Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung?

von: cterres

Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? - 29.03.20 15:10

Ich habe früher Ketten nur mit einem Lappen abgewischt, mit Öl eingesprüht und nachgewischt. Sah gut aus, hielt (geschätzte) 3000km.
Dann reinigte ich die Ketten mit Lösungsmittel und Lappen, ölte flüssig, wischte nach. Hielt kaum länger, aber die Ketten wurden besser. 4000km vielleicht.

Ich probierte vor ein paar Jahren einen Kettenreiniger mit Bürsten aus. Furchtbare Sauerei, aber die Kette hielt 5000-6000km. Auch das Ölen habe ich geändert. Ich öle Tropfen für Tropfen jedes Röllchen einzeln. Damit das Öl besser einzieht, erwärme ich jedes Röllchen kurz mit einer Gasflamme. Dann nochmal gründlich die Kette durch einen Lappen ziehen.

Aber ich erreiche nun 8000km und mehr (zur Zeit Jahresleistung) indem ich die Kette mittels Verschlussglied öffne, in ein Schraubglas mit Benzin lege, schüttele, einwirken lasse, erneut schüttele und dann von allen Anhaftungen und Metallabrieb selbst im Inneren der Röllchen befreit, wieder montiere und wie gerade beschrieben öle.

Da ich das Prozedere schon öfter durchgeführt habe, dauert es nur fünfzehn Minuten und das Glas mit dem Benzin nutze ich mindestens zweimal. Die Kette benötigt diese Intensivreinigung etwa alle 2000km und nach den ersten 1000km.

Ich finde selbst, das das etwas viel Aufwand ist, aber schon die erste Benzinwäsche spült unglaublich viele Feststoffe aus der Kette. Die Kette läuft danach geschmeidiger und ruhiger und ich nehme mir die Zeit gerne.

Doch diese Kilometerangaben sind auch Individuell je nach Fahrer, Verschmutzungsgrad der Kette und Pflegeaufwand. Will ich Jemandem eine verlässliche Kilometerzahl geben, bis zu der seine Kette halten dürfte, zähle ich eher Durchschnittswerte auf.