Re: beratung zu Übersetzung am Berg

von: derSammy

Re: beratung zu Übersetzung am Berg - 06.12.18 15:02

Vielleicht noch ein paar Bemerkungen, was man wirklich wählen kann:

- bei den Schaltwerken wie gesagt fast nur die Länge des Schaltwerkskäfigs (und damit die Kapazität, zum Klettern gilt eigentlich immer umso länger, umso besser). Mir ist jetzt nicht bekannt, das es da z.B. große Unterschiede bezüglich des größten zulässigen Ritzels gäbe.

- Bei den Kassetten kann man in der Regel die Qualitätsstufen (XT, LX, Deore, ...) wählen und bei den Stufungen gibt es dann meist so 3-5 Varianten zur Auswahl, z.B. 11-30, 11-32 und 11-36. Die Stufungen der Kassetten sind in der Regel sinnvoll und Schaltweichen verhelfen zu flüssigen Schaltvorgängen. Neuzusammenritzeln ist zwar theoretisch möglich und mag ne nette individualisierende Spielerei sein, aber das macht wirklich kaum noch jemand. Radhändler gleich gar nicht. Wenn ich ein Rad konzipiere, würde ich es auf eine gängige Standardkassette (immerhin nach der Kette wohl das häufigste Verschleißteil am Rad) auslegen. Hersteller sind hier eigentlich ausschließlich Shimano, Campa oder SRAM (Sunrace und Miche fallen mir noch als (seltene) Alternativen ein). Wenn Komponenten nimmst, die aus der gleichen Eingruppierung sind (z.B. MTB 9fach Schaltwerk und ne 9fach-Kassette), dann passen die in aller Regel problemlos zusammen. Macht man so Spielchen wie ich, der ich ein 9-fach-Alivio-Schaltwerk mit einer 10fach-11-40-Kassette kombiniert habe, kann es auch mal nicht passen (tut es bei mir aber).

- Wirklich Auswahl gibt es bei den Kurbeln und Kettenblättern, auch weil da viel mehr Hersteller mitmischen. Hersteller wie TA, Gebhardt oder Rotor machen so ziemlich jedes denkbare Kettenblatt (Lochkreis und Zähnezahl). Halt teilweise arg teuer. Shimano z.B. hat für seine Kurbeln meist nur sehr wenige Blätter zur Auswahl, die sind dafür meist verhältnismäßig günstig. Und noch günstiger im Paket mit Kurbel, so dass man immer erwägen sollte, ob man statt einem Satz neuer Blätter lieber gleich ne neue Kurbel kauft. Bei den Kurbeln muss man neben Lochkreis immer noch auf den Tretlagerstandard schauen. Bei Vierkant oder Okatlink lässt sich die Kettenlinie recht flexibel anpassen, bei den Kurbeln mit integrierter Achse (HT II z.B.) sind die Möglichkeiten viel eingeschränkter. Die Kettenlinie hat vor allem Einfluss darauf, welcher Umwerfer passt (MTB-Kurbeln sitzen oft weiter außen als Rennrad-Umwerfer sauber schalten können). Außerdem können Rennradkurbeln (bzw. die Kettenblätter) mit dem Rahmen kollidieren.