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#1360834 - 01.11.18 22:09 Radreise Kleidung im Winter
jonnymauser
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7
Nach meiner allerersten Radreise diesen Sommer möchte ich diesen Winter im Urlaub weitermachen. Rund um den 19. Dezember möchte ich losfahren so das ich Weihnachten am Ziel bin. Von Darmstadt nach Villingen-Schwennigen. Etwa 300 km.

Natürlich bin ich mir bewusst, dass das nicht so gemütlich wird wie im Sommer.
Selbst im Sommer habe ich bergab im kühlen Wald immer mal wieder gefroren :-) Aber ich habe trotzdem total Lust das im Winter zu versuchen.

Am liebsten würde ich wieder im Zelt übernachten. Aber das werde ich vorher nochmal mit dem Winterschlafsack testen ob ich die Kälte gut aushalte. Am Ende der Reise plane ich dann auf jeden Fall ein Hotel ein :-)

Meine Frage an euch geht vor allem in Richtung Kleidung auf dem Rad. Mit meiner Sommer Ausstattung kann ich ja im Winter nichts anfangen. Ich bin eher klein und kräftig gebaut und befürchte das ich mich zu dick eingepackt kaum noch bewegen kann :-)

- Wie Schütze ich meine Knie/ Schultern vorm auskühlen?
- Überschuhe über meine Fahrradschuhe ?
- Handschuhe (Marken Empfehlung?)
- Besonders Warme Unterwäsche?
- Hose ?
- Sturmhaube gegen kaltes Gesicht?


Ich bin für alle Tipps und Erfahrungen bzgl. Radreisen bei kaltem Wetter/ Winter dankbar.
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#1360842 - 02.11.18 05:14 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
Wendekreis
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.693
Zuerst ein Prolog, um meine nachfolgenden Hinweise für Winterkleidung einordnen zu können. Es ist schwer, winterfeste Kleidung zu finden. Die Produktbeschreibungen sind oft verfälschend. Die Google-Suche schlägt auch Radkleidung für den Winter auf den Kanaren vor. Ich habe schon einige Fehlkäufe hinter mir. Gut nur, dass nach einem Winter der Sommer kommt. Ich bestelle bei seriösen Internetanbietern nur auf Rechnung, um eine unkomplizierte Rückgabemöglichkeit zu haben. Da lande ich meist bei Rose, Amazon oder Bergzeit. Wenn man Zeit und Muße hat, kann man Schnäppchen finden. Wer nicht frieren will, muss ausgabefreudig sein.

Unliebsamem Wetter setze ich mich nicht aus. Für eine Winterfahrt müssen die Straßen frei sein. Bei Straßenglätte bleibe ich hinter dem Kachelofen. Mein Heimatrevier verlasse ich im Winter nicht; es bietet abwechslungsreiche Nachmittags-Touren übers Land. Bevor es mich einschneit, lasse ich mich mit dem Auto abholen. Die für mich noch erträgliche Temperaturuntergrenze liegt am Gefrierpunkt. Den täglichen Wetterbericht beziehe ich in meine Überlegungen mit ein.

An besonderer Winterkleidung habe ich die Gonso Herren Active-Hose Bluff V2 (* siehe das Ende). Sie hat eine Größe über sonst, damit darunter Unterwäsche nach Bedarf Platz findet: eine Radunterhose mit Sitzpolster, bei Temperatur-Tiefstwerten eine lange Unterhose. Für oben habe ich ein Löffler Winter-Trikot, das den Namen verdient. Darunter kommen je nach Wetterlage mehrere Lagen Trikots, die ich auch im Sommer trage. Die Löffler Winter-Jacke wärmt im Winter; im Sommer hängt sie im Schrank. Ganz nach der momentanen Wetterlage kann ich auf Fahrt Bekleidung in den Rucksack stecken, oder daraus hervorholen. Besonders schwierig gestaltet sich die Suche nach Winterhandschuhen, gefütterte Drei-Finger-Handschuhe mit Übergröße. Fäustlinge aus dem Skilager sind eine Alternative. Gelegentlich ziehe ich darunter ein zweites Paar dünner Innenhandschuhe an. Ich trage das ganze Jahr über zum Radfahren Wanderschuhe, die auch zur Hundeabwehr einsetzen kann, dazu im Winter extra dicke Socken von Falke. Buff, Ohrenschützer und Mütze habe ich auch schon aus dem Schrank geholt, bis jetzt noch nicht gebraucht. Eine Sturmhaube liegt im Schrank, unbenutzt wie gekauft. Überschuhe stecken noch ungebraucht in der Originaltüte.

Das ist meine Situation, die wohl nicht ganz deiner entspricht. Vielleicht haben wir heuer im Dezember Wetterverhältnisse wie derzeit. Dann trägt der Winterharte kurze Radhose, und wird damit vielleicht "Influencer".

*) V2 ist ein verfänglicher Begriff aus der Nazizeit für eine Rakete. "V" für Vergeltungswaffe. Sie wurde von der Propaganda dem Volk als "Wunderwaffe" vorgegaukelt, die den bereits verlorenen Krieg noch gewinnen sollte. Wernher von Braun brachte die Konstruktion in die Vereinigten Staaten. Ich werde mit meiner V2 keineswegs raketenschnell.
Gruß Sepp
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Off-topic #1360853 - 02.11.18 07:51 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.958
Fahre ja schon einige Winter durch und bin froh hinterher in der Warmen Bude und einer schönen Dusche mich wieder auf wärmen zu können

Ein Funktions U-Hemd entweder Kurzärmlig oder richtig Kalt habe ich ein langärmeliges Super Birney mit Rollkragen

Die kurze Sommer Bib mit dem bewährten Polster, drüber eine llanfe Trägerhose mit einer windabweisenden Schicht eingearbeitet, habe da eine Windstopper und was von Pearl Izumi. Oben habe ich zwei uralte Pearl Izumi Winter Trikots. Immer noch gut und warm. Darüber eine dünne Windjacke

Wenn es noch kälter wird habe ich eine uralte Dickere Hose von Karstadt, je nachdem kommen noch ganz drunter Knielinge. Für oben habe ich noch eine Softshell Jacke

Mütze unter dem Helm, winterarbeitshandschuhe, Winterradschuhe und Wollsocken

Damit komme ich durch

Ich würde die 300 km in zwei Tagen fahre und mir ein Zimmer nehmen
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#1360861 - 02.11.18 08:46 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
In Antwort auf: jonnymauser
Meine Frage an euch geht vor allem in Richtung Kleidung auf dem Rad.

