Das meiste ist gesagt, daher nur Ergänzungen, die sich aber doch in die Länge ziehen:
Ketten sind unproblematisch mit Nabenschaltungen und auch der Speedhub und daher hat wahrscheinlich Rohloff die Kettenempfehlungen seit 20 Jahren nicht mehr aktualisiert. Deshalb keine Aussagen zu dem, was sich in der Zwischenzeit getan hat, d.h. 10-/11-/12-fach Ketten und den "schmalen Nabenschaltungsketten" oder "schmalen 1-fach-Ketten", die viele Kettenhersteller gerade für die Speedhub im Programm haben.
Die Schraubritzel von Rohloff haben eine Zahndicke von 2mm (Steckritzel wahrscheinlich auch?). Shimano als mit weitem Abstand weltweiter Stückzahlführer bei Nabenschaltungen 2,2mm (also fast gleich). Aktuelle Kettenblätter/Ritzel von 12-fach-Schaltungen weiß ich nicht.
Sinnvollerweise wählt man Kettenblätter mit ähnlicher Zahndicke wie die Ritzel, was aber leicht zu finden ist. Das TA-Chinook hat 2mm. Wenn man Alublätter wählt und aus Verschleißgründen dicke Blätter nehmen möchte, muss man das halt ausmessen, danach die Kette aussuchen und dann eben akzeptieren, das am Ritzel hinten die Kette zu breit ist, was aber auch kein Problem ist.
Breite Ketten auf solchen Kombis "schlackern" seitlich und das ist kein Vorteil, außerdem schleppt man mehr Eisen durch die Gegend. Daher die Rohloff-Empfehlung zu 8-/9-fach-Ketten, weil die halt schmal waren (Kettenspanner wurde schon erwähnt). Inzwischen gibt es aber schmale 1-fach-Ketten und alles oberhalb der 9-fach-Ketten ist sowieso schmal.
Bei lange gefahrenen Rohloff-Räder ohne Demontage mit gradzahligem Kettenblatt und Ritzel (typisch 42/16) prägt sich die ungleiche Kettenlängung von Außen- und Innenlaschengliedern ein. Wird die Kette (oder eine neue) dann um einen Zahn versetzt mal aufgelegt, läuft sie spürbar anders. Das ist zwar egal, aber ist spürbar. 2x- oder 3x- Kettenschaltungen wechseln ständig das Laufbild durch, dort tritt das nicht auf. Dafür gibt es aber viel früher Schaltprobleme mit Kettenlängung, was bei der Speedhub nie auftritt. Bei Kettenschaltungen knackt und kracht es ständig beim Schalten - findet jeder normal. Bei der Speedhub wird dagegen die kleinste Zuckung und das kleinste Sirren negativ bemerkt.
Mit der Speedhub (wie jeder Nabenschaltung) laufen voll verschlissene oder unterschiedlich verschlissene Kombis von Kette, Kettenblatt und Ritzel funktionell problemlos, bei denen eine Kettenschaltung schon lange ausgestiegen ist. Aber das gibt Geräusche bzw. ein mahlendes Gefühl unter der Schuhsohle. Man spürt beim Antritt das Kettensteigen solcher ausgelutschter Teile.
Man kann genauso 10-/11-/12-fach Ketten fahren, solange das Speedhubritzel und das gewählte Kettenblatt nicht klemmt. Man kann sich auch eine
IWIS heraussuchen, die sind aber sehr breit und sehr schwer gegenüber einer Fahrradkette.
Es gibt Kombinationen, die zwar völlig problemlos mit der Speedhub laufen, aber eben irgendwelche kleinen Geräusche mit gerade passend/unpassend verschlissenen Teilen machen. Bei mir war das die Connex-800. Das ist aber ein Luxusproblem und wenn es stört, dann wechselt man eben.
Ich habe seinerzeit Ketten mit der minimal möglichen Bolzenbreite gewählt, damit der Chainglider gut läuft. Das war die HG93 (9-fach) mit 6,4mm und die KMC-X1 (1-fach, heißt heute KMC-e1...) mit 6,7mm. Beide laufen bestens. Ganz früher mal eine Rohloff SLT99. Verschleißunterschiede zwischen Ketten kann ich nicht berichten, weil sie unter einem gut sitzenden Chainglider so langsam verschleißen (wie auch Ritzel und Kettenblätter), dass einfach keine Tests durchführbar sind. Vor allem wenn sich die Jahreskilometer auf mehrere Räder verteilen. Auf 2 Speedhub-Rädern werden gradzahlige Kettenblätter/Ritzel gefahren (42/16 und 38/16). Nach der (seltenen) Demontage/Montage spürt man den Unterschied, wenn man die Kette versetzt wieder auflegt, was sich aber mit der Zeit wieder verliert. Wenn man das nicht möchte, dann markiert man an Ritzel und Kettenblatt die Lage einer Außenlasche und auf der Kette die Laufrichtung.