Brooks Ledersattel

von: Balu

Brooks Ledersattel - 14.05.09 18:01

Hallo,
ich möchte mir gern mein Trekkingrad mit einem Ledersattel ausstatten und schwanke zwischen den Modellen Flyer und B17! Hat jemand Erfahrung mit dem einen oder anderen oder beiden Modellen? Und sind sie überhaupt zu empfehlen?
Gruß
Steffen
von: Deul

Re: Brooks Ledersattel - 14.05.09 18:12

Hallo steffen,

Ich fahre den Flyer seit Jahren, die Federn sin nicht wirklich wirksam bei meinem Gewicht, daher fahre ich ihn mit gefederter Sattelstütze. Aber langer rede kurzer Sinn, die einzige Authorität die einen Sattel beurteilen kann ist dein Hintern.


Vorteil eine Ledersattels, bei den meisten Leuten passt er sich an. Nachteil ist, er sollte gegen Nässe geschützt werden.

Ob das empfehlenswert ist, darüber gibt es viele Minungen von Unbedingt bis auf keinen Fall. Dah hilft nur ausprobieren.

Detlef

Detlef
von: HolgerK

Re: Brooks Ledersattel - 14.05.09 19:09

Hallo Steffen.
Ich fahre seit einem gutem Jahr den Brooks B17. Ich bin sehr zufreden mit dem Sattel. Er wurde schon vorher mit einem bestimmten Öl behandelt, sodas ich ihn nicht so lange "einreiten" mußte.
Aber wie Detlef schon in seinem Betrag schrieb, du mußt die Sättel "probereiten" und dann rausfinden, welcher dir besser passt.
Das sie Nässeempfindlich sind, find ich nicht sooo schlimm. Ich hab immer eine Mülltüte unterm Sattel. zwinker
Gruß
Holger
von: martinbp

Re: Brooks Ledersattel - 14.05.09 19:21

In Antwort auf: Deul
Hallo steffen,

Ich fahre den Flyer seit Jahren, die Federn sin nicht wirklich wirksam bei meinem Gewicht, daher fahre ich ihn mit gefederter Sattelstütze.


Ich finde auch, dass man mit der Federung des Flyers nicht allzuviel erreicht. An meinem neuen Crossrad wollte ich zwecks Gewichtsminimierung auf die gefederte Sattelstütze verzichten, habe aber nach einer 100 km-Tour mit starrer Stütze gemerkt, dass mir erstaunlicherweise mal wieder der Allerwerteste geschmerzt hat, trotz Brooks. Habe also die Federstütze wieder eingebaut, heute würde ich eher auf die Federung des Flyers verzichten wollen, um ein bisschen Gewicht zu sparen
Martin
von: HWK

Re: Brooks Ledersattel - 14.05.09 19:25

Na und eine Hose in der gleichen Farbe ist Pflicht!
Habe ich leider gestern wieder mal nicht beachtet - bis 60km gehts, aber dann wird's ..... entsetzt
(B17 - schwarz)
von: HolgerK

Re: Brooks Ledersattel - 14.05.09 19:32

Ich hab ihn in Crem oder Honig oder wie sich die Farbe schimpft. An meiner Jeans hab ich da keine Rückstände.... lach
Holger
von: Mr. Pither

Re: Brooks Ledersattel - 14.05.09 20:12

Hallo,
ich bin etwa 10 Jahre lang mehr oder weniger ausschließlich Kernledersättel gefahren (u.a. B17) und inzwischen völlig davon abgekommen, m.E. überwiegen die Nachteile.
Gruß Florian
von: Anonym

Re: Brooks Ledersattel - 14.05.09 20:12

In Antwort auf: Balu
Hallo,
ich möchte mir gern mein Trekkingrad mit einem Ledersattel ausstatten und schwanke zwischen den Modellen Flyer und B17! Hat jemand Erfahrung mit dem einen oder anderen oder beiden Modellen? Und sind sie überhaupt zu empfehlen?
Gruß
Steffen


Hallo Steffen!

