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#1371541 - 25.01.19 13:44
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: iassu]
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Und immer schien die Sonne! Dir also hatten wir diesen krassen Sommer zu verdanken! Respekt! [( wie teuer war das?)] Komme bei Gelegenheit mal vertrauensvoll auf dich zu.... Dann bitte nicht den 10. Tag lesen Den 9. solltest Du aber schon noch lesen, daran warst Du Schuld
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#1371572 - 25.01.19 18:38
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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#1371578 - 25.01.19 19:14
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Dann bitte nicht den 10. Tag lesen Den 9. solltest Du aber schon noch lesen, daran warst Du Schuld Du verstehst es, den Spannungsbogen noch ein wenig mehr aufzubauen Sehr schöner Bericht, danke! Gruß Lena
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#1371642 - 26.01.19 11:40
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: iassu]
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Tag 9:Von Lauberg nach AitrachLänge: 116 km Fahrzeit: 6:20 Stunden Höhenmeter: 930 m Route: https://www.komoot.de/tour/39432831So die letzte große Tagestour steht an. Heute kann ich es etwas entspannter angehen lassen. Es ist nicht mehr so weit und auch die Höhenmeter halten sind mal wieder nur im dreistelligen Bereich. Quasi ein Tag der Entspannung. Am Morgen geht es mal wieder komplett einsam über den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen. Perfekter Start. Leider habe ich es nicht auf dem Schirm den kurzen Abstecher Gruorn, einen geschleiften Ort auf dem Übungsplatz, zu machen. Also unbedingt den kurzen Umweg machen: https://de.wikipedia.org/wiki/GruornNach Münsingen treffe ich in Buttenhausen auf die Große Lauter und folge dieser nun durchs Große Lautertal. Ich hatte ja gelant durch das Kleine zu fahren und durch den Tipp von iassu ist es das Große. Ich kenne zwar meine ursprünglich geplante Route nicht, aber diese hier war einfach wunderbar zum Ausklang einer tollen Deutschlandtour. Knappe 30 km folge ich der Lauter bis sie schließlich bei Lauterach in die Donau mündet. Wie schon geschrieben war es einfach nur schön. Viele kleine Häuser, eine Mischung aus Teer und Schotterwegen und keine Menschenseele unterwegs. Darüber hinaus ist es sehr beliebt zum Kanuwandern, auch wenn rein optisch gesehen wohl momentan ein bisschen wenig Wasser dafür war. Bis Laupheim liefere ich mir ein kleines Wettrennen um nicht ins Gewitter zu kommen. Die Strecke führt über Munderkingen und Rottenacker eben Richtung Laupheim, wo ich erstmal Mittagspause mache. Da es mein Außendienst Gebiet ist in dem ich radel, vergesse ich irgendwie Fotos zu machen. Man kennt fast jede Ecke bis eben Oberstdorf. An der Rot habe ich dann das Rennen gegen das Gewitter verloren. Eine Bushaltestelle gibt Schutz und lädt zum Verweilen ein. Auch durch das Tal an der Rot führt eine nette Route mit dem Rad. Kurz vor Aitrach verlasse ich diese um dann über Tannheim nach Aitrach zu fahren. Bei Mooshausen treffe ich das erste Mal auf die Iller, der ich jetzt fortan folgen werde. Auch heute war wieder ein toller Tag, der zwar am Ende viele bekannte Ecken hatte, aber gerade durch den ersten Teil wunderschön war. Der Campingplatz ist ungewohnt groß und voll besetzt. Am Abend ziehen dann neue Gewitter und Regen auf. Aber nachdem ich mal wieder so viel Glück hatte in Deutschland mit dem Wetter wollen wir uns gar nicht beschweren. Morgen stehen die letzten Kilometer an und ich bin schon gespannt wie der Iller Radweg wird.
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#1371650 - 26.01.19 14:30
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Freut mich. Das Lautertal ist ja ein Klassiker. Ich fuhr da schon mit 16 auf meiner ersten Radreise durch. Wir hatten in den Herbstferien das Ziel Federsee und starteten von zuhause in Stuttgart.