Bist du denn noch nie bei kaltem Wetter gefahren? verwirrt Bevor du so eine Reise machst, setz dich doch erst mal bei kaltem Wetter aufs Rad und fahre zur Arbeit oder eine Tagestour. schmunzel

In Antwort auf: jonnymauser
...und befürchte das ich mich zu dick eingepackt kaum noch bewegen kann :-)

Generell sollte man sich nicht zu warm anziehen (und auch nicht zu dünn). Grundregel: man zieht sich erst für den zweiten Kilometer an (bzw. für den fünften). Wenn dir unmittelbar nach dem Losfahren schon warm ist, dann stirbst du 15 min später den Hitzetod. Oder du schwitzt,m weichst völlig durch und fängst dann an zu frieren. Allerdings wird es nach mehreren Stunden Radfahren in der Kälte immer irgendwann kühler, die innere Heizung funktioniert nicht endlos und braucht Renegration.

Das Geheimnis für kühles, kaltes oder sehr kaltes Wetter heißt WINDDICHTE Kleidung in Kombination mit dem Zwiebelprinzip. Das gilt genauso für den Sommer, die Windweste ist (neben der Radhose) mein wichtigstes Kleidungsstück überhaupt.

Und es ist natürlich sehr individuell, wie man friert. Ich sehe auf meinem Arbeitsweg immer wieder irgendwelche durchgeknallten Verrückten, die bei 5°C im T-Shirt ohne Handschuhe und Mütze rumfahren... entsetzt Da friere ich schon beim Anblick, egal wie dick ich selbst angezogen bin.

In Antwort auf: jonnymauser
- Wie Schütze ich meine Knie/ Schultern vorm auskühlen?

Komm schon... willst du uns veralbern? verwirrt Warst du noch nie bei kaltem Wetter draußen? erstaunt

Die Lösung ist doch offensichtlich - winddichte Jacke und dickes Fleece drunter. Die Dicke des Fleeces richtet sich nach der Temperatur. Man kann auch gleich eine dicke winddichte Jacke nehmen, aber die ist mir zu unflexibel und bei mittelkaltem Wetter unbrauchbar.

In Antwort auf: jonnymauser
- Überschuhe über meine Fahrradschuhe ?

Ja, definitiv. Allein schon wegen der Winddichtigkeit. Und obendrein verhindert es, dass es oben in die Schuhe reinzieht. Immer eine Empfehlung im Winter ist es auch, die Fußsohlen zu schützen (z.B. mit einer Lammfellsohle, aber die ist natürlich auch ziemlich dick).

In Antwort auf: jonnymauser
- Handschuhe (Marken Empfehlung?)

Selbstverständlich Handschuhe, und auf jeden Fall winddicht. Entweder konsequent Zwiebelprinzip - dicke Woll- oder Fleecehandschuhe + wind- und/oder regendichte dünne Handschuhe drüber. Oder gleich ein Wintermodell. Leider sind die allermeisten dezidierten Fahrradwinterhandschuhe viel zu dünn. Am Zwiebelprinzip führt kein Weg vorbei. Und egel welche Handschuhe - nicht zu klein nehmen. Dann kannst du zusätzlich noch dünne Unterziehhandschuhe (z.B. aus Merino-Wolle) drunterziehen.

Wenn richtig kalt ist, bevorzuge ich Skihandschuhe. Die sind wärmer und obendrein robust.

Empfehlen kann man da nichts. Die Produktpalette ist zu riesig und ändert sich zu schnell.

In Antwort auf: jonnymauser
Besonders Warme Unterwäsche?

Ja. Wobei selbst ich Frostbeule auch im Winter lieber ärmellose Unterhemden anziehe. Das ist flexibler für die Zeit, in der man sich irgendwo aufwärmt.

In Antwort auf: jonnymauser
- Hose ?

Auch hier das wichtigste - winddicht!!!

Grundsätzlich fahre ich längere Strcken im Winter nur mit Trägerhose. Eine der schlimmsten Kältebrücken ist bei normalen Hosen nämlich der Übergang zwischen Hosenbund und Trikot. Da geht unendlich Wärme verloren. Bei einer Trägerhose vermeidet man das.

In Antwort auf: jonnymauser
- Sturmhaube gegen kaltes Gesicht?

Jein. Eine echte Sturmhaube ist mir zu warm. Da schwitzt man zu viel, ganz egal, wie kalt es auch draußen ist. Ich ziehe mir ein Tuch vors Gesicht (Buff). Ist das nassgeschwitzt, dann kann ich es einfach wechseln.

In Antwort auf: jonnymauser
Ich bin für alle Tipps und Erfahrungen bzgl. Radreisen bei kaltem Wetter/ Winter dankbar.

Sobald du anhältst und nicht irgendwo rein gehst, sofort was warmes drüberziehen (z.B. eine Daunenjacke).

