Tour de Schweiz
"Radtour durch die Schweiz"
Viel Spaß beim Lesen - Gruß Michi Koller
www.michi-koller.de Ich bin ein bekennender Fan der Schweiz und somit war es schon lange mal naheliegend die Schweiz von Bregenz am Bodensee bis nach Lausanne im Südwesten mit dem Fahrrad zu erkunden. Ein Vorhaben, dass sich schön anhört, aber aufgrund der Höhenmeter gut geplant werden musste. Die Anreise mit dem Zug nach Lindau gehört mittlerweile zu meinen leichtesten Übungen. Lindau war schon oft Start oder Ende einer meiner Touren. Nach einer Zeltnacht am See wollte ich am ersten Tourtag über Bregenz, Lustenau das bekannte appenzeller Land erreichen. Im Ort Appenzell gibt es viele Käseläden, wo Touristen aus Asien fleißig einkaufen. Das Gelände geht immer rauf und runter, in ganz schönen Stufen, so dass eine genau Planung nur schwer möglich war. Über Urnasch kam ich schliesslich nach Wattwil und weiter zum Walensee. Die Schweiz ist wirklich sehr schön aber auch schön teuer. Supermarkt 30 Euro und Campingplatz 35 Euro sind keine Seltenheit. Bisher war noch alles human aber in Glarus im gleichnamigen Kanton ging es los - der Startschuss zur Auffahrt auf den Klausenpass (1948m) war gegeben. Viele schöne Kehren, aber das Wetter war angenehm kühl und somit fiel die Auffahrt weniger schweisstreibend aus als gedacht. Die Auffahrt teile ich mit vielen Schweizer Velofans, wo sich auch immer wieder gute Unterhaltungen ergaben. Wo es rauf geht, muss es bekanntlich auch mal wieder runter gehen. 20 km bergab nach Altdorf war der Lohn für meine Mühen. Altdorf liegt am Vierwaldstättersee der sich wunderschön in diese Bergwelt einfügt. Hier lässt definitiv Norwegen grüßen. Um den Vierwaldstättersee, wo angeblich auch viele Promis wohnen geht ein gut ausgebauter Radweg, den ich gerne nutzte. Um die Übernachtungskosten ein wenig zu senken, entschied ich mich auch hier und da mal für einen "kostenlosen" Platz im Gelände. Ab jetzt radelte ich ins Land der Sarnen im Kanton Oberwalden vorbei am Sarner See und Brünningpass 1008m durch den Wald elend lang runter nach Meiringen. Meiringen ist auch ein bekannter Ort, echte Schweizkenner wissen das. Ziel des Tages war der Brienzer See im Berner Oberland. Hier fand ich einen sehr schönen Campingplatz direkt am See. Leider war an diesem Wochenende das jährliche Hardrockfestival am See und somit war leider an Schlafen kaum zu denken. Wirklich sehr schade, ich kam mir vor, als würde ich direkt neben den Boxen liegen. Der Brienzersee grenzt bei Interlaken direkt an den Thunersee an. Von Interlaken hat man einen herrlichen Ausblick auf die 3 Giganten: Eiger 3970m, Mönch 4099m und Jungfrau 4158m. Hier trifft man viele Touristen aus Asien und Arabien, alle wollen für ca. 150 Euro einmal mit der legendären Jungfraujochbahn hoch auf den Berg fahren. Ich bin um beide Seen rum und dann weiter nach Frutigen hoch hinauf nach Saanen und in den Nobelort Gstaad gefahren. In Gstaad fand gerade der jährliche Glacierlauf 3000 statt, wo ich die kostenlose Nudelparty dankend annahm. Den Lauf über 2000 hm gewann übrigens ein Engländer in Fabelzeit. Von Gstaad führte mein Weg noch auf das Col du Pillon (1546m). Col du Pillon klingt schon recht französisch, richtig ab jetzt war ich im French - Part der Schweiz angekommen. Dieser Pass sollte mein letzter sein auf der Tour, wo rüber ich nicht traurig war. Der Weg ging nach Aigle und Montreux um den "Le Leman". Ziel war Lausanne von da sollte es über das schweizer Jura am Aare - Radweg wieder zurück nach Deutschland gehen. Ein langer flacher Weg lag vor mir. "Lac de Neuchatel" - Biller See - Solothurn - Aarau - Brigg im Kanton Aargau brachten mich wieder in die Bundesrepublik Deutschland. Ein Lob zwischendurch, Radwege und Beschilderung sind in der Schweiz wirklich große Klasse. Der Grenzübergang in Waldshut war mein rettendes Ufer am Rhein. Jetzt erstmal durchschnaufen und einen Kassensturz machen. Die Aktion war jetzt nicht gerade billig aber für die Schweiz doch ok. Über Schaffhausen, Rheinfall, Konstanz und Friedrichshafen erreichte ich nach 9 Tagen wieder Lindau am Bodensee. Die Tour selbst geplant, alleine durchgeführt und auch mit einem guten Gefühl beendet. Wieder eine schöne Etappe in meinem Radlerleben geschafft, d.h. Daumen hoch "Das gefällt mir"!