Eine unvergeßliche Veranstaltung. Schloddernde Übernachtung auf einem Dachboden in Urach beim ersten Frost, Raviolidosenöffnung mit Schraubenzieher nach Erhitzung derselben auf dem ersten Lagerfeuer von Außentemperatur auf immerhin 30° (zumindest der unteren Schichten in der Dose), Baden in der Lauter mit anschließendem Unterhosentrocknen am Lenker, fröhlichem Daseinsgenießen incl vieler kleinerer netter Episödchen. Und ja, wir haben ihn erreicht, den Federsee.
Auf dem Heimweg über die Alb kam dann ebenfalls der Wetterumschwung und ich weiß noch, wie mir auf der vielbefahrenen B 465 im Dauerregen bei 10° nur noch zum Heulen zumute war. Das ganze auf einem Staiger Allzweckrennsporttourenrad mit 24" Rädern und immerhin einer 5-Gang-Schaltung. Heute sehen bekanntlich das Equipment und der Lautertalradweg "etwas" anders aus....Dessen Schönheit hat sich erhalten.
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#1371800 - 27.01.19 21:11
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Tag 10:Von Aitrach nach OberstdorfLänge: 87,1 km Fahrzeit: 5:06 Stunden Höhenmeter: 640 m Route: https://www.komoot.de/tour/39515477Heute ist der letzte Tag meiner großen Deutschland Reise. Eine sehr abwechslungsreiche und sonnige Tour geht zu Ende. Leider habe ich heute nicht so viel Glück und es regnet. Alles ist wolkenverhangen und so wird aus meinem Plan nichts mit in dem „in die Berge“ fahren. Da ich sich ja fast jeden Tag sehe, kann ich sie mir ja wenigstens vorstellen. Kurz hinter Aitrach bei Ferthofen geht es gleich recht stark nach oben, wovon man aber einen tollen Blick über die Iller hat. Danach geht es wieder runter nach Illerbeuren mit einem schönen Blick auf die Illermühle. Danach geht es wieder aufwärts und über kleine Straßen nach Maria Steinbach. Hier können auch die Ziegen königlich Leben. Es geht wieder abwärts zum kleinen Weiler Neumühle, nur um danach wieder stark anzusteigen. Bei Altusried hat man das erste Mal einen ersten mehr oder weniger guten Ausblick auf die Berge. Leider regnet es nach wie vor mal mehr oder weniger stark, so das es wolkenverhangen bleibt. Blick zurück über die Iller. Weiter geht es auf dem Illerradweg Richtung Kempten. Bald danach erreiche ich Kempten. Da es quasi kurz vor der Haustüre liegt, halte ich mich nicht lange auf und fahre an der Sankt Mang Kirche vorbei. Kempten hat natürlich noch viel mehr zu bieten, was sich lohnt auch noch anzuschauen. Natürlich muss ich in Kempten unbedingt noch im Brettspielgeschäft vorbei radeln, um auch meine Brettspielreise zu beenden. Nach Kempten geht es recht zügig raus aus der Stadt. Ein Stück weit geht es noch an der Iller entlang. Ab Rauns ist der Iller Radweg leider für ein ganzes Stück gesperrt. Aber es ist nicht weiter schlimm, denn es geht auf denen für das Allgäu typische kleinen Straßen mit ihren kleinen Weilern weiter. Kurz vor Immenstadt geht es wieder zurück an die Iller. Um die Iller Hochwasser etwas abzumildern, schafft man immer mehr Nebenarme und Überschwemmungsflächen. Besser werden die Blicke heute leider nicht. Ein Biber hat ganze Arbeit geleistet. Zwischen Sonthofen und Fischen. Es ist vollbracht. Ankunft in Oberstdorf. Fazit: Planung/Strecke: Bis auf eine kleine unfahrbare Stelle, war alles wunderbar zu fahren. Große