Re: Kaufberatung Randonneur

von: Anonym

Re: Kaufberatung Randonneur - 17.01.21 09:42

In Antwort auf: K.lox
...Rad für den täglichen Gebrauch, vor allem aber für diverse kurze und lange Radreisen. ...

So ein "Randonneur" ist dem Rennrad nah - aber mit etwas entspannterer Geometrie. Recht universell - aber für eine Radreise mit VIEL Gepäck eher nicht so gut geeignet. Da solltest Du in Dich gehen und überlegen, ob Dein Fokus eher bei kurz oder lang liegt.

Beim Sutra habe ich keine Angabe zur Kettenstrebenlänge gefunden. Auf dem Foto von Don Häberle sieht es so aus, als ob die hinteren Packtaschen ihren Schwerpunkt hinter der Achse haben. Das finde ich persönlich nicht so gut, weil es wie ein Hebel verstärkend wirkt und ggf. bei Vollbeladung das Fahrverhalten verschlechtert.

Ich kann da allerdings nur von meinen beiden schon 15 Jahre alt Surlys ausgehen. Das Cross-Check - wie ein Randonneur aufgebaut - ist quirlig-flott, hat aber eine Kettenstrebenlänge von nur 425 mm. Da sind große Taschen nur sehr weit hinten fahrbar (hängt auch von der Fußgröße ab) und ich habe mich daher auf kleinere Ortlieb Frontroller hinten beschränkt. Selbst diese sitzen im Schwerpunkt etwas hinter der HR-Achse. Bis zu um die 10..15 kg ist das gut und ohne jede Beeinträchtigung fahrbar, mit mehr Gepäckgewicht fängt das CC aber an, etwas schwammig-flattrig zu werden. Zwar noch erträglich, aber dem Spaß abträglich.
Im Vergleich dazu hat mein Long-Haul-Trucker 460 mm K-Streben. Diese 35 mm Unterschied verändern das Bild völlig. Große Gepäcktaschen sitzen mittig über der Achse. Das Fahrverhalten ist stoisch geradeaus, egal wie groß die Ladung. Trotzdem ist das LHT kein lahmer Gaul sondern auch ohne Gepäck angenehm und agil fahrbar. Für mich ist das aber kein Randonneur mehr im klassischen Sinn.

Damals dachte ich genauso "universell" wie Du jetzt, habe mir aber kurz nach dem CC eben noch den LHT aufgebaut und ziehe diesen bei Gepäck > 3 Tage generell vor.