Zelten bei Minusgraden ist noch mal eine andere Nummer als radfahren. Auf dem Rad ist mir warm (da bewege ich mich). Beim Schlafen ist mir auch warm (der Schlafsack ist gut). Aber alles, was man zwischen Radfahren und Schlafen macht, wird zum Problem. Also ibs. Zeltaufbau und -abbau, Essen kochen etc. pp. Da muss man sich deutlich dicker anziehen als auf dem Rad.

Und wichtig: Brille. Kalter Wind in die Augen ist dauerhaft unschön.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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Off-topic #1360865 - 02.11.18 09:19 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: Toxxi]
JSchro
Nicht registriert
In Antwort auf: Toxxi

Und es ist natürlich sehr individuell, wie man friert. Ich sehe auf meinem Arbeitsweg immer wieder irgendwelche durchgeknallten Verrückten, die bei 5°C im T-Shirt ohne Handschuhe und Mütze rumfahren...

Warum sind das durchgeknallte Verrückte? Nicht alles was man nicht nachvollziehen kann, ist durchgeknallt und verrückt.

Geändert von JSchro (02.11.18 09:29)
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#1360866 - 02.11.18 09:29 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
JSchro
Nicht registriert
Weil ich meine Fast-Winterreise in Island diesen Sommer hatte. Am ersten Tag der Kälte, war die Kälte am schlimmsten, dann schien eine Akklimatisierung eingesetzt zu haben. Um diese nicht zu verlieren, durfte ich nicht allzu lange im Warmen bleiben. Schon gar nicht aufwärmen.

Grundproblem meiner Meinung nach beim in der Kälte Radeln ist, dass Klamotten, die beim Starten warm sind, deutlich zu warm sind. Folge, es bildet sich ziemlich schnell eine Schweißschicht, die dann ziemlich kühlt. Eine Art Grundsatz von mir, ich darf nicht frieren, warm darf es aber auch nicht sein, sondern eher angenehm kühl.

Das sind meine individuellen Erfahrungen mit in der Kälte radeln. Ob die generalisierbar sind, keine Ahnung.

Zu der Schweißschicht, ich frage mich seit einiger Zeit, ob Merino diesen Kühlfaktor nicht besonders gut aufrechterhält? Ob Funktionsunterwäsche aus weniger saugfähigen Kunststofffasern nicht besser wäre.

Geändert von JSchro (02.11.18 09:41)
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Off-topic #1360869 - 02.11.18 10:22 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: ]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
Weil meine Knie allein vom Anblick weh tun. Und ich ohnehin schon Knieprobleme bei Kälte habe. böse
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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Off-topic #1360870 - 02.11.18 10:24 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: Toxxi]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.958
Und ich kriege Schweißausbrüche wenn ich sehe was manche anhaben wenn das Thermometer noch zweistellig anzeigt
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Off-topic #1360871 - 02.11.18 10:26 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: Toxxi]
JSchro
Nicht registriert
In Antwort auf: Toxxi
Weil meine Knie allein vom Anblick weh tun. Und ich ohnehin schon Knieprobleme bei Kälte habe. böse

Interessant, was bei dir schon alles ausreicht um ein "durchgeknallter Verrückter" zu sein.
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#1360875 - 02.11.18 10:57 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.692
In Antwort auf: jonnymauser
Nach meiner allerersten Radreise diesen Sommer möchte ich diesen Winter im Urlaub weitermachen. Rund um den 19. Dezember möchte ich losfahren so das ich Weihnachten am Ziel bin. Von Darmstadt nach Villingen-Schwennigen. Etwa 300 km.

Also eine gute Tagestour grins
Zitat:


Natürlich bin ich mir bewusst, dass das nicht so gemütlich wird wie im Sommer.
Selbst im Sommer habe ich bergab im kühlen Wald immer mal wieder gefroren :-) Aber ich habe trotzdem total Lust das im Winter zu versuchen.

Am liebsten würde ich wieder im Zelt übernachten. Aber das werde ich vorher nochmal mit dem Winterschlafsack testen ob ich die Kälte gut aushalte. Am Ende der Reise plane ich dann auf jeden Fall ein Hotel ein :-)

Das mit dem Wetter und den Temperaturen ist so eine Sache: Dezember kann auch noch 15° und mehr haben, genau wie +1° mit kaltem Regen, was unangenehmer ist als trockener Frost. Das hat natürlich Auskwirkungen auf die Kleidung.
Zitat:


Meine Frage an euch geht vor allem in Richtung Kleidung auf dem Rad. Mit meiner Sommer Ausstattung kann ich ja im Winter nichts anfangen. Ich bin eher klein und kräftig gebaut und befürchte das ich mich zu dick eingepackt kaum noch bewegen kann :-)

- Wie Schütze ich meine Knie/ Schultern vorm auskühlen?
- Überschuhe über meine Fahrradschuhe ?
- Handschuhe (Marken Empfehlung?)
- Besonders Warme Unterwäsche?
- Hose ?
- Sturmhaube gegen kaltes Gesicht?


Ich bin für alle Tipps und Erfahrungen bzgl. Radreisen bei kaltem Wetter/ Winter dankbar.

Ich bin kein großer Freund vom Zwiebelprinzip. Im Moment trage ich auf dem Weg zur Arbeit eine lange, warme Radlerhose, ein Unterhemd und die warme Winterjacke. Das reicht bis knapp vor Frost und Hose und Jacke sind wasserabweisend. Bei stärkerem Regen reicht das aber nicht, dann muss etwas wasserfestes drüber. Die Winterschuhe sind wasserdicht und warm und das ist sinnvoller, als Sommerschuhe mit Überschuhen, denn die sind wegen der Cleats unten nicht dicht. Durch Fahrtwind und Kapillarkräfte kommt bei längeren, nassen Fahrten die Feuchtigkeit unten durch.