Teile der Tour verliefen über tolle kleine, Straßen, Feldwege und Waldwegen. Wenige Änderungen würde ich machen, die allesamt in den Einzelnen Etappen stehen. Da es jetzt keine bekannte Radtour ist, ist die entsprechende Radreisedichte bei null. Außer eben an bekannten Teilabschnitten wie den Nordseeküstenradweg. Ansonsten muss man sich darauf einstellen ziemlich einsam unterwegs zu sein und auch auf den Campingplätzen der einzige Radler zu sein. Alles in Allem bin ich ziemlich glücklich mit meiner Planung. Es hat sich auch gezeigt, wie wunderbar man durch Deutschland kommt, in dem man etwas abseits der Hauptwege fährt. Wie nach jeder Tour nehme ich mir auch für die nächste vor, den Kilometerschnitt pro Tag wenigstens in Richtung 100 zu senken. Was bleibt? Ich hatte einigen Kontakt zu netten Leuten. Gerade durch die Hitze habe ich eigentlich jeden Tag bei fremden Leuten mal gefragt ob sie mir die Wasserflaschen mit Leitungswasser auffüllen könnten. Für niemand war es ein Problem und nach einem kurzen Gespräch ging es weiter. Ich fand die Tour unter anderem mal interessant, um ein Antwort auf die Frage zu finden was Deutschland ist? Ehrlich gesagt, nach der Tour habe ich noch weniger eine Antwort wie vorher. Es ist extrem abwechslungsreich und vielfältig. Fachwerkhäuser, Klinkerhäuser mit Reetdach oder auch ohne, Holzhäuser uvm.. Dazu sehr unterschiedliche Landschaften auf relativ kleinem Raum. Sicherlich nicht so mit Highlights gespickt wie letztes Jahr Korsika. Aber trotzdem hat man vom Wattenmeer, großen offenen Landwirtschaftflächen, Wäldern, Hügel- und Seenlandschaften, Bergen, Mittelgebirgen jede Menge zu bestaunen und das eben sehr konzentriert auf eine kleine Fläche. Noch dazu kann man sich kulturell und historisch jeden Tag in vielen Orten belesen und die Zeit dafür ins nahezu grenzenlose ausdehnen. Die Leute sind unterschiedlich, die Mundart auch, Essen gibt es in jeder Region anderes, im Norden gibt es Alster im Süden muss man Radler bestellen. Ich finde das alles toll und ich mag das bunte Bild. Ich mag keinen Einheitsbrei und genau diese Vielfalt sollte jede Region behalten. ENDE
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Geändert von motion (27.01.19 21:14) |
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#1371822 - 27.01.19 22:19
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Glückwunsch und danke für den farbigen Bericht!
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#1371879 - 28.01.19 12:28
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Ein schöner abwechslungsreicher Bericht (für mich mit Wiedererkennungswert). Hier bin ich voll deiner Meinung: Bis auf eine kleine unfahrbare Stelle, war alles wunderbar zu fahren. Große Teile der Tour verliefen über tolle kleine, Straßen, Feldwege und Waldwegen. Da es jetzt keine bekannte Radtour ist, ist die entsprechende Radreisedichte bei null. Außer eben an bekannten Teilabschnitten wie den Nordseeküstenradweg. Ansonsten muss man sich darauf einstellen ziemlich einsam unterwegs zu sein und auch auf den Campingplätzen der einzige Radler zu sein. Alles in Allem bin ich ziemlich glücklich mit meiner Planung. Es hat sich auch gezeigt, wie wunderbar man durch Deutschland kommt, in dem man etwas abseits der Hauptwege fährt.
