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#1322059 - 12.02.18 10:33 Philippinen 2017/18 (1)
Rolly54
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 351
Unterwegs in Deutschland

Dauer:4 Monate, 16 Tage
Zeitraum:23.10.2017 bis 7.3.2018
Entfernung:6000 Kilometer
Bereiste Länder:phPhilippinen
Externe URL:http://cycledelic.wordpress.com



"Oh wie schön ist Palawan!" - Philippinen 1

Was weiß man bei uns schon von den Philippinen?
Eine chaotische Hauptstadt, Manila, überladene Fähren, Taifune, despotische Herrscher - soweit vielleicht die ersten Assoziationen.
Und dass es viele Inseln sind, und ziemlich weit weg.

Mit Gulf Air fliegen wir am 23. Oktober in Frankfurt los, angenehmer Flug mit tollen Ausblicken über die einsamen anatolischen und iranischen Gebirgszüge, die sich wie zerknittertes Packpapier bis in die Ferne ausbreiten. Scharfe Grate mit langen Schatten im Nachmittagslicht. Allein der Ararat ragt schneebedeckt über den Horizont.
Zwischenlandung in Bahrain, wo uns beim Einchecken bewusst wird, dass wir ab sofort wieder eine Minderheit sind: als einzige Europäer überragen wir um Haupteslänge alle anderen Passagiere, alles Filipinos, die als Saisonarbeiter und Hausangestellte in den Emiraten arbeiten und mit vielen kleinen Kindern und großem Gepäck auf dem Weg in den jährlichen Heimaturlaub sind.

Nach der Landung wird es wie immer spannend: sind alle Taschen da, sind die Räder unversehrt, und wie kommt man vom Flughafen in die Stadt? Wieder haben wir Glück, alles geht reibungslos. Unter den interessierten Blicken der Flughafenangestellten montieren wir die Räder zusammen, pumpen, was die kleine Handpumpe hergibt, laden die Taschen auf und schon verlassen wir den klimatisierten Schutzraum des Airports.

Wie ein Déja-vu-Erlebnis ist es, übernächtigt in einer anderen Zeit- und Klimazone anzukommen und in einer fremden Metropole in den Verkehr einzutauchen. Als erstes muss man nach einer Tankstelle oder Werkstatt mit Kompressor Ausschau halten, um die Räder richtig aufzupumpen, dann einen Geldautomat finden, dann einen Laden, um Trinkwasser zu kaufen, dann vielleicht das lokale Essensangebot checken...

Dank Internet und GPS wissen wir schon, wohin wir wollen und wo es lang geht: in einen südlichen Vorort, nach Alabang, wo wir bei einem englisch-philippinischen Paar zu Gast sein dürfen. Wir folgen circa 15 km einem stark befahrenen Highway, der von der üblichen Mischung aus offenen Werkstätten, billigen Garküchen und unschönen Betonmauern flankiert wird, und kurz bevor wir von Hitze, Lärm und Abgasen ganz benommen sind, biegen wir rechts ab.
"You are entering a bird sanctuary and a peace loving community", steht auf einem Schild. Das klingt gut. Und schon finden wir uns in einer ruhigen Wohngegend wieder, wo an breiten, menschenleeren Straßen großzügige Villen wie aus einem Schöner-Wohnen-Katalog in tropischen Gärten stehen. In einer davon leben unsere Gastgeber! In der Nachbarschaft wohnen lokale Filmstars und gleich gegenüber hat einer der reichsten Männer der Stadt einen privaten Tierpark, aus dem frühmorgens Papageien- und Pfauenschreie schallen....
Manila light zum Eingewöhnen, zwei Tage lang. Wir werden sehr freundlich aufgenommen und durchs Viertel geführt, wo Shoppingmalls, Restaurantketten und Eliteschulen uns eher in den USA wähnen lassen.
Das große Haus, das Dale und Liz gemietet haben, ist fast leer, denn sie sind kurz vor ihrer Pensionierung und gerade dabei ihren Besitz zu verkaufen, um - ja was wohl? - auf Weltreise zu gehen, und zwar erstmal mit dem Fahrrad! So findet ein beiderseitiger reger Informationsaustausch statt, infolge dessen wir unsere geplante Route über den Haufen werfen: Statt uns erstmal durch die Gebirge von der Hauptinsel Luzon, nördlich von Manila, zu quälen, wollen wir gleich in den Süden durchstarten, wo es weniger Verkehr, eine bessere Infrastruktur und vor allem Strände und Inseln mit Schnorchelrevieren vom Feinsten geben soll!