Wenn es kälter wird, müssen doch ein paar wärmere Schichten dazu kommen: Langes Trikot, lange Unterhose, warme Socken in den Schuhen, auch entsprechend warme Handschuhe. Unter dem Helm ist eine Mütze, wenn es feucht, windig oder doch noch zu kalt ist, hilft der wasserdichte Überzug.

Übernachtungen im Zelt habe ich im Winter noch nie probiert.
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#1360878 - 02.11.18 11:11 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: sugu]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
In Antwort auf: sugu
Ich bin kein großer Freund vom Zwiebelprinzip. Im Moment trage ich auf dem Weg zur Arbeit eine lange, warme Radlerhose, ein Unterhemd und die warme Winterjacke.

Bei Tagestouren kann man im Gegensatz zum Arbeitsweg doch recht unterschiedliche Temperaturen haben. Früh sehr kalt, und tagsüber bei Sonnenschein ist es dann wärmer.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1360888 - 02.11.18 12:34 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
Markenempfehlungen halte ich für kritisch, weil sich das Modellangebot quasi jedes Jahr nicht unerheblich ändert. Da die Sachen auch richtig passen müssen, ist nicht jede "überzeugende" Empfehlung für jeden geeignet. Ich bleibe also im Allgemeinen:

Ich habe in der Vergangenheit bereit auch mal ein Kurzreise im Januar gemacht (Elbmarschen, Bericht im Profil) oder Mitte November/Vorweihnachtszeit (Saxonia Bohemia Velogia, Bericht im Profil) oder aber auch ein Frühjahrstour zweite Märzhälfte über die Alpen mit deftigem Wintereinbruch nach zwei Tagen (kein Bericht vorhanden). Alles aber mit Gasthöfen, kein Zelt dabei gehabt. In Frühjahr oder Herbst war ich aber schon mehrfach auch bei sehr kalten Nächten (auch Minusgrade) mit Zelt unterwegs.

Du solltest über ein gut Iso-Matte verfügen (hoher RW-Wert). Auch sollte die Matte nicht spartanisch klein sein, weil sonst die Arme usw. schon mal direkt auf dem Zeltboden liegen und auskühlen. Guter Schlafsack ist natürlich Pflicht, Kombi mit Seideninlet usw. selbstverständlich. Eine zusätzliche Wärmeisolierung bringt Retungsfolie, die man ggf. zwischen Zeltboden und Zeltuntrlage packt. Geht schnell kaputt, aber eine Kurzreise überlebt sie schon. Es raschelt allerdings shcon mal. Für Wärme sorgen auch immer Mütze und Socken im Schlaf, weil an diesen beiden Stellen die meiste Körperwärme abzieht.

Was man nicht machen sollte: Die Zeltstangen morgens ohne Handschuhe anfassen oder Eis und Raureif vom Zelt mit bloßser Hand entfernen. Man bekommt die Kälte nur ganz schwer wieder aus den Fingern - nicht mit Handschuhen, sondern mit Aufwärmen in Cafes etc. Deswegen auch vermeiden, die Hände unnötig der Kälte auszusetzen. Evtl. aufs Fotografieren verzichten. Wenn man Handschuhe auszieht, unbedingt in windgeschützter Ecke.

Im Winter kommt manchmal nasskalte Witterung auf, also über Null, aber feucht. Es empfiehlt sich Regenschutz für die Handschuhe (gibt es separat, aber bei einigen Handschuhen integriert. Regenschutzhauben wirken auch windschützend, also bei großer Kälte sinnvoll. Für Auffahrten gilt: Man schwitzt in den Handschuhen. Das sollte man gut dosieren, evtl. einen dünneren Handschuh anlegen. In jedem Fall ein Wechselhandschuh dabei haben, den man zur Abfahrt anlegt. Feuchte Handschuhe wirken doppelt eisig (ähnliches gilt für Mützen, für Kleidung generell).

Je nachdem, ob mit oder ohne Helm, ist es unterschiedlich. Luftdurchlässige Mütze reicht meist unter Helm, zusätzliche Windchill-Schutz könnte schnell zu warm werden. Kopf daher auch nicht zu warm einmummeln, Grenze testen, bis wann Ohren frei sein dürfen. Für guten Windschutz hilft auch immer eine Kapuze einer Regenjacke.

Für den Oberkörper gibt es verschiedene Optionen. Ein gutes Wintertrikot ersetzt evtl. eine zusätzliche Fleecejacke, staut aber evtl. schneller die Feuchtigkeit. "Zwiebelprinzip" hinterfragen: Zu eng anliegende Mehrschichten sind kontraproduktiv, erzeugen Feucthestau und habe keine Luftpolster, die Teil einer Wärmeisolierung sind. Mein derzeitg verwendetes Oberkörperprinzip besteht aus einer guten Fleecejacke in Kombination mit einer Regenjacke, die absolut winddicht ist und auch eine gewisses Wärmeschild aht (im Gegensatz zu dünnen Windjacken). Der weitere Unterbau ist flexibel, besonderes dicke Unterwäsche braucht es dann eher nicht. Aber ein Wechselunterhemd sollte dabie sein, weil sonst feucht. Evtl. auch auf Berghöhe wechseln.

Bei den Hosen muss man auch abwägen, nicht zu dick zu packen. Ich bin recht gut auch mit dünneren Langhosen zurecht gekommen, mit zusätzlicher Unterschicht einer Nylonstrumpfhose (die höheren DEN-Werte). Da kann man flexibler kombinieren und hat niedrige Gewichte im Gegensatz dicken Windchillhosen. Je mehr Hosenschichten man hat, desto weniger braucht man noch ein Radhose mit Polster. Ist aber sinnvoll als zusätzlichen Beckenschutz. Da kann man natürlich auch mit irgendwelchen Unterhosen arbeiten bis zu Angora - evtl. aber wieder zu warm.