Ich fand die Tour unter anderem mal interessant, um ein Antwort auf die Frage zu finden was Deutschland ist? Ehrlich gesagt, nach der Tour habe ich noch weniger eine Antwort wie vorher. Es ist extrem abwechslungsreich und vielfältig. Fachwerkhäuser, Klinkerhäuser mit Reetdach oder auch ohne, Holzhäuser uvm.. Dazu sehr unterschiedliche Landschaften auf relativ kleinem Raum. Sicherlich nicht so mit Highlights gespickt wie letztes Jahr Korsika. Aber trotzdem hat man vom Wattenmeer, großen offenen Landwirtschaftflächen, Wäldern, Hügel- und Seenlandschaften, Bergen, Mittelgebirgen jede Menge zu bestaunen und das eben sehr konzentriert auf eine kleine Fläche. Noch dazu kann man sich kulturell und historisch jeden Tag in vielen Orten belesen und die Zeit dafür ins nahezu grenzenlose ausdehnen. Die Leute sind unterschiedlich, die Mundart auch, Essen gibt es in jeder Region anderes, im Norden gibt es Alster im Süden muss man Radler bestellen. Ich finde das alles toll und ich mag das bunte Bild. Ich mag keinen Einheitsbrei und genau diese Vielfalt sollte jede Region behalten. Deutschland ist abwechslungsreich und wunderschön! Gruß Gerhard
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___ Lieber ein gemeiner Berg als ein hinterhältiger Wind! Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen! |
Geändert von Gerhard O (28.01.19 15:39) Änderungsgrund: Rechtschreibfehler korrigiert |
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#1371890 - 28.01.19 13:13
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Nicht nur die Bilder, auch deine Beschreibungen und ins Besondere dein Fazit haben mir sehr gut gefallen. Ja, wir wohnen in einem sehenswerten Land, in einem sehenswerten Europa. Danke für deinen augenöffnenden Bericht!
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Gruss Markus Forza Victoria !
When nothing goes right -> go left! | |
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#1371910 - 28.01.19 15:16
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
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Ich habe deinen Bericht sehr gerne gelesen. Vielen Dank!
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#1371952 - 28.01.19 18:30
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Gewerblicher Teilnehmer
abwesend
Beiträge: 5.807
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Schöner Bericht und Bilder. Offensichtlich sehr gute Streckenplanung.
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Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih | |
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#1371957 - 28.01.19 18:48
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Sehr nett. Ich mag das ja,wenn sich Leute selbst etwas zusammenschustern, da kommen immer interessante Touren dabei raus. Grad so Touren die von lder zur eigenen Haustür zurück führen oder beides,haben schon einen eigenen Reiz. Und:Doch erstaunlich wie grün es ist, trotz allgemeiner Regenarmut. Gruß Nat
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#1371958 - 28.01.19 18:52
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Ich gratuliere zu einer abwechlungsreich gewählten Route, und anke für den Berichjt! Vieles zeigt ja Schnittmengen zu verschiedenster meiner Kurzreisen, sogar dort, wo ich eher selten war, wie ganz im Norden (Elbmarschen) oder in der Mitte Deutschlands (Hessen, Main, auf Tour zum Forumstreffen Bielefeld zahlreiche Schnittpunkte), oder schon noch mehr im Bereich meiner fast lokalen Regionaltouren (Murrhardt & Co.), Albtäler oder gerne auch immer rundum das Iller-Allgäu. Ein paar Aufschnapper:
Häuser Nord/Süd: Ja, man empfindet oft Bauweisen woanders als reizvoller als daheim. Ist aber wohl nicht der einzige Grund. Hier im Süden gefallen mir gute Fachwerke auch, meist schöner sind sie schlicht noch im Elsass, die Tradition wird dort auch mehr in der Fläche gepflegt und gefördert. Das ist also nicht breitengradabhängig. Die Rieddächer im Norden oder Klinkerhäuser machen auch für mich was her, wirken eben immer "nordisch" - Weite, Marschen, Meer - weckt Sehnsüchte. In Allgäu und Oberbayern sind es auch schon mal häufiger die Präsenzbauten wie etwa Kirchen, die den Reiz ausmachen, die Wohnhäuser selbst seltener kusntvoll gebaut wie es scheint und geglaubt wird. Nimmt dann mit der höheren Bergwelt eher wieder zu.