Ich habe beide Sättel.
- B17 Aged (Ist schneller eingesessen, verschleißt allerdings auch schneller, als die nicht vorbehandelten Sättel. Ohne Aged: hält die Form länger, empfehlenswert wenn Sattelstütze gefedert, Federwirkung nicht nötig, Sattel leichter als Flyer sein soll.)
- Flyer (Bei meinem Körpergewicht - schwankend zw. 80-90 Kilo - ist eine Federwirkung durchaus zu spüren. Auf dem 20" Faltrad ist die Federwirkung zu empfehlen, da ausreichend. Auf dem 28er Rad dachte ich, da federt nichts mehr, im direkten Vergleich mit dem B17 war dann aber doch ein Unterschied spürbar.

Welcher Sattel Dir, wenn überhaupt, paßt, wird Dir hier niemand beantworten können.
Ein Brooks hat den Vorteil, eingeritten werden zu können, um noch bequemer zu werden. Häufig hört man den Spruch, der Sattel muß erst über 1000 Kilometer leidend eingeritten werden, um akzeptabel zu sitzen - das ist ganz großer Blödsinn.
Wenn Du schon nach kurzer Zeit das Gefühl hast, der Sattel paßt nicht, dann paßt er auch nicht.

Tipp: Wenn Du einen honigfarbenen Sattel nimmst, dann wirst Du kaum Probleme mit Abfärben bekommen.

Sattel im Backofen stark gefettet einzuheizen wird oft empfohlen, verkürzt aber nur die Lebensdauer des Sattels unnötig, kostet Zeit und Energie, und soll vermutlich nur einen unpassenden Sattel erträglich machen.

Gruß
Micha

PS. O.g. stellt nur meine Sicht zum Thema Brooks dar. Wenn Du die Möglichkeit hast, versuche beide Sättel mal probezufahren. Wie schon geschrieben: Wenn Du dich nach 10 bis 15 Minuten Probefahrt auf dem Sattel noch wohlfühlst, ist die Chance recht hoch, das richtige Modell gefunden zu haben. Wenns irgendwie unangenehm ist, dann wird es gerade auf längeren Strecken immer unangenehm sein.
von: moettn

Re: Brooks Ledersattel - 14.05.09 20:38

Hallo Steffen,

ich fahre einen Brooks Professional, auch sehr angenehm. Ein paar Vor- und Nachteile der Ledersättel im Allgemeinen:
- Im Sommer angenehm kühl - im Winter aber auch. Manchmal hab ich richtig am Hintern gefroren.
- Bleischwer (der Prof. um 500g, B17 und Flyer werden noch schwerer sein). Normale Rennsättel sind alle um 200 g...

Mit dem Abfärben meines schwarzen Sattels hab ich nie Probleme gehabt, selbst bei hellen Hosen nicht.

Meiner Meinung nach hat Micha recht, dass der Sattel von Anfang an passen sollte. Im Nachhinein fühlt er sich nach 8000 km noch genauso an wie am Anfang, aber das ist natürlich sehr subjektiv zwinker. Die Backofenvariante würd ich auch nicht machen. Das Periost wirds schon vertragen zwinker.

Viele Grüsse

Martin
von: bonanzero

Re: Brooks Ledersattel - 15.05.09 06:36

Zu diesem Thema existieren schon hunderte von Beiträgen und es kommen immer wieder dieselben Fragen (und Antworten) dazu.
Ledersättel sind Naturprodukte und somit in ihren objektiven Eigenschaften nicht beeinflussbar, also zwei baugleiche Sättel können sehr unterschiedlich ausfallen, einer ist z.B. nach 300 km eingefahren, der andere nach 1000. Das hÄngt aber auch von andern Umständen ab, wie z.B. dem Fahrergewicht und dessen Anatomie, der Vorbehandlung des Leders, vom Klima usw.
Ich hab neulich auch für einen gebrauchten (!) franz. Ledersattel 1000 km gebraucht, bis er schmerzfrei passte. Aber ich wiege auch nur 70 kg.

Kurzum: Probieren geht über studieren. Es wird sich zeigen, wer eher nachgibt, der Sattel oder der Fahrer.