Füße sind immer ein Problem, soweit man mit Klickies fahren möchte. Mittlerweile gibt es aber auch Winterradschuhe, die ich eher nur bedingt empfehlen würde (oft doch sehr ungelenkig, Problem mit Knöchelhöhe usw.). Es helfen zusätzliche Einlagen mit Isolier(Alu)-Schicht. Das Angebot an textilen Überschuhen ist groß - sie gehen halt schon mal schnell kaputt oder passen nicht über jeden Schuh. Wegen auch Regengefahr braucht es aber irgendeinen zusätzlichen Außenschutz des Schuhs. Analog dazu natürlich auch eine Regenhose (es sei denn, trockenes Wetter ist absehbar).

Das Gesicht kann man mehrfach schützen. Keine Sturmhauben mit speziellen Materialien kaufen (perforierte Mundschutz) - stinkender Kunststoff dabei. Also normale Wolle oder Fleece, oft hat man schon Rollkragen oder Überziehmütze an einem Trikot bzw. Untershirt dran. Auch die Regenkapuze bietet zusätzlichen Schutz, wenn man höher zuzieht. Um die Augen rum winddichte Brille - nach Motorradbrillen oder schmaleren Skibrillen suchen.

Wenn alles nichts hilft: Immer ausreichend Aufwärmpausen machen. Beim Schneetreiben im falchen Inntal waren oft 20 km am Stück schon viel bis zur nächsten Teepause etc. (Gefahr, zuviel zu essen). Die Etappen werden dann sehr viel kürzer als gedacht. Schneematschspritzerei von der Autofahrbahn beachten, weil Radwege unfahrbar. Auch teils gefährlich wegen Fahrbahnenge - der Verkehrsraum wird kleiner und macht alle agressiv, schlechte Sicht dazu (Schneegestöber, fortwährende Dunkelheit).
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1360894 - 02.11.18 13:10 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: Toxxi]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.692
Das Problem der Temperaturen habe ich gerade auf dem Weg zur Arbeit. Morgens fahre ich zu einer Zeit los, da denke ich auf einer Radtour im Urlaub mal gerade ans Frühstück und entsprechend kalt ist es. Auf dem Heimweg ist es dann deutlich wärmer. Aber nicht nur durch die Morgen- und Abendtemperaturen sondern auch durch die Topographie ist der Wärmebedarf auf dem Arbeitsweg sehr unterschiedlich: Hinweg 11% Steigung, Heimweg entsprechendes Gefälle. Nach der flachen, kalten Anfahrt mache ich die Jacke am Berg Stück für Stück auf, wenn die "Betriebstemperatur" es erfodert und es ist sehr schnell kühl. Zusätzlich kommt der Helm im Bedarfsfall noch an den Lenker, aber die Handschuhe bleiben meist an. Auf der Abfahrt ist die winddichte, warme Jacke zu. Am Kragen noch ein Halstuch, damit es da nicht reinzieht und die Handschuhe müssen über die Ärmel reichen.
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#1360909 - 02.11.18 15:47 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
olafs-traveltip
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.904
In Antwort auf: jonnymauser

- Überschuhe über meine Fahrradschuhe ?


Es gibt auch sehr schöne Winterschuhe!
Es könnte aber auch sein, dass wir dann Frühlingstemperaturen haben und die Schuhe viel zu warm sind...
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#1360916 - 02.11.18 17:12 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
Jan-V
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 346
Hallo,

also radeln in Winter ist eins, campen ist nochmal was ganz anderes.

Du kannst kaum, wie im sommer, irgendwo ankommen und schon relaxen. Du wirst sofort frieren. Entweder fährst Du oder bist beschäftigt mit camp ab/aufbauen, essen machen oder liegst im Schlafsack im Zelt.

Zum Thema Kleidung: Vieles ist schon gesagt. Mehrere dünne Schichten damit man sich an den Temperaturen anpassen kann sind gut. Merinowolle hat sich bei mir bewährt, trägt sich angenehm aber achtung: bleibt nassgeschwitzt länger nass als Polyester. Klamotten sollen a) winddicht sein und b) auch winddicht angezogen werden. Das heisst, keine Ritzen zwischen den Klamotten: Schlauchschal im Kragen rein, Shirt mit "Turtleneck", lange Jacke mit hochgezogene Hosen und Überschuhe die etwas höher sind, damit man die Hosenbeine reinfalten kann. Ärmel entweder über oder unter die Handschuhe. Hauptsache es pfeift nicht rein ;o)) Als Handschuhe haben sich bei mir Fäustlinge mit Klappfunktion bewährt, muss man an den Taschen oder Schlüssel rumfriemeln, einfach umklappen damit die Finger frei liegen. Oder aufklappen um die Temperatur zu regeln.

Als Überhose habe ich eine dünne Windstopperhose oder wenn es kälter wird, eine billige Craghoppers Hose mit Fleecefütterung. An den Füßen 1-2 Paar Merinosocken, dabei darauf achten, dass die Schuhe nicht zu klein dafür sind. Schöne warme Lammfelleinlagen in den Schuhen sind auch schön.

Mache, wie gesagt, erstmal ein paar längere Tagestouren. Danach ein Schlafsacktest im Garten, danach eine kurzere Übernachtungstour am Wochenende zum nächsten Park oder Wald.

Lass mal hören was Du weiter vorhast und wenn Du es gemacht hast, wie es war! Probieren geht über studieren, also viel Glück!

