Hallo,

ich schaue mich derzeit nach einem neuen Reise- und Tourenrad um. Es soll sowohl für Reisen von mehreren Wochen als auch für Tagestouren zum Einsatz kommen, im Prinzip für alles außer Alltagsfahrten. Hier sind meine Auswahlkriterien:

• 28"
• Federgabel
• Kettenschaltung
• Scheibenbremsen
• Riser-Lenker
• Anbau-Gepäckträger, d.h. nicht in den Rahmen integriert
• Systemgewicht 140 kg
• Budget 1500-2000€
• Händler/Hersteller, bei dem das Rad probegefahren werden kann, von meinem Winterquartier in Ulm mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.

Die Komponenten sollen solide und reisetauglich sein, bei Schaltgruppe und Naben wäre Deore ok. Da ich darüber hinaus keine ausgefallenen Anforderungen an Rahmengeometrie und die sonstige Ausstattung habe, käme grundsätzlich ein Rad von der Stange in Frage, z.B. Stevens Avantgarde, Giant AllTour o.ä. Allerdings ist bei diesen Rädern entweder kein Systemgewicht spezifiziert oder aber maximal 130 kg. Ausserdem haben diese alle einen Gepäckträger mit einer in das Schutzblech integrierten Strebe, was auf mich einen wenig stabilen Eindruck macht. Außerdem schränkt das die Möglichkeiten ein, den Träger auszutauschen.

Bei diversen Angeboten nach dem Baukastenprinzip sieht das anders aus. Da käme das Atropin 28 Tourer von Poison oder das Crossmaxx 28 von Maxx in Frage. Letzteres liegt zwar schon deutlich über der Budgetgrenze, hat aber den Vorteil, dass der Laden von Ulm aus einfacher ggf. auch mehrmals erreichbar ist. Auch optisch entsprechen diese Räder eher meinem Geschmack als die Katalogräder.

Mir stellen sich jetzt folgende Fragen:

• Gibt es Erfahrungen mit Gepäckträgern mit integrierter Strebe bei radreiseüblicher Beladung, d.h. bei mir 20kg hinten?
• Habe ich bei den Rädern von der Stange welche übersehen, die meine Anforderungen erfüllen?
• Dito für Baukastenräder.
• Wie kritisch ist das Systemgewicht? Natürlich bricht ein für 130kg spezifiziertes Rad nicht bei 135 gleich zusammen, aber kann man davon ausgehen, dass ein für 140kg spezifiziertes Rad signifikant stabiler ist?

Ich hoffe auf Tipps und Denkanstösse aus der Runde.

Grüße
Rainer

Leider habe ich keinen Tipp zu einem Rad. Aber diese Art von Gepäckträger ist mir auch aufgefallen, sie ist gerade recht verbreitet. Habe vor kurzem in einem Laden mal kräftig dran geruckelt, da wackelte nichts. Der Träger an sich sollte auch halten, beim Stevens ist das ein Racktime Shine Evo, zugelassen für 25kg. Scheint also nicht allzuviel dagegen zu sprechen - außer der visuelle Eindruck, der einfach "Das hält nie!" schreit. An Praxiserfahrungen wäre ich aber auch sehr interessiert.

Hat meine Frau auch an ihrem Rad. Erstaunlich stabil. Sollte bei max. 20 kg keine Probleme geben.

Gruß
Meinhard

Hallo Rainer,

als bekennendes 559er-Fossil kenne ich mich bei Trekkingrädern nicht wirklich aus. Ich erinnere mich aber, in einem der letzten MyBike-Hefte (irgendwann letztes Jahr) einen ziemlich umfangreichen Test bzw. eine Marktübersicht gelesen zu haben. Dabei schien mir vor allem Conway ein sehr gutes und variables Programm zu haben.

Meines Wissens kann man die Hefte der letzten Monate noch nachkaufen. Bitte auch noch googeln, denn auf die Schnelle gab der Link nicht so viel her, vor allem erinnere ich mich an eine reichhaltige Farb- und Zubehörpalette.

Viel Erfolg

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Hallo Axurit,

schau´ mal hier: Gudereit Ich selbst (70 kg) habe das LC 60 und war damit ca. 5000 km auf Touren mit Gepäck (25 kg) unterwegs.

Wenn du da aber noch einen Zentner drauflegen willst, weiß ich nicht ob das hält. Ansonsten gibt es hier bei Mybike eine Übersicht für dicke Brummer.

Viel Spaß bei der Suche.

