Lowrider im Blackburn-Design verstärken

Dummerweise habe ich erst letzte Woche einen Lowrider erstanden, dann aber gestern die Fahrrad-Zukunft Ausgabe 4 gelesen, wo meine Blackburn-Lowrider Variante mit der auf Biegebelastung strapazierten Unterstrebe analysiert wird.
Diese wird wohl nach so einigen 100-1000 km brechen und den Geist wegen den Schwingungen aufgeben. Dazu möchte ich diese jetzt vor Fahrtantritt noch verstärken mit zusätzlichen Streben oder ähnlichem. Hat das schon jemand probiert? 3-dimensional wird nämlich schwierig.

Hallo Gruenlein!
Das sieht für mich aber generell nicht gut aus. Du hast auf jeder Seite, an zwei sehr nah beieinanderliegenden Punkten diesen Träger (am ungefederten Teil einer Federgabel) montiert. Um Deine jetzige Lösung etwas zu verbessern (Puristen sagen natürlich das geht nicht) mache doch Folgendes: Nimm die Klemme weiter nach oben und befestige den Träger dort an dem aufgesetzten Flacheisen. Das nun freie Ende verbindest Du mit dem Punkt unten an der Schutzblechstrebe (verbiege den unteren Bügel so dass er direkt an der Halterung aufliegt, also keine Schutzblechhalterung dazwischen - wegen der Hebelkräfte). Versetzte die Strebe, die beide Trägerhälften verbindet, so dass Du auch diese unten an dem Schutzblechstrebenpunkt festmachen kannst. Wie Du wohl schon selber im Gefühl hast ist diese Lösung generell nicht so gut, auch ist der Träger nicht das gelbe vom Ei, das Flacheisen oben verhindert z.B. bei QuickLock Taschen dass die Haken die Strebe umschliessen können - die Taschen können abfallen.
Good Luck! Konrad

Deine Konstruktion sieht in der Tat nicht sonderlich vertrauenerweckend aus. Der Träger scheint mir - unabhängig von seiner eigenen Material- und Fertigungsqualität - für Deine Federgabel höchst ungeeignet zu sein. Mit Gepäck und bergab gibt das aber sicher einen lustigen Bullriding-Effekt .

Für Federgabeln gibts ein paar spezielle Systeme, z. B. von diesem Hersteller oder auch von Tubus. Kosten aber ein paar Taler mehr als die aktuelle Lösung.

Bernd

Hallo ,Gruenlein ,ich denke so könnte es aussehen was Konrad meint!

Vielleicht etwas schlecht zu erkennen ,aber mit dieser Befestigungsart habe ich jahrelang kein Problem gehabt.
Gruß

Georg

Hallo Konrad,


hier siehst Du zu schwarz.

Ich habe diesen Träger mit Quicklock 1-Frontrollern 4 Jahre lang im Urlaub benutzt. Da ist nie eine Tasche abgefallen. Der Umgriff reicht schon aus.

Und ich bin nicht nur Asphalt gefahren! Ich habe sogar die Sattelrohrstreben am Hinterbau meines damaligen Fahrrades (mit tiefem Durchstieg) in einem Campingurlaub zum Aufgeben gebracht. Aber die Frontroller sind nie abgesprungen.

Gruß, Karin

Hast Du etwa das rechte Tauchrohr angebohrt, um die Schelle zu befestigen? Dann würde ich die Gabel lieber nicht weiter verwenden (wg. Bruchgefahr).
Normalerweise liegen diesen Lowridern gummierte Bügel/Schellen bei, um sie mit der Oberseite an Gabeln ohne Lowridergewinde zu befestigen und in der Regel hält das auch einigermaßen - die gezeigte Lösung jedenfalls wird nicht funktionieren.
Meinen Blackburn-Lowrider habe ich übrigens seit 10 Jahren, seitdem ist nur einmal eine Befestigungsschraube gebrochen, mit dem Träger selbst hat es noch nie Probleme gegeben, ebensowenig mit einer Blackburnkopie von BorYueh.

Gruß Florian

nein natürlich habe ich nirgends hineingebohrt, das Rad hat 930 EUR gekostet und ist 1 Woche alt!
Den Träger hab ich günstig ersteigert, k.a. wie alt der ist. Sieht aber noch gut aus. Ich habe noch eine weitere Schelle aus dem Baumarkt, die werde ich oben noch mit dem Querträger verbinden. Dazu baue ich den Gepäckträgerhalter dann nach außen, damit der Hebel vom Lowriderhalter kleiner wird. An sich ist das Gefühl ja recht stabil, aber mit Gewichten dran hab ichs noch nicht probiert. Die Technische Mechanik Vorlesung allerdings macht mir im Hinterkopf ein bisschen Sorgen ;-)

Was ich noch gehört habe in der Fahrrad-Zukunft Nr.4, gerade die untere Haltestange wäre bruchempfindlich an der Öse, das macht mir ein wenig Sorgen. Aber mit einer Fachwerkskonstruktion in 3d komme ich auch nicht so einfach weiter.

Gruß,
Christian

Hallo Uli!

Diese Strebe habe ich vor (ja wieviele Jahre hält das jetzt schon? 11 Jahre müssten es sein!) gebaut, und die Geschichte funktioniert auf dem Tandem wie am Alltagsrad & Tourenrad fürs Grobe perfekt. (Auslöser war übrigens der Bruch eines originalen Blackburn-Lowriders, ohne einem einzigem km Tour, das nebenbei. Damals bin ich auf den fast baugleichen Bor Yueh umgestiegen.)

