Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung?

von: HanjoS

Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? - 29.03.20 16:40

Mein Umgang mit der ganzen Sache entspringt im Wesentlichen 2 Faktoren, der 1. ist Faulheit/Bequemlichkeit, der 2. ist meine Jahresfahrleistung.

zu 1.) Faulheit und Bequemlichkeit führen bei mir dazu, so wenig Pflege und Wartung zu machen, wie irgend geht. Das führt dazu, dass ich Hand an die Kette nur dann anlege, wenn mich starke Geräuschbildung/Knirschen dazu veranlassen. Das kommt dann nach deutlich mehr als 1000km, eher sogar nach 2000km mal vor. (Zu Zeiten, als ich den Chainglider noch montiert hatte, öffnete ich den genau 1 Mal im Jahr, nach vielleicht 4000km, nämlich dann, wenn ich die Kettenspannung nachstellte). Jetzt wische ich halt öfter mal mit dem Lappen drüber.

zu 2.) Meine Jahresfahrleistung auf dem Rad von 7-8 TKm ist geringer, als die Kette vielleicht laufen könnte, aber 2 Jahresfahrleistungen währen mir zu kritisch. Ich bin kein Begeisterter Schrauber/Warter/Pfleger. Ich mache genau einmal im Jahr eine große Inspektion (selbst) und dann fliegt halt die Kette runter. Das erspart mir jegliche Kontrolle der Kettenlängung (mache es aber rein aus Neugier dann bei der Inspektion). Da der Wechsel im Frühjahr stattfindet, brauch ich mir für meine Sommertour auch keine Gedanken machen, ist ja dann erst ca. 2000km her.

Das Wenden von Kettenblatt und Ritzel wäre vielleicht auch noch gar nicht nötig gewesen. Man sah zwar deutliche Abnutzung/Verformung der Zähne. Da aber eine neue Kette dann auch schneller verschleißt, wenn sie auf "abgefahrenen" Ritzeln/Kettenblättern läuft, habe ich das nach 2 Jahren und rund 16 TKm einfach mal so entschieden. Nach weitern 2 jahren und dann geschätzten 32 TKm werden beide ersetzt (reine Kopfentscheidung).

Ja, der Chainglider schont sicherlich die Antriebsteile. Erstens müsste ich dann aber die Kettenspannung deutlich öfter nachstellen, da sonst der Leertrum auf dem Chainglider aufliegt und zweitens müsste ich den Chainglider sehr gut anpassen und montieren, damit die Kette geräuschfrei läuft. Ist mir zu viel Gewiggel zwinker

Der Faktor Faulheit/Bequemlichkeit verbietet mir selbstredend jede von cterres angesprochene Maßnahme grins

Insgesamt habe Ich für mich damit eine gute Balance zwischen Aufwand und Kosten gefunden, das ich auch in einem kleinen Rechenbeispiel erläutern kann:

Laufzeit: 4 Jahre
Gesamtstrecke: 32.000km

1 neues Ritzel: 20€
1 Kettenblatt: 30€ (Schätzpreis, da noch nicht gekauft)
4 x Campa C9: 100€ (Schätzpreis, ich selbst habe meine günstiger bezogen, 'ne HG93 für 15€/Stück tut's genauso)

Gesamtkosten Antriebsstrang: 150€ für 32.000km (bei mir 4 Jahre)

Arbeitsaufwand:
4 x Kettenwechsel à 10min = 40min (kann man sicherlich schneller)
1 x Kettenblatt wenden = 15min
1 x Ritzel wenden = 10min
1 x Kettenblatt wechseln = 15min
1 x Ritzel wechseln = 10min
4 x Kettenspannung anpassen à 5min = 20min
4 x 3 x Kettenpflege à 5min = 60min

Gesamtarbeitsaufwand: 170min aufgerundet auf 180min

Zeitaufwand: 45min/Jahr --- 10min/2000km*
Kosten: 40€/Jahr --- 10€/2000km*

* das 2000km-Interval lehnt sich an cterres Kettenreinigungsprozedere an grins

Aber wie heißt's so schön: "Jeder wie er mag!"