Grüße, Jan

PS, letzten Winter auf dem Arbeitsweg:
https://photos.app.goo.gl/oSkNkPVgNVwyVk3g8
https://photos.app.goo.gl/9kZ8wcs3YVQhrPfv8
War der Hammer! schmunzel
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#1360933 - 02.11.18 19:13 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
mgabri
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.334
Warum nicht. Wenn du Glück hast ist noch nicht nennenswert Schnee gefallen. Was du beim Zelten beachten solltest: Viele Zeltplätze sind zu, du müßtest deshalb wild Zelten. Außerdem hast du recht wenig Tageslicht, d.H. du mußt die Zeit schon gut einteilen. Deine durchgeschwitzten Klamotten trocknen nicht bei Temperaturen um die 0°, du müßtest dafür mal irgendwo eine Wirtschaft aufsuchen und dort austrocknen.

Machbar ist es, haben wir auch schon durch. Es macht auch irgendwie Spass.
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#1360934 - 02.11.18 19:16 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: mgabri]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
In Antwort auf: mgabri
Machbar ist es, haben wir auch schon durch. Es macht auch irgendwie Spass.

Stimmt. schmunzel
Anklicken zum Enthüllen...
Aber nicht allein...


Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1360946 - 02.11.18 20:16 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.800
Bei mir sieht das so aus:

Das Wichtigste ist, nicht zu schwitzen. Mit feuchten Klamotten friere ich bald so sehr, dass es nicht mehr weitergeht. Insofern fahre ich folgerichtig im Winter so ähnlich gekleidet wie im Sommer. Statt der kurzen Hose eine lange. Über dem kurzärmligen Hemd eine Fleece-Jacke.

Hände und Füße sind das Problem. Um meine kann man gar nicht so viel wickeln, wie nötig wäre. Also warme Handschuhe. An die Füße pelzgefütterte Winter-Wanderstiefel. Am Kopf friere ich nicht. Wenn es ganz kalt wird, benutze ich ein Stirnband, um die Ohren warmzuhalten.

Dazu kommt die stets griffbereite Daunenjacke. Bei jedem Stop. Und wenn es massiver bergab geht. Meine typischen Wintertouren finden im Vogelsberg und im Hunsrück statt. Das ist jetzt gerade kein Hochgebirge. Aber im Winter ist hier jede eventuell vorhandene Gastwirtschaft geschlossen. Also nichts mit Stop zum Aufwärmen. Ab und zu gibt es mal einen Netto mit Backshop. Das sind dann Highlights.

Ausruhen ist also schwierig. Und der Tag ist kurz....
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#1360947 - 02.11.18 20:25 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Die Kleidung auszuwählen ist eigentlich einfach und erfordert keine riesigen Ausgaben. Zumindest nicht, wenn du die erwähnte Strecke fahren möchtest, auch wenn es dann im Schwarzwald schon erheblich frischer werden wird.

Es reicht ein normales Unterhemd (ich selbst nehme bevorzugt langärmlige aus dünner Merinowolle oder auch Kunststoff, wenns nicht so furchtbar kalt ist), ein langes Trikot(oder dünnes Fleece) und eine dünne Softshelljacke (ein zweites dünnes Fleece mit Windjacke darüber geht auch statt dessen). Regenklamotten brauchst Du eh, falls es feucht wird, die helfen auch ein wenig gegen Kälte, allerdings sind sie gerne gerade bergauf recht schweißtreibend. Du kannst sie aber in jedem fall als Zusatzschicht nehmen.

Über die kurze Radhose nehme ich meist eine lange Jogginghose aus etwas dickerem Material, Wollsocken für die Füsse und 2 paar dünne (1x Wolle, 1x Unterziehhhandschuhe aus irgendeinem Kunststoff) und ein paar dicke. Die kann man dann variieren und auch mal die dünnen tauschen falls verschwitzt. Wenn es richtig kalt ist, kannst du alle übereinander ziehen. Wann das soweit ist, ist individuell verschieden.

Für abends dann noch ein dickes Fleece und oder eine dünne Dauenenjacke. Abends im Zelt wirds nämlich am kältesten, solange Du fährst ist das eigentlich kein Problem.
Ein langes Wollhemd und eine lange Wollunterhose zum Kuscheln im Schlafsack ist auch angenehm.

Wanderstiefel oder wanderstiefelänliche Radschuhe finde ich am angenehmsten, Neoprenüberschuhe mag ich nicht, aber es gibt Leute, die schwören drauf. Ich eher auf ein zweites Paar Wollsocken.
Für den Kopf nehme ich einen Buff und um den Hals einen zweiten, wenns arg kalt ist, einen aus Fleecematerial. Zur Not kann man den auch vor den Mund nehmen, aber das brauche zumindest ich nur bei tieferen Minusgraden.
Eine Fettcreme für Gesicht, Hände und Füsse ist auch hilfreich (Du darfst auch andere Körperteile damit einreiben, versteht sich) und eine Thermoskanne für heißen Tee ebenfalls.
Außerdem: Unterhemd, Handschuhe und Socken nach schweißtreibendenn Einlagen (Anstiegen) wechseln, sonst wird es sehr schnell, sehr schattig.
Das Trocknen der nassen Kleidung ist im Winter wie erwähnt, das größte Problem.
Man kann das auch trocken fahren, aber sehr angenehm ist das nicht.

Gruß

Nat
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#1360952 - 02.11.18 20:47 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
redfalo
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Noch ein Plädoyer für das Zwiebelprinzip.

Ich fahre ganzjährig Brevets, im letzten Winter auch bei bis zu -5 Grad.

Vor allem für die unteren Schichten haben sich bei mir Merino-Sachen sehr bewährt, Vulpine (inzwischen Pleite) und Icebreaker. Darüber wenn es richtig kalt wird ein dickes Fleece, das eigentlich für Skifahrer gedacht ist (mit extra-langen Ärmeln, sehr gut). Und darüber dann wenn es trocken ist eine winddichte, aber atmungsaktive Softshell. Wenn es regnet kommt da dann noch eine Goretex-Jacke drüber.

