von: Netbiker
Re: Rohloff nach Ölwechsel undicht, warum? - 05.11.24 07:07
In Antwort auf: Keine Ahnung
Ich denke nicht, dass die reduzierte Ölmenge ein Problem darstellt. Laut Rohloff kann man die Nabe auch noch nach komplettem Ölverlust fahren. Die Restschmierung hält dann noch eine ganze Zeit lang. Letztes Jahr bin ich zum ersten Mal mit der geringeren Ölmenge gefahren. Vielleicht ist die Nabe nun ein wenig lauter, aber das könnte ich nun nicht einmal mit absoluter Sicherheit sagen. Unterschiede beim Fahren habe ich nicht bemerkt und ich habe nun tatsächlich keinen Ölaustritt mehr beobachtet, der bei der doppelten Ölmenge doch in geringem Maß auftrat. Das Spülöl ist nach dem Spülvorgang auch nicht tief schwarz, sodass ein merklich erhöhter Abrieb wohl unwahrscheinlich ist. Insofern sehe ich bei der Reduktion der Ölmenge eher Vorteile.
Dass Getriebe in Getriebeöl laufen, ist keine Rohloff-eigene Erfindung, sondern ein im Maschinenbau weit verbreitetes Faktum. Das Öl übernimmt eben zahlreiche Aufgaben; so u.a. das Binden des Abriebs der Zahnräder bzw. des Schmutzes generell.
Dass der initiale Abrieb am Beginn der Inbetriebnahme am höchsten ist, ist ebenso bekannt: Einlaufprozesse zwischen den beiden Reibpartnern (Zahnrädern) führen dazu. Dann ist eine zeitlang Ruhe, bis sich der zunehmende Verschleiß bemerkbar macht, was letzten Endes zu einem Getriebewechsel führen wird. (oder zumindest Zahnradwechsel).
Geräuschminderung ist ebenso ein Aspekt, der durch die Ölschmierung erreicht wird.
Ich fahre meine Rohloff Naben am Straßenrad bzw. MTB mit etwa 40-50ml Öl, also knapp dem doppelten der ursprünglich empfohlenen Menge und da tritt auch kein Öl aus, sodass sich Tropfen bilden - gut, ich habe die Nabe auch etwas dichter gemacht. Ein leichter Ölfilm an den Radialwellendichtringen ist ohnedies normal.
Jedes Mal wenn ich aber einen Ölwechsel mache, tritt eine komplett schwarz/graue Flüssigkeit, ein Öl-Dreck-Gemisch aus der Nabe aus. Ich wechsle in etwa nach den vorgeschriebenen Intervallen von 5000km. Nach dem Einfahren von etwa 15.000km besserte sich das - also das Öl war nicht ganz so schmutzig mehr. Aber die ersten 10.000km waren besonders schmutzig dahingehend.