Was aber auch wohl eine Rolle spielt, sagte mir eine Regensburgerin bei meinem Besuch in Stade: Dort im Norden wird mehr einheitlich gebaut, der regionale Stil bewahrt. Im Süden (also Südostbayern) wird auf dem Lande bunt gewürfelt gebaut, mal protzige Toskana-Villa, dann wieder bayerisches Landhaus oder ein Fertighaus aus dem Karton. Das ist sicherlich nicht überall so, kann man ich aber gut nachvollziehen, nicht nur für Bayern, auch für BaWü oder das Rheinland meiner alten Heimat in der Kölner Bucht. Da ist es sicherlich nochmal schlimmer als im ländlichen Bayern, so weiß ich das zu sagen.
Ein italienischer Gastwirt hier in der nahen Stromberg-/Kraichgau-Region sagte mir mal bzgl. Hausbau und Gartenanlagen, dass der Stil verloren gegangen ist, die Leute wollen immer mehr Hypes nachlaufen, man verleugnet die regionalen Baustoffe und Bauweisen, es bleibt nicht mehr konsistent zur Landschaft und dem dörflichen Gepräge. Die Baumärkte werden gestürmt, um japanische Bambussträucher oder toskanischen Marmor zu verbauen. Das passt dann nicht auf der Alb oder im Odenwald. Die Gefahr wird den Norden auch bedrohen, wenn sich z.B. in Sylt Einheimische keine Rieddachhäuser mehr leisten können, ein Geldelite die Preise für Haus und Boden aus der Balance wirft in Heimathäusern eher Kultobjekte sieht. Weites Diskussionsfeld sicherlich, nicht ohne politischen Sprengstoff.
Große/Kleine Lauter: Das ist eigentlich nicht die Alternative, weil kleine Lauter eigentlich nur ein feuchtes Waldtal und bald auch schon Schluss ohne mehrere Dörfer usw. Die Altenative ist eigentlich eher das Schmiech-Tal, auch schon deswegen, weil du nach Befahren des ehemaligen Münsinger Truppenübungsplatzes entweder westrum Große Lauter erreichst oder ostrum Schmiechtal. Das Schmiechtal ist auch nochmal kürzer und mit nicht vergleichbar vielen Siedlungen, aber wäre ein gutes Alternativstück, wenn man das Blautal noch anfügen würde. Ich war übrigens letztes Jahr auf Kurzreisen sowohl im Großen Lautertal als auch im Schmiechtal unterwegs, an der Lauter aber eher oben mit dem Gestüt usw. Hat mir auch sehr gefallen, dass ich nochmal dahin ausrücken möchte.
Iller: Solte man nicht dran kleben bleiben. Die Umgebung bietet ungemein mehr Eindrücke, gerade südwärts ab Memmingen oder Kempten. Es wird natürlich leicht schnell deutlich hügeliger als in der Flussaue.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1372027 - 29.01.19 11:13
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Vielen Dank für Deinen schönen und informativen Bericht!
Das ist wieder ein gutes Beispiel, warum ich die Reiseberichte hier im Forum für viel nützlicher halte, als fast alles, was gedruckt in Zeitschriften oder Werbeheftchten steht: Beschrieben wird hier der Weg, der ja bei Radreisen das eigentliche Ziel ist, mit Infos zu Beschaffenheit, Landschaft, Steigungen, Verkehr etc. Die Sehenswürdigkeiten am Weg sind zwar oft auch interessant, stehen aber eben beim Radreisen nicht im Vordergrund.
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#1372512 - 31.01.19 19:14
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: veloträumer]
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Iller: Solte man nicht dran kleben bleiben. Die Umgebung bietet ungemein mehr Eindrücke, gerade südwärts ab Memmingen oder Kempten. Es wird natürlich leicht schnell deutlich hügeliger als in der Flussaue.