Mit kalten Füßen muss man m.E. leben. Ich trage im Winter Shimano-Cyclecross-Stiefel, knöchelhoch, mit zwei Lagen Socken. Die sind winddicht und wasserdicht (von oben suppt es natürlich rein, wenn man keine Regenhose drüber hat, und es stärker regnet). Von Überschuhen bin ich ab, die gehen zu schnell kaputt. Wenn es richtig kalt ist, ziehe ich in den Stiefeln noch zusätzlich eine Lage Goretex-Socken an. Habe letzten Winter mal mit chemischen Sohlenwärmern experimentiert, aber die funktionieren bei mir nicht.


Hose: Winter-Fahrradhose, 3/4 oder 4/4 Länge, ab ca 0 Grad darunter noch eine lange Thermo-Unterhose. Bei Regen noch eine Goretex-Hose drüber.

Handschuhe: wirklich richtig gut funktionieren bei Minusgraden nur Skihandschuhe, und darunter dann noch einen dünnen Merino-Handschuh.

Am Kopf: Sturmhaube, und ggf noch eine Winterkappe, die die Ohren bedeckt. Oder Wintebuff.
Um den Hals mehrere Buffs.

Ganz wichtig bei längeren Touren: Zweites Kit für Kopf und Hände, und ggf auch zweite Baselayer zum Wechseln. Ich schwitze relativ viel, und nach einer längeren Pause im Warmen ist der Schweiß abgekühlt - super unangenehm. Trockene Handschuhe (zumindest untere Lage) und trockene Mütze wirken da Wunder.

Viel Spaß!
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#1360957 - 02.11.18 21:02 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: Fricka]
Toxxi
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In Antwort auf: Fricka
Ausruhen ist also schwierig. Und der Tag ist kurz....

Ich schwöre mittlerweile auf Tankstellen. Die haben nahezu immer geöffnet (auch feiertags, nachts und am Wochenende), sind beheizt und so gut wie alle haben auch was warmes zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen.

Gruß
Thoralf
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#1360959 - 02.11.18 21:06 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: natash]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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In Antwort auf: natash
Neoprenüberschuhe mag ich nicht, aber es gibt Leute, die schwören drauf. Ich eher auf ein zweites Paar Wollsocken.

Bei mir scheitert das zweite Paar Wollsocken in aller Regel daran, dass ich entweder gar nicht mehr in die Schuhe komme, oder es so eng wird dass die Blutzirkulation behindert wird. Deshalb gehöre ich zu den Verfechtern der Neoprenüberschuhe. schmunzel

Und noch ein ganz wichtiger Tipp - ich kann es nicht oft genug sagen: Man muss verhindern, dass es von oben in die Schuhe reinzieht! Richtige Winterschuhe (weiter oben war ein Link dazu) sind alle oben zugdicht mit einer Lasche verschlossen. Wenn man "normale" Sommer- oder Herbstschuhe anhat, sorgen gerade Überschuhe (auch dünne, es muss dafür gar kein Neopren sein) dafür, dass es von oben nicht reinzieht. Sie verhindern die Kältebrücke.

Gruß
Thorlf
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#1360980 - 03.11.18 08:42 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: Toxxi]
Fricka
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Gute Idee. Obwohl Tankstellen da auch selten sind.

Soweit eis- und schneefrei fahre ich auf Radwegen. Da gibt es keine Tankstellen. Ansonsten auf geräumten Straßen. Das müssen dann wirklich Nebenstraßen sein. Sonst machen einen die Autos fertig. Und da sind Tankstellen auch eher nicht. Ich könnte mir aber natürlich welche raussuchen. Wie ich das bei den Nettos mache. Wo ich auch meine Handschuhe auf der Heizung trockne. Bei nassen Klamotten wirkt auch eine kurze Bahnfahrt Wunder.

Oben auf der Passhöhe angekommen, steige ich ab, ziehe meine Daunenjacke für die Abwärtsstrecke an. Trinke einen Schluck heißen Tee und hüpfe so lange um das Rad bis ich wieder Gefühl in den Füßen habe.
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#1361035 - 03.11.18 18:07 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
Stylist Robert
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Wichtig ist bei der Kleidung ein guter Windschutz! Neopren eignet sich sehr gut für Überschuhe, Stulpen und Sturmhaube. Es ist auch wasserdicht. Ansonsten je nach Kätegrad normale lange wasserabweisende Fahrradkleidung, eine Daunenjacke ist recht leicht und hält gut warm, insofern sie nicht innen feucht wird. Lange Angora-Unterwäsche ist sehr gut geeignet.
Ein Fahrrad von der Stange? Soo kompromißbereit bin ich nun auch wieder nicht...
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#1361038 - 03.11.18 18:10 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: Stylist Robert]
Toxxi
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Zum Fahren finde ich eine Daunenjacke eher zu warm. Aber beim Anhalten ist eine Daunenjacke prima. schmunzel Genau dafür, um in den Pausen nicht so schnell auszukühlen, habe ich die dabei.

Gruß
Thoralf
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Geändert von Toxxi (03.11.18 18:11)
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#1361039 - 03.11.18 18:20 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: olafs-traveltip]
Stylist Robert
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In Antwort auf: olafs-traveltip
Es gibt auch sehr schöne Winterschuhe!
Es könnte aber auch sein, dass wir dann Frühlingstemperaturen haben und die Schuhe viel zu warm sind...

Jepp! Die 45NRTH Wölvhammer kann ich - wörtlich - wärmstens empfehlen. cool
Wobei ich aber die neuen Modelle mit BOA-Verschluß für verschlimmbessert halte... unsicher
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#1361040 - 03.11.18 18:22 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: Toxxi]
Stylist Robert
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Deswegen ja auch normale lange Fahrradkleidung und Daunenjacke je nach Kätegrad. zwinker
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#1361069 - 04.11.18 07:22 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
sigma7
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Servus zusammen, solltest Du ‚echte‘ Winterschuhe mit integrierter Isolation verwenden, sind Vapor Barrier Socken wichtig, im Zelt bekommst Du die Schuhe sonst nicht trocken.


