Re: Kette/Ritzel Kompatibilität (bzw. allgemein)

von: EmilEmil

Re: Kette/Ritzel Kompatibilität (bzw. allgemein) - 03.02.23 11:00

Ich halte die Benutzung eines Tensiometers güt unbedingt erforderlich. Erstmal kann man damit die Größe der Speichenspannkraft abschätzen (Ich sage bewußt abschätzen, weil es nicht unbedingt auf eine "letzte " Genauigkeit ankommt. Ob ich da 850 [N] habe oder 950 [N] ist persönliche Geschmacksache). Wesentlich wichtiger ist eine gleichmäßige Speichenspannkraft. Bei früherer Arbeit ohne Spannkraftmesser sind bei 32 oder 36 Speichen meist 4 Ausreißer (2 nach oben z.B. 1800, 1700 [N] und zwei nach unten 500, 600 [N]) vorgekommen. Natürlich Gustav Gans schafft das nach Gefühl oder Gehör viel besser (Der hat zusätzlich Glück und es kommt kein Pech dazu :D). Bei ca. 1800 [N] ist man bei statischer vertikaler Grundlast (Gewichts-Belastung) mit der Speichen-Spannung ( = Spannkraft/Querschnitt !) meist in der Nähe der Fließgrenze des Speichenmaterials (Denn dynamische Lastvielfache kommen dazu, evtl. Antriebskräfte oder Seitenkräfte, die über eine Vergleichsspannkraft den Betrag der Speichen-Spannung erhöhen). Besonders bei Hinterrädern mit Kettenschaltung sollte man auf die Spannkraft achten, denn da gibt es wegen unterschiedlichen Speicheinwinkeln (rechts/links) den Unterschied zwischen rechts uud links (Die Schaltungsseite (rechts) ist etwa doppelt so steil). Links kann z.B. 700 [N] und rechts z.B. 1400 [N] nötig sein (Am Nippelsitz in der Felge muß Gleichgewicht parellel zur Hinterachse herrschen !). Die meisten Speichen gehen wegen zu geringer Spannkraft kaputt. Bei jeder Laufrad-Umdrehung entlasten einige Speichen (4 bis 6 ?) in der Nähe der Reifenaufstandsfläche, bei völliger Entlastung (Spannkraft Null) erfolgt die wieder Belastung mit Lastvielfachen (2-4 ?, höhere Werte bei Lockerung des Gewindes). Spannkraftmesser (Tensiometer gibt es inzwischen für ca. 25 € beim Chinamann Ali, ich habe 2011 noch ca. 80 € füt ein Park Tool Tensiometer bezahlt). Auch eingespeichte Leifräder mit ungleichmäßiher Spannkrtaft können einige 1000 [knm] halten. Darauf spekulieren die Hersteller von maschinell eingespeichten Laufrädern. Bei mir hielt ein noch ohne Spannkraftmesser eingespeichtes Laufrad mit 4 Ausreißern ca. 7000 [km], da sind jetzt nach Prüfung und Egalisierung der Spannkraft ca. 12 000 [km] ohne Befund dazu gekommen (Bei 333 [km/Jahr] braucht der Wohlstands-Freak für 7000 [km] 21 Jahre, da ist sein Rad meist schon 11 Jahre in den ewigen Jagdgründen ( = Müllkippe) der Fahrräder. Nebenbei: Ich zentriere Seitenschlag auf 0,05 [mm], Höhenschlag auf 0,1 [mm] (Das Letztere könnte ich noch verbessern). Die Werte habe ich mir selbst zurecht gelegt. Die Spannkraft egalisiere ich auf plus/minus 30 [N]. Habe ich mir auch so ausgekuckt und das Einspeichen habe ich mir selber beigebracht (Geduld und Methodisches Vorgehen etwa wie bei den Maurern: Eine Seite einspeichen, einen Kaffee, dann die nächte Seite, wieder einen Kaffe... Kaffe kann auch ein Bier sein...oder einfach mal eine Nacht drüber schlafen.
Viel Erfolg.

MfG EmilEmil