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#1251489 - 28.11.16 17:08 Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge
Gerhard O
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 515
Dauer:24 Tage
Zeitraum:18.5.2016 bis 10.6.2016
Entfernung:1700 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland

Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge

Vorbemerkung


2016 war Pfingsten sehr früh im Jahr. Das Treffen der Reiseradler findet regelmäßig an Himmelfahrt statt und überschnitt sich diesmal mit dem Geburtstag meiner Frau. Das hatte natürlich Vorrang. Eine Radtour zum Treffen bei Lübeck fiel daher aus. Ich war auch gar nicht so traurig darüber, denn Lübeck hatte ich schon 2014 mit dem Rad bereist.

Als ich 2014 am Edersee war, hatte ich an der Fulda Radfahrer getroffen, die von der Werra her kamen. Die brachten mich damals auf die Idee, an der Werra entlang zu fahren – und das wollte ich jetzt verwirklichen. Die Werraquelle kannte ich zwar schon, da wir am Rennsteig wandern waren, aber ansonsten war die Werra für mich touristisches Neuland. Jetzt brauchte ich noch eine Idee für den Rückweg. Ein Blick auf die Karte zeigte, daß es zum Fichtelgebirge nur 2 Tagestouren sind. Dort war ich auch noch nie. Zudem entspringt hier der Main, und an dem entlang könnte ich dann zurück nach Hause fahren. Vielleicht läßt sich dann bei Lust und reichlich Zeit noch ein Abstecher an die Ahr einplanen.

Jetzt noch der Zeitrahmen: Die Zeit vor Pfingsten (Himmelfahrt) und die Pfingsttage selber kamen aus persönlichen und familiären Gründen nicht in Frage. Es sollte also nach Pfingsten bei der ersten freundlichen Wettervorhersage losgehen!

Für alle Leser, die sich vorab einen Überblick über die gesamte Tour verschaffen wollen, habe ich hier eine Zusammenfassung der Tagesetappen erstellt.

Viele Bilder der Reise habe ich direkt im Bericht verlinkt. Wer noch mehr sehr sehen will, kann hier zur Bildersammlung dieser Reise wechseln. Bleibt man mit der Maus über einem der Bilder der Galerie stehen, kommt eine kurze Erklärung zum Foto. Draufklicken auf das Bildchen vergrößert! Ein Klick auf ein Bildchen im Bericht führt ebenfalls zum vergrößerten Bild. Das funktioniert auch für Leser mit einem Gastzugang, die die Bilder hier im Forum nur relativ klein sehen können. Die Fotos sind in chronologischer Reihenfolge durchnummeriert. Damit sollte eine Zuordnung zu den Gegenden und einzelnen Tagen möglich sein.

Da nicht alle Leser einen schnellen Internetzugang haben, kann es bei zu vielen Bildern zu langen Ladezeiten kommen. Andererseits ist es unkomfortabel, sich parallel zum Text durch die Bildersammlung zu bewegen. Manche fühlen sich auch von allzu vielen Bildern erschlagen. Deshalb habe ich zusätzlich zu den angezeigten Fotos einige Bilder passend zum Thema im Text verlinkt. Diese werden dann erst bei Bedarf durch Anklicken geladen. Leute, die meine Reiseberichte gar nicht lesen, sondern nur überfliegen und die Bilder anschauen, werden es gar nicht bemerken. Ich hoffe, diese Sowohl-als-auch-Methode findet Anklang.

Ein Hinweis in eigener Sache: Die Rechtschreibreform ist erst teilweise bei mir angekommen und wird zusätzlich hin und wieder ignoriert. Die Schreibweise mag für jüngere Leute daher manchmal etwas ungewöhnlich sein. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.



Tag 1: Mittwoch, 18.5.2016
Start: Oberhausen/Rheinland
Ziel: Campingplatz Hamm-Uentrop
Strecke: ca. 107 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=wllbpksyifhigxmf

Die kalten und verregneten Pfingstfeiertage waren vorbei und der Wetterdienst gelobte Besserung. Hoffnungsvoll machte ich mich also kurz nach 7 Uhr morgens auf den Weg.



Heute sollte es bis Hamm gehen auf den mir altbekannten Campingplatz, den ich schon auf meinem Weg zur Elbe genutzt hatte. Die Strecke ist weitgehend dieselbe. Damals waren es Sturmschäden, die Umwege nötig machten, diesmal war man schon in Oberhausen am Rhein-Herne-Kanal am Löcher graben. Ich mußte kurzzeitig über innerstädtische Straßen ausweichen.

Erstmal blieb ich aber am Rhein-Herne-Kanal, bis ich vor der Baustellenabsperrung gestoppt wurde. Das gab mir Gelegenheit, die künstlerisch gestaltete Fußgängerbrücke, die über den Kanal zum Kaisergarten führt, zu fotografieren- Offiziell heißt sie ‚Slinky Springs to Fame‘, bei der Bevölkerung wird sie aber einfach ‚Rehberger Brücke‘ genannt. Das war der Name des Künstlers.



Auf diesem Bild ist die Brücke gesperrt, da sich die Stadt genötigt sah, alle ‚Liebesschlösser‘ zu entfernen. Diese haben angeblich die Brücke beschädigt!

Als nächstes an meiner Kanalroute steht der ‚Zauberlehrling‘.



Ich weiß gar nicht, was die Bayern gegen die Masten der geplanten Hochspannungstrasse haben – das kann doch sehr lustig aussehen! Dieser hier hat allerdings seine Leitungen abgeworfen.

Das nächste künstlerisch gestaltete Bauwerk steht in Bottrop – eine Autobahnbrücke über die Emscher.



Die Betonschafe habe ich mir hier verkniffen. Sie weiden direkt daneben.

In Gelsenkirchen überquerte ich dann auf der Grimberger Sichel den Kanal.



Mein Weg wechselte immer wieder zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal, die im gesamtem Ruhrgebiet weitgehend parallel verlaufen. Diese etwas naive Kunst steht an der Emscher in Herne.



Bei Castrop-Rauxel verließ ich das heimische Gewässerduo und machte mich auf zum Datteln-Hamm-Kanal. Auf dieser Überlandstrecke erklomm ich auch meinen ersten Berg der Tour: Die Halde Brockenscheidt bei Waltrop. Oben drauf steht der Spurwerkturm, den ich natürlich erklettert habe!



In Hamm gab es auf dem Kanalradweg eine Baustelle. Da ich keine Umleitung erblickte, aber eine Öffnung in der Absperrung, habe ich das Baustellenschild wie gewöhnlich ignoriert. Ich war schon einen Kilometer in der Baustelle unterwegs, als mir ein Baggerfahrer die Weiterfahrt verwehrte. Er hatte kein Erbarmen, ich mußte umkehren und in Hamm durch die Stadt fahren.

Dafür entschädigte dann etwas später diese hübsche Kastanienalle.



Bald darauf erreichte ich den Campingplatz in Uentrop und verbrachte einen Teil des Abends im bekannten Balkanrestaurant.


Tag 2: Donnerstag, 19.5.2016
Start: Campingplatz Hamm-Uentrop
Ziel: Camping Paderborn Stauterrassen
Strecke: ca. 72 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=gbcsmxyxfqjpdzao

Heute verließ ich die Tropen. (Gestern bin ich durch (oder dicht vorbei) gefahren an: Frintrop, Bottrop, Castrop, Waltrop und Uentrop) Ganz reibungslos ging das aber nicht. Nach ca. 1km bemerkte ich, daß meine Wasserflaschen nicht am Fahrrad sind. Ich hatte sich im Waschhaus vergessen. Schnellstmöglich kehrte ich um und fuhr zurück nach Uentrop. Sie standen immer noch friedlich am Waschbecken. Ab jetzt, mit Trinkwasser, war ich wirklich unterwegs.

Ich folgte zwar schon seit gestern nachmittag der Lippe, hier bei Lippborg sah ich sie das erste mal aus der Nähe.



Lippborg war auch der erste Ort, in dem es Frühstück gab. Kurz danach erblickte ich diesen Hasen auf meinem Weg. Als er mich bemerkte, verschwand er in den Feldern und beobachtete mich von dort aus. Sobald ich meinen Fotoapparat erhob, versteckte er sich und verschwand noch tiefer im Getreide. Hier allerdings glaubte er, ich seh‘ ihn nicht!



Der nächste (größere?) Ort war Hovestadt mit seinem Schloß. Hier erlaubte ich mir einen kleinen Abstecher mit einer Rundfahrt durch den Park.



Vorbei an der Kirche von Benninghausen erreichte ich noch vormittags die Hellinghauser Mersch.



Es gab hier eine Aussichtsplattform, aber außer Sumpf und Wiese nichts zu sehen. Am Ortseingang von Lippstadt kurz drauf so es ähnlich aus, aber das war kein Naturschutzgebiet, sondern die Lippe.



In der Stadt selbst gab es ebenfalls einiges zu sehen. (Siehe Bildersammlung) Interessant fand ich den Bürgerbrunnen auf dem Marktplatz mit diesem lustigen Muikanten.



Entlang des Boker-Heide-Kanals verlasse ich Lippstadt. Obwohl ich eigentlich im ‚Tal der Lippe‘ fahre, sehe ich sie heute nicht mehr. Bis Delbrück befinde ich mich immer neben Kanälen und Gräben, die nicht die Lippe sind.



Hinter Delbrück komme ich mit einem Ehepaar ins Gespräch, die mit ihren Rädern auf Tagesausflug sind. Sie zeigen mir den optimalen Weg nach Paderborn und ins Gespräch vertieft verpasse ich den ersten Campingplatz vor der Stadt. Die beiden meinten aber, daß der nächste Platz Stauterrassen näher an Paderborn ist, falls ich heute Abend noch die Stadt sehen wollte, und außerdem sei das Essen besser. Also kehrte ich bei den Stauterrasen ein. Der Platz lag idyllisch in einem Wäldchen an der Thune



Nachdem mein Zelt stand und ich geduscht hatte, wollte ich im platzeigenen Lokal essen und begab mich dahin. Ich befragte also den Wirt:
- Kann man hier essen?
- Ja.
- Dann hätte ich gerne die Speisekarte.
- Haben wir nicht.
- Und was kann ich hier essen?
- Ich werd’s Ihnen erklären.

Anschließend haben wir ausgehandelt, was die Küche zubereiten kann und was ich gerne essen würde. Das Esssen war gut und preiswert!

Nach Paderborn bin ich an diesem Abend nicht mehr gefahren.


Tag 3: Freitag, 20.5.2016
Start: Camping Paderborn Stauterrassen
Ziel: Camping Warburg
Strecke: ca. 77km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=edtntqbzxzdqxzrv

Das erste Tagesziel heute war Schloß Neuhaus. In dem Schloß ist heute eine Ralschule untergebracht. Mich hat erstaunt, wie viele Schüler mit den Rädern kommen und wie ordentlich sie abgestellt sind!



Bemerkenswert erscheint mir, daß es in einem Schloßkomplex, in dem es Pferdeställe für die dort kasernierten Reiterregimenter gab, keine wetterfeste Fahrradunterstellmöglichkeit gibt.

Die Lippe hatte ich jetzt verlassen. Von nun an war die Pader mein Begleiter.



Allerdings nur bis zu den Quellseen mitten in Paderborn. Ein Teil der Pader entspringt sogar in den Kellern des Domkomplexes.



