Re: Beratungsbitte Reiserad

von: Pierrot

Re: Beratungsbitte Reiserad - 20.06.19 11:24

Hallo Marie,

Zum Thema Bremsen:

Cantis: waren bis ca. Mitte der 90er modern, danach kamen die V-Brakes. Heutzutage existieren sie im CC-Bereich. Richtig montiert (flaches Bremsdreieck) bremsen sie ordentlich.
Aber überall erhältlich sind sie auf keinen Fall.
Seitenzugbremsen: passen auf keinen Fall überall dran. Oft scheitert das schon hinten an der fehlenden Aufnahme an der Querstrebe der Sitzstreben. Außerdem funktioniert es meistens konstruktionsbedingt auch vorne nicht (Abstand Gabelkrone-Felge)

Das einfachste, und überall erhältliche sind V-Brakes !!!
Sie sind leicht, leicht zu montieren und zu reparieren, auch wenn man kein versierter Radtechniker ist.
Wenn Du hier im Forum zum Thema 'Bremsen' postest, stößt Du auf zwei Lager:
1. Die Bremsscheibenbefürworter: sie loben die Bremskraft und lehnen Felgenbremsen ab, weil diese die Bremsflanken abnutzen.
Doch das dauert ca. 20.000km ...
2. Die Felgenbremsler: hier gibt es auch noch hydraulische Systeme, alle voran die von Magura. Die sind sehr gut, aber auch teurer. Ich gehöre zu denen, die mit normalen V-Brakes fahren (Avid, Shimano).Ich mache seit ca.30 Jahren Radreisen, am liebsten in den französischen Bergregionen. Ich fahre regelmäßig auch Pässe zwischen 1500m-2500m. Ich hatte NIE das Gefühl über zu wenig Bremskraft zu verfügen.

Zum Thema: welche Schaltgruppe?

Alivio - funktioniert auch gut, am Anfang. Geht aber früher oder später kaputt, je nach Belastung.
Deore - hält sicherlich länger. Als Kurbel reicht Deore sicherlich. Zahnkränze reichen auch vollkommen, haben das bessere Preis-/Leistungsverhältnis.
Die Naben sind nicht so gut gedichtet wie z.B. XT. Das kann, muss aber nicht zum Problem werden. Wenn Du sie pflegst halten sie auch lange. Bei XT mußt Du nichts machen, die laufen und laufen.

LX, SLX, XT arbeiten genauer, sind etwas leichter und halten lange.

Ich fahre mit gebrauchten Schaltwerken, Umwerfern etc. aus den 90ern in XT-Qualität. Die halten und halten und halten.

Ansonsten habe ich Dir ja schon meine Empfehlung gegeben. 1500€ oder gar über 2000€ für ein neues Rad auszugeben ist Luxus, der Spaß machen kann, aber absolut nicht nötig ist.
Ich bin z.B. wieder zu meinem Kuwahara Cougar zurückgekehrt. Ich schätze die bunten, phantasievollen Lackierungen der 90er Jahre. Das klaut mir auch niemand so schnell …

Grüße aus dem Schwarzwald
Peter