Zurück im echten Leben sehen wir die Kontraste des Landes: neben Bauzäunen mit glamourösen Werbetafeln für immer neue, immer extravagantere Vorstädte wohnen dicht an der Straße Menschen in armseligen Bretterbuden.
Schon am ersten Tag erreichen wir nach stetigem Aufstieg ein landschaftliches Highlight, den Kraterrand eines früheren Vulkans, heute von dichtem Dschungel bewachsen, von dem aus man in einen großen Kratersee blicken kann, aus dem sich ein Vulkankegel erhebt, in dessen Mitte wieder ein See mit einer Insel liegt... (Taal Lake) Das Ganze ist ein beliebtes Ausflugsziel, und entsprechend stark befahren ist die Straße, die oben auf dem Kraterrand entlangführt, wo sich - in der angenehmen Frische auf 700 m Höhe - Ausflugslokale und Honeymoon-Hotels die besten Lagen streitig machen.
Dann geht es wieder abwärts in die volle Hitze des Flachlands, und im Hafenort Batangas gehen wir zum ersten Mal an Bord, um die Insel Mindoro anzusteuern.



Obwohl Mindoro gar nicht so weit von Manila entfernt ist, und die siebtgrößte Insel der Philippinen ist, zählt sie zu den weniger erschlossenen Gebieten. Ost- und Westküste sind durch ein unüberwindliches Gebirge getrennt, in dem noch einige sehr ursprünglich lebende Ureinwohnerstämme zu Hause sind. An den Küsten gibt es ein paar Urlaubsorte und Tauchreviere, ansonsten philippinisches Landleben pur, mit Reisfeldern, Wasserbüffeln, Fischerdörfern, kinderreichen Familien in Bambushütten usw.











Von Anfang an haben wir viele nette Kontakte. Anders als sonst in asiatischen Ländern fällt hier die Sprachbarriere nahezu weg, denn fast jeder spricht Englisch, viele sogar sehr gut, mit ausgeprägtem amerikanischem Akzent. Man kommt sofort ins Gespräch, stellt sich verbindlich mit Vornamen vor und begrüßt sich herzlich mit Handschlag - auch das eine eher amerikanische als asiatische Sitte.
Die Namen kann man sich gut merken und aussprechen, Arnold, Emily, Dave, Ruth... Auch das erinnert an westliche Kultur, wie auch das abendliche Glockenläuten - denn die meisten Filipinos sind Christen.
Was die Kleidung betrifft, so laufen alle unkompliziert in Jeans oder Shorts, T-Shirts und Flipflops herum, in den Städten auch mal formeller, jedenfalls ist man westlich gekleidet.

Nach einer ausgeprägten philippinischen Küche suchen wir noch etwas. Unterwegs isst man ohne großes Aufhebens in einer "Eatery" - erkennbar an den zur Straße hin offenen Theken, auf denen in einer Reihe Kochtöpfe fertige Fleisch- und Gemüsegerichte zur Auswahl stehen. Dazu gibt es Reis.
Frühstück machen wir uns selber, da wir mittlerweile recht früh und zügig aufbrechen: es gibt mit dem Tauchsieder gekochte Eier (gewusst wie!), Instantkaffee und (leider fast nur süßes) Gebäck.