Andre, gern im Winter unterwegs

PS: Unter https://m.youtube.com/watch?v=jIhN-x_JUEU sind gute Tipps für ganz kalte Tage verfügbar
Eat. Sleep. Ride.

Geändert von sigma7 (04.11.18 07:22)
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#1361655 - 07.11.18 18:40 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: jonnymauser]
Ride Worldwide
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Unterwegs in Deutschland

Das Thema ist Interessant! Wir haben gerade den Flug nach Alaska gebucht um den Winter dort zu verbringen allerdings mehr auf dem Hundeschlitten als auf dem Rad. Aktuell sind wir in Peru unterwegs und aufgrund der Höhe von meist über 4000m haben wir manchmal 4 Jahreszeiten an einem Tag.
So machen wir es ...

Kopf: 1/3 deiner Körperwärme geht über den Kopf verloren. Schau das du da eine schöne Mütze bekommst die Winddicht ist und nach Möglichkeit noch unter den Helm Passt.

Hals: Steffi benutzt häufig ein Buftuch ich meist einen She magh. Die Anforderung ist klar es sollte unbedingt die Lücke zwischen Jacke und Hals schließen.

Oberkörper: Wir haben gute Erfahrungen mit Merino bzw. Merinomischgewebe gemacht. Syntetik ist sehr kalt wenn nur ein bisschen Wind daran kommt. Als Jacke verwenden wir unsere Vaude Regenjacken, da sie winddicht ist. Schau das deine Jacke Belüftungen unter den Armen hat.
Eine Softshell haben wir nicht (mehr) dabei, da sie zu unflexibel und meist auch sehr schwer ist.
Für den Abend haben wir ein Wechselshirt dabei und eine Daunenjacke (Ich) bzw. Merinoweste (Steffi) dabei.
Zwischen den Schichten: Ein dünner Nierengurt kann eine gute Idee sein. Da sich bei der Radhaltung der Wind an den Nieren fängt und stark kühlt. Mein Merino Langarmshirt ist so lang das es bequem über die Hüfte unter der Hose geht.

Hose: Wir haben meist bis -2 Grad keine lange Unterhose sondern nur eine recht winddichte Hose an. Die Lange Unterhose haben wir eher für Abends dabei. Über den Tag sollte es wirklich sau kalt sein kommt die Regenhose darüber. Auch diese ist 100% Winddicht. Das macht Welten aus!

Zwischen Hose und Schuhen: Pass auf das deine Achilissehne nicht auskühlt das kann sehr schmerzhaft werden. Ein Abgeschnittener Sockenschaft als zusätzliche isolation kann wunder wirken.

Schuhe: Wenn du es nicht unbedingt brauchst nimm Schuhe ohne Cleats. Die Schrauben und Platte sind (bis auf wenige Modelle) eine Kältebrücke, die vom Hersteller selten komplett isoliert wird/kann. Mit Plattformpedalen hast du die größte Flexibilität bei der Schuhwahl. Überschuhe bringen bei der Kältebrücke von unten nur wenig halten aber deine Oberseite des Fußes wärmer.

Einlagen: Wenn du zu kalten Füßen neigst schau mal ob Lammfellsohlen was für dich sind. Eine andere Variante ist eine zweite Einlage unter die erste zu machen aus dem beschichteten Schaumstoff den es für die Autos gibt um die Scheiben eisfrei zu halten.

...und ein letzter Tipp. Warte bis die Sonne morgens aufgegangen ist. Sonnenstrahlen helfen enorm. Sollte keine Sonne da sein ist es auch meist nicht so kalt, da die Wolken wie eine Art Isolierung am Himmel wirken.

Viel Spaß
....................................
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#1361678 - 07.11.18 20:26 Re: Radreise Kleidung im Winter [Re: Ride Worldwide]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Interessante Erfahrungen. schmunzel

In Antwort auf: Ride Worldwide
Schau das du da eine schöne Mütze bekommst die Winddicht ist und nach Möglichkeit noch unter den Helm Passt.

Ja, das kann ich bestätigen. Ein Mütze bzw. ein Überzug ÜBER dem Helm neigt dazu, den Schweiß vom Kopf zu kondensieren. Und dann läuft es in die Augen...

Es gibt von Vaude eine gute Unterhelmmütze mit Windstopper. Das ist für mich die beste (aber ich habe auch keine Haare - mit Haaren mag das ggf. zu warm sein):
https://www.rosebikes.de/vaude-bike-wind...ASABEgIqjfD_BwE
Schweiß gefriert außen, das Eis kann man dann einfach abklopfen.

Wichtige Ergänzung - kein Windstopper an den Ohren! Davon wird man taub, der Geräuschpegel ist unglaublich.

In Antwort auf: Ride Worldwide
Schuhe: Wenn du es nicht unbedingt brauchst nimm Schuhe ohne Cleats. Die Schrauben und Platte sind (bis auf wenige Modelle) eine Kältebrücke, die vom Hersteller selten komplett isoliert wird/kann.

Bei dezidierten Winterschuhen ist das in der Regel gut gelöst, aber nicht unbedingt bei Sommerschuhen, da gebe ich dir völlig recht.

In Antwort auf: Ride Worldwide
Einlagen: Wenn du zu kalten Füßen neigst schau mal ob Lammfellsohlen was für dich sind.

Definitiv eine gute Idee! Leider sind die Schuhe dann oft zu eng. Deshalb nehme ich Schuhe für den Winter immer ausreichend groß, so dass dicke Socken und ggf. die Lammfellsohle reinpassen, ohne das Blut abzudrücken.

Gruß
Thoralf
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