Ich fahre ein Stevens p18 lite mit einem Racktime Träger mit Strebe darunter. Er hält und hat sich auf diversen Touren bewährt. Die Befestigung mit der Strebe ist sehr stabil.

Die Befestigung bei mir hatte aber einige andere Probleme. Das Teil war einfach zu lang und ragte zwischen den beiden Anschlagpunkten nach hinten noch mal genau so lang raus, ohne nochmals am Träger oder Schutzblech fixiert zu sein. Das sorgte für erhebliche Vibrationen und ich habe es auf eine vernünftige Länge gekürzt.

Die Vibrationen waren dann weniger aber noch nicht weg. An der Stütze entlang führt auch das Kabel für das Rücklicht und das ist nur an einigen Stellen fixiert und rappelt auch munter an der Strebe. Ich habe die Strebe und den Kabelkanal mit einer Spur dauerelastischem Sikomastik unterfüttert, als Vibrationsdämpfer und seit dem ist Ruhe.

Was auch noch erwähnenswert ist, ist die verringerte Durchlassweite zwischen Reifen und Schutzblech. Ab und an wird mal ein Steinchen lautstark durch den Spalt gefördert.

Gruß Dietmar

Hallo Rainer,

in einem anderen 2RadForum hat jemand eine Liste der Hersteller über Trekkingräder bis 140 kg zusammengstellt.
Da ich nicht weiß ob verlinken hier erlaubt ist, habe ich dir den Link als PN zugeschickt.

Danke an alle für die Tipps und Hinweise.

Zum Gepäckträger: Ich fahre ohne Lowrider und habe daher hinten neben den Gepäcktaschen noch einen Packsack mit Zelt, Schlafsack und Proviant oben drauf. Da ist mir die Befestigung an mit einer einzigen Schraube zu riskant. Das wird daher wohl ein K.O.-Kriterium bleiben.

Die Zeitschrift habe ich mir bestellt. Ich halte zwar nicht viel von Test in solchen Blätter, aber irgend eine nützliche Information ist immer dabei.

Das Gudereit LC-90 hatte ich auch auf dem Schirm, aber es ist nur bis 120kg Systemgewicht spezifiziert.

Der Link funktioniert bei mir nicht, aber vermutlich ist es dieselbe List wie diese hier.

Nein.

Schau dir mal Crossräder an und suche eins mit Ösen für schutzbleche/Gepäckträger. Die Teile baust du an - fertig.

So in die Richtung:
https://www.bike-discount.de/de/kaufen/radon-new-scart-7.0-713879
https://www.bike-discount.de/de/kaufen/cube-cross-allroad-iridium-n-green-773324

Daran habe ich kurz mal gedacht, das aber gleich wieder verworfen, weil ich diese Art von Rad als Alltagsrad und für Tagestouren fahre. Mit steckbaren Schutzblechen und Gepäckträger war ich damit auch schon auf Campingtour. Der einzige Nachteil ist die fehlende Beleuchtung. Die brauche ich zwar selten, aber ohne geht es nicht. Ich habe aber keine vernünftige Lösung gefunden, einen Akku-Scheinwerfer zu befestigen. Ich bevorzuge einen leicht hochgezogenen Lenker, da ist es schwierig, den Scheinwerfer horizontal auszurichten. Selbst wenn es ginge, wäre die Lenkertasche dem Lichtkegel im Weg. Wenn ich dafür eine Lösung finde, z.B. Montage an der Gabel, dann käme so ein Rad durchaus in Frage.

Edit: Ich sehe gerade, dass das von dir verlinkte Cube mit Beleuchtung ausgestattet ist.

Hi, von B&M gibt es das für den Ixon Scheinwerfer: Halter am Gabelkopf
Habe ich an meinem Randonneur, funktioniert bei mir gut.

Für andere Scheinwerfer, die sonst am Lenker per Schelle befestigt werden gibt es das hier anderer Halter am Gabelkopf - da habe ich aber keine Erfahrung mit.

Grüße

Ulf

Genial, was es alles gibt. Ich hatte inzwischen den B&M Eyro gefunden, der speziell für die Gabelmontage vorgesehen ist, aber mit so einer Halterung ist man natürlich flexibler bei der Auswahl des Scheinwerfers, zumindest innerhalb der B&M-Produkpalette.
Für die Montage der ActionCam suche ich schon lange nach einer Möglichkeit, die Kamera von der Lenkerbewegung unabhängig zu machen und sie auch mit Lenkertasche zu betreiben. Da könnte das eine Lösung sein.