Wir haben hier nicht, wie auf unseren meisten anderen Touren, reihenweise Fahrttage am Stück - zum einen bieten die Inseln natürliche Grenzen, so dass zur Abwechslung eine Bootsfahrt fällig ist, auch gibt es in kurzen Abständen etwas zu sehen oder zu unternehmen, und vor allem ist das Klima hier mit körperlicher Anstrengung nur bedingt vereinbar. Die Luftfeuchtigkeit ist viel höher, als wir es aus anderen tropischen Ländern kennen! Was man am Tag zu schaffen gedenkt, sollte man im Wesentlichen bis 12.00 Uhr erledigt haben, es sei denn man erwischt einen bewölkten oder regnerischen Tag. So lernt auch der andere Teil der Reisegruppe allmählich die frühen Morgenstunden zu schätzen...

Von der Insel Mindoro ging es mit Zwischenstop auf Busuanga weiter nach Palawan. Dies ist die westlichste und vielleicht abgelegenste Insel der Philippinen, die sich weit nach Südwesten bis fast nach Borneo erstreckt. Von hier aus haben wir an zwei Bootsausflügen zu vorgelagerten Inseln teilgenommen, wo eine Attraktion die nächste jagte: überaus artenreiche Korallenriffe zum Schnorcheln, Unterwasserhöhlen mit Zugang zu einem "geheimen" Strand, Picknick am Traumstrand - wirklich toll!









In vier Tagesetappen sind wir entlang der dünn besiedelten Küstenstriche, neben dicht bewaldeten Bergen bis zur Inselhauptstadt Puerto Princesa geradelt - oft von ungläubigen Blicken bestaunt, denn außer klimatisierten Touristenbussen und Motorrädern ist auf den schmalen hügeligen Straßen nicht viel unterwegs. "Good exercise!" rufen die Leute dann, im nett gemeinten Versuch, unserer schweißtreibenden Plackerei einen Sinn abzugewinnen. Aber wenn ein Mann im besten Alter, luftig-lässig auf dem Moped vorbeidüsend, fröhlich mit "Hello Auntie!" grüßt, dann frage ich mich schon mal, ob hier nicht irgendwas falsch läuft...

In den ersten drei Wochen sind wir schon acht Mal an Bord gegangen, vom schmalen Auslegerboot bis hin zu einem Ungetüm von Fähre, wo unsere Räder im Laderaum in bester Gesellschaft zwischen Säcken voller Gemüse und einem nagelneuen weißen Leichenwagen festgezurrt wurden. Oben an Deck räkelten sich die Passagiere während der 6-stündigen Überfahrt bequem auf Doppelstockliegen.







Um von Palawan auf die Visayas, die Hauptinselgruppe der Philippinen, zu gelangen, müssen wir eine große Entfernung überbrücken. 30 Stunden mit dem Schiff oder eine Stunde mit dem Flugzeug?
Wir entscheiden uns kurzerhand für letzteres!





Fortsetzung folgt!


Geändert von Keine Ahnung (12.02.18 12:02)
Änderungsgrund: Betreff geändert - Land eingetragen
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#1322077 - 12.02.18 13:00 Re: Philippinen 2017/18 (1) [Re: Rolly54]
Rolly54
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 351
Unterwegs in Deutschland

Eine Landkarte gibts hier:
Karte auf Google Maps

Oh, da ist ja schon Teil 2 abgebildet, dann müssen wir den auch bald veröffentlichen lach

Geändert von Keine Ahnung (12.02.18 15:30)
Änderungsgrund: Linkdarstellung korrigiert ...
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#1322078 - 12.02.18 13:10 Re: Philippinen 2017/18 (1) [Re: Rolly54]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.863
Bist Du sicher, dass Du die korrekte Karte verlinkt hast?

P.S. Du hast es offensichtlich selber bemerkt zwinker .

P.P.S. Zum schöneren Darstellen des Links (habe ich für Dich gemacht) kannst Du einfach auf das Linksymbol klicken, den Link hineinkopieren, dann einen beschreibenden Text im nächsten Schritt hinzufügen ...
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)

Geändert von Keine Ahnung (12.02.18 15:31)
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