Das kann ich nur bestätigen. Da es aber hier mein Haus und Hof Rennrad Gebiet ist, kenne ich schon vieles. Gerade im Bereich Ottobeuren/Obergünzburg/Irrsee und dann weiter nach Süden Sulzberg, Rottachspeicher, Rettenberg ist wunderschön. Oder weiter westlich Wiggensbach, Isny, Missen Immenstadt. Ziemlich viel zu tun auf sehr kleinem Raum. Tatsächlich war Blautal eine Option, aber da war ich schon und bin deswegen woanders lang. An deiner Erklärung mit dem kunterbunt bauen könnte etwas dran sein. Da fallen mir hier einige Sünden ein
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#1372516 - 31.01.19 19:25
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: albinkessel]
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Ich mache gerne beides. Wenn es weiter weg geht, ist der Reiseführer auf jeden Fall bei der Planung mit dabei. In Deutschland selbst fahre ich mittlerweile gerne drauf los. Entweder nach einer Route wie dem Deutsch Deutschen Grenzweg oder eben wie jetzt das erste Mal komplett ins Blaue geplant in dem man einzelne Punkte, wie z. Bsp die Externsteine, irgendwie sinnvoll miteinander verbindet. Gerne mit ein bisschen Geschichte dabei.
Viele Grüße SVen
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#1411437 - 13.01.20 07:26
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Und unterwegs Arler-Erde-Plättchen gesammelt, Respekt!
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#1411936 - 16.01.20 08:17
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Zwischendurch gibt es artgerechte Haltung für das Reiserad. Tolle Strecke. Bald danach erreiche ich meinen Schlafplatz für heute Nacht. Es ist ein Gasthof an dem es früher von einem Club einen kleinen Campingplatz gab. Er ist soweit stillgelegt, wird aber bei telefonischer Anmeldung für Radfahrer etc. geöffnet. So habe ich einen schönen Platz direkt neben dem kleinen Passade Bach und den Campingplatz für mich allein. Abends geht es im dem guten Gasthof Essen. Was will man mehr. Ein sehr schöner Tag geht zu Ende. Aaah, Gasthof Zur Ortmühle bei Wiembeck Ortmühle
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#1415931 - 15.02.20 22:10
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: velOlaf]
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Zwischendurch gibt es artgerechte Haltung für das Reiserad. Tolle Strecke. Bald danach erreiche ich meinen Schlafplatz für heute Nacht. Es ist ein Gasthof an dem es früher von einem Club einen kleinen Campingplatz gab. Er ist soweit stillgelegt, wird aber bei telefonischer Anmeldung für Radfahrer etc. geöffnet. So habe ich einen schönen Platz direkt neben dem kleinen Passade Bach und den Campingplatz für mich allein. Abends geht es im dem guten Gasthof Essen. Was will man mehr. Ein sehr schöner Tag geht zu Ende. Aaah, Gasthof Zur Ortmühle bei Wiembeck Ortmühle Genau. Absolute Empfehlung. Auch wenn die Sanitäranlagen, sagen wir mal so, ziemlich rustikal und rudimentär sind. Aber nach einer langen Tour ist einem das vollkommen egal. Hauptsache lecker Essen und freundliche Leute. Das war übrigens nur ein aus der Not geborener Umstieg auf der Tour. Eigentlich wollte ich hier hin: https://www.ferienparkteutoburgerwald.eu/de/tarieven_kamperen_18.php Das war aber irgend etwas vorgefallen, wodurch ich mir eine Alternative gesucht hatte...
