Re: Antrieb gewechselt - Kette springt

von: Felge31

Re: Antrieb gewechselt - Kette springt - 03.12.20 10:40

Guten Tag Zusammen,
ja. Ich weiß, dass es peinlich wird. Und ja, ich weiß auch, dass ich jederzeit auch einen Profi aufsuchen könnte. Werde ich im Zweifel auch noch tun. Peinlich wird es deshalb, weil ich diesen meinen Thread immer nicht komplett abschließen kann, was ich natürlich sehr gern tun würde. Ich bilde mir immer noch ein, dass die Ketten-/Schaltperformance immer noch nicht zu 100% so ist, wie sie sein sollte. Damit nicht jeder alles lesen muss, fasse ich nochmal ganz kurz zusammen:

Ich fahre eine XT 3mal 10-Schaltung in der Trekking-Rad-Ausführung. Nach circa einem Jahr und trotzdem einigen tausend Kilometern ohne Kettenwechsel bekam ich das Problem, dass beim Antritt immer häufiger über das meist gefahrene mittlere Kettenblatt rutschte und ich mit der Kinnlade meinem Lenker sehr nah kam. Dies, aber vielleicht war das ja auch schon falsch, war für mich ein eindeutiges Anzeichen dafür, dass die Antriebskomponenten getauscht werden müssen. Ich weiß, dass ich durch einen Austausch der Kette zwischendurch den kompletten Wechsel aller (Ritzel, Kette und Kettenblätter) Teile hätte verzögern können. Es ist mein unbedingter Wille und Ziel, den Austausch solcher Teile selbst vornehmen zu können. Zu diesem Zeitpunkt, wusste ich noch nicht, dass eventuell auch Einstellungen am Schaltwerk nötig werden könnten. Folgende Teile habe ich dann passend aufeinander bestellt:

- Deore XT Kassette CS-M771 10 fach (gleiche Zahnanzahl wie vorher verbaut)
- 3 neue Deore XT-Kettenblätter (48 - 36 - 26)
- Deore XT CN-HG95 Kette 10-fach

Nachdem ich alles saubergemacht habe und mir auch noch einmal alles angeschaut habe, was man sich anschauen kann, habe ich mir relativ lange Zeit dafür genommen, diese Dinge zu wechseln. Das hat dann auch alles mehr oder weniger reibungslos funktioniert. Die Kette habe ich übrigens genau auf die Länge der alten Kette gekürzt. Und hier habe ich wirklich die einzelnen Glieder gezählt und nicht durch nebeneinanderlegen Maß genommen. Da die alte Kette doch schon deutlich gelängt war.
Normal hatte ich nun gedacht, dass Thema sei erledigt und stellte aber bei den ersten Ausfahrten ein mir nicht bekanntes sehr raues Fahrgefühl fest. Auch ein Springen der Kette auf den größeren Gängen (also kleineren Ritzeln) kam immer wieder vor. Beiträge von Euch (Danke nochmal für die ganze Hilfe) brachten mich schon auf die Idee, dass es sein kann, kleinere Umstellung an der Spannung des Schaltzuges bzw. der Endanschläge vorzunehmen. Während dieser ganzen Überprüfungen und Umstellungsversuche, stellte ich dann Probleme an meinem Schalthebel fest. Also habe ich diesen samt Außenhüllen und auch Schaltzug mitgetauscht. Auch hier habe ich alles mit gutem und dafür vorgesehenem Werkzeug auf die Längen der alten Teile gekürzt. Das macht(e) auch alles erst einmal einen sehr guten Eindruck.

Jetzt kommt das (kleine) Aber:
Ich habe in einigen Gängen, die sich aber mehr oder weniger alles gut bis sehr gut schalten lassen, immer noch das Gefühl eines rauen Antriebs. Ich habe den unteren Anschlag so eingestellt, dass die Kette sich, wenn ich vorne auf das große Kettenblatt schalte, sich wirklich mittig auf dem kleinsten Ritzel befindet. Ich habe den Anschlag auch einmal so weit verstellt, dass die Kette anfängt Geräusche zu verursachen und dann wieder soweit geschraubt, dass die Kette mehr oder weniger geräuschlos auf dem kleinsten Ritzel läuft. Dann habe ich den Schaltzug, den ich vorher entspannt habe, wieder angeklemmt. Dann meine ich mir einzubilden, dass es auf einigen Ritzeln sehr gut läuft. Aber auf andern Ritzeln, vernehme ich wieder leichte Geräusche. Ein Springen der Kette findet nicht mehr statt. Die Kette bleibt auf jeden Fall auf den entsprechenden Ritzeln liegen. Leider habe ich inzwischen an allen Bereichen der Schaltung geschraubt (einschließlich der B-Schraube), deren Einstellung sich ja auf gar keinen Fall verändert haben dürfte. Ich wurde ja auch schon auf Dinge wie Schaltauge und/oder Schaltwerk aufmerksam gemacht. Aber ganz ehrlich: ich möchte nicht glauben, dass es daran liegen könnte. Dafür hat doch vorher alles zu gut funktioniert und es kann doch nicht beim Austausch der Antriebskomponenten auch ein Austausch des kompletten Schaltwerks usw. erforderlich werden. Vielleicht fährt sich auch jede Kette einfach ein wenig anders und ich pflichte dem zu viel Bedeutung bei.

Spielt eigentlich irgendwie auch die Einstellung des Umwerfers eine Rolle? Hier habe ich bisher noch keine Umstellungen vorgenommen. Ich habe mal gelesen, dass man einen Umwerfer nur korrekt einstellen kann, wenn das Schaltwerk korrekt eingestellt ist. Es ist ja auch soweit alles gut. Bis auf diesen rauen Antrieb und ein leichtes Geräusch in einigen Gängen.

Sorry für so viel Text und LG