Im Rahmen unserer Tourenplanung für den nächsten Sommer suchen wir eine mit Trekkingrad und Gepäck fahrbare Lösung, um vom Bodensee zum Lechtal-Radweg zu kommen.
Eine Möglichkeit wäre über den Bregenzerwald-Radweg bis Schoppernau und von dort über den Hochtannbergpass bis Warth und dann weiter bis Steeg zu fahren.
Da auf dem Teilstück von Schoppernau nach Warth offenbar einige Tunnel und Lawinengalerien zu durchfahren sind, wären wir für ein paar Erfahrungsberichte dankbar:

Sind die Tunnel beleuchtet? Wie lang sind etwa die Tunneldurchfahrten im Anstieg? Sind aufgrund des Verkehrs besondere Vorsichtsmaßnahmen zu beachten?

Es wäre schön, wenn wir einige sachdienliche Hinweise und Tipps aus der Forumsgemeinde erhalten.

Gruß Bernd

Die durchgehende Westanfahrt zum Hochtannbergpass liegt bei mir schon eine gewisse Zeit zurück. Längere Tunnels sind mir nicht in Erinnerung. I.d.R. müsste es sich um Galerien handeln mit Seiteneinfalllicht. Lichtprobleme gibt es keine. Generell sei aber gesagt, dass der Pass sehr belebt ist. Ich bin sogar noch in der Nicht-Saison (um den 1. Nov.) gefahren und hatte viel Verkehr. Mehr Nebenwege gäbe es am Arlbergpass (bis Stuben). Dort zum Schluss dann aber leider auch die Kehren und vor allem eine lange, ätzende Gerade zum Flexenpass mit viel Verkehr. Die Flexenpass-Galerie ist deutlich unangenehmer als die obere (längste) vom Hochtannberg, da teils mit Scheiben geschlossen und entsprechendem Widerhall. Grundsätzlich wäre es besser, den Hochtannberg in Ost-West-Richtung zu fahren, weil die Ostseite tatsächlich etwas verkehrsärmer ist und man auch die besseren Berpanoramen hat (Westseite ist recht enges Tal, früh schattig). Bei gutem Ausflugswetter ist in der gesamten Region mit verschärftem Motorradaufkommen zu rechnen.

Nachtrag: Eindrücke der Teilstrecke Arlberg (West) - Flexenpass - Warth - oberes Lechtal findest du hier (erste Tour, zweiter Tag). Die Hochtannbergtour (West) - Flexenpass - Arlberg (Ost) habe ich nicht dokumentiert - war auch noch Analogfotografie bei mir.

Hallo Bernd!
Ich verstehe deine Frage(n) nicht so ganz. Sucht ihr Infos zu der Strecke über den Hochtannberg (dazu gibt es einige im Netz, z.B. unter http://www.quaeldich.de/paesse/hochtannbergpass/), weil das der einzige Weg ist, um das Lechtal ganz vom Anfang an zu fahren? Oder ist es egal, wo ihr vom Bodensee kommend auf den Lech stößt (z.B. in Reutte oder Füssen) und sucht eine Alternativstrecke? Zwischen diesen beiden Möglichkeiten gibt es keine weitere Alternative, weil die Allgäuer Alpen den Weg versperren.
Gruß
Uli

Wie schon Matthias gesagt hat, sind die meisten der Tunnels eigentlich Lawinengalerien, zudem befinden die meisten sich vor Schröcken, vor dem Beginn der eigentlichen Pass-Straße (also noch moderate Steigung). Ich tät mir darüber keine Gedanken machen. Unabhängig von der konkreten Strecke ist es auf Alpenstraßen eine gute Idee, jederzeit anschaltbare Beleuchtung zu haben.

Viele Grüße,
Stefan

Herzlichen Dank für eure Infos.
Wir haben vom Bodensee aus über Bregenz eine Radroute ausgewählt (Bregenzerwald Radweg), die bei Doren beginnt und in Schoppernau endet. Danach soll es ins Lechtal weitergehen, weil wir von da aus durch das Tannheimer Tal ins Allgäu wollen.
In den mir zur Verfügung stehenden Karten und dem Infomaterial war nicht genau ersichtlich, ob es sich auf dem Teilstück bis Warth um Tunnel oder offene Lawinengalerien handelt. Euren Infos zufolge brauchen wir uns also keine größeren Sorgen machen (bis auf den Verkehr, der leider unausweichlich erscheint).