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#1417148 - 25.02.20 20:55
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Ein wirklich sehr gelungener, gut geschriebener, runder Bericht! Ein Appetizer, wie ich beim Lesen gemerkt habe. Obwohl ich einige Gegenden (aufgrund eigener Touren) kannte, besonders im Norden, sah ich traumhafte Landschaften und Wege in eher hügeligem Gelände, das mir ohne Schaltung bisher versagt blieb. Es wäre Unsinn, ein bepacktes Rad zig Kilometer durchs Land zu schieben :-)
Es wird der Tag kommen, an dem ich mir eine Schaltung zulege. Und DU bist schuld daran :-)
Gruise, Paulwerner
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#1417248 - 26.02.20 17:18
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: BikeZombie]
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Ein wirklich sehr gelungener, gut geschriebener, runder Bericht! Ein Appetizer, wie ich beim Lesen gemerkt habe. Obwohl ich einige Gegenden (aufgrund eigener Touren) kannte, besonders im Norden, sah ich traumhafte Landschaften und Wege in eher hügeligem Gelände, das mir ohne Schaltung bisher versagt blieb. Es wäre Unsinn, ein bepacktes Rad zig Kilometer durchs Land zu schieben :-)
Es wird der Tag kommen, an dem ich mir eine Schaltung zulege. Und DU bist schuld daran :-)
Gruise, Paulwerner Es ist doch schön wenn der Bericht dazu inspiriert. Ich hoffe Du liest keine weiteren von mir, da ich doch recht berglastig unterwegs bin. Nicht das ich bis zum Sommer noch für einen Fahrradneukauf beschuldigt werde Ich kann die Tour nur wärmsten empfehlen. Wenn man noch ein bisschen mehr Zeit hat kann man noch den ein oder anderen Schlenker mit einbauen und sich locker 3 Wochen damit beschäftigen. Wenn man dann noch Kulturangebote und oder das ein oder andere Museum mitnimmt wird es ne längere Angelegenheit.
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#1434457 - 05.06.20 15:14
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: motion]
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Ein toller Reisebericht mit vielen schönen Fotos. Bin total begeistert und habe mir die Strecken auf komoot angeschaut. Frage dazu: hast du von komoot planen lassen und nachgefahren ? Oder selber die Strecken gesucht? Beste Grüße aus OWL, dem Lande des Hermanns und der Externsteine... Rolf
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26% der Deutschen tragen einen Helm, aber 91% schützen ihr Handy mit einer Hülle.
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#1434622 - 06.06.20 16:01
Re: Von Flensburg nach Oberstdorf längs durch Dt.
[Re: radrolle48]
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Ein toller Reisebericht mit vielen schönen Fotos. Bin total begeistert und habe mir die Strecken auf komoot angeschaut. Frage dazu: hast du von komoot planen lassen und nachgefahren ? Oder selber die Strecken gesucht? Beste Grüße aus OWL, dem Lande des Hermanns und der Externsteine... Rolf Hallo Rolf, danke und viel Spaß beim Nachfahren Also bei dieser Tour habe ich mir alles selbst zusammen gesucht. Es gab so ein paar Eckpunkte die ich auf jeden Fall machen wollte, wie zum Beispiel Externsteine, Limesradweg, Nordseeküste. Zusätzlich sollte er noch weit genug weg sein von meiner Tour entlang dem dt. dt. Grenzweg Mit dem Rad entlang der ehem. dt. dt. Grenze (Reiseberichte) Dann noch so viel wie möglich Rad/Waldwege und kleinere Straßen durch Dörfer. Grundlage war die Radkarte von meinem Bikeline Deutschland Führer. Da sind die meisten Radwege durch Deutschland übersichtlich auf der Deutschlandkarte eingezeichnet. Für kleinere Radwege habe ich dann auf diese Seite zurück gegriffen: https://cycling.waymarkedtrails.orgWobei man sie ja für alle Radwege nutzen kann. Und dann habe ich die einzelnen Wege selbst in Komoot eingetragen und quasi nach Zeltplatzverfügbarkeit angepasst. Hat bis auf einen Tag wunderbar funktioniert. Aber das hatte ich ja im Bericht geschrieben, das man den einen Abschnitt etwas anders planen sollte. Gerade in nicht touristischen Regionen findet man manchmal gar nicht so leicht einen Campingplatz.
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Geändert von motion (06.06.20 16:02) |
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