Wer jetzt denkt: ‚Warum sind hier keine Bilder vom Dom?‘, dem muß ich sagen: ‚Die Dombaumeister und Städtebauer haben einfach nicht an einen guten Kamerastandpunkt gedacht!‘

Hinter Paderborn beginnt der Weg allmählich anzusteigen. Es gilt, das Eggegebirge zu überqueren. Ich fahre entlang von idyllischen Bächen



und über radfahrerunfreundliche Brücken. Bei Atteln neben einem Sportplatz machte ich eine ausgiebige Mittagspause und studierte meine weitere Strecke. Direkt hinter Blankenrode hatte ich den höchsten Punkt des Tages erreicht. Hier wollte ich im Wald die ‚Stadtwüstung Blankenrode‘ aufsuchen. Ich gab es aber bald auf, denn der Weg wurde immer schlechter und von den Ruinen (?) war nichts zu finden.



Da keine Ruinen zu finden waren (ich hatte wohl nicht ausgiebig genug gesucht), fuhr ich weiter. Das Gebirge war überquert und die Straße führte zügig bergab! Es war noch nicht 16.00Uhr, als ich Warburg erreichte.



Auf dem hiesigen Campingplatz wollte ich die Nacht verbringen. Da ich noch genügend Zeit hatte, machte ich einen kleinen Schlenker in die Altstadt.

Auf dem Campingplatz bekam ich einen Platz hinter der Rezeption, abseits der Zeltwiese. Die Platzbetreiberin meinte, daß die Zeltwiese voller Holländer wäre ich dort eine unruhige Nacht befürchten müsse. Mir war‘s recht. Abendessen konnte ich im Gastraum neben der Rezeption, mußte es allerdings sofort beim Einchecken anmelden, da sie das Essen vorbereiten wollte.


Tag 4: Samstag, 21.5.2016
Ruhetag in Warburg mit Stadtbesichtigung

In einer Mußestunde nach dem Abendessen am Freitag hatte ich die Aushänge am Campingplatz studiert. Hier wurde für Samstag eine Stadtführung angeboten. Schon bei der Ankunft hatte die Stadt einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen und den wollte ich nun vertiefen. Ich beschloß also spontan, in Warburg einen Ruhetag mit ‚Großer Wäsche‘ einzulegen. Schließlich schien die Sonne und es war ein wunderschöner Tag.



Vormittags war ich mit dem Rad in der Stadt zum frühstücken und nachmittags war ich zu Fuß bei der Stadtführung. Die Führung dauerte etwa 2 Stunden und ich war beeindruckt. Es lohnt sich!

Deshalb hier einige Bilder, mehr in der Bildersammlung.







Das Abendessen habe ich gleich im Anschluß an die Führung in einem Balkanrestaurant eingenommen. Auf dem Campingplatz hätte ich vermutlich sowieso nichts bekommen, denn ich hatte mich nicht angemeldet.


Fortsetzung folgt
___
Lieber ein gemeiner Berg als ein hinterhältiger Wind!
Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen!
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#1251636 - 29.11.16 05:05 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
Hans17
Nicht registriert
Hallo, der Anfang ist schon mal toll, ich freue mich auf den zweiten Teil deiner Tour.
Gruß Hans
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#1251640 - 29.11.16 05:53 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.207
Hallo Gerhard,
bin gespannt, wie Du den Weg an der Werra empfunden hast und freu mich auf die Fortsetzung.

In Antwort auf: Gerhard O
In Gelsenkirchen überquerte ich dann auf der Grimberger Sichel den Kanal.



Gelesen hab ich von der verrückten Statik schon, doch hatte bis heute noch nicht das Vergnügen rüber zu fahren. Sollte ich 2017 wider Erwarten mit dem Rad nach Erfurt rollen, werde ich es nachholen.

Bis bald
Jürgen
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1251699 - 29.11.16 10:16 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: ]
Gerhard O
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 515
In Antwort auf: Hans17
Hallo, der Anfang ist schon mal toll, ich freue mich auf den zweiten Teil deiner Tour.
Gruß Hans

Danke,
der zweite Teil wird gleich fertig sein.
Gruß
Gerhard
___
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Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen!
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#1251705 - 29.11.16 10:38 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Juergen]
Gerhard O
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 515
In Antwort auf: Juergen
Hallo Gerhard,
bin gespannt, wie Du den Weg an der Werra empfunden hast und freu mich auf die Fortsetzung.
Sieh' selbst! der 2. Teil kommt gleich.
In Antwort auf: Juergen

[zitat=Gerhard O]In Gelsenkirchen überquerte ich dann auf der Grimberger Sichel den Kanal.
Gelesen hab ich von der verrückten Statik schon, doch hatte bis heute noch nicht das Vergnügen rüber zu fahren. Sollte ich 2017 wider Erwarten mit dem Rad nach Erfurt rollen, werde ich es nachholen.
Ich habe fest vor, mit dem Rad nach Erfurt zu fahren (und von dort aus weiter Richtung Osten). Ob ich ich allerdings entlang des Kanals oder an der Ruhr fahre, weiß ich noch nicht. Vielleicht können wir zusammen fahren?

Grimberger Sichel kannst du doch mit einer ausgedehnten Tagestour schaffen schmunzel
Wenn nicht, könntest du auch ein Stück Bahnabenteuer einschieben!

Gruß
Gerhard
___
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#1251712 - 29.11.16 11:17 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
Gerhard O
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 515

Tag 5: Sonntag, 22.5.2016
Start: Camping Warburg
Ziel: Camping Cella, Laubach
Strecke: ca. 89 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=zklsmzzwsqbrinqu

Ich startete wie gewöhnlich ohne Frühstück, aber dafür im schönsten Sonnenschein. Der Diemelradweg R8 wies meinen Weg. Die Suche nach einer Frühstücksmöglichkeit erwies sich als etwas langwierig, denn die meisten Bäcker und Cafés hatten zu. Schließlich war Sonntag! Wer genau hinsieht, kann diese Suche auf meinem Track nachverfolgen. In Lamerden konnte ich wenigstens ein Rosienbrötchen kaufen (das Letzte!), belegte Brötchen oder Kaffee hatte die Dame nicht.

Bei der Weiterfahrt entdeckte ich plötzlich gegen 10.00Uhr beim Hofgut Stammen einen Hinweis auf eine Gastronomie. Ich bog ab und siehe da: ich befand mich auf einem Zeltplatz mit vielen Kanufahrern. Das Frühstückbuffet war noch geöffnet und ich konnte mich für 7,50€ bedienen – All you can eat! Der Tag war gerettet!

Auf dem weiteren Weg kann man sich entscheiden, ob man an der Diemel bleibt oder die Abkürzung durch den Carlsbahntunnel nimmt. Ich wollte durch den Tunnel fahren. Doch aller Anfang Einstieg ist schwer. Dieser Weg führte hinauf zum Tunnelportal:



Am Schluß wurde der Weg so steil, daß ich meine Rad nicht mehr schieben konnte! Hinter mir hatten junge Leute aufgeholt und packten sofort tatkräftig mit an. Schon wenige Augenblicke später stand ich vor dem Tunneleingang. Nochmals Vielen Dank!

Eine Stunde später hatte ich in Bad Karlshafen die Weser erreicht. Ich empfand die Stadt immer noch genauso langweilig wir vor 2 Jahren, aber immerhin entdeckte ich ein Fotomotiv.



Wieder einmal folgte ich der Weser. Es war Mai und hier an der Weser sah ich den ersten Maikäfer des Jahres. Soweit im Norden hatte ich noch nie einen gesehen!

Es war schon später Nachmittag, als ich Hann. Münden erreichte. An der Werrabrücke wechselte ich die Flußseite, ließ aber die Stadt rechts liegen.



Schließlich wollte ich noch den Campingplatz Cella in Laubach erreichen. Falls ich dort nicht unterkomme oder nichts zu essen kriege, hätte ich ohnehin wieder nach Hann. Münden zurück fahren müssen. Ich wußte ja, daß es dort alles gibt, was ich für eine Nacht benötige!

Der Campingplatz Cella wird ebenso wie das Restaurant Spiegelburg von einem niederländischen Ehepaar geführt. Für die Toiletten und Dusche bekam ich einen Schlüssel (pfandfrei!) für die Damenseite, denn die Herrensanitärräume wurden gerade restauriert. Die Speisekarte im Restaurant war sehr niederländisch (z.B. Frikandel), es gab aber auch (ein bisschen) deutsche Küche.

Als ich abends aus dem Restaurant kam, regnete es. Die Schönwetterperiode war vorbei.


Tag 6: Montag, 23.5.2016
Start: Camping Cella, Laubach
Ziel: Naturcamping Meinhard
Strecke: ca. 58 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=tqhzqygkpkqefyyh

Es hatte die ganze Nacht geregnet, doch morgens beim Zusammenpacken hörte es auf. Ich startete in einen trüben, aber trockenen Tag. Der Werraradweg führte mich nicht immer direkt am Wasser entlang und so ergaben sich gelegentlich kleine giftige Steigungen.

Witzenhausen war mein erstes Zwischenziel.



Die Brüder Grimm lebten hier kurze Zeit im Exil. Von Jacob Grimm gibt es auch ein Denkmal in der Stadt. Zusätzlich gibt es eine historische Altstadt und fühstücken konnte ich hier auch. Anschließend machte ich eine kleine Stadtrundfahrt und bestieg den Diebesturm.



Von dort oben hat man einen schönen Blick auf die Stadt und das Umland.

Bei Unterrieden wechselte ich über diese Brücke auf die rechte Flußseite. Bei Lindewerra (Thüringen) erreichte ich das erste mal das Gebiet der ehemaligen DDR. Wenn ich mir diesen Weg (noch in Hessen) direkt an der Landesgrenze ansehe, denke ich, daß die Teilung noch nicht überwunden ist.



Eine Stunde später hatte ich Thüringen schon wieder verlassen. Ich erreichte Bad Sooden-Allendorf. Auch Allendorf hat eine schöne historische Altstadt.



Ich fuhr durch altertümliche Gassen und entlang dieser Stadtmauer verließ ich die Stadt.



Das Tagesziel heute war Eschwege. Es gibt den Campingplatz Werra-Meißner vor der Stadt. Mir erschien er aber zu weit vom Zentrum entfernt. Die Stadt wollte ich mir auf jeden Fall ansehen und dort auch zu Abend essen. Der Knaus-Campingpark liegt wesentlich näher an der Stadt. Hier war mein geplantes Ziel.

Die Dame an der Rezeption war sehr freundlich, wollte mich aber eigentlich gar nicht haben – oder sie wollte mir was Gutes tun? Sie war der festen Meinung, daß der Boden bei Ihnen durch und für die Wohnmobile so verdichtet wäre, daß ich mir meine Zeltheringe nur krumm biegen würde, aber nicht im Boden verankern könne. Alternativ erklärte sie mir den Weg zum Naturcamp Meinhard am anderen Ende des Sees. Dieser Platz läge sehr idyllisch, hat eine wunderbare Zeltwiese, gute Sanitäranlagen und billiger wäre er auch noch!

Ich machte mich also auf den Weg zum Naturcamp Meinhard. Dort angekommen, lag der Platz leer und verlassen am Ufer des Sees. Die Schranke am Eingang war unten, die Durchfahrt mit dem Rad aber möglich. Am Anmeldebüro hing ein Zettel: Anrufen (HandyNr) und wir kommen! Ich habe angerufen, aber niemand hat sich gemeldet. „Wird schon jemand kommen“, dachte ich. Derweil checke ich mal die Sanitäranlagen – und siehe da: alles war betriebsbereit und in Ordnung. Sogar warmes Wasser für die Dusche funktionierte. Ich beschloß, hier zu bleiben und baute mein Zelt auf. Anschließend duschte ich. Als ich fertig war, probierte ich nochmal die TelefonNr., aber wieder nichts – nicht mal ein Anrufbeantworter.