Ich habe einfach ein schmales Bandeisen unter die Unterstrebe gelegt, Querschnitt ca. 12x2,5mm. Bruchgefährdet ist ja nur das flachgequetschte Teil am Auge, und das nur wegen eines möglichen Dauerschwingbruches. Das Bandeisen habe ich also wie die Unterstrebe mit einer Bohrung versehen, dazu habe ich sie genau dem Profil der Unterstrebe nachgebogen und mit starkem Draht am anderen Ende an der Strebe fixiert. Dadurch dämpft das Bandeisen die Schwingungen, der Zug an der Strebe ist ja kein Problem.

Das Bandeisen stammt aus einem alten Fensterbeschlag (ist also kostenlos und gut rostgeschützt) ein anderes geht aber auch. Die Länge wird ca. 6-7cm lang sein.
Mit dieser Konstruktion kaufe ich jetzt mit den Lowridern regelmäßig für die ganze Familie ein und überlade sie dabei genauso regelmäßig. Der Lowrider am Alltagsrad hat auch auf Touren auf sehr schlechtem Untergrund einige km Tour hinter sich gebracht, ohne Probleme zu machen.

Irgendwo im Forum sollte in einem älteren Beitrag noch ein Foto sein. Wenn du das nicht mehr findest, könntest du mir auch eine PN mit deiner e-mail-Adresse schreiben, damit ich dir das Foto schicke, das Reinstellen ist nicht Meines. Du musst nur schnell sein, ich kanns dir urlaubsbedingt nur mehr morgen schicken.

lg! georg

Blackburn-Design - das ist so weit richtig.

Die größte Schwachstelle scheint mir das nicht verstärkte Auge im Unterrohr zu sein: Blackburn lässt den Draht in einer Stahlhülse enden, in der das Auge eingearbeitet ist. Bei deinem Modell wurde der Aludraht allem Anschein nach einfach platt geklopft.

Mir auch... allerdings kann der Träger auch halten, wenn man ihn nicht überlastet, also vielleicht nur halbe Zuladung? Ich hatte zusätzlich zum Tara, Lowrider nen Bor Yueh VR-Gepäckträger auf dem waren ständig 5L Wasser draufgeschnallt - Befestigung auch mit plattgedrücktem Aludraht - der ist immer noch ganz, trotz tausender km Rüttelpiste. Aber nen Gepäckträger "unterladen" ist ja auch nicht Sinn der Sache. Ich frag mich immer warum die Leute an so was immer Geld sparen, das >Rad dann vollladen bis zum geht nicht mehr um noch mehr Geld zu sparen und sich dann wundern, dass es kaputt geht... Meine Empfehlung wäre der Delta Frontloader - zwar auch Alu aber hält. Man muss nur zusehen, dass die Taschen nicht scheuern!

Tja, am falschen Ende gespart. Dieser Träger ist NICHT für Federgabeln geeignet! Dieser hier oder dieser hier ist für Federgabel geeignet. Noch besser wäre es natürlich den Träger aus der ungefederten Masse herauszuhalten und solch einen zu kaufen. Alles andere ist Murks hoch drei

mal sehen wieviele 1.000 km es halten wird :-)
Muss dazu sagen, dass ich eigtl sogut wie nie auf holprigen Feldwegen damit rumkurven werde. Sagen wir 1% der Fahrkilometer.

Die Unterstrebe werde ich jetzt mit einer Eisenschelle verfestigen.
Für 7 EUR war der Träger eben das Mittel der Wahl - außerdem kann ich jetzt immernoch nen teureren kaufen, der dann im Idealfall ungefedert aufgehänge, 15kg tragende Lowrider kostet?

Die ersten beiden Modelle sind inkl. Versand so knapp unter 30 Euronen zu haben. Falls ein BOC-Laden oder Rocko in Deiner Nähe ist sogar nur knapp über 20 Euronen. Rechne doch mal die Baumarkschellen plus Deinen Aufwand zu den 7 Euro plus Deine Verstärkungsmaßnahmen dazu. Lohnt es sich dafür eine Tour zu versauen?

so, ich grabe das Thema noch einmal aus - ich kann berichten, meine kompromissbehaftete Konstruktion hat gehalten, und das über 800 km über die Via Augusta nach Venedig und von dort aus weiter zum Gardasee und nach Verona zurück. Der größte Negativpunkt war übrigens die geringe Rohrdicke, weil meine doch auch sehr günstigen Taschen vorne eher dickere wie etwa bei Tubus benötigt hätten. Die linke Tasche hat sich einmal 50m Höhenmeter hinab bei Schloss Neuschwanstein Richtung Schwansee verabschiedet, eine 90-minütige Suchaktion hat mir meinen Schlafsack wieder zurückgebracht.

Für dieses Jahr plane ich eine Neukonstruktion, Geld ist jetzt auch vorhanden und ich könnte in ein Tubus-System investieren, welche Bauart bekomme ich mit meinen vorhandenen Ösen am Fahrrad (siehe obiges Bild) anständig befestigt? Es sollen dann Ortlieb-Taschen o.ä. links und rechts angebaut werden, ich hoffe das hält anständig.