Re: Lange Touren mit dem Klapprad

von: Falk

Re: Lange Touren mit dem Klapprad - 06.08.15 02:19

Es kommt ein bisschen darauf an, wie Deine Reisen aussehen sollen. In der Ebene auf festem Fahrbahnbelag geht vieles. Wird es hügelig, dann brauchst Du schonmal eine Schaltung und da wird es schnell dünn. Bei vielen Falträdern sind die Einbauweiten für die Laufräder eben nicht 100 und 135mm und schon ist die Materialauswahl verdammt eingeschränkt. Die Hersteller geben die Einbauweiten auch kaum an. Bei Deinem verlinkten C7 vermute ich auch einen schmaleren Hinterbau. Es ist auch gut möglich, dass man die Schaltung wegen dem zumindest zu vermutenden kürzeren Abstand zwischen Tretlagerwelle und Hinterrad nicht über sieben Ritzel rausgehen will. Das sieht man aber nur im Original und eben nicht auf Bildern. Bei den Laufradeinbaubreiten ist das Birdy übrigens eine Ausnahme, mit 100 und 135mm. Dafür sind die 355er Laufräder verdammt exotisch, die Reifenauswahl ist sehr eingeschränkt. Sollte mal wieder eine Felge fällig werden, werde ich wohl auf das Brompton-Maß von 349 gehen. Drei Millimeter im Radius machen das Kraut nicht fett. Auf schlechtem Geläuf ist das Birdy tatsächlich ein Schlaglochsuchgerät und die Erfolgsquote, die Löcher auch wirklich zu finden, ist recht gut. Für Mehrtagestouren sind Kleinradfahrzeuge wegen der begrenzten Gepäckmenge nicht sonderlich gut geeignet. Von den drei Anforderungen Fahren, Falten und Tragen erfüllt jedes Faltrad höchstens zwei gut. Bei solchen mit großen Laufrädern wie 559 bei meinem Matrix (leider nicht mehr im Programm) kommt das Fahren am Besten weg, es ist kein Unterschied zu nichtfaltbaren Fahrzeugen mit vergleichbarer Ausführung spürbar. Falten klappt ganz ordentlich, Tragen nur mäßig. Dafür lässt sich der Hobel rollen, wenn ich ihn auf das Vorderrad kante. Im Fahrbetrieb ist dieses Fahrzeug ein reinrassiges Reiserad mit spürbaren MTB-Einflüssen. Tägliches Pendeln mit der Fernbahn wäre nicht der geeignete Einsatz. Ich fahre mit allen Zügen, aber gerade im Hochgeschwindigkeitsverkehr entsteht ein gewisser Aufwand, da die meisten Wagen nicht für größere Gepäckstücke eingerichtet sind. Die löbliche Ausnahme sind hier die Fernbahn-Pendolini ICE-T (411 und 415) mit den Gepäckregalen.

Bei den neuen Birdys ist die zumindest nach Herstellerangaben jetzt durchgehende Ausrüstung mit Scheibenbremse (abgesehen von den »World-Birdys«) eine echte Stärke. Das wollen zwar unsere Traditionalisten nicht hören, doch je kleiner der Raddurchmesser, desto höher der Felgenverschleiß. Bei intensiver Nutzung waren sie nach einem Jahr am Ende. Ich habe, um den Aufwand zu verringern, nur das Vorderrad umgerüstet und die Wirkung war verblüffend. Auch am Hinterrad entsteht kaum mehr Materialabtrag.