Ich fuhr also nach Eschwege, um zu essen und die Stadt zu besichtigen.



Inzwischen wurde das Wetter wieder unbeständig. Ich speiste auf dem Marktplatz unter einem Sonnenschirm im Regen.



Als ich abends zum Campingplatz zurück kam, arbeiteten dort 2 Leute und reparierten die Wege. Hier konnte ich jetzt ordnungsgemäß einchecken und sogar einen ‚Schlummertrunk‘ bekommen. Meine komplette Elektrik (Navi, Handy, Fotoapparat, Ebookreader, Taschenlampe, Pufferakku) habe ich über Nacht ebenfalls hier geladen. Der Minimallader am Nabendynamo war für all diese Dinge bei Weitem nicht ausreichend.

Es gab einen kleinen Unterstand, wo ich im Trockenen sitzen und lesen konnte, während es draußen regnete. Ich war übrigens der einzige Gast auf diesem Platz, der vor allem für Kanufahrer und Jugendgruppen eingerichtet war. Autofahrer waren hier nicht willkommen!


Tag 7: Dienstag, 24.5.2016
Start: Naturcamping Meinhard
Ziel: Freizeitcamp Berka
Strecke: ca. 75 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=kqvpbtyjmqrnurxw

Als ich morgens aufstand, regnete es immer noch und das blieb auch bis zur Abfahrt so. Beim Beladen des Rades kippte selbiges plötzlich um. Der Ständer hatte seine Funktion eingestellt. Meine Reparaturversuche zogen sich bis fast 9 Uhr, aber es war nichts zu machen – eine Schraube war ausgerissen und das Alugewinde defekt!



Die Reparaturversuche fanden in der Hütte im Trockenen statt und als ich resigniert aufgegeben hatte, regnete es immer noch. Bis Wanfried fuhr ich im Regen, dann kehrte ich zum Frühstück ein. Ich befragte Tischnachbarn nach einer Fahrradwerkstatt. Sie erklärten mir den Weg und wir redeten noch über dies und das, u. a. stellte ich die Frage: „Wo bin ich eigentlich? Hessen oder Thüringen?“ Man klärte mich auf: „Hier ist noch Hessen, aber wenn sie weiter fahren und sie kommen durch einen Torbogen, wo oben die Bahn drüber fährt, dann sind sie in Thüringen – und dort wird auch der Weg schlechter!“ Ich fuhr trotzdem weiter auf dem Werraradweg, aber zuerst suchte ich das Fahrradgeschäft auf. Dort gab es außer Fahrräder auch Motorräder, Traktoren und Rasenmäher, aber keinen Hinterbau-Fahrradständer! Ich fuhr also ohne Reparatur weiter und vertagte das Problem. Zum Trost regnete es nicht mehr und ich radelte an dampfenden Wäldern vorbei.



Etwa 9km weiter war ich am besagten Torbogen.



Bald wurde der Weg wirklich schlechter oder es kam mir nur so vor: es regnete wieder.

Ich durchquerte schöne Orte wie Treffurt oder Frankenroda. Die Vorboten des Thüringer Waldes wurden sichtbar.



Immer wieder entdeckte ich Hinweise auf den Rennsteig, aber erst hier in Hörschel fängt er wirklich an. Es gibt auch einen Rennsteig-Radweg, aber als meine Frau und ich 2015 auf dem Rennsteig wandern waren, begegneten wir vielen Mountainbikern, die auf dem echten Rennsteig fahren wollten.

Im weiteren Verlauf des Weges war ich plötzlich in Herleshausen und damit wieder in Hessen. Die vielen Hinweistafeln zum ehemaligen Grenzverlauf auf meiner Strecke habe ich gar nicht mehr fotografiert. Kurz darauf besichtigte ich diese Rundkirche in Untersuhl und die steht definitiv in Thüringen.



Hinweis für die Weitgereisten: man muß nicht nach Skandinavien fahren, um Rundkirchen zu sehen.

Zehn Minuten später hatte ich Berka erreicht. Hier wollte ich auf dem Campingplatz direkt an der Werra übernachten. Der Platz war für Radfahrer und Kanuwanderer eingerichtet mit Aufenthaltshütte incl. Licht, Radio und Steckdosen. Sogar ein Kochzelt samt Herd und Geschirr war vorhanden.

Ich war wiederum der einzige Gast auf diesem Platz. Problemlos konnte ich meine Akkus nachladen und mein Rad übernachtete trocken im Schuppen. Zum Essen ging ich zu Fuß (im Regen), denn die beiden Restaurants (es war nur eins offen, das andere hatte Ruhetag) waren nur wenige hundert Meter entfernt.




Tag 8: Mittwoch, 25.5.2016
Start: Freizeitcamp Berka
Ziel: Camping Rohrer Stirn, Meiningen
Strecke: ca. 89 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=uvhhqrbzbcmdqjos

Als ich morgens los fuhr, wollte ich wie üblich meine Wasserflaschen auffüllen. Es kam kein Wasser aus dem Hahn. Morgens beim Waschen war noch alles in Ordnung. Was war passiert? Das Wasser war auf dem gesamten Platz abgestellt – die Wasseruhr wurde gewechselt. Ich wollte nicht warten, bis die Handwerker fertig waren und fuhr mit leeren Flaschen los. Einige Minuten später beim REWE-Markt konnte ich frühstücken und Wasser tanken.

Schon von Thüringen aus konnte ich die Abraumhalde ‚Monte Kali‘ bei Heringen sehen. Ich war wieder einmal im ‚Zonengrenzgebiet‘ und wieder wurde der Weg schlecht.



Die Beschilderung hörte auf. Ich war auf den ‚alten Werraradweg‘ geraten, der durch ein Kiesabbaugebiet führte. Durch den Regen und die LKWs war er unbefahrbar geworden. Mühsam habe ich durch und um die Matsche geschoben. Der Blick auf die Werra überzeugte mich, daß ich noch richtig bin.



Bald hatte ich das Kiesabbaugebiet verlassen. Der Weg führte nun durch das Naturschutzgebiet ‚Rohrlache von Heringen‘. Ein schöner, wenn auch bei Regen nicht ganz ungefährlicher Weg. Ich hatte Glück. Es regnete nicht und der Weg war trocken.



Hinter Philippsthal passierte ich schon wieder die ehemalige Grenze. Erinnerungsschilder erklären die damalige Situation. Diese Brücke bei Vacha gehörte damals zu den Grenzbefestigungsanlagen.



Bei Merkers am Krayenberg wurde ich von der Werra weg geleitet. An einem kleinen Wirtschaftsweg entlang der Werra standen Schilder wie ‚Begehen auf eigene Gefahr‘ und ‚bei Hochwasser gesperrt‘. Ich folgte der Radwegbeschilderung (weg von der Werra). Kurz darauf sah ich hier andere Horrorschilder: ‚10% Steigung auf 1km‘ – und es kam was kommen mußte. Der Weg führte steil auf den Krayenberg (130 Höhenmeter mit ca. 10% Steigung) und auf der anderen Seite wieder runter. Ich hätte noch eine ‚Kür‘ einbauen können und ganz auf den Gipfel zum Gasthaus radeln können, habe mich aber mit der ‚Pflicht‘ begnügt.

Bei Tiefenort erreichte ich die Werra wieder.



Bei der weiteren Fahrt war meine Konzentration etwas eingeschränkt. Bis Breitungen habe ich mich dreimal verfahren (wie man an meinem Track deutlich sehen kann).

Schließlich erreichte ich Meiningen und steuerte an der Altstadt vorbei meinen Zeltplatz oberhalb der Stadt an.



Zum Schluß erlebte ich noch eine Überraschung. Ich hatte meinen Track betrachtet und dachte so bei mir: „Wozu der Umweg. Es gibt doch einen direkten Weg.“ Und den nahm ich dann. Im Gegensatz zu mir kannte die Planungssoftware den Weg! Erst hatte ich 12% Steigung und dann eine Treppe! Ich mußte abpacken und alles einzeln hoch tragen.

Zum Abendessen hatte ich keine Lust mehr, in die Stadt zu fahren. Ich blieb neben dem Campingplatz im Schwimmbadrestaurant.


Tag 9: Donnerstag, 26.5.2016
Start: Camping Rohrer Stirn, Meiningen
Ziel: Camping Bergsee Ratscher, Schleusingen
Strecke: ca. 40 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=xcmijkfydfptcjpt

Für heute hatte ich mir nur ein kurzes Teilstück bis zum Bergsee Ratscher vorgenommen. Dort wollte ich zwei Nächte verbringen und die Werraquelle zu erkunden. Da ich nicht wußte, wie steil das Stück von der Werra bis zum Bergsee ist, hatte ich dafür reichlich Zeit eingeplant.

Der Tourstart führte bergab nach Meiningen, aber diesmal nicht über die Treppe! Nach dem Frühstück in der Altstadt bummelte ich über den Markt und schaute mit die Kirche an.



Als nächstes suchte ich eine Fahrradwerkstatt. Obwohl Fronleichnam war, hatten in Thüringen die Läden offen (Evangelisches Bundesland!). Das nützte mir aber gar nichts: der Fahrradladen öffnete erst ab 10.00 Uhr und so lange wollte ich nicht warten.

Ich folgte weiterhin der Werra und hatte immer wieder Pausen und Fotostopps wie z.B. an diesem Kilometerstein oder die Haselbrücke in Einhausen.



In Henfstädt zeigte sich die Werra nochmal im Sonnenschein,



bevor ich sie bei Kloster Vesra verließ. Da man für die Besichtigung des Klosters saftigen Eintritt erhob, ich aber nur eine kurze Pause machen wollte (und nicht das Kloster kaufen), konnte ich nur von weitem fotografieren.



Der Anstieg zum Ratscher Bergsee erwies sich längst nicht so steil und mühsam, wie ich erwartet hatte. Ich konnte schon um 13 Uhr auf dem Campingplatz einchecken.

Nach dem Zeltaufbau und Duschen hatte ich noch Zeit zum Wäsche waschen. Den defekten Fahrradständer demontierte ich hier. Abends hatte ich noch genügend Zeit für einen Spaziergang am Seeufer.



Übrigens: Es hatte den ganzen Tag nicht geregnet.


Tag 10: Freitag, 27.5.2016
Start: Camping Bergsee Ratscher, Schleusingen
Ziel: Camping Bergsee Ratscher, Schleusingen
Strecke: ca. 47 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=jkxeamctfiwlcmof

Auf dem Campingplatz gab es eine Imbißbude. Dort hatte ich gestern zu Abend gegessen und heute auch gefrühstückt. Das Restaurant in der Nähe hatte seit langem geschlossen.

Den Weg zur Werraquelle hatte ich schon zu Hause studiert, aber einen richtigen Plan hatte ich immer noch nicht. Wege, die auf meiner Wanderkarte verzeichnet waren, kannte weder Openfietsmap noch meine ADFC-Fahradkarte. Trotzdem hatte ich einen Track im Navi, der weder mit Openfietsmap noch mit der Fahrradkarte nachvollziehbar war (woher auch immer, ich weiß es nicht mehr).

Es war schon 9.00 Uhr durch, als ich startete. Nach etwa 4 km beschloß ich, diesen Track zu ignorieren. Der vorgeplante Weg war einfach zu mühsam – steile Anstiege auf schlechten Wegen! Von jetzt ab wollte ich, wenn möglich, auf Kreisstraßen bleiben.

