Re: Alarmanlage

von: veloträumer

Re: Alarmanlage - 25.04.12 15:04

In Antwort auf: Keine Ahnung
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ein Durchschnittsdieb erst einmal das Weite sucht.
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Besonders effizient dürfte der Alarm sein, wenn man selber in der Nähe bleibt (Gang zum Bäcker, Besuch im Restaurant, ...). Ich war z. B. einmal im Supermarkt, als das Ding plötzlich los ging. Als ich sofort draußen beim Fahrrad erschien, stand da ein äußerst verlegener Mann, der mir versicherte, dass er nur einmal meine Gangschaltung sehen wollte (das Fahrrad war an die Wand gelehnt). Ich glaube, das stimmte sogar. Wäre es aber ein Dieb gewesen, der gerade mit dem Bolzenschneider an das Schloss gewollte hätte, hätte ich ihn wohl noch erwischt.

Genau dort würde aber wiederum der Durchschnittsdieb sich weniger wohl fühlen. Warum das Risiko eingehen, vom wieder auftauchendem Besitzer entdeckt zu werden? - noch dazu blöd guckende andere Leute. Dafür gibt es weniger gut beobachtete Plätze oder bestimmte Uhrzeiten (Unterrichtszeit an Schulen/Unis, Bahnhofsecken usw.). Der beste Diebstahlschutz ist die äußeren Gegebenheiten in Bezug auf eine Diebstahlwahrscheinlichkeit einschätzen zu können und die passende Vorbeugung zu treffen. Allgemein glaube ich, dass der zufällige Diebstahl eines Fahrrades am Wegesrand überschätzt wird, hingegen systematische Schwachstellen wie Fahrradkeller in großen Mietshäusern etc. unterschätzt werden. Gepäck am Fahrrad fördert die Sicherheit, u.a. weil es das baldige Auftauchen des Besitzers vermuten lässt. In armen Ländern gilt das weniger, weil jedes geklaute Teil einen Wert darstellt und Diebstahl/Raub auch in der Öffentlichkeit üblich sein kann. In reicheren Ländern klaut man lieber im Verborgenen, Angst vor Strafe ist groß. Für mich gibt es nur 3 Szenarien, die ohne Hightech auskommen:

1) Die Umgebung ist sehr vertrauensvoll, das Rad kann für eine begrenzten Zeitraum unabgeschlossen abgestellt werden.

2) Die Umgebung ist eingeschränkt vertrauensvoll, aber ein ungünstiger Übergriff sollte eingerechnet werden. Dazu bleibt das Rad entweder in Sichtkontakt oder es wird an einen festen Gegenstand angeschlossen - dabei ist die Qualität des Schlosses relativ unbedeutend.

3) Die Umgebung erscheint unsicher. Das Rad wird nur in sicherer Griffentfernung abgestellt bzw. nur für ganz kurze Zeit abgeschlossen an einem Gegenstand. Auch hier ist die Qualität des Schlosses irrelevant. In allen anderen Fällen wird das Rad sicher mitgeführt, z.B. auch in Hotel- oder Ladenräume. Ist das nicht möglich, werde ich kein Kunde, verzichte auf den Strand usw. In einigen Fällen ist es auch möglich, das Rad in Bewachungsobhut zu geben (Museumswärter etc.).