Bei mir auch, aber manche Räder haben gar keine Befestigungsmöglichkeit am Gabelkopf - in meinem Fuhrpark ist auch so eins dabei. Ggf. hilft ein Brake Booster (falls man noch einen auftreibt), was natürlich wieder das Vorhandensein von Canti-Sockeln erfordert.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Bei einer Stahlgabel waren wir mal so mutig, selbst ein Loch zu bohren (Gewährleistungsfrist war eh längst abgelaufen). Allerdings hatte die Gabel bereits an der selben Stelle hinten ein Loch zur Schutzblechbefestigung, da waren wir der Meinung, dass sie vorne auch eins abkönnen muss. Nachahmung natürlich auf eigenes Risiko.

Hallo!
Nady + Scheinwerfer kann man nachrüsten.

Licht vorn ist zumindest für mich auf Tour ziemlich unwichtig, ich fahre da nur mit Akkuleuchten (nur bei Schlechtwetter und Tunneln genutzt, nachts fahre ich auf Reise fast nie).

Wenn die Rahmengröße stimmt, ist das interessant. Musst du aber nach Aaachen fahren.
https://www.bikeshops.de/Angebot/Patria-...chen-2113531434

...und auf Federgabel umrüsten

Ich denke, dein erster Tipp hat mich auf die richtige Spur gesetzt. Ich schwanke noch zwischen dem Cube Cross EXC, das ich mit Schutzblech, Gepäckträger und Akkulicht aufrüste, und dem CrossMaxx in der Variante ohne Nady. Schaue mir nächste Woche beide an.

Umrüstung auf kleinere Übersetzung ist noch ein Thema. 24/22er Kettenblatt oder 36er Ritzel.

Inzwischen habe ich mich nochmals umgeschaut und letztlich auch entschieden. Bei keinem von drei Cube-Händlern im Ulmer Raum war das Cross EXC in meiner Grösse verfügbar, nur einer hatte das Modell überhaupt am Lager, aber eben in einer anderen Grösse. Mein Vorschlag, ein anderes Modell mit gleichem Rahmentyp in der passenden Grösse Probe zu fahren und dann das passende Rad zu bestellen, wurde mit dem Hinweis abgetan, dass Nachbestellungen für diese Saison nicht mehr möglich seien. Ein anderer sagte schon am Telefon, er bekäme erst in ein paar Wochen wieder Crossräder von Cube herein. Beim Dritten, einer Kettenfiliale, war weder was auf Lager noch ein Interesse zu erkennen, mit mir ein Geschäft zu machen.

Ich war sicherheitshalber auch noch bei einem kleinen örtlichen Händler mit gutem Ruf, der auch Custommade-Räder im Angebot hat. Erst versuchte er mich von einem Crossrad von der Stange zu überzeugen, erst als ich ihm erzählte, dass ich auch ein Rad von Poison in der engeren Wahl hätte, rückte er damit raus, dass er auch Poison-Händler sei und ich jedes Poison-Rad über ihn beziehen und ggf. noch anpassen lassen könne. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass er mit mir mit dieser Lösung ins Geschäft kommen wollte.

Dann fuhr ich zu Maxx nach Rosenheim. Dort nahm man sich eine gute Stunde Zeit für die Beratung und ich konnte verschiedene Räder ausgiebig probefahren. Da das anvisierte Ausstattungspaket ziemlich genau meinen Vorstellungen entsprach und mir die Räder auch optisch besser gefielen als die von Poison, habe ich mich für das Crossmaxx entschieden.

Ich hätte lieber ein Rad bei einem örtlichen Händler gekauft. Wenn die mir aber signalisieren, dass sie auf mich als Kunde nicht angewiesen sind, dann kaufe ich eben auswärts oder mit gutem Gewissen im Internet.

Kauf einfach das, was sie da haben und los werden wollen / müssen - und sie werden Dich lieben...

Hallo,

ein Crossmaxx habe ich auch und bin damit recht zufrieden. Was störte: das hintere Schutzblech ist so nah über dem Reifen, dass man keinen Dreck einsammeln darf (zumal noch die Röhre für das Lichtkabel den Platz eng macht). Das Problem lässt sich zwar unschwer beheben, indem man die Befestigung nacharbeitet, aber es ist ärgerlich, dass es überhaupt auftaucht. Am besten nur Asphalt fahren, dann passiert nix

Gruß Barbara