Unterwegs sah ich ein großes touristisches Plakat mit Umgebungskarte. Hier war von Fehrenbach aus eine ‚Fahrstraße zur Werraquelle‘ eingezeichnet! Diese Straße war weder auf meiner Fahrradkarte noch auf den Karten im Navi existent! Ich beschloß trotzdem, sie zu versuchen.

In Fehrenbach angekommen, gab es keinerlei Hinweis auf diese Straße oder einen Weg zur Quelle. An der auf dem Plakat bezeichneten Stelle gab es einen Straßennamen ‚Zur Werraquelle‘. Hier bog ich ein. Die Straße führte sofort steil bergauf. Am Dorfrand arbeitete ein Mann im Garten. Hier hielt ich an und fragte nach dem Weg.

„Ja“, sagte er, „der Weg führt geradewegs bergauf zur Werraquelle und ist fahrbar – am Anfang sehr steil und den Rest nur noch steil!“ Wir unterhielten uns noch etwas über die Definition von Steilheit und natürlich über das Wetter. Dafür hatte er seinen eigenen ‚Wetterdienst‘. Er meinte, seine Bienen sammelten heute ganz wild Honig. Das sei ein ziemlich sicheres Zeichen, daß es bald regnen würde! Im Moment schien aber die Sonne und es sah keinesfalls nach Regen aus.

Dann gab er mir noch den Rat, wenn ich oben auf dem Kammweg angekommen wäre, nicht sofort links zur Quelle zu fahren, sondern erst noch ein paar hundert Meter nach rechts. Dort wäre eine ganz tolle Aussicht!

Ich zeig‘ sie Euch. Urteilt selbst!



Im Vordergrund ist der Weg zu sehen, den ich hoch gekommen bin. Er ist wirklich steil. Mit Gepäck hätte ich vermutlich geschoben. Dafür ist der Kammweg zur Quelle fast eben. Auch wenn die Landkarten oft mangelhaft sind, die Beschilderung vor Ort ist ausgezeichnet. Der Thüringer Wald ist ein Wanderparadies.



Kurz darauf war ich an der Quelle.



Es war Mittagszeit und ich bestellte in der Gaststätte daneben ein Vesper. Natürlich saß ich draußen, denn es war immer noch schönstes Wetter. Aber welche Überraschung – als die Bedienung mit dem Essen kam, fielen die ersten Tropfen. Die Bienen hatten es besser gewußt! Wir Gäste auf der Terrasse zogen schleunigst um nach innen in einen kleinen Gastraum, wo wir alle kuschelig eng beieinander saßen. Mit einem Wanderer am Tisch unterhielt ich mich angeregt über die Optimierung des Akkuladens mittels eines Dynamoladegerätes. Ich hatte einen Fachmann getroffen, der über das Thema deutlich mehr wußte als ich (Elektroniker? Er war jedenfalls kein Reiseradler!). Über eine Stunde unterhielten wir uns, bis der Regen aufhörte.

Der Tischnachbar wanderte seines Weges und ich machte mich auf den Rückweg zum Ratscher Bergsee. Einmal verpasste ich bei schneller Abfahrt eine Abzweigung und mußte zurück den Berg hoch. Den Werrateich hätte ich sonst nicht gesehen.



Gegen 17.00 war ich an dieser Kapelle, die ich schon vom Hinweg kannte. Jetzt war es nicht mehr weit bis zu meinem Zelt.



Am Campingplatz angekommen, wollte ich an der Imbißbude noch etwas essen, aber es war geschlossen. Das bestätigte die Erfahrung vom letzten Jahr. Viele Restaurants im Thüringer Wald haben nur Mittagstisch und die Küche ist spätestens ab 17.00 Uhr geschlossen. Zum Glück hatte ich noch Kekse, Studentenfutter und Rotwein in meinen Vorräten! So kam es, daß ich am See saß und bei Rotwein den Sonnenuntergang genießen konnte.

Fortsetzung folgt
___
Lieber ein gemeiner Berg als ein hinterhältiger Wind!
Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen!
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#1251774 - 29.11.16 14:18 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
Keine Ahnung
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Ich bin schon gespannt auf den Rest der Tour - insbesondere durch meine Heimat (Fichtelgebirge). Werra- und Rennsteigradweg bin ich vor ein paar Jahren (in Kombination mit dem Saaleradweg) gefahren. Mir hat es recht gut gefallen und ich hatte durchwegs gutes Wetter. Alles sieht mit Sonne gleich viel freundlicher aus und Matschwege erspart man sich dann auch. Man kann es sich aber nicht immer aussuchen und in unseren Breiten gehört eben Regen auch dazu.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1252042 - 30.11.16 10:08 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
cyclerps
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Lieber Gerhard, Du hast Dir wieder eine Mordsarbeit mit dem bisherigen Bericht gemacht. Super toll und vielen Dank dafür.

(Über deine Aussage in Offenburg die Erde wäre ein "unförmiges Gebilde" lachen wir heute noch. Es ging damals um Navis)

LG
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1252048 - 30.11.16 10:28 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: cyclerps]
Gerhard O
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In Antwort auf: cyclerps
(Über deine Aussage in Offenburg die Erde wäre ein "unförmiges Gebilde" lachen wir heute noch. Es ging damals um Navis)
Das soll ich gesagt haben? Ich kann mich gar nicht erinnern unschuldig
'Kartoffelförmig' wäre auch ein passender Ausdruck.

Gruß
Gerhard
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#1252053 - 30.11.16 10:49 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
Gerhard O
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Tag 11: Samstag, 28.5.2016
Start: Camping Bergsee Ratscher, Schleusingen
Ziel: Maincamping Lichtenfels
Strecke: ca. 58 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=xasgupdwdadcspud

Das heutige Tagesziel sollte der Main sein. In gebirgigen (hügeligen?) Gegenden plane ich die Tagesetappen immer etwas kürzer. Schließlich gibt es immer was zu sehen und außerdem will ich mich keinesfalls in Streß versetzen.

An die Tatsache, daß es am Campingplatz selten Frühstück gibt, hatte ich mich gewöhnt. In den ersten Dörfern, die ich durchfuhr, fand ich immer was. Heute hatten die ersten vier Dörfer keinen Bäcker (oder er lag weit abseits vom Weg) und keine offene Cafeteria. Endlich in Brattendorf gab es ein kleines Einkaufszentrum neben der Straße. Das steuerte ich an.

Der Bäcker war schon vom Eingang aus zu sehen. Über der Theke hing ein Schild: ‚Täglich belegte Brötchen‘. Eine Kaffeemaschine stand in der Ecke und einen Tisch mit 2 Stühlen gab es auch. Ich bestellte 2 belegte Brötchen und einen Pott Kaffee.

„Heute gibt es keine belegten Brötchen, es ist Samstag!“ meinte die Verkäuferin.
„Schade, gibt es denn hier noch eine Möglichkeit, zu frühstücken?“
„Ja, Sie gehen 2 Türen weiter zum Metzger und lassen sich dort 2 Brötchen belegen.“
„Und die Brötchen nehme ich von hier aus mit?“
„Nein, die hat der Metzger. Mit den Brötchen kommen Sie wieder hierhin zurück und ich gebe ihnen den Kaffee. Dann können Sie hier am Tisch frühstücken.“

Und so habe ich es dann gemacht. Das nennt man wohl ‚Aufgabenteilung‘.

Der weitere Weg war etwas hügelig, aber sobald ich die Grenze nach Bayern erreicht hatte, ging es bis Coburg immer leicht bergab. Es war noch Vormittag, als die Veste Coburg in Sicht kam.



In der Altstadt war noch Markt. Mit einem Eis in der einen Hand und dem Fahrrad in der anderen bummelte ich durch die Stadt.



Mehr Bilder seht ihr in meiner Bildersammlung. Alle Bilder hier zu zeigen, würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Irgendwelche Besichtigungen machte ich nicht, denn die Stadt war schon früher von uns besucht worden. Auch in der Veste war ich gewesen.

Von Coburg aus fuhr ich noch über einen Berg und schon um 14 Uhr erreichte ich Lichtenfels am Main. Hier wollte ich übernachten. Der nächste Campingplatz in meiner Richtung wäre in Stadtsteinach ca. 50km weiter gewesen. Dazu hatte ich aber keine Lust mehr und eigentlich brauchte ich dringend Erholung.

In Lichtenfels war Kinderfest als ich ankam.



Es waren auch Imbißbuden und Getränkestände aufgebaut. Außerdem gab es Livemusik. Alles zusammen ein guter Grund, eine Bank zu suchen, mich in die Sonne zu setzen und zu genießen.

Später am Nachmittag checkte ich auf dem Campingplatz ein. Kurz vor Feierabend fuhr ich noch zum nächsten Supermarkt, um meine Vorräte wieder aufzufüllen – vor allem Rotwein fehlte und morgen ist Sonntag!

In der Nähe des Campingplatzes befand sich ein Brauhaus mit einer Speisekarte nach meinem Geschmack und ‚sehr moderaten‘ Preisen. (Die Brauhäuser bei uns in Oberhausen oder Duisburg sind deutlich teurer, aber nicht unbedingt besser!)


Tag 12: Sonntag, 29.5.2016
Pausentag in Lichtenfels

Als ich morgens wach wurde, regnete es. Ich beschloß spontan, einen Pausentag einzulegen.



Während ich auf eine Regenpause wartete, unterhielt ich mich mit Zeltnachbarn und beobachtete Vögel. Ich schaffte es, diese Amsel zu fotografieren, wie sie eifrig Futter für ihren Nachwuchs fängt.



Als der Himmel aufklarte, fuhr ich in die Stadt. Dabei kam ich auch an den Resten dieses Blumenaltars vorbei. Er war noch von Fronleichnam übrig geblieben.



Nach dem Frühstück bin ich noch etwas durch die Altstadt spaziert. Auf der Bühne, wo gestern die Band spielte, hatte sich ein Priester (?) in Motorrad-Kluft postiert. Auf den Bänken davor saßen mindestens 50 Motorradfahrer im rockigen Lederoutfit und lauschten andächtig der Predigt, natürlich mit Motorradbezug! Da ich mit dem Fahrrad da war, konnte ich offensichtlich nicht gemeint sein und bin nicht bis zum Schluß geblieben.



Inzwischen schien die Sonne wieder. Ich nutzte diese schönen Stunden zum lesen und faulenzen. Abends begab ich mich wieder in den schon bekannten Biergarten!


Tag 13: Montag, 30.5.2016
Start: Maincamping Lichtenfels
Ziel: Camping Fichtelsee, Fichtelberg
Strecke: ca. 84 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=eshivnqmdslszwvu

Das schöne Wetter des gestrigen Nachmittags schien sich fortzusetzen, der Tag begann trocken. Bald jedoch deuteten tiefhängende Wolken auf baldigen Regen hin.



Gelegentlich dachte ich, das Wetter wird gut wie hier am Schloß Strössendorf, dann wieder hingen die Wolken tief wie hier bei Theisau. Meine Laune wurde auch nicht besser, als ich feststellte, daß ich am Hinterrad Luft verloren hatte. Mit meiner kleinen ‚Unterwegsluftpumpe‘ pumpte ich nach und hoffte auf ‚Selbstheilung‘.

In Kulmbach fing es dann an zu regnen.



Bei Kulmbach fließen der Rote und der Weiße Main zusammen und bilden ab dort den Main. Die Vereinigung selbst habe ich nicht besucht, da der Radweg (D5) hier etwas vom Main abweicht. Den Zusammenfluß wollte ich auf der Rückfahrt besuchen. Heute folgte ich dem Weißen Main.

Und da es regnete, hatte ich das Glück, einen Feuersalamander zu sehen.



Bei trockenem Wetter wäre das nicht passiert!

