit 2.5-2.8 bar gefahren werden.
Das verbessert die Fähigkeiten abseits von perfekten Asphalt immens.
von: Sickgirl

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 29.01.23 17:59

So Basics wie einen Umwerfer neu einstellen habe ich stillschweigend vorausgesetzt
von: derSammy

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 30.01.23 11:47

Das mit der Reifenbreite ist ein heiß diskutiertes Thema hier. Die Regel: "Reifen nicht breiter als doppelt so breit wie die Maulweite" wurde ja schon angesprochen, ebenso dass es im MTB-Bereich lange üblich war auf 17er-Felgen 55er-Felgen aufzuziehen. Das fährt sich womöglich nicht nur schwammig, da leidet bei zu niedrigem Druck auch die Reifenflanke und bei zu hohem Druck (Stichwert Kesselformel) schnell die Felge.
Mit den aktuellen 40er oder 38er Reifen bei ner 19er-Felge bist du also gut im Soll.

Ich vermute mal, dass deine Freunding eher nicht ganz so schwer ist und ihr offroad jetzt auch nicht mit Schwerlastgepäck unterwegs sein wollt? Sofern ihr es mit dem Luftdruck (in beide Richtungen) nicht übertreibt, finde ich da 50er Reifen gerade so noch ok. Hängt auch etwas von der Felge ab, aber viele 19er-Trekking-Felgen sind eher solide gebaut.

Hat das Trekking-Rad denn gar keine Schutzbleche? Diese dürften deutlich eher die Reifengröße limitieren. Und je nachdem, wo ihr hin wollt, reicht unter Umständen ja auch schon entsprechendes Profil aus und es muss gar nicht mehr Reifenbreite sein?

Zu 2.) Du schreibst leider nicht, wie viel Zähne das größte Ritzel der Kassette hat. Die HG-31-8 gibt es mit 11-30, 11-32 und 11-34. Du kannst wie schon vorgenannt auf bis zu 11-40 (von anderen Herstellern, nicht Shimano) gehen, wobei auszuprobieren bleibt, ob das Schaltwerk das schafft (sowohl vom größten Ritzel her, als auch von der Kapazität).
Das verschafft dir zwar mehr Berggänge, aber die Schnellfahrgänge bleiben gleich. Sprich die Gangspreizung wird größer.
Die Kettenblätter kleiner zu wählen wird vermutlich die grundlegendere Lösung sein. Dann kommst du um die Fremdhersteller-Kassetten drumrum und tauscht wirklich Schnellfahrgänge gegen Berggänge.
von: cterres

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 30.01.23 14:57

In Antwort auf: derSammy
Ich vermute mal, dass deine Freunding eher nicht ganz so schwer ist...

Das ist eine häufige Vermutung, aber sie kann im Ausnahmefall ins Fettnäpfchen führen.
Fahrradfahrende Frauen sind so schwer wie eine Waldelfe (oder andere zierliche allegorische Figuren) aber niemand hat je festgelegt, wie hoch das Gewicht einer Waldelfe tatsächlich ist. Also liegt eine wohlmeinende Schätzung vermutlich irgendwo zwischen 50 und 150 Kilogramm.
Über den allgemeinen Gesundheitszustand oder gar das Alter gibt es auch keine Information, nur die Vermutung, das die sportliche Fitness geringer ausgeprägt ist. Aber grundsätzlich eine Person im Alter zwischen 15 und 85 Jahren und sie soll als Frau tituliert werden. (Ja, denn auch dabei gibt es Fettnäpfchen.)
Ich würde das Thema Gewicht allenfalls erfragen, aber niemals schätzen.

Und, P.C. mal beiseite, gibt es auch kaum etwas peinlicheres für eine korpulente Frau, als ständig nach dem möglichen Geburtstermin gefragt zu werden. teuflisch
von: Keine Ahnung

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 30.01.23 16:09

In Antwort auf: cterres
Und, P.C. mal beiseite, gibt es auch kaum etwas peinlicheres für eine korpulente Frau, als ständig nach dem möglichen Geburtstermin gefragt zu werden. teuflisch


So mancher Mann dürfte durchaus den Bauchumfang mitbringen, der ihn für eine Schwangerschaft qualifizieren würde, wäre das zumindest bislang nicht von vorneherein auszuschließen zwinker
von: iassu

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 30.01.23 18:43

Richtig. Ich bin im 250sten Monat schwanger.
von: Keine Ahnung

Re: Welche Reifenbreite möglich? - 30.01.23 19:52

Leider ist eine schlagartige Gewichts- und Umfangsabnahme durch Entbindung für den Mann ein unwahrscheinliches Ereignis schmunzel