Gruß Bernd

Hallo Bernd,
Du kannst, wenn Du es nicht sowieso schon geplant hast, von Doren nach Bozenau wunderbar runter fahren und dann der Bregenzer Ache folgen. Ich bin im Sommer die Strecke ab Reuthe gefahren. Vielleicht möchtest Du ja auch die besten Kässpatzen der Welt essen. Dann mäüsstest Du von dort einen kleinen Abstecher nach Schönenbach machen. Geht etwas hoch, lohnt sich aber! In Schönebach kannst Du auch übernachten. Reisebericht

Gutes Gelingen
Jürgen

Dann kann ich eine Alternative empfehlen, bin ich selber gefahren: Wie geplant bis Doren, dann über Hittisau nach Sibratsgefäll, durch das fast Kfz-freie Hirschgundtal (eine mautpflichtige Sackgasse von Osten her) nach Fischen i.A. und weiter über Sonthofen und das Oberjoch von der anderen Seite ins Tannheimer Tal oder wohin es auch immer ins Allgäu gehen soll.

Die Route hat aber ein ähnliches Problem wie die über den Hochtannberg: Am Wochenende hat es bei schönem Wetter auf der Strecke über's Oberjoch sehr, sehr viel Verkehr. Bis Fischen war es dafür sehr, sehr ruhig.

Gruß
Uli

Die Idee Rohrmoossattel hatte ich auch schon, konnte aber nicht aus der Fragestellung ersehen, ob das überhaupt in Frage kommt. Es gibt im Anschluss zur Deutschen Alpenstraße via Tannheimer Tal eine sicherlich ruhigere Variante um z.B. nach Füssen zu gelangen: Ab Sonthofen via Kranzegg, Wertach, Grüntensee nach Nesselwang. Spätestens dort Radweg nach Pfronten, via Vilstal nach Füssen. Schloss Neuschwanstein liegt abseits, erfordert kleine Extra-Tour. Diese Variante ist allerdings etwas weniger alpin als das Tannheimer Tal - typische Allgäuhügel.

Keine schlechte Idee ist allerdings auch, nach dem Rohrmoossattel gleich nach Norden ins Allgäu zu fahren. Herrliches Panorama am Großen Alpsee (vom Nordufer, dort reizvoller, versteckter Badeplatz). Dort bestehen einsame Sträßlein in Richtung Sonthofer See, Buchenberg oder Isny. Eine Empfehlung wäre Richtung Sonthofer See einzuschlagen, dann aber kurz vorher Richtung Buchenberg abzuzweigen, dort über den Eschacher Weiher (Badesee auf gut 900 m Höhe). Nach dem erfrischenden Eschachtal (Forellen) bieten sich weiter kleinste Sträßchen an, etwa über Legau, Lautrach Dickenreishausen nach Memmingen zu gelangen, um mit einem Biergartenbesuch abzuschließen (Umweg Kronburg, Woringen auch denkbar, die Burg sonst nur im Panorama).

Das ist ja alles ganz hübsch, hat allerdings einen ganz anderen Charakter als das obere Lechtal. Das ist bis heute eines der ursprünglichsten Alpentäler im weiten Umkreis. Es lässt sich auch vorzüglich beradeln, weil meist ein flacher und weiter Talboden vorhanden ist. Kein Vergleich zur touristisch hochgerüsteten Voralpengegend oder gar zum Tannheimer Tal, wo es zu bestimmten Zeitene einfach zu überfüllt ist (der guten Erreichbarkeit aus halb Süddeutschland geschuldet).
Je nach persönlicher Präferenz sagt einem eher das eine oder das andere zu - oder man fährt bei genügend Zeit die eine Strecke hin und die andere zurück, um die Kontraste zu würdigen.

Grüße

zaher

so viele Straßen gibt es da ja nicht, jedenfalls gehört der Tiroler Lech zu den wenigen Gegenden, die ich öfter als einmal abradle. Was da in der Karte eingezeichnet ist, sieht mir eher aus wie die Via Claudia Augusta. Lieber über die Dörfer Musau, Wängle usw., da ist sogar ein ausgeschildeter Radweg, wunderschööööön.

Und wann ich schon die Karte gesucht habe, Oberstdorf-Mittelberg kann man ja gut radeln, so viele Straßen gibt es da ja nicht. Aber gibt es einen gut befahrbaren Weg von Mittelberg irgendwie runter zur Straße im Süden? Aber bitte keinen Single-Trail. Möchte mal Steeg nicht von Oberstaufen aus anradeln und vielleicht schaff ich das von Oberstdorf über Steeg bis Reutte sogar als Tagestour.

Dann musst Du wohl weiterhin außen rum.

Grüße,

zaher