Kurz vor Bischofsgrün wurde der Regen heftiger. Ich stellte mich unter eine Brücke. Hier hoffte schon ein anderer Radfahrer auf besseres Wetter. Etwa 20 Minuten warteten wir hier. Derweil erzählte mein Gegenüber von seinen Plänen, aus Sperrmüllteilen ein Pedelec zusammenzubauen. Es klang glaubhaft. Sein Fahrrad sah stark nach Sperrmüll aus und einen Hinterradmotor hatte er auch schon eingebaut. Die Elektronik fehlte noch und er erklärte mir lang und breit, wie er die aufzubauen gedenke. Als der Regen schwächer wurde, fuhren wir noch bis Bischofsgrün zusammen. Der Weg ging ständig leicht bergauf (Eisenbahntrasse?), trotzdem legte der Kollege ein für mich recht flottes Tempo vor. Schließlich hatte er auch kein Gepäck. Ich war froh, als sich unsere Wege teilten. Und wozu wollte er ein Pedelec? Die Berge waren ihm zu steil!

Hinter Bischofsgrün führte mich mein Navi auf einen geschotterten Waldweg. Ich traute diesem Weg nicht und fragte einen Anwohner. Der beruhigte mich aber, daß das der beste Weg nach Fichtelberg wäre und auch fast ohne Steigungen.

Leider nicht ohne Regen.



An diesem Kneippbecken stellte ich mich noch mal unter. Hier hätte ich zusätzlich zu dem Wasser von oben noch Wasser von unten haben können. Dankend verzichtete ich.

Als ich den Campingplatz am Fichtelsee erreichte, hatte der Regen aufgehört. Ich machte noch einen Spaziergang an den See



und ging dann in Fichtelberg in einem Hotelrestaurant essen. Hier konnte ich auch gleich mein Frühstück für den nächsten Morgen bestellen.


Tag 14: Dienstag, 31.5.2016
Wandertag
Aufstieg zum Ochsenkopf
Strecke: ca. 13 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=nfqtykdqghkwiiqj

Es war ein wunderschöner Morgen. Die Sonne schien. Es sah nach einem schönen Tag aus. Zuerst ging ich runter nach Fichtelberg zum Frühstück. Anschließend bin ich zum Zeltplatz zurück gekehrt, um meine Wäsche durchzuwaschen.

Laufe ich oder fahre ich zum Ochsenkopf? Diese Frage mußte ich jetzt klären. Am Campingplatz hing eine Wanderkarte aus. Zum Ochsenkopf (und zum Sendemast daneben) war ein Fahrweg eingezeichnet. Ich wollte aber auch die Mainquelle besuchen und in diesem Bereich waren nur Forst- und Wanderwege eingezeichnet. Außerdem waren die Ziele nicht sehr weit und so entschloß ich mich, zu Fuß zu gehen.

Ich machte mich wanderfertig, d.h., ich zog meine Reserveschuhe an. Meine Radsandalen sind für eine Bergwanderung ungeeignet. In die Lenkertasche habe ich Marschverpflegung,Trinkwasser, eine Regenjacke und den Fotoapparat verstaut. Den Schultergurt für die Lenkertasche hatte ich vorsorglich dabei!

Als erstes erreichte ich die Quelle der Nab.



Ich kannte die Nab schon aus Schulzeiten (… Altmühl, Nab und Regen, fließen ihr entgegen). Daß die Quelle hier am Ochsenkopf ist, wußte ich bisher nicht.

Etwas weiter erreichte ich den Weißmainfels. Der Aufstieg ist über mehr oder weniger versteckte Treppen möglich.



Bald hatte ich die letzte Treppe Treppe erreicht. Es bietet sich eine herrliche Aussicht in allen Richtungen.



Im Laufe der weiteren Wanderung zur Mainquelle kam ich an dieser Absperrung vorbei. Das wäre der Fahrweg zum Gipfel gewesen. Gut, daß ich ohne Rad auf Wanderwegen unterwegs war.

Zur Quelle des weißen Mains war es jetzt nicht mehr weit.



Und von dort aus erreichte ich recht schnell den Aussichtsturm des Ochsenkopfs.



Die Gastronomie war geöffnet. Das nutzte ich für eine gemütliche Mittagsrast. Für Unterhaltung mit anderen Wanderern war auch gesorgt!

Am Gipfelbebäude war auch dieses Schild befestigt. Schilder dieser Art hatte ich schon mehrere gesehen. Es gibt dicht am Gipfel auch einen ‚Goethefelsen‘. Jetzt verstand ich auch das Schild im Frühstücksraum heute morgen. In dicken fetten Buchstaben stand da: Hier war Goethe und ganz klein darunter: nicht.

Auf dem Rückweg kam ich noch an einigen weiteren Quellen und Teichen vorbei.



Ob dieses Wasser nun mit dem Main in die Nordsee oder mit der Nab ins Mittelmeer fließt, weiß ich nicht. Von der Geländeformation her konnte ich die Wasserscheide nicht erkennen.

Die anschließende Durchwanderung von Fichtelberg hatte keine architektonischen oder kulturellen Höhenpunkte. Das in der Nähe befindliche Silberbergwerk habe ich nicht gefunden. Da ich nicht wußte, wohin und wie weit ich bis dahin noch laufen mußte, habe ich nicht explizit danach gesucht.

Am Campingplatz angekommen, warf ich noch einen Blick auf mein Rad und stellte fest: Die Selbstheilung hat nicht funktioniert – am Hinterrad fehlte Luft. Es war schönes Wetter und ich hatte Zeit: ich konnte den Schlauch in Ruhe flicken. Einen Verursacher für den Schaden habe ich im Reifen nicht gefunden. Ich fand ein winziges Loch in der Naht, wo der Schlauch zusammenvulkanisiert ist. Ich tippe auf Materialfehler.

Am Abend verweilte ich noch einige Zeit am Fichtelsee und im daneben befindlichen Ausflugsrestaurant. Schließlich mußte ich nach der Wanderung noch was essen!


Tag 15: Mittwoch, 1.6.2016
Start: Camping Fichtelsee, Fichtelberg
Ziel: Maincamping Lichtenfels
Strecke: ca. 96 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=sggzjxyjymfsllrw

Schon um 7 Uhr war ich bereit zum Start in den Tag. Es war ein kühler nebliger Morgen, aber immerhin trocken.



In flotter Fahrt folgte ich dem Lauf der Warmen Steinach. An der Quelle dieses Flusses war ich gestern bei der Wanderung vorbei gekommen. Bis Bayreuth sollte diese Abfahrt gehen, so hoffte ich. Das hatten die Radwegeplaner aber verhindert. Kurz vor der Stadt hatte ich noch einen kleinen, aber giftigen Anstieg.

Am Stadtrand endete der Weg plötzlich vor einem Bauzaun. In Bayreuth war Landesgartenschau. Der Radweg war gesperrt und eine Umleitung war nicht beschildert! Mühsam suchte ich meinen Weg um das Gartenschaugelände drum rum (mit einigen Sackgassen). Dann war ich in der Altstadt.



Wie schon oft bummelte ich durch die Stadt und fotografierte links und rechts. Bald hatte ich den Roten Main erreicht. In der Stadt ist er überall kanalisiert.



Außerhalb Bayreuths mäandert der Rote Main seiner Vereinigung mit dem Weißen Main entgegen. Mein Weg führte abseits vom Fluß am Fuß der Hügel, d.h., ständig hoch und runter! Nicht viel, aber nervig. Noch nerviger war, daß es zwischendurch immer wieder mal einen Regenschauer gab.

Ich kam an alten Mühlen wie in Altenploß und an einer jungen Tanzlinde in Langenstadt vorbei. In der Nähe von Kulmbach erreichte ich den Zusammenfluß der beiden Quellflüsse.



Von links kommt der Weiße Main, von rechts der Rote Main und in der Mitte heißt er nur noch ‚Main‘. Ich nutzte die hier vorhandenen Bänke für eine Pause, aber durch die immer wiederkehrenden Regenschauer war es recht ungemütlich.

Kurz nach dem Zusammenfluß kam ich auf den selben Weg wie zwei Tage zuvor, nur fuhr ich diesmal in die Gegenrichtung. Zügig radelte ich weiter durch den Regen. In Burgkunstadt auf einer Kreuzung entdeckte ich einen Mountainbiker mit Rucksack. Das besondere daran war: Aus seinem Rucksack schaute der Griff einer Standluftpumpe heraus. Ich sprach ihn an und fragte, ob ich mit seiner Pumpe bei mir nachpumpen dürfte. Direkt neben der Kreuzung haben wir vorne und hinten Luft nachgepumpt. Mit meiner Handpumpe ohne Manometer hatte ich wie befürchtet zu wenig Druck im Reifen erzeugt.

Für die Übernachtung steuerte ich wieder den Campingplatz in Lichtenfels an. Selbstverständlich war ich abends wieder im Biergarten mit seiner hervorragenden Küche.


Tag 16: Donnerstag, 2.6.2016
Start: Maincamping Lichtenfels
Ziel: Camping Sand am Main
Strecke: ca. 77 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=gjtntaaniauovqev

Wieder begann der Tag mit tief hängenden Regenwolken.



Das sollte sich aber bald bessern. Ich hatte die Stadt kaum verlassen, als mein Auge an diesen Wegsteinen hängen blieb.



Sind das Zeichen fremder Gebräuche und Religionen? Entziffern bzw. Enträtseln konnte ich die Steinmetzarbeiten nicht, aber es sah stark nach christlicher (katholischer) Symbolik aus. Der Stein war sehr verwittert, erinnerte mich aber an die Kalvarienberge (Kreuzgruppen) der Bretagne. Merke: Man muß nicht weit verreisen, um fremde Kulturen zu erleben – Franken genügt!

Bei uns – ‚tief im Westen, wo die Sonne verstaubt‘ – habe ich solche Steinzeichen noch nicht gesehen.

Anders ist das mit dieser Figur in Bad Staffelstein. Hier handelt es sich eindeutig um Kunst, auch wenn ich sie nicht zu interpretieren vermag!



Den Hummeln ist das aber alles egal. Sie nutzen den inzwischen herrschenden Sonnenschein, um ihre Blüten zu besuchen.



Zur Mittagszeit hatte ich Bamberg erreicht. Man muß vom Mainradweg abweichen, um die Altstadt zu sehen, aber es lohnt sich.



Ich bummelte durch die Stadt, gönnte mir am Grillstand eine Bratwurst und knippste in der Gegend rum. (Bilder wie schon erwähnt im Bilderhoster. Die Altstadt von Bamberg ist so schön, daß sie unbedingt einen Besuch wert ist.

Entlang der Regnitz, vorbei an Klein Venedig, verließ ich Bamberg und strebte dem Mainradweg zu.



Sand am Main war mein Tagesziel. Der Campingplatz ist groß und unübersichtlich. So befand ich mich zuerst bei den Dauercampern und suchte nach der Rezeption und Zeltwiese. Erst auf Nachfrage fand ich die Anmeldung.

Zum Essen mußte ich nach Sand in den Ort fahren. Es regnete wieder. Ich mußte mich bei der Hin- und bei der Rückfahrt unterstellen und wurde trotzdem naß.


Tag 17: Freitag, 3.6.2016
Start: Camping Sand am Main
Ziel: Camping Schiefer Turm, Kitzingen
Strecke: ca. 91 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=mrilhuncscnhgkae

Der Tag begann wie schon gewohnt: neblig und trübe. Der Regen hielt sich noch zurück, drum konnte ich dieses Bild eines nachgebauten Wasserschöpfrades in Zeil am Main aufnehmen.



