Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal

von: iassu

Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal - 19.11.22 21:25

Ich verstehe sehr gut, was du meinst. So manches, was getan wird, verläuft an der Grenze oder schon dahinter dessen, wofür Komponenten am Fahrrad gedacht und gemacht sind. Hier komme ich jetzt selbst mit dem Spruch von "außerhalb der Spezifikation".

Meine zweiten Erfahrungen mit hydraulischen Scheibenbremsen (über das Thema Magura Louise breite ich lieber den Mantel des Vergessens), hatten mit der Auriga zu tun. Ich war damals sehr überzeugt davon, schon allein vom P/L-Verhältnis her.

Claudius hatte das aufgegriffen und Lust gehabt, die oben erwähnten Grenzen auszuloten. Er fuhr mit seinem Lastenrad bei einem Bruttogewicht von >200 kg eine längere Abfahrt runter. Er und der Großteil der Fuhre haben das überlebt, die Bremse nicht.

Tandem und erst recht Reisetandem den Paß runter: dürfte in jedem Fall außerhalb der Spezifikation zweier normaler Scheibenbremsen liegen. Mit V-Bremsen dürfte das anders sein, einfach deswegen, weil deren Verzögerungswerte nicht auf vergleichbarem Niveau liegen. Schließlich stehen Handkräfte am Bremshebel nicht unbegrenzt zur Verfügung.

Fazit für mich: man kann Technik, die für einen begrenzten Bereich gedacht und gemacht ist, nicht einfach auf größere Bereiche ausdehnen, nur weil man das gerne so hätte.

Von der gelegentlich grenzenlosen Naivität mancher Flachlandtiroler, die mit Adidas zur Hörnlihütte hochsteigen und sich am nächsten Frühmorgen wundern, daß sie kein Schuhwerk vorfinden, ganz zu schweigen. Der Hüttenwart hat dann mal wieder vorbeugend das Matterhorn und die Bergwacht vor unnützem Ärger bewahrt....