Nur einige Kilometer weiter liegt das Städtchen Haßfurt. Vor allem die Ritterkapelle ist hier sehenswert.



Da es gerade zu regnen anfing, nutzte ich die Innenbesichtigung der Kirche, um dem Regen zu entkommen. Bei der Weiterfahrt stellte ich fest, daß meine Powerbank vom Nabendynymo nicht geladen wird. Ein Wackelkontakt durch Korrosion in der Steckverbindung war die Ursache. Den Pufferakku nahm ich vom Strom und stellte mit einiger Mühe die Verbindung zur Lichtanlage wieder her.

In Schweinfurt regnete es so stark, daß ich auf eine Stadtbesichtigung verzichtet habe.

In Wipfeld wechselte der Mainradweg plötzlich die Flußseite und ich stand vor einer Fähre. Bedenkenlos setzte ich über. Von einer Radreise ohne fremde Hilfsenergie konnte ab jetzt keine Rede mehr sein.

Das nächste Örtchen mit historischer Altstadt war Volkach. Der Regen hatte nachgelassen. Ich versuchte eine Stadtbesichtigung.



Ein Teil des Zentrums war zur Zeit eine große Baustelle. Der Regen setzte wieder ein und die Außengastronomie war fast überall geschlossen. So entfiel die angedachte Pause und ich setzte meinen Weg fort.

Im Regen achtete ich nicht so genau auf den Weg. Ich sah nur das Radwegschild ‚Schwarzach‘ und folgte dem. Hinter Schwarzach lag der Zeltplatz, auf dem ich übernachten wollte. Ich wunderte mich nur, warum mein Weg leichte Anhöhen hatte und vom Main nichts zu sehen war. In Sommerach bemerkte ich meinen Fehler, als ich wieder auf den Mainradweg traf. Ich hatte aus Versehen die Mainschleife bei Volkach abgeschnitten!

Der vorgesehene Zeltplatz lag einsam am Main, eine offene Gastronomie war nicht zu sehen. Ich studierte meine Karten und legte Kitzingen als mein Tagesziel fest.

Von diesen speziellen fränkischen Wegkreuzen sind mir übrigens einige begegnet.



Als ich Dettelbach erreichte, hatte der Regen aufgehört. Dort gibt es neben Fachwerkhäusern auch einige historische Gebäude wie z.B. das Rathaus.



Bei der Ankunft in Kitzingen herrschte großer Trubel auf den Straßen. Das Stadtfest fing gerade an. Der Campingplatz befand sich auf der anderen Mainseite und war etwa 2 km entfernt. Möglicherweise könnte ich den Abend beim Fest verbringen.



Nachdem ich das Zelt aufgebaut hatte, spritzte ich am Sanitärgebäude mein Rad ab. Noch während ich den Wasserschlauch aufwickelte, hörte ich das charakteristische Pfeifen: mein Hinterrad war wieder platt.

Ich flickte noch vor dem Duschen. Das Loch im Schlauch war seitlich. Offensichtlich hatte ich mir beim Anlehnen des Rades gegen einen Stamm im Gebüsch einen Dorn eingedrückt. Da ich bisher immer mit Ständer gefahren war, fehlte es mir wohl noch an der nötigen Erfahrung beim Abstellen des Rades.

Ein holländischer Platznachbar (mit Hollandrädern am Wohnwagen) hatte eine Standluftpumpe bei, die ich mir ausleihen konnte. Als ich endlich soweit war, in die Stadt zu gehen, hatte ich keine Lust mehr. Schließlich gab es am Platz das Restaurant ‚Schiefer Turm‘, wo ich zu Abend essen konnte.

Fortsetzung folgt
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Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen!
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#1252116 - 30.11.16 16:19 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
Keine Ahnung
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Wirklich schade, dass Du soviel Regen abbekommen hast. Danke für die schönen Bilder aus meiner Heimat ...
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1252274 - 01.12.16 12:11 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
Gerhard O
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Tag 18: Samstag, 4.6.2016
Start: Camping Schiefer Turm, Kitzingen
Ziel: Camping Saale-Insel, Gemünden
Strecke: ca. 82 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=umbdsysezitluzwq

Schon vor 8 Uhr war ich wieder unterwegs. Das Wetter sah ausgesprochen freundlich aus. Marktbreit war das erste Städtchen, das mich zu einer kleinen Besichtigungsrundfahrt animierte.



Dort fand ich auch meine Frühstücksgelegenheit.

Die nächste Besichtigungsrunde machte ich in Ochsenfurt. Beide Städte haben einen gut erhaltenen Altstadtkern und im Bilderhoster gibt es daher auch mehr Fotos zu sehen.



Nach Ende der Stadtrundfahrt studierte ich meine Karte, um den Mainradweg wieder zu finden. Ein Mann kam aus einem Hauseingang auf mich zu.
„Sie suchen den Mainradweg?“
„Ja“
„Der ist gesperrt. Da steht die Feuerwehr und schippt den Schlamm weg.“
„Wie das? Der Main hat doch gar kein Hochwasser.“
„Der Main nicht, aber unser Bach hat den halben Berg mitgebracht und den räumt die Feuerwehr jetzt weg.
„Und wie komme ich jetzt Richtung Würzburg?“
„Sie müssen zurück durch das Stadttor und dann links über die Brücke. Dann sind sie wieder auf dem Weg.“

Es war das erste mal, daß ich mit den Unwettern, die überall in Süddeutschland tobten, in Kontakt kam. Die Gerüchte, daß in Bayern sogar Leute zu Tode gekommen sein sollen, habe ich nicht richtig zur Kenntnis genommen. Schließlich war ich nicht in Bayern – sondern in Franken! (Meine Frau erzählte mir später, daß sie mir das am Telefon extra nicht gesagt hat, um mich nicht zu beunruhigen!)

Die Wegbeschreibung stimmte und bald sah ich die ersten Wahrzeichen von Würzburg. Schon von weitem kam die Wallfahrtskirche Käppele in Sicht.



Etwas später war auch die Festung Marienberg zu sehen.



Eine Brücke später überquerte ich den Main.

Die Stadt ist durchaus sehenswert, ich fuhr aber, immer am Mainufer bleibend, hindurch. Residenz und Innenstadt hatten wir schon früher bei einer unserer zahlreichen Reisen besucht. Drum habe ich hier auch nicht viel gesehen. Was mir aber bei dieser Tour in Erinnerung blieb, war eine Treppe auf dem Mainradweg. Ich durfte mein Rad samt Gepäck tragen!

Am Main gibt es viele schöne Städte. Das Auge stumpft mit der Zeit ab! Karlstadt möchte ich aber trotzdem zeigen



Und dann habe ich in Karlstadt noch dies gesehen. Ich zeige es extra für die Freunde der neuen Rechtschreibung!



Noch immer bei schönstem Wetter erreichte ich Gemünden.



Der erste Platz am Mainufer (für Kanuten) hatte geschlossen und so mußte ich auf den großen Platz ‚Saale-Insel‘ ausweichen. Als besondere Zugabe für Radreisende gab es neben der Zeltwiese ein Aufenthaltszelt mit mehreren Stromanschlüssen. Von den Betreibern wurde es ‚Biker’s Paradies‘ genannt. Hier saß ich abends mit anderen Radreisenden zusammen. Wir konnten unsere diversen Akkus incl. Mobiltelefone aufladen und von trockenem Platz aus das aufziehende Gewitter mit Blitz und Donner beobachten!


Tag 19: Sonntag, 5.6.2016
Start: Camping Saale-Insel, Gemünden
Ziel: Campingpark Wertheim-Bettingen
Strecke: ca. 50 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=kraeabdyhrirzons

Nach einem gemütlichen Frühstück in Gemünden verabschiedete ich mich von der Stadt.


Die Bienen waren schon aktiv. Es wurde ein schöner warmer Tag. Durch den Regen der letzten Tage hatte ich weniger und kürzere Besichtigungspausen und gemacht und bin dadurch etwas weiter gekommen als geplant.

Heute bei dem sonnigen Wetter wollte ich aber Lohr, abseits des Mainradweges auf der anderen Flußseite, besichtigen. Ich verließ den vorgeplanten Weg und überquerte den Main.



Auch Lohr hat eine sehenswerte Altstadt.



Auf meinem Rundweg tauchten aber immer wieder Absperrungen auf, die ich zu überwinden versuchte oder die mich zu Umwegen zwangen. Den Grund dafür hatte ich bald erfahren: In Lohr war eine Laufveranstaltung!



Bevor der nächste Langstreckenlauf startete, verließ ich die Innenstadt, denn während eines Laufs wäre ich schlecht durch die Absperrungen gelangt. Dadurch war ich nach ca. 45 Minuten wieder auf meinem Weg.

Nilgänse sind inzwischen bei uns heimisch und begegneten mir überall am Flußufer.



Von den Einheimischen erfuhr ich, daß sie eine Plage sind. Nicht nur, daß sie die Campingplätze vollscheißen, sie ertränken auch unsere einheimischen Graugänse, wenn sie zu Futterkonkurrenten werden. Es ist auch schon beobachtet worden, daß sie junge Schwäne unter Wasser gedrückt und ertränkt haben. Die Campingplatzbetreiber beklagen, daß die zuständigen Jagdbehörden nichts unternehmen, die Zahl der Gänse einzudämmen, obwohl Nilgänse als artfremde Einwanderer unter keinerlei Schutz stehen!

Jetzt bin ich so vom Thema abgekommen, daß ich gar nicht weiß, wie ich die Kurve zu meiner Radreise kriege: vielleicht so. Einige schöne Städtchen und Burgen liegen auf der anderen Flußseite. Nur sind sie oft schlecht zu erreichen, da es wie hier bei Rothenfels keine Brücke in der Nähe gibt.



Ganz anders Marktheidenfeld. Das lag auf meiner Seite. Am Marktplatz gab es eine offene Eisdiele, und so kehrte ich ein.

Obwohl ich rumbummelte, war mein geplantes Tagesziel Bettingen bald erreicht. Die Rezeption war noch geschlossen und so kehrte ich vor dem Einchecken auf ein Bier im Platzrestaurant ein. Hier konnte ich später auch zu Abend essen.

Auf dem Platz gab es einen Wagen mit Steckdosen. Dieser Unterstand war sehr nützlich, denn trotz des Sonnenscheins am Tag fing es gegen 17 Uhr an zu regnen. Hier wetterte ich abends den Regen ab, lud meine Akkus und plante den morgigen Tag. Die restliche Zeit bis zum Schlafen überbrückte ich mit dem elektrischen Lesegerät (neudeutsch: ebookreader).


Tag 20: Montag, 6.6.2016
Start: Campingpark Wertheim-Bettingen
Ziel: Seecamping Mainflingen
Strecke: ca. 105 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ssrjnzzimxrplenv

Der Platzwart hatte mir einen kostenlosen Kaffee zur Abreise angeboten. Er war der Meinung, daß Radfahrer nicht ohne eine Tasse Kaffee in den Tag starten sollten. Schließlich würden sie in der Rezeption auch den ganzen Tag Kaffee trinken. Wir unterhielten uns noch über alles Mögliche, auch über die viel zu vielen Nilgänse, die sie nicht los werden. Am meisten ärgerte ihm, daß unverständige Campinggäste sie auch noch fütterten!

Es war schon 8.30 Uhr, bis ich endlich los fuhr.

Gefrühstückt habe ich in Bettingen in einer ‚Drive-In-Bäckerei‘. Das muß man sich vorstellen wie eine ‚Drive-In-Burgerbude‘, nur daß man hier Backwaren durchs Fenster gereicht bekommt. Es gab aber auch Tische und Stühle im Innenbereich und Frühstück á la Carte.

Bald erreichte ich Wertheim. Hier befand ich mich auf der Spur meiner Radreise nach Tauberbischofsheim von 2012. Vor allem diese Schleuse ist in meiner Erinnerung haften geblieben. Ich war damals so erschöpft, daß ich mein Rad kaum die Treppen hoch tragen konnte, um auf die andere Mainseite zu kommen. Diesmal allerdings konnte ich die Schleuse links liegen lassen.

Ich kam wie damals durch Freudenberg, Miltenberg, Klingenberg, Wörth und Obernburg. Bilder hierzu gibt’s im Bilderhoster zu sehen (und in meinem alten Reisebericht). In Großwallstadt kehrte ich in einem Biergarten ein. Eine Pause mit Weizenbier fand ich jetzt angemessen. Vor Jahren war ich auch hier vorbei gekommen, hatte diese ‚Jausenstation‘ aber aus mir heute unerfindlichen Gründen übersehen.

Ich bestellte also ein Bier. Während ich auf mein Weizen wartete, sah ich das Schild auf dem Tisch. Hier pries die Wirtin ihren frischen selbstgebackenen Käsekuchen an. So fragte ich die Wirtin, als sie das Bier brachte, ob Käsekuchen zum Bier hier genehmigt wäre? Die Wirtin war der Meinung, das Weizenbier und Käsekuchen die ideale Radfahrerspeisung wären. Ich aß also Käsekuchen zum Bier und der Kuchen war richtig gut!

Frisch gestärkt erreichte ich Aschaffenburg.



Auch hier bog ich vom Weg ab, um eine kleine Stadtrunde zu drehen. Ich fotografierte das Schloß von allen Seiten, aber auch dieses an die Stadtmauer geklebte Gärtchen.

Schon seit Obernburg konnte ich rings um Gewitter sehen, blieb aber selbst trocken. In Aschaffenburg am Mainradweg spürte ich Regentropfen, doch kurz drauf war es wieder trocken.



Als ich den Campingplatz in Mainflingen erreichte, war die Wiese so naß, daß ich befürchtete, ich müsse mein Zelt im Wasser aufbauen.

Der Platzwart hatte keine Zeit, meine Anmeldung vorzunehmen. Er zeigte mir den Stellplatz – und weg war er. Als mein Zelt stand, stellte ich fest, daß ich Duschmarken brauchte, aber keine hatte. Die Rezeption war immer noch nicht besetzt.

Ich ging erst mal essen. Dabei stellte sich heraus, daß das Campingplatzrestaurant auch Duschmarken verkaufte. So konnte ich gleich im Anschluß der Hygiene frönen!

Der Zeltplatz lag übrigens direkt neben dem Langwellensender, der die Funkuhren mit dem Zeitsignal versorgt.




Tag 21: Dienstag, 7.6.2016
Start: Seecamping Mainflingen
Ziel: Rheingaucamping Geisenheim
Strecke: ca. 113 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=mvzizdzepqrrzmbn

Als ich kurz vor 8 Uhr den Platz verließ, war die Rezeption besetzt und ich konnte meine Übernachtung bezahlen. Der Tag begann mit Sonnenschein, von den schwarzen Gewitterwolken gestern war nichts mehr zu sehen.

Auf meiner Fahrt hatte ich rechts den Main und links reihten sich die mittelalterlichen Orte aneinander. Obwohl der Weg nicht durch die Stadtkerne führt, kommt man dicht an den historischen Sehenswürdigkeiten vorbei wie z.B. der Einhardbasilika in Seligenstadt



oder Steinheim mit seinem Schloß.



Bald darauf tauchten die ersten Hochhäuser von Frankfurt vor mir auf.



Einen Abstecher in die Stadt hatte ich nicht vor. Großstädte reizen mich einfach nicht, schließlich wohne ich selbst in einer Großstadt im größten Ballungsgebiet Deutschlands. ‚Metropole Ruhr‘ nennen es die Tourismusmanager inzwischen. Außerdem kenne ich Frankfurt von diversen Dienstreisen und Besuchen bei einem Schulfreund, der dort ca. 30 Jahre wohnte.

Es gab einen gut ausgebauten Radweg am Main und dem folgte ich. Wie groß war mein Erstaunen, als ich plötzlich wegen ‚Waldarbeiten‘ angehalten wurde.



Während ich wartete, tauchte Polizei auf. Die verhandelten jetzt mit dem ‚Kolonnenschieber‘, daß sie die Leute durchlassen sollten. Dieser aber argumentierte mit ‚Gefahr im Verzug‘ und ‚Beseitigung der Gefahrenstellen‘. Sie wollten eben einfach fertig werden, um den (vermutlich teuer gemieteten) Hubsteiger wieder abgeben zu können: Zeit ist Geld!

Es ging aber dann doch recht schnell weiter.

Etwa gegen 14.30 Uhr hatte ich Wiesbaden mit dem Campingplatz Maaraue erreicht. Eigentlich wollte ich hier übernachten, andererseits war es mir noch zu früh. Eine weitere Überlegung schob sich in den Vordergrund:

Meine Frau und ich waren am 10. Juni bei Freunden zur Geburtstagsfeier eingeladen. Ich hatte mich schon abgemeldet. Meine Frau wollte allein dahin gehen. Konnte ich diesen Termin noch schaffen und meinen Freund Holger überraschen? Wenn ich heute noch bis in die Gegend von Bingen käme, könnte ich morgen in Koblenz sein und übermorgen in Köln. Dann könnte ich Freitag 18 Uhr zu Hause unter der Dusche stehen und pünktlich zur Feier erscheinen. Dadurch würden der Kulturabstecher an den Taunusrand und an die Ahr entfallen. Das Wetter war wechselhaft. Bei Regen macht Radfahren keinen Spaß. Nach reiflicher Überlegung faßte ich spontan folgenden Entschluß: Ich fahre heute noch bis Geisenheim und verzichte auf den Taunus. Sollte das Wetter wider Erwarten sonnig und trocken werden, fahre ich die Ahr hoch und durch die Eifel weiter nach Oberhausen. Sollte es regnen, radel ich auf bekannten Wegen den Rhein runter und versuche, Freitagabend auf der Feier zu sein!

Ich fuhr als jetzt zügig den Rhein abwärts, vorbei am Wiesbadener Schloß



und durch Eltville.



Der Rhein zeigte sich von einer besonderen Seite: er führte im Juni Hochwasser, was eigentlich ungewöhnlich war.



Anfangs fand ich den Anblick noch interessant, dann wurde es aufregend. Ich hatte die ersten überfluteten Wege zu umfahren.



Bald führte der Weg über längere Strecken durch den Rhein. Ich befragte einen entgegenkommenden Radfahrer zur Befahrbarkeit. Er war der Meinung: grenzwertig, aber möglich.

Kurz vor Geisenheim war es dann vorbei. Die mir entgegen kommenden Räder tauchten mit ihren Radnaben aus dem Wasser auf. Das wollte ich meinem Tretlager und dem Nabendynamo nicht antun. Ich wich auf die Wiese aus, packte ab, trug alles die Böschung hoch und hob es über die Leitplanke der parallelen Bundesstraße. Vermutlich fuhr ich hier illegal, denn die Autos rasten haarscharf an mir vorbei. Ich hielt mich an die alte Regel: legal – illegal – scheißegal! Mit etwas hohem Blutdruck kam in am Rheingaucamping Geisenheim an.

Eine Riesenpizza beim Italiener nebenan war mein Lohn für die Mühen des Tages!


Tag 22: Mittwoch, 8.6.2016
Start: Rheingaucamping Geisenheim
Ziel: Campingplatz Rhein-Mosel, Koblenz
Strecke: ca. 75 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=lqkhsnipmxurnfzo

Als ich morgens das Zelt abbaute, regnete es. Der Vorteil meines relativ großen ‚Rentnerzeltes‘ ist, daß ich das Gepäck im Zelt übernachten lassen kann und alles trocken einpacke. Auch das Innenzelt kann ich trocken aushängen und einpacken. Erst ganz am Schluß wird das nasse Außenzelt verpackt.

Das Kloster St. Hildedard in Eibingen wollte ich ursprünglich besuchen, konnte es aber durch die Touränderung nur noch von Weitem fotografieren.

Diesmal nahm ich mir die Zeit, langsam durch Rüdesheim zu schieben. Auf meiner Radreise 2012 hatte ich darauf verzichtet. Natürlich kam ich auch durch die Drosselgasse und trotz des Regens wimmelte es hier von französischen und japanischen Touristen. Um nicht zu zeigen, was alle zeigen, hier ein alternatives Bild von Rüdesheim (Brömserburg).



Nach dem Stadtrundgang nahm ich die Fähre nach Bingen. Dort gibt es einen kleinen Hafen. Auf dem Kranausleger sind Blechfiguren montiert. Ich gehe mal davon aus, daß das Kunst sein soll!

Viele Bilder vom Rhein und seinen umliegenden Burgen bringe ich hier nicht. Bilder im Regen sind kameraschonend schwer zu machen. Außerdem hatte ich im o.g. Bericht von 2012 einige verlinkt.

Dieses Flußmühlenkraftwerk River-Rider gab es aber damals noch nicht. Somit bringe ich jetzt einen ‚Nachtrag‘.



Der Rheinradweg liegt zwischen Bingen und Koblenz so hoch über dem Wasser, daß er vom Rheinhochwasser nicht erreicht wurde. Trotzdem war immer wieder Wasser auf dem Weg. Die Bäche aus den Bergen traten über die Ufer. Ein wirkliches Hindernis waren sie aber nicht.

Hochwassersicheres Bauen ist auch keine Erfindung der Neuzeit: Der Pfalzgrafenstein bei Kaub stand zwar im Wasser, aber nicht unter Wasser.



In Koblenz kehrte ich wieder auf demselben Campingplatz ein wie damals. Leider hat er sich nicht zu seinem Vorteil verändert. Die Sanitäranlagen sind nach wie vor gut, aber die Zeltwiese wurde verlegt: sie ist steinig und bei Regen matschig – also sehr suboptimal!

Neben mir zelteten 2 Radreisende aus Berlin. Wir verbrachten den Abend zusammen bei einigen Gläschen Wein. Sie erzählten Schauergeschichten von ihrer Fahrt von Köln nach Koblenz. Zwei Tage hätten sie gebraucht, da das Hochwasser den Rheinradweg unbefahrbar gemacht hätte. Die B9 als Alternative entfiel ebenfalls, da in vielen Bereichen für Radfahrer verboten. Weil sie weder brauchbare Landkarten noch Ortskenntnisse hatten, haben sie sich mehrfach verfahren und sind in den Bergen gelandet. Sie rieten mir dringend, auf die andere Rheinseite auszuweichen, da die Uferwege dort befahrbar sein sollen.


Tag 23: Donnerstag, 9.6.2016
Start: Campingplatz Rhein-Mosel, Koblenz
Ziel: Camping Stadt Köln, Köln-Poll
Strecke: ca. 98 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=bdqarcqognvktyof

Auf dem Weg zum Frühstück traf ich einen mit Minimalgepäck reisenden Rennfahrer aus der Schweiz, der den Rhein aufwärts fuhr. Er berichtete, daß er von Köln her wegen Hochwasser auf der anderen Seite gefahren wäre, aber auf der Autobahnbrücke etwas flußabwärts die Seite gewechselt habe. So wollte ich es auch machen.

Es gibt wohl Hindernisse, die für einen Rennradler ohne Gepäck nicht erwähnenswert sind.



Für mich stellte diese Treppe an der Rheinbrücke durchaus ein Hindernis dar. Zum Glück gibt es immer wieder freundliche Radfahrer, die mir spontan geholfen haben.

Jetzt lernte ich die rechte Rheinseite kennen. Auch hier gibt es viel schöne Orte.



Der Weg führt oft an Hauptstraßen entlang und manchmal muß man zwangsläufig auf die Hauptstraße ausweichen, weil der Radweg im Hochwasser endet wie hier in Leutesdorf.



Erst wollte ich der verkehrsreichen B42 folgen, aber bald gab es eine Radwegebeschilderung. Ich folgte den Schildern und schon war ich in den Weinbergen.



Der Weg lief mehr oder weniger parallel zur Bundesstraße, bloß nicht so eben. Bei der nächstmöglichen Gelegenheit wechselte ich zurück zur B42.

Ab Rheinbrohl kam ich wieder auf kleinere Straßen und verkehrsarme Wege. Hier beginnt auch der Limes, der sich quer durch Deutschland bis zur Donau zieht. Ein nachgebauter Wachturm weist darauf hin.



Bald darauf erreichte ich eine Bank und nutzte diese zu einer ausgiebigen Pause. Ein Pedelecfahrer hielt neben mir. Er befragte mich zu den Hochwasserständen am Radweg und erzählte Pläne seiner Tagestour. Er freute sich über sein neues Pedelec, daß er sich jetzt mit 80 Jahren zugelegt hat. Damit kann er wieder mit seinen jüngeren Radkumpels, die noch 60km radeln können, mithalten.

Ich kam auf meine Idee mit dem Ahrradweg zu sprechen.
„Das ist im Moment nicht möglich. Der Ahrradweg ist wegen Hochwasser gesperrt!“
Die Ahr bleibt somit auf meiner Liste für zukünftige Touren.

Trotzdem hatte ich noch Glück, denn etwas später in Leubsdorf kam ich an diesen Hochwassermarken vorbei, die an diesem Turm angebracht waren. Es hätte noch schlimmer kommen können!

Auf dem weiteren Weg kehrte ich in Königswinter noch auf ein Eis ein. Ich hatte noch reichlich Zeit und für ein Eis bin ich immer zu haben.

Weil ich auf der rechten Rheinseite war, übernachtete ich auf dem Platz in Köln-Poll. Hier ist es nachts zwar etwas lauter als gegenüber in Rodenkirchen, aber dafür hat man hier eine größere Auswahl an Gaststätten.

Nachts durfte ich mein Rad im Küchengebäude einschließen lassen, da die ‚Gegend hier zu gefährlich‘ ist.


Tag 24: Freitag, 10.6.2016
Start: Camping Stadt Köln, Köln-Poll
Ziel: Oberhausen
Strecke: ca. 84 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ilwblqvvfnsjoylk

Schon seit Koblenz hatte ich bestes Wetter. Die Gartenparty heute Abend konnte also nur gut werden – ich mußte nur noch ankommen! Um 7.30 Uhr war ich unterwegs.

Der Radweg entlang des Rheinufers brachte mich der Kölner Innenstadt immer näher. Spätestens am Dom mußte ich die Rheinseite wechseln, um nicht ins Verkehrschaos zu geraten.

Vorher hatte ich aber vom Uferweg aus einen freien Blick auf die Kranbauten.



Alle 3 Hochhäuser nebeneinander hatte ich bisher noch nie fotografieren können. Den Dom laß ich hier weg. Schließlich sieht man den in vielerlei Veröffentlichungen und komplett kann man den nur aus einer ‚Von-Oben-Perspektive‘ zeigen.

Zum Ausgleich zeige ich dieses Kirchlein St. Amandus in Rheinkassel, ist schließlich auch ganz nett.



Kurz darauf wechselte ich wieder die Rheinseite von Langel nach Hitdorf. Schließlich wollte ich einen möglichst kurzen Weg nach Hause nehmen. Bei Monheim konnte ich eine Rheinschleife abkürzen. Eigentlich muß es heißen: Ich mußte eine Rheinschleife abkürzen, denn den Uferweg hätte ich wegen Hochwasser gar nicht fahren können.

Es war noch nicht Mittag, als ich Schloß Benrath erreichte.



Hier war ich noch nie gewesen und jetzt wollte ich es mir mindestens von außen mitsamt dem Schloßpark anschauen. Soviel Zeit muß sein!

Danach fuhr ich auf dem Rheinradweg D8 weiter bis zum Stadtrand von Düsseldorf. Der D8 führt durch die Altstadt über die Kö (Königsalle), aber das wollte ich mir nicht antun. Ich bog rechts ab, um auf ruhigeren Straßen durch die Vororte zu gelangen. Optimal war das aber auch nicht, der Verkehr war ganz schön dicht. Zu allem Überfluß hörte ich plötzlich ein Klingeln am Hinterad. Was war das? Das lose Ende einer gebrochenen Speiche schlug bei jeder Umdrehung gegen die Schutzblechstreben.

Eine Reparatur war vor Ort nicht möglich. Ich beseitigte das Klingeln und hoffte, bis nach Hause zu kommen.

Das hat dann auch geklappt. Irgendwo in Düsseldorf habe ich mir noch ein Eis genehmigt. Es war noch keine 16 Uhr, als ich meine Frau in den Arm nehmen konnte.

Um 18 Uhr machten wir uns gemeinsam auf den Fußweg zur Geburtstagsfeier! Das gab der Radreise einen gelungenen Abschluß.


Fazit:

Es war eine schöne Reise. Trotz des oft feuchten Wetters konnte ich jeden Morgen trockene Kleidung und trockene Schuhe anziehen. Auch das Zelt blieb innen komplett trocken.

An den fehlenden Fahrradständer hatte ich mich bald gewöhnt. Es findet sich immer ein Baum oder eine Wand zum anlehnen. Trotzdem habe ich mir bald danach einen neuen Hinterbauständer angebaut. Ich hoffe, er ist stabiler als der alte.

Die Pannen, die ich unterwegs hatte, waren zwar lästig, haben die Reise aber ansonsten nicht beeinträchtigt.

Einzig die Verteilung meines Gepäcks war nicht zufriedenstellend. Anfahren an steilen Bergen war mir unmöglich. Wenn das Rad einmal kippte, dann kippte es. Meistens konnte ich es am Lenker nicht festhalten. Bald nach dieser Reise habe ich mir Lowrider gekauft und auch schon auf einer weiteren Fahrt benutzt (Reisebericht folgt). Die Kombination mit 2 Taschen am Vorderrad und nur Zelt und 2 Taschen hinten hat sich bewährt!


Mir hat die Reise Spaß gemacht und Euch wünsche ich viel Spaß beim Lesen!
Gerhard


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Wie es begann: klick
Und hier beginnt die nächste Tour: klick

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Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen!

Geändert von Gerhard O (12.02.21 18:16)
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#1252351 - 01.12.16 17:22 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
cyclerps
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Beiträge: 4.210
Er hat Spaß gemacht! Informativ und locker wie immer.
Aus Pirmasens ein herzliches DANKESCHÖN ! bravo

Das besondere was ich daraus gelernt habe: Frauen erzählen am Telefon nicht alles! erstaunt
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1252413 - 01.12.16 23:04 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: cyclerps]
Hansebiker
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Unterwegs in Deutschland

Moin Gerhard,
sehr schöne Tour (trotz des Regens), du hast mich inspiriert, auch an der Werra entlang zu fahren. Vielleicht klappt es ja nach dem Treffen in Erfurt? Und der Mainradweg steht sowieso noch auf meiner Prioritätenliste.
Vielen Dank für den schönen Bericht, mit den gelungenen Fotos.
Wir sehen uns in Erfurt. Bis dahin grüßt dich
der Hansebiker aus Lübeck.
LG aus HL



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#1252521 - 02.12.16 12:45 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: cyclerps]
Gerhard O
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Beiträge: 515
In Antwort auf: cyclerps
Frauen erzählen am Telefon nicht alles! erstaunt
Nur zu unserem Besten! schmunzel
Gruß
Gerhard
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#1252525 - 02.12.16 12:56 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Hansebiker]
Gerhard O
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 515
In Antwort auf: Hansebiker
Moin Gerhard,
sehr schöne Tour (trotz des Regens), du hast mich inspiriert, auch an der Werra entlang zu fahren. Vielleicht klappt es ja nach dem Treffen in Erfurt? Und der Mainradweg steht sowieso noch auf meiner Prioritätenliste.
Das wär doch eine schöne (lange teuflisch ) Tour:
Von Lübeck an den Rhein bis Wiesbaden, Main hoch bis Fichtelgebirge, rüber nach Erfurt. Danach über den Thüringer Wald zur Werra, Werra bis Weser und von dort zurück nach Lübeck!
In Antwort auf: Hansebiker

Wir sehen uns in Erfurt. Bis dahin grüßt dich
der Hansebiker aus Lübeck.
Die Planung für Erfurt ist im Moment etwas zurück gestellt. Es gibt andere Prioritäten. Ich habe es aber fest vor - im Februar beginnt die Detailplanung.

Gruß
Gerhard
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#1252565 - 02.12.16 15:54 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
Hans17
Nicht registriert
Hallo Gerhard, tolle Tour, tolle Bilder super bericht.
Viele Stellen kenne ich aus meinen Radreisen, andere nicht. Immer schön zu lesen wo man auch schon mal war.
Ich war dieses Jahr auch auf dem Ochsenkopf wandern. Meine Reise begann in Kulmbach und endete in München (pünktlich zum "Terroranschlag").
Dir weiterhin gute Reisen und auch mal längere Trockenperioden.
Gruß Hans
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#1252599 - 02.12.16 20:29 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
natash
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abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Servus Gerhard,

danke für die Impressionen.

Das Fichtelgebirge steht auch noch auf meiner Liste noch zu besuchender, mir vollkommen unbekannter Regionen für einen kürzeren Urlaub. Deshalb hat mich der Bericht natürlich besonders interessiert.
Ich würde zwar voraussichtlich eine oftmals eher andere Strecke wählen, aber ich hätte ja auch einen anderen Startort und fahre ungern allzulange an Flußradwegen entlang.
Trockener darfs dann auch gerne werden, aber das weiß man ja nie zwinker

Gruß

Nat
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#1252606 - 02.12.16 21:15 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: natash]
Gerhard O
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Themenersteller
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Beiträge: 515
Hallo Natalie
In Antwort auf: natash
Servus Gerhard,
fahre ungern allzulange an Flußradwegen entlang.
Der Main ist abwechslungsreich, weil du durch viele historische Orte kommst. Zusätzlich gibt es eine gute (gastronomische) Infrastruktur!
In Antwort auf: natash
Trockener darfs dann auch gerne werden, aber das weiß man ja nie zwinker
Regen ist bei uns doch der Normalzustand (speziell diesen Sommer). Längere Schönwetterperioden darfst du als besonderen Glücksfall genießen. zwinker party

Gruß
Gerhard
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#1252644 - 03.12.16 08:02 Re: Vom Ruhrgebiet ins Fichtelgebirge [Re: Gerhard O]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Das kann ich nur unterstreichen. Der Radweg bietet eigentlich ziemlich alles. Auch knackige Steigungen.
Die Gastronomie stimmt auch allerorten dort. Klasse Wirthäuser und Biergärten. Ich hatte echt Probleme den Durst so ein zu teilen das ich vieles genießen und des Öfteren einkehren konnte. träller

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende (da wollen wir Gerhards Bericht gemeinsam nochmal lesen).
Gruss